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Ein Kindheit und Jugend in den 1970er Jahren

Leben mit terroristischer Bedrohung und Personenschutz

Von Walter Kohl 

„1972 war die erste Generation der RAF hinter Gitter gekommen. Wer geglaubt hatte, das Kapitel Linksterrorismus sei damit geschlossen, sah sich schwer enttäuscht. Eine zweite Generation von Untergrundkämpfern war herangewachsen, und sie agierte mindestens so entschlossen und gewissenlos wie ihre Vorbilder. Als das RAF-Mitglied Holger Meins 1974 in der Haft an den Folgen eines Hungerstreiks verstarb, kam es zu einer Serie neuer Anschläge. Die Sicherheitslage machte es uns nun vollends unmöglich, im Freien zu spielen. Sobald ich nur vor die Tür trat, begleitete mich die Bewachung wie mein eigener Schatten. Die Nervosität und Anspannung der Sicherheitsleute war mit Händen zu greifen."

 

Walter Kohl mit seinem Bruder PeterMit Erschrecken stellte ich fest, dass sie sich nicht nur um unser Leben sorgten, sondern auch um ihr eigenes. Ich bekam nämlich mit, was hinter den oft überraschenden Personalwechseln im Schultransport für mich steckte: nichts als nackte Angst. Sie schoben sich diesen Dienst gegenseitig zu, weil sie ihn für besonders gefährlich hielten. Ich wusste es aus ihren Gesprächen untereinander, die ich gezielt belauschte, um mir ein halbwegs realistisches Bild meiner eigenen Lage zu machen.

Meine Eltern verweigerten ja nach wie vor eine offene und ehrliche Aussprache über die tatsächliche Bedrohungslage. Niemand sprach Klartext mit mir, keiner sagte mir die volle Wahrheit. Wenn davon geredet wurde, dann immer nur, um die Verhältnisse zu verniedlichen und vage Aussagen zu treffen, etwa dass »alles« bald vorüber sei und dass die Terroristen »bald« ihre verdienten Gefängnisstrafen antreten würden. Ich aber wusste es besser, zumindest konnte ich es mir zusammenreimen. Darunter litt ich unsäglich, und wahrscheinlich ist mir aus eben diesem Grund jedes Spiel mit Halbwahrheiten zutiefst zuwider, bis heute.

Doch eines Tages kam die Wahrheit auf den Tisch wie eine unappetitliche Speise, die keiner bestellt hatte, die aber trotzdem geschluckt werden musste. Es war im Sommer 1976, mein Vater führte erstmals Wahlkampf als Kanzlerkandidat der CDU/CSU: ein Anlass für die Sicherheitsbehörden, um von einer weiteren Verschärfung der Bedrohungslage auch für seine Familie auszugehen. Ein Grund wohl auch, um mit seinem mittlerweile dreizehnjährigen ältesten Sohn erstmals eingehend das Risiko zu erörtern. Dies geschah in gleich mehreren, innerhalb weniger Tage aufeinander folgenden Gesprächen.

Das erste fand bei schönstem Sommerwetter auf unserer Terrasse statt. Es ist rätselhaft, nach welchem Mechanismus das kindliche Gemüt ganz bestimmte Details aus einem einschneidenden Erlebnis selektiert, um sie wie auf einem fotografischen Film im Gedächtnis zu speichern. So kann ich mich an gewichtige Sätze, die dort gesprochen wurden, noch ebenso lebhaft erinnern wie an nebensächliche Einzelheiten, die eben nur einem Kind auffallen. Drei Männer erwarteten mich. Sie stellten sich mir lediglich mit ihren Namen vor, nicht aber mit den Funktionen, die sie bekleideten. Dennoch registrierte ich genügend äußere Anzeichen, um zu begreifen, dass es sich um hochkarätige Besucher handelte. Wäre meine Mutter nicht ebenfalls anwesend gewesen, so wäre ich vor Respekt wohl am liebsten im Erdboden versunken. Sie setzte sich direkt neben mich, und es gab mir ein relatives Gefühl von Sicherheit, dass wir beide damit unseren Gästen, die auf der anderen Seite des Tisches Platz genommen hatten, gleichsam als Einheit gegenübertraten.

Alle drei Herren waren in Zivil, aber Mutter hatte mir vorher gesagt, dass es sich um hohe Polizeiführer handelte. Wie immer agierte Mutter als perfekte Gastgeberin. Sie reichte Kaffee und Kuchen und hielt souverän die lebhafte Plauderei in Gang, welche am Anfang eines netten, aber doch irgendwie unverbindlichen Besuchs unter Nachbarn zu stehen hat. Dabei war die Spannung fast mit Händen zu greifen. So kam mir das alles doch etwas gekünstelt vor, ich wusste nicht so recht, was jetzt geschehen würde. Ich wusste allerdings, dass ich nicht weggehen durfte, da Mutter mich strikt ermahnt hatte, mit diesen Männern zu sprechen.

Nach einer Weile entstand ein betreten-erwartungsvolles Schweigen. Ich fühlte mich unauffällig, aber sehr aufmerksam gemustert. Einer der Männer eröffnete den ernsten Teil des Gesprächs. In fast väterlichem Ton erklärte er mir, dass ich nun schon erwachsen genug sei, damit man offen und ehrlich mit mir reden könne. Ich hatte das Gefühl, er meinte es gut, aber irgendwie wirkte er doch etwas hilflos. Schon während er mich offensichtlich zu beruhigen suchte, fühlte ich jedoch bereits die forschenden, ja durchdringenden Blicke der beiden anderen Männer auf mir ruhen. Sie schienen nur darauf zu warten, dass ihr Kollege eine kleine Kunstpause einlegen würde, um selbst das Wort zu ergreifen. So kam es denn auch. Einer von ihnen lenkte die Aufmerksamkeit auf sich, indem er sich demonstrativ zurücklehnte, eine ausladende Armbewegung machte und einen fernen Punkt im Raum zu fixieren schien. Schon setzte er zu einem schneidigen Statement an. Unter dem Tisch ergriff Mutter meine schweißnasse Hand.

Schon nach wenigen Sätzen wurde mir klar, dass dieser Mann im Grunde nicht mit mir sprechen, sondern mich belehren wollte. Ich wisse ja, dass die Terroristen unseren Staat zerstören wollten, und sei alt genug, um zu verstehen, dass man diesen Gewalttätern nicht nachgeben dürfe. Dass jedes Nachgeben nur zu weiteren Gewalttaten führen würde. Und so weiter und so fort.

Mutter hatte sehr wohl bemerkt, dass ich bereits abgeschaltet hatte. Sie drückte meine Hand noch einmal ganz fest – und ließ sie dann los, wie um mir mitzuteilen, dass ich jetzt in irgendeiner Form »stehen« müsste.

Doch was soll ich tun? Muss ich etwas sagen, wenn dieser Mann fertig geredet hat?

Irgendwann war der Mann fertig. Er blickte mich an, als hätte er mich in diesem Moment überhaupt erst bemerkt. Mir stockte der Atem, ich hatte einen Kloß im Hals. Unmöglich, jetzt irgendetwas herauszubringen.

„Walter, Junge, du brauchst keine Angst zu haben. Wir sind doch hier, um dir zu helfen.“

Da war sie wieder, die väterliche Stimme des Polizisten, der das Gespräch eröffnet hatte. Er fuhr fort:

„Ich habe gesehen, ihr habt mit den Brettern einen feinen Turm gebaut, du und Peter.“

Ich musterte ihn verstohlen, was sollte das denn nun heißen? Er lächelte mich an. Nun folgten ein paar Minuten Gespräch über unseren Turm. Ich taute ein bisschen auf. Dann entstand erneut eine Pause. Bisher hatte der dritte Mann im grauen Anzug noch gar nichts gesagt. Doch das sollte sich jetzt ändern. Mir wurde klar, dass es seine Aufgabe war, mir jetzt jene Dinge zu erklären, um die es hier an diesem Tisch eigentlich ging. Während die anderen, auch meine Mutter, im Grunde nur herumdrucksten, sprach er in ruhigem und geschäftsmäßigem Ton zu mir, nicht gütig, aber auch nicht streng. Das war genau die richtige Methode, um mich in den Zustand höchster Aufmerksamkeit zu versetzen. Und um mir kühl und sachlich ein paar Dinge beizubringen, die sich tief, sehr tief in meine Gefühlswelt eingruben.

Ich hatte natürlich längst realisiert, dass ich als Sohn Helmut Kohls in Gefahr schwebte. Ich hatte mir jedoch eigentlich nie Gedanken darüber gemacht, was genau mit mir passieren könnte.

Würden die Terroristen dich erschießen? Entführen und in ein dunkles Verlies einsperren? Quälen und foltern?

 

 

Mit solchen Fragen alleingelassen zu werden, war eines meiner größten Probleme. Die Gefahr erschien mir wie ein tiefer Abgrund in einem undurchdringlichen Nebel. Da man seinen Rand nicht sehen konnte, wusste man nicht, welcher Schritt der Schritt ins Leere sein würde. Ich hatte die Angst irgendwo tief in meinem Innern eingesperrt, hinter einer dicken Mauer, an der alle Gedanken abprallten. Ich hatte die konkrete Gestalt der Gefahr, die für mich ganz persönlich gültige Form einer möglichen Katastrophe, konsequent verdrängt. Ich wollte und durfte mich nicht damit beschäftigen, damit wenigstens in meinem Innern eine halbwegs heile Welt fortbestehen konnte. Doch nun war der Moment gekommen, da ich dem Terror der Situation ins Auge sehen musste.

Dieser Mann ist gekommen, um mir dir zu sprechen. Er ist extra für dich gekommen. Hör ihm genau zu.

Seltsam. Für einen kurzen Moment verspürte ich so etwas wie Dankbarkeit. Endlich befasste sich jemand konkret mit meinen wirklichen Problemen! Doch was der Mann mir zu sagen hatte, war niederschmetternd, demütigend und verheerend für mich. Und es war überhaupt kein Trost, dass er sich für mich ganz allein Zeit genommen hatte. Seine Stimme schien von ganz weit her an mein Ohr zu dringen. Dennoch verstand ich gut, sehr gut. Im Grunde hatte ich es schon längst geahnt. Nun aber erfuhr ich es aus berufenem Munde, und noch ein paar Dinge mehr, die gemein wehtaten.

Zunächst machte er mir klar, dass ein möglicher Anschlag nicht meinem eigenen Leben gelten würde, jedenfalls nicht direkt und sofort. Viel wahrscheinlicher sei, dass ich zur Zielperson einer Entführung würde, damit die Terroristen ein Druckmittel gegen die Regierung in die Hand bekämen. Es entstand eine Pause.

Der »Sohn vom Kohl« – eine Geisel, um die Regierung zu erpressen. Und was wird die Polizei machen? Ihn retten?

Als Nächstes bekam ich in etwas schlichteren Worten nochmals zu hören, was vorher schon der soldatisch wirkende Mann gesagt hatte. Dass der Staat sich nicht erpressen lassen könne. Dass unter Umständen auch harte Entscheidungen getroffen werden müssten. Dass niemand sich dabei wohlfühle, aber es müsse dann nach klaren, verbindlichen Regeln vorgegangen werden. Regeln, die mit meinen Eltern auch bereits abgesprochen seien. Diese Regeln sollte ich kennen und verstehen.

Nun also die Regeln. Ich verstand, dass es um ein Geschäft ging. Um einen Tausch. Eine Summe Geldes gegen mein Leben. Ich verstand auch, dass dies eine Art Vergünstigung war, die man mir, weil ich noch ein Kind war, zugestehen würde. Obwohl man wüsste, dass die Terroristen dies dem Staat als Schwäche auslegen würden.

Haben das meine Eltern für mich rausgeholt? Dann könnte ich also sicher sein, dass man mich freikaufen würde?

Allerdings … da sei noch etwas. Zu den Regeln gehöre auch, dass man den Terroristen natürlich nicht jede beliebige finanzielle Forderung erfüllen könne. Das müsste ich, das müsste meine ganze Familie verstehen. Erneute Pause.

Mein Hals ist auf einmal ganz steif. Ich will jetzt meiner Mutter ins Gesicht schauen, kann aber den Kopf nicht wenden.

Der Mann atmete einmal tief durch, bevor er die Katze aus dem Sack ließ.

„Der Höchstbetrag ist …“ – und jetzt schaute er meine Mutter an – „so bis maximal fünf Millionen Mark.“

Ein Preisschild auf meinem Leben!

An den Rest des Gesprächs kann ich mich beim besten Willen nicht mehr erinnern. Nun war der Tarif verkündet, eine finanzielle Höchstgrenze gezogen, jenseits derer ich im Falle einer Entführung im Interesse der Bundesrepublik Deutschland zu sterben hatte. Alles andere interessierte mich nicht mehr wirklich. Ich fühlte mich als Ware in einem politischen Kampf, mit dem ich nichts zu tun hatte. Und es ging ja eigentlich auch gar nicht um mich, es ging wieder einmal nur um den „Sohn vom Kohl“. Was aber das Schlimmste war: Zwischen meine Eltern und mich war ein schrecklicher Verdacht getreten. Scheinbar war die genaue Summe, gegen die ich im schlimmsten Fall ausgetauscht werden konnte, auch meiner Mutter nicht bekannt gewesen, aber in ihren Grundzügen waren die »Regeln«, die mir verkündet worden waren, offensichtlich vorher auch mit ihr abgesprochen gewesen. Mit meinem Vater sowieso, daran bestand für mich kein Zweifel.

Meinen Eltern ist es wichtiger, dem Staat zu dienen, als mich auszutauschen. Ich bin nicht wichtig, ich bin ersetzbar. Mein Verlust ist kein Verlust.

Das war für mich die Kernbotschaft dieses Gesprächs. Ich habe lange gebraucht, um mit diesem Gefühl und dem damit verbundenen Zorn meinen inneren Frieden zu schließen.

Es sollte nicht das einzige Gespräch nach diesem Muster bleiben. Da gab es ja noch jede Menge Ausführungsbestimmungen zu den allgemeinen Regeln. Es folgte sogar eine Art Training für mich, wie ich mich im Entführungsfall zu verhalten hätte. Natürlich alles zu meinem eigenen Wohle.“

Es gibt Erfahrungen, die hören nie auf, Gefühle und Erinnerungen, die nie verschwinden. Meine Kindheits- und Jugenderfahrungen als Schutzperson in der Zeit des deutschen Linksterrorismus in den1970er Jahren sind dafür ein Beispiel. Ich weiß nicht, wie viele Morddrohungen unsere Familie erhalten hat, es müssen aber weit über hundert gewesen sein. Ich weiß nur dass die jeweiligen Reaktionen der Polizeibeamten wie ein Geigerzähler mir als Kind die jeweilige aktuelle Gefahrensituation spiegelte. Doch was war eigentlich das Schlimmste an dieser Situation? Die Gefährdung?

Nein. Denn Gefährdung ist ein abstrakter Begriff aus der Welt der Erwachsenen. Ein Kind oder auch ein Jugendlicher kann sich unter Gefährdung wenig vorstellen. Er will in einer anderen Welt leben. In einer Welt der Freunde mit denen man Fußball spielen oder Fahrrad fahren kann. Ein Kind, ein Jugendlicher will wachsen, die Welt Schritt für Schritt erkunden, Neues entdecken, frei sein, er will dazugehören.

Einschulung von Walter KohlDie Sicherungsmaßnahmen und die Gefährdungslage haben diesen Wunsch für fast 10 Jahre vereitelt. Als Jahrgang 1963 wurde ich 1969 eingeschult. Mein Personenschutz begann in der zweiten Klasse und endete 1979, als ich mit sechzehn Jahren endgültig rebellierte und darauf bestand, alleine mit meinem Vespa Moped Roller (immerhin mit einer „Fluchtgeschwindigkeit“  von knapp 60 km/h nach einigen polizeiwidrigen „Tuningmaßnahmen) unterwegs zu sein.

Das Schlimmste in diesen knapp zehn Jahren war das Anderssein. Als „anderer unter Gleichen“ gehörte ich nicht zu den anderen Kindern und Jugendlichen in meiner Schule dazu. Ich war ein Ausgeschlossener. Jahrelang hatte ich außer meinem Bruder keinen Spielkameraden, denn die Eltern der anderen Kinder verboten außerschulische Kontakte ihrer Sprösslinge mit mir. Verständlich, denn die Gegenwart von Walter war ja synonym mit Gefährdung.  Eine bizarre Situation war entstanden: Einerseits lebte ich eingesperrt in einem Hochsicherheitshaus in Oggersheim, umringt von mehreren Polizeiketten mit scharfen Hunden, mit schussfesten Scheiben und Betonwänden, Postüberwachung, Wachbuch, Kameraüberwachung und vielen anderen Maßnahmen mehr und andererseits war ich in der Schule schutzlos den Anfeindungen meiner Mitschüler, insbesondere aus den höheren Klassen und mancher Lehrer ausgeliefert. Ich lebte in einer verkehrten Welt aus Hochsicherheitstrakt außerhalb der Schule und völligem Ausgeliefertsein in der Schule.

Denn das Thema Schutzperson war ja untrennbar mit der politischen Tätigkeit meines Vaters, den damit verbundenen Wahlkämpfen und politischen Auseinandersetzungen in der ideologiegeladen Zeit der 1970er Jahre mit ihren Lagerwahlkämpfen verbunden. Als Kind und Jugendlicher kann und will man hier nicht trennen. In einem Lebensabschnitt, in dem man sich auf die Suche nach den eigenen Gefühlen und dem eigenen Lebensweg macht, wurden diese Belastungen manchmal schier unerträglich.

„Es war die sich immer weiter verschlechternde Sicherheitslage, die unser Leben einem zunehmenden äußeren Druck, Unruhe und ständigen Nervenproben aussetzte. Die Sicherheitskrise trieb unaufhaltsam jenen dramatischen Ereignissen zu, die 1977 als »Deutscher Herbst« in die Geschichte eingingen. Vor diesem krisenhaften politischen Hintergrund gesehen leuchtet es ein, dass im Hause des Oppositionsführers im Bundestag, der in alle Entscheidungen des Krisenstabes beim Bundeskanzler einbezogen wurde, weder Ruhe noch Frieden dauerhaft einkehren konnten.

In jenem Jahr hatten die Terroristen bereits Generalbundesanwalt Siegfried Buback sowie zwei seiner Begleiter auf offener Straße erschossen und den Vorstandsvorsitzenden der Dresdner Bank, Jürgen Ponto, in seinem eigenen Haus ermordet. Im September verschleppten sie Arbeitgeberpräsident Hanns-Martin Schleyer und töteten dabei seine drei Leibwächter und seinen Fahrer. Das Ziel der Entführung Schleyers: die im Hochsicherheitsgefängnis von Stammheim einsitzende erste Generation der RAF freizupressen. Die Bundesregierung jedoch ließ ihrer Ankündigung, in jedem Fall hart zu bleiben, Taten folgen und ging darauf nicht ein. Im Oktober dann überschlugen sich die Ereignisse. Als palästinensische und deutsche Terroristen eine Lufthansa-Maschine mit 82 Passagieren und fünf Besatzungsmitgliedern nach Somalia entführt und den Flugkapitän erschossen hatten, um den Forderungen der RAF Nachdruck zu verleihen, ließ die Bundesregierung die Maschine stürmen und die Geiseln befreien. Wenige Stunden später begingen die drei Top-Terroristen Baader, Raspe und Ensslin Selbstmord. Damit war auch das Schicksal Hanns-Martin Schleyers besiegelt. Er wurde umgehend von seinen Entführern erschossen.

Die Folge war eine nochmalige Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen. Auch wir fühlten uns als Gefangene. Es gab aber noch einen weiteren Grund, warum meine persönliche Betroffenheit jetzt einen Grad erreichte, dass mir die Ereignisse buchstäblich unter die Haut gingen. In jenem Sommer 1977 hatte ich Hanns-Martin Schleyer persönlich kennengelernt, ganz zufällig. Die Begegnung hatte einen tiefen Eindruck bei mir hinterlassen.

Es waren Sommerferien, und ich befand mich auf Kurzbesuch bei meinem Vater in Bonn. Als ich in seinem Abgeordnetenbüro im Bundeshaus auf ihn wartete, führte die Büroleiterin, Juliane Weber, für mich völlig unerwartet den Arbeitgeberpräsidenten herein. Auch er wollte zu meinem Vater. So saßen wir uns denn am großen Besprechungstisch gegenüber, ich wohl mit sehr großen Augen, da ich ihn aus dem Fernsehen kannte, und Schleyer mit einem breiten Lächeln, womit er bei mir schnell das Eis brach. Ich war angenehm überrascht, dass dieser Mann mich ganz und gar ungezwungen, ja geradezu freundschaftlich behandelte. Hier war endlich wieder einmal ein Mensch, den kennenzulernen sich wohl lohnte, weil er mich ernst nahm und fast wie mit einem Erwachsenen zu mir sprach. Wir unterhielten uns über die unterschiedlichsten Themen. Es war ein sehr schönes Gespräch, wie ich es mir öfter gewünscht hätte, ein Gespräch wie mit einem väterlichen Freund, obwohl wir uns doch gerade erst kennengelernt hatten.

So nahm ich all meinen Mut zusammen. Ich brauchte endlich einmal jemanden, dem ich mein Herz ausschütten konnte, und klagte ihm mein Leid: die ständige Bewachung, die Isolation von meinen Schulkameraden, die ständige Erwartung, es könnte irgendetwas passieren. Ich fragte ihn, ob auch er Angst vor den Terroristen hätte. Er sah mich lange nachdenklich an. Das Lächeln war aus seinem Gesicht gewichen, die Augen schienen traurig, aber er sah mich mit einem festen Blick an.

„Es ist völlig normal, Angst zu haben. Mut zu beweisen heißt nicht, keine Angst zu haben, sondern sich von seiner Angst nicht unterkriegen zu lassen.“

Damit kann ich etwas anfangen. Ich werde darüber nachdenken.

„Und außerdem“, fuhr er fort, wie um mir Mut zu machen, nun erneut mit diesem großen Lächeln, „und außerdem besteht nur eine sehr kleine Gefahr, wirklich von Terroristen entführt zu werden. Deshalb habe ich selbst eigentlich gar keine Angst.“

Ob er es ernst meinte oder ob er ein vierzehnjähriges Kind einfach nur beruhigen wollte, spielt für mich keine Rolle. Damals berührte mich das sehr. Ich hatte einen großen Nachholbedarf an Aussprache, und ich war ihm sehr dankbar für die Gelegenheit. Es kam in diesem Moment so viel hoch, dass ich nicht anders konnte, als meinen Tränen freien Lauf zu lassen. Ich glaubte seinen Worten, sie gaben mir Kraft.

Wenn er schon keine Angst hat, dann brauchst du auch keine Angst zu haben.

Wir unterhielten uns noch eine kleine Weile. Schließlich betrat mein Vater den Raum. Wie eingebrannt in mein Gedächtnis ist das Bild von Herrn Schleyer, wie er mir ein letztes Mal zulächelte, bevor das Thema gewechselt wurde. Ich sollte ihn nie wiedersehen, außer auf dem furchtbaren Bild des Gefangenen der RAF, das kurz darauf die ganze Welt zu Gesicht bekam.

Ich war wie betäubt. Der Mann, der mir Sicherheit und Hoffnung gegeben hatte, war selbst zum Opfer geworden. Die Gewalttaten der Terroristen hatten auch in meinem Dasein tiefe Spuren hinterlassen, die konkrete Erfahrung tödlicher Bedrohung meiner eigenen Person aber war mir glücklicherweise erspart geblieben. „Terror“ hatte für mich die Unterwerfung meines Alltags unter ein zunehmend strenges Sicherheitsregiment bedeutet. Das wurde nun anders. Dies war kein Krieg anderer Leute mehr, denn unmittelbar neben mir hatte es einen Einschlag gegeben. Ich fühlte mich als unmittelbar Beteiligter. Atemlos verfolgte ich jedes Detail der Berichterstattung im Fernsehen und in der Zeitung. Die Entführung und der spätere Mord an diesem Mann, der so offen und ehrlich mit mir gesprochen hatte, erschütterten mich zutiefst. Er hatte mir gesagt, dass ich keine Angst haben müsse. Ich hatte ihm geglaubt, er war für mich eine Autorität. Nun war er selber tot. Das war schwer zu verkraften. Mehr denn je verstand ich, dass auch ich im Falle einer Entführung wenig Hoffnung auf ein Überleben haben würde. Die Kidnapper würden sich nicht damit begnügen, Geld zu fordern. Das beschafften sie sich, wie auch ich schon wusste, durch Raubzüge in Banken und Sparkassen. Nein, sie würden politische Austauschforderungen stellen. Und das war zugleich das Todesurteil für die Geisel.

Nun schien es überhaupt niemanden mehr zu geben, mit dem ich mich hätte aussprechen können. Die Erkenntnis war ein weiterer Schritt zur gefühlten Nichtigkeit meiner selbst. Ich lebte in zwei parallelen Welten gleichzeitig. Äußerlich absolvierte ich einen Alltag, in dem ich so gut wie nie für mich selbst sein konnte. Innerlich befand ich mich dagegen in tiefer Isolation. Wenn ich mich in mein Zimmer zurückzog, trat dieser Widerspruch besonders scharf zutage: Obwohl ich allein war, fühlte ich mich beobachtet. Mich verfolgte das Gefühl, Terroristen könnten mich durch ihr Zielfernrohr beobachten. Dass ich hinter mehrere Zentimeter dickem Panzerglas lebte, schützte zwar mein nacktes Leben, aber es zeigte doch nur, wie es um dieses Leben bestellt war: Sogar die innerste Privatsphäre war von äußerster Gefährdung durchdrungen. Irgendwie schien mir gar nichts mehr wirklich wichtig.

Wenn man noch nicht einmal gegen terroristische Verbrecher ausgetauscht würde, dann kann das eigene Leben doch wohl nicht besonders wertvoll und wichtig sein."

Kinder und Jugendliche bilden sich ihre eigenen Urteile, auch wenn sie nicht immer offen darüber sprechen. So entstehen – oft weit von den Eltern und anderen Erwachsenen entfernt – vermeintliche „Wahrheiten“ in ihren Köpfen und Herzen. Diese Wahrheiten können ein fatales Eigenleben entwickeln, sich wie Säure in die Kinderseele einfressen. Das ist keine Besonderheit von Kindern, die in solchen Gefährdungslagen aufwachsen, es ist eine allgemeine Erfahrung. Herman Hesse hat seine Kindheit erst sehr viel später aufarbeiten können, und im damaligen Schwaben des 19 Jahrhunderts gab es sicher nie die Vorstellung von Terrorismus.

Die Gefahr für Kinder und Jugendliche in einer solchen Situation liegt also nicht so sehr in der Gefährdung, in dem was Erwachsene wahrnehmen, sondern in der Andersartigkeit, im Ausschluss aus natürlichen Entwicklungsprozessen. Der Schmerz liegt – so meine Erfahrung – in der Überforderung mit einer Situation, die ein Kind nicht verstehen kann.

Warum ich? Auf diese Frage gab es damals keine Antwort, konnte es auch nie geben. Warum kann ich nicht so sein wie die anderen? Auch hier nur Schweigen. Kinder, die keine Antworten erhalten, kapseln sich ab, verfallen in inneres Schweigen, in Ohnmacht, Selbstzweifel, in Scham ob ihres gefühlten Anderssein. Die kindliche Seele folgt nicht der Logik der Erwachsenen, sie folgt der Logik des Wachsenden und Suchenden. Dass dies von den Erwachsenen in meinem Umfeld nicht verstanden wurde, bleibt bis heute eine meiner prägenden Erinnerungen an diese Zeit.

Heute sind diese Jahre lange vorbei. Dreißig und mehr Jahre. Eine lange Zeit? Ja und Nein. Viele Gefühle sind noch da, so als ob es gestern passierte. Bestimmte Bilder rufen Erinnerungen wach. So die Berichterstattung rund um den Prozess von Siegfried Buback. Das bewundernswerte Engagement seines Sohns und seiner Schwiegertochter, Die Suche nach Wahrheiten die der Staat verhindern möchte. Das erbärmliche Schweigen von Verena Becker, das unglaubliche Maß an Feigheit und Verantwortungslosigkeit dieser Täter.

In meinen Augen hat die Bundesrepublik bis heute selten in einem Thema so kläglich versagt wie im Zusammenhang mit dem Terrorismus. Das tut doppelt weh, schließlich stand man ja für diesen Staat im Fadenkreuz. Die Nichtaufklärung vieler terroristischer Straftaten ( s. Übersicht am Ende des Beitrages), die Widersprüche, Scheinantworten, Halbwahrheiten und Verlogenheiten, die bis heute andauern, sind abstoßend. Dieser Staat hat dadurch sehr viel Vertrauen zerstört, sich selbst demontiert.

 

 

Ich habe mich nie als Opfer des Terrorismus, höchstens als Betroffenen empfunden. Opfer sind Menschen die selbst oder deren nächste Angehörige ermordet wurden. Sie tragen Namen wie Buback, Herrhausen, Rohwedder etc. Oder sie sind längst vergessen, weil sie als Fahrer oder Sicherheitsbeamte im Dienste des Staates standen. Sie waren Passagiere oder Crew der Lufthansa Maschine Landshut. Vor dem Schmerz und dem Leid dieser Opfer verblassen meine Erfahrungen; das habe ich immer anerkannt.

Trotzdem haben meine Terrorismuserfahrungen mich tief geprägt, wohl mehr als die meisten anderen meiner Lebenserfahrungen. Heute, als erwachsener Mann und Vater, blicke ich anders auf diese Zeit zurück. Heute weiß ich, dass ich mir selbst helfen musste, vom Staat war und ist keine Hilfe zu erwarten. Das ist die Erfahrung aller Menschen die ich als Betroffene und Opfer des Terrorismus kennengelernt habe.

Diese Worte mögen für manchen Leser bitter und enttäuscht klingen, sind sie aber nicht. Jede Zeit und die damit verbundenen Herausforderungen verlangen ihre eigenen Antworten. Darin besteht menschliches Wachstum. Ob Krankheit, Scheidung, Verrat oder Terrorismus, alle diese Erfahrungen haben eins gemein: Sie fordern uns heraus, neu zu denken und zu fühlen. Sie sind ein Weckruf, der laut sagt: Nimm dein Leben eigenhändig in die Hand, gestalte und hinterfrage dich und deine Gefühle. Es gilt, sich aktiv mit sich selbst auseinander zu setzen, neue Wege zu entdecken und zu gehen.

Wir dürfen nicht im „Was ist passiert“ im inneren Erbsenzählen verharren; nicht nach Gerechtigkeit und Warum suchen, wo es sie nicht geben kann. Solche Herausforderungen sind ein Appell ein neues Wie, einen neuen persönlichen Umgang mit den alte, eigenen Erfahrungen zu entwickeln. Wie will ich sein? Verliere ich mich in (durchaus berechtigtem) Zorn, in Flucht (bloß weit weg, Alkohol, Drogen) oder in Aggression? Wie kann ich andere Wege gehen? Wie finde ich inneren Frieden?

Es gilt eigene, stimmige und nachhaltige Antworten auf diese Fragen zu finden. Diese Antworten sind es, was heute für mich aus diesen Jahren übrig bleibt. Heute, dreißig Jahre später lautet meine persönliche Antwort auf meine Jahre im Terrorismus: Ja, es war eine schwere Zeit. Ich möchte sie nicht noch einmal erleben und wünsche sie keinem anderen. Aber sie ist eine bleibende Realität meines Lebens. Diese Jahre gehören zu mir, sind ein Teil von mir. Ich habe sie akzeptiert. Heute habe ich diese Jahre angenommen. Sie haben mir meine Grenzen aufgezeigt, ich musste wachsen oder untergehen. Heute kann ich frei und offen über diese Dinge sprechen. Das ist ein großer Gewinn. Heute weiß ich, dass ich es geschafft habe, mit diesen Erfahrungen meinen eigenen Frieden mit Hilfe der Kraft der Versöhnung zu finden. Heute ist klar, diese Zeit hat mich nicht gebrochen. Das ist ein großer Sieg für mich persönlich. Und darin liegt der eigentliche Wert solcher Erfahrungen, denn es sind die eigenen, inneren Siege die zählen, die das Lebens schön machen, die uns Lebensfreude und Zukunft schenken, die uns über die Umstände erheben.

 

Anmerkung der Redaktion:

Die Rote Armee Fraktion (RAF) war eine linksextremistische terroristische Vereinigung in der Bundesrepublik Deutschland. Sie war verantwortlich für 34 Morde, mehrere Entführungen und zahlreiche Banküberfälle und Sprengstoffattentate mit einer Vielzahl von Verletzten und erheblichen Sachschäden. Sie wurde 1970 von Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Horst Mahler, Ulrike Meinhof und weiteren Personen gegründet. Im sogenannten Deutschen Herbst des September und Oktober 1977 erreichte der Linksterrorismus in Deutschland mit dem Scheitern einer versuchten Freipressung von Häftlingen der ersten Generation seinen Höhepunkt. 1998 erklärte sie ihre Selbstauflösung.

 

Opfer der Rote Armee Fraktion

In den Jahren 1971 bis 1993 wurden durch die Rote Armee Fraktion 34 Personen getötet. Ziel der Anschläge waren Führungskräfte in Politik, Wirtschaft und Verwaltung sowie US-amerikanische Soldaten. Im Zusammenhang mit Banküberfällen, Kontrollen, Verhaftungsversuchen und Entführungen kamen weiterhin Polizisten, Zollbeamte und Fahrer ums Leben.  Gezählt werden hier nur Todesopfer. Schwer oder lebensgefährlich verletzte Personen sind nicht erfasst.

Datum

Ort

Opfer

Ereignis

22. 10. 1971

Hamburg

Norbert Schmid (32), Polizist

Erschossen bei Festnahmeversuch

22. 12. 1971

Kaiserslautern

Herbert Schoner (32), Polizist

Erschossen bei einem Banküberfall

3. 3. 1972

Hamburg

Hans Eckhardt (50), Polizist, Leiter der SOKO „Baader/Meinhof“ in Hamburg

Bei der Festnahme von Manfred Grashof und Wolfgang Grundmann durch von Grashof abgegebene Schüsse schwer verletzt. Eckhardt starb am 22. März 1972 im Krankenhaus.

11. 5. 1972

Frankfurt am Main

Paul A. Bloomquist (39), US-Offizier

Bombenanschlag auf das Hauptquartier des V. US-Corps

24. 5. 1972

Heidelberg

Clyde R. Bonner (29)
Ronald A. Woodward (26)
Charles L. Peck (23); US-Soldaten

Beim Bombenanschlag des Kommandos 15. Juli auf das Hauptquartier der US-Streitkräfte in Europa wurden Bonner und Peck sofort getötet. Woodward starb während der Fahrt ins Krankenhaus.

24. 4. 1975

Stockholm

Andreas von Mirbach (44), Militärattaché
Heinz Hillegaart (64), Wirtschaftsattaché

Während der Geiselnahme von Stockholm erschossen

7. 5. 1976

Sprendlingen (Hessen)

Fritz Sippel (22), Polizist

Bei einer Personenkontrolle von einem RAF-Mitglied erschossen.

7. 4. 1977

Karlsruhe

Siegfried Buback (57), Generalbundesanwalt
Wolfgang Göbel (30), Fahrer
Georg Wurster (33), Leiter der Fahrbereitschaft der Bundesanwaltschaft

Vom Kommando Ulrike Meinhof ermordet

30. 7. 1977

Oberursel

Jürgen Ponto (53), Vorstandsvorsitzender der Dresdner Bank AG

Von Christian Klar und Brigitte Mohnhaupt erschossen.

5. 9. 1977

Köln

Heinz Marcisz (41), Fahrer
Reinhold Brändle (41), Polizist
Helmut Ulmer (24), Polizist
Roland Pieler (20), Polizist

Bei der Schleyer-Entführung erschossen.

22. 9. 1977

Utrecht

Arie Kranenburg (46), niederländischer Polizist

Bei Festnahmeversuch von Knut Folkerts erschossen.

18. 10. 1977

Elsass

Hanns Martin Schleyer (62), Arbeitgeberpräsident

Als Geisel erschossen.

24. 9. 1978

Dortmund

Hans-Wilhelm Hansen (26), Polizist

Bei dem Versuch der Festnahme durch von Angelika Speitel, Michael Knoll und Werner Lotze abgegebene Schüsse tödlich verletzt.

1. 11. 1978

bei Kerkrade

Dionysius de Jong (19)
Johannes Petrus Goemans (24), niederländische Zollbeamte

Bei einem illegalen Grenzübertritt wurde de Jong durch von Rolf Heißler und Adelheid Schulz abgegebene Schüsse sofort getötet. Goemans starb am 14. November 1978 im Krankenhaus.

19. 11. 1979

Zürich

Edith Kletzhändler (56), Hausfrau

In einer Einkaufspassage bei einem Schusswechsel mit der Polizei durch einen Querschläger getötet. Sie wird als RAF-Opfer gezählt, obwohl seinerzeit nicht geklärt werden konnte, ob ein Polizist oder ein RAF-Mitglied das tödliche Geschoss abfeuerte.

1. 2. 1985

Gauting

Ernst Zimmermann (55), Industrieller

Vom Kommando Patsy O'Hara ermordet.

8. 8. 1985

Wiesbaden

Edward Pimental (20), US-Soldat

Zur Vorbereitung des folgenden Bombenanschlags erschossen.

8. 8. 1985

Frankfurt am Main

Frank Scarton (20), US-Soldat
Becky Jo Bristol (25), Zivilangestellte

Sprengstoffanschlag auf die Rhein-Main Air Base

9. 7. 1986

Straßlach

Karl Heinz Beckurts (56), Physiker und Manager
Eckhard Groppler (42), Fahrer

Vom Kommando Mara Cagol durch einen Sprengsatz getötet.

10. 10. 1986

Bonn

Gerold von Braunmühl (51), Ministerialdirektor

Vom Kommando Ingrid Schubert erschossen.

30. 4. 1989

Bad Homburg vor der Höhe

Alfred Herrhausen (59), Vorstandssprecher der Deutschen Bank

Durch einen Sprengstoffanschlag getötet. Die Täterschaft ist nach dem aktuellen Stand der Ermittlungen ungeklärt.

1. 4.1991

Düsseldorf

Detlev Rohwedder (58), Manager und Politiker

Von einem RAF-Scharfschützen erschossen.

27. 6. 1993

Bad Kleinen

Michael Newrzella (25), GSG-9-Beamter

 

Übersicht entnommen aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

 

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