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Markus Rubenbauer im neuen Pullman (© Foto HB)

Superlative aus Stuttgart

Eine neue Marke im Hause Daimler

Helmut Brückmann sprach während der IAA mit Markus Rubenbauer, Leiter Mercedes Benz Guard

IAA 2015 - die Hallen sind überfüllt und die vorgesehenen Ansprechpartner von Kunden umlagert. So auch Markus Rubenbauer von Daimler, der tatsächlich auf dem Gebiet der Sondergeschützten Fahrzeuge was Neues zu bieten hat. Wir treffen uns zu einem Gespräch im nicht jedermann zugänglichen Bereich der Guard-Fahrzeuge.

 

© Fotos (3): HB

Zunächst bestaune ich gebührend die neu konzipierte Pullman-Limousine, deren Haupt-absatzmarkt nicht Deutschland sein wird. Hierzulande benötigt man an Parkuhren zwei Parkplätze dafür, wobei rechtlich zu prüfen wäre, ob damit auch doppelte Parkgebühren anfallen. Bei Parkhäusern ist man dieser Sorge enthoben; in Frankfurt kenne ich kein Parkhaus, in dem man mit dieser Limousine parken könnte. Rund eine halbe Million Euro kostet das Non-plus-ultra-Gefährt. Wer es in der Ausführung „sondergeschützt“, vulgo „gepanzert“, haben möchte, der muss noch eine halbe Million drauflegen. Zu gegebener Zeit wird Veko-online darüber berichten, was die potenziellen Kunden im nahen und mittleren Osten darüber denken.

Mit einer weiteren Neuigkeit aus Stuttgart kann Rubenbauer aufwarten:
„Es gibt jetzt eine neue Marke im Hause Daimler. Neben Mercedes-AMG gibt es neu Mercedes-Maybach.“ Natürlich bekomme ich gleich das neue Flaggschiff gezeigt, und natürlich in der sondergeschützten, also Guard-Version. Dafür bin ich ja auf der IAA.

Ich lerne weiter, dass das Fahrzeug vor mir kein Mercedes-Benz, sondern ein Mercedes-Maybach ist. „Die genaue Bezeichnung für dieses Fahrzeug lautet denn auch Mercedes-Maybach S600 Guard.“ Und warumMercedes Adrienne Ramona Manuela JellinekMercédès Adrienne Ramona Manuela Jellinek war Tochter des österreichisch-ungarischen Diplomaten und Autohändlers Emil Jellinek. Sie ist Namenspatin der Automobilmarke Mercedes-Benz.
Foto: Wikimedia Commons | Lizenz: CC BY-SA 4.0
wird plötzlich der Name Mercedes benutzt, obwohl die Firma doch die Daimler AG ist? Rubenbauer erklärt: „Weil seit dem berühmten Herrn Emil Jellinek, der ja diese Fahrzeuge damals nach seiner Tochter hat benennen lassen, der Name Mercedes für die Fahrzeuge steht. Unter dem Dach der Daimler AG werden verschiedene Fahrzeugmarken hergestellt. Zum Beispiel: Früher wurde von Daimler auch die Marke Chrysler gefertigt, oder heute noch der Smart. Die Marke unserer Fahrzeuge heißt Mercedes. Und diese Marke wird durch diese Submarken erweitert: Das ist einmal Mercedes-AMG, zu der wir unter uns sagen, das sei das Sportabzeichen, die sportliche Version von Mercedes. Und das andere ist die Marke Mercedes-Maybach, die eben die hochwertigste und komfortabelste Version dieser Mercedes-Fahrzeuge ist.“ Es folgt nun die Beschreibung des Fahrzeugs, wie bei jedem Verkaufsgespräch üblich. Man kann das alles im Internet nachlesen. In einer gedruckten Presse-Info heißt es, dass „eine besondere technische Ausstattung für das Fahrzeug“ vorgesehen sei. Was man darunter verstehe, will ich wissen. „Da gibt es zum einen die Möglichkeit, das Fahrzeug mit einem Frischluftsystem auszustatten, welches die Frischluftzufuhr auch im Falle eines Gasangriffes für eine gewisse Zeit gewährleistet. Wir haben zum zweiten die automatische Feuerlöschanlage, die im Fall eines Brandangriffes das Fahrzeug wirksam schützt. Vor allem den Unterbodenbereich. Das sind die zwei wesentlichen Elemente, die ich neben der eigentlichen Panzerung nennen möchte.“

Der erste Mercedes-Maybach S 600 in Guard-Ausführung (© Foto HB)In der Pressemitteilung wird auch von dem Schutz gegen seitliche Sprengmittel die Rede. Rubenbauer: „Das gehörte schon immer zur Ausstattung unserer Fahrzeuge und wird nur noch mal hervorgehoben. Es ist jetzt per se keine Neuigkeit.“

Ohne Zweifel, das Superfahrzeug aus der Mercedes-Maybach-Klasse hat alles, was man sich vorstellen kann, doch kann ich mir nur schwer vorstellen, dass der Zielmarkt Deutschland heißt. Markus Rubenbauer: „Das Fahrzeug ist als Mercedes-Maybach insbesondere ein Fahrzeug für Leute, die einen überdurchschnittlich hohen Reisekomfort, aber auch Platzkomfort im Fond bevorzugen. Dort kann man zum Beispiel die Sitze per Knopfdruck zu bequemen Liegen ausfahren. Luxus pur, insbesondere für gestresste Manager.

Ohne Zweifel, das Superfahrzeug aus der Mercedes-Maybach-Klasse hat alles, was man sich vorstellen Die Mercedes-Maybach S-Klasse ist ganz bewusst für den Chauffeurbetrieb konzipiert. Das wahre Raumgefühl stellt sich im Fond ein. (© Daimler AG)kann, doch kann ich mir nur schwer vorstellen, dass der Zielmarkt Deutschland heißt. Markus Rubenbauer: „Das Fahrzeug ist als Mercedes-Maybach insbesondere ein Fahrzeug für Leute, die einen überdurchschnittlich hohen Reisekomfort, aber auch Platzkomfort im Fond bevorzugen. Dort kann man zum Beispiel die Sitze per Knopfdruck zu bequemen Liegen ausfahren. Luxus pur, insbesondere für gestresste Manager.

Blick in den Fond: Unter dem Beifahrersitz befindet sich eine ausfahrbare Fersenauflage für den Fondpassagier. So kann eine Liegestellung erreicht werden, die in puncto Schlaf- und Ruhekomfort neue Maßstäbe im Automobilsektor setzt. (© Daimler AG)Schwerpunktmärkte sehen wir auf jeden Fall in Asien, Russland und in Middle-East. Deutschland wird mit Sicherheit nicht der Schwerpunktmarkt dieses Fahrzeuges sein. Das ist richtig.“

Und was soll das Fahrzeug kosten? Rubenbauer zögert etwas mit der Antwort: „Der Preis liegt etwa bei einer halben Million Euro.“ Mein Gesprächspartner bzw. Daimler hat aber noch einige andere Guard-Modelle im Bestand, insistiere ich. Markus Rubenbauer: „Mit dem neu hier gezeigten Fahrzeug wird unser Portfolio im Guard-Bereich nochmals erweitert, obwohl wir auf dem Weltmarkt bereits der Hersteller mit dem größten Portfolio sind, bestehend aus E-Klasse, M-Klasse, G-Klasse, S-Klasse und Pullman. Also mit fünf Fahrzeugen. Jetzt kommt mit dem Maybach der sechste Fahrzeugtyp hinzu.“

Der neue, hier ausgestellte Pullman, ist noch kein Guard-Fahrzeug, „aber ich verrate kein Geheimnis, dass wir für Staatsgäste immer eine geschützte Version parat haben.“

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die genannten Fahrzeuge auf Halde produziert werden. Wie sieht es also mit den Lieferfristen aus? „Die nächsten Wochen und Monate sind bereits ausgebucht. Wir sind mit dem Bestelleingang sehr zufrieden. Wie schon erwähnt, haben wir ein hervorragendes Portfolio und sind für die meisten Kunden weltweit der erste Partner, wenn es um die Versorgung mit sondergeschützten Fahrzeugen geht. Lieferfristen muss man da in Kauf nehmen.“

 

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