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Neues Gebäude der Messe Essen
Foto: © Von Messe Essen - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Link

Boom ohne Ende? Ein erster Blick auf Sicherheitsmessen in Deutschland

Von Thomas Lay

Sicherheitsmessen erfreuen sich großer Beliebtheit. VEKO wollte es genauer wissen und stellte den größten Veranstaltern Fragen nach ihrer Geschichte, Philosophie und den Zukunftsperspektiven. Als erstes Zwischenergebnis werden die Security in Essen und die Interschutz in Hannover vorgestellt.

Die Sicherheitsbranche boomt. Das spiegelt sich nicht nur in den seit Jahrzehnten nahezu ständig steigenden Mitarbeiterzahlen und Umsätzen wider. Neue Strukturen und veränderte Arbeitsfelder sowie eine beständige Personalfluktuation in der Leitungsebene widersprechen dieser These nicht. Als ein weiteres, untrügliches Zeichen für den Erfolg dieses Wirtschaftszweigs gelten die zahlreichen Messen, in denen vom Großen bis zum Kleinen alles rund um das Thema Sicherheit gezeigt wird. Zum Teil darf diese Leistungsschauen jedermann besuchen, zum Teil öffnen sich die Tore nur einem ausgewählten Fachpublikum. Stellvertretend für andere seien hier die zahlreichen Einbruchsschutz Messen, die Sicherheitsexpo in München und die GPEC (General Police Equipment Exhibition) genannt. Die ersten Ergebnisse einer von VEKO durchgeführten Umfrage zeichnen ein klares Bild.

Security Essen

Wenn es um Sicherheit geht, gilt Essen als Mekka. Alles begann im Jahr 1974 mit 105 Ausstellern und 1000 Gäste. 40 Jahre später stabilisierte sich die Zahl der Anbieter bei 1000 und 40.000 fachkundige Besucher kommen alle zwei Jahre in die Stadt an der Ruhr. In den Messehallen der Messe Essen präsentiert sich das breite Spektrum der Branche. In der Eigendarstellung sieht sich die Security als die Leitmesse für zivile Sicherheit, die neben dem vielfältigen Produktangebot die Trends dieses Wirtschaftszweigs abbildet. Der Interessent findet hier die alten, klassischen Schließsysteme ebenso moderne Überwachungstechnik und alles rund um den Brandschutz, aber auch die modernsten Entwicklungen in der Cyber-Technik. Bereits seit vielen Jahren liefert die Security in Essen den intellektuellen Unterbau, indem in mehreren begleitenden Konferenzen – zum Beispiel dem Security Experts Forum – die neuesten Entwicklungen und Trends sachgerecht dargestellt werden. Für den Bereich, der gegenwärtig sowohl als sehr chancen- als auch sehr risikoreich eingestuft wird, gibt es eine eigene Darstellungsform: die „Cyber Security Konferenz“. Für die Messeveranstalter ist dies die konsequente Umsetzung des Ziels, „ständig ein Ohr am Puls der Branche“ zu haben.

 

 

INTERSCHUTZ Hannover

Die INTERSCHUTZ in Hannover ist mit den Worten ihrer Initiatoren die „Weltleitmesse für Feuerwehr, Rettungswesen, Bevölkerungsschutz und Sicherheit“. Der direkte Vorgänger war bis zum Jahr 1961 eine klassische Feuerwehrmesse, also ein Format, das es in Deutschland bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab. Was einmal „Der Rote Hahn“ war, zog im Jahr 2015 nahezu 1500 Firmen nach Hannover, die dort auf 107.000 m2 ihre Produkte rund 150.000 Besuchern vorstellen. Die Philosophie der Messe wird umschrieben als der Ort, an dem all jene Menschen zusammenkommen, „die Leben retten, Katastrophen verhindern und im Notfall für andere da sind.“ Für die kommende Messe im Jahr 2020 haben sich die Macher das Ziel gesetzt, die Zusammenarbeit in den Bereichen Schutz und Rettung zu intensivieren. Als Einzelthema nimmt der vorbeugende Brandschutz einen immer höheren Stellenwert ein. Hierzu wird in Hannover ein Forum veranstaltet werden.

Messen sind für die Sicherheitsbranche eine nach wie vor sehr bedeutsame Möglichkeit, einem Fachpublikum oder einer breiten Öffentlichkeit aufzuzeigen, welche Lösungsmöglichkeiten für die unterschiedlichsten Probleme und Herausforderungen bestehen. Sowohl für sogenannte Lösungen von der Stange als auch für sehr individuelle Konfigurationen ist dabei das persönliche Gespräch zwischen dem Anbieter und dem potentiellen Kunden unverzichtbar.

In einer späteren Ausgabe von VEKO werden wir den Blick auf die deutsche Sicherheitsbranche und ihre diversen Messen weiter intensivieren und uns noch stärker mit der Frage beschäftigen, wohin die Reise geht und bleiben alle Aussteller bei der Stange?

 

Über den Autor
Thomas Lay
Thomas Lay
Thomas Lay ist Mitglied der Redaktion von Veko-online. Aufgrund seiner langjährigen polizeilichen Erfahrung im In- und Ausland widmet er sich vornehmlich Sicherheitsthemen.
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