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Der Trick mit der Halskette

Das Hessische Landeskriminalamt warnt vor all zu dankbaren Personen – schützen Sie sich vor „Kettentrick“ und „Kettenraub“

Das Hessische Landeskriminalamt in Wiesbaden warnt vor Trickbetrügern, die es auf den hochwertigen Schmuck bei vorwiegend älteren Damen abgesehen haben. Seit April dieses Jahres registrierte die Polizei in Hessen fast 100 Fälle des sogenannten "Kettentricks".

Dabei werden Seniorinnen auf der Straße angesprochen, in ein Gespräch verwickelt oder beispielsweise nach dem Weg ins nächste Krankenhaus gefragt. Gern geben die hilfsbereiten Seniorinnen Auskunft. Zum „Dank“ werden sie dann mit billigen Halsketten beschenkt und in aufdringlicher Art und Weise umarmt oder sonst wie berührt. Durch dieses altbekannte Ablenkungsmanöver gelingt es den Trickbetrügern, die wirklich wertvolle eigene Kette der Seniorin unbemerkt von deren Hals abzunehmen. Zur Not sind die Trickbetrüger auch mit Armbänder und Uhren zufrieden, die sie bei der Umarmung geschickt vom Arm beziehungsweise Handgelenk des Opfers abnehmen.

Die dreistenTrickbetrüger treten oft in Gruppen von zwei bis fünf Personen auf.

Aktuell ist zu beobachten, dass die Täter auch Gewalt anwenden, wenn sie mit ihrem Trick keinen Erfolg haben. Der Diebstahl wird damit zum Raub und schwerer bestraft, falls man der Täter habhaft wird, versteht sich. Die Polizei zählte in Hessen in wenigen Tagen bereits rund 90 Fälle, in denen die Täter gewalttätig wurden.

Erfahrungsgemäß, so die Fachleute der Kripo, stammen die überörtlich agierenden Trickbetrüger beim „Kettentrick“ aus dem osteuropäischen Raum, während es sich beim „Kettenraub“ überwiegend um meist jugendliche Personen aus dem nordafrikanischen Raum handelt.

Gerade jetzt, in den Sommermonaten, besteht die Gefahr, Opfer einer solchen Straftat zu werden. Der Grund ist sehr einfach: Durch die leichtere Bekleidung lässt sich von den Tätern optisch gut feststellen, ob das auserkorene Opfer auch wertvollen Schmuck trägt und sich die Tat lohnt.

Die Polizei rät: Wenn Sie von Personen, wie hier geschildert, nach dem Weg gefragt werden, geben Sie freundlich Auskunft – aber seien Sie auf der Hut und lassen Sie sich nicht ablenken. Wahren Sie auf jeden Fall körperliche Distanz. Wenn Sie aus einem Fahrzeug heraus angesprochen werden, beugen Sie sich nicht durch das offene Fenster in den Wagen hinein. Ein schneller Griff nach Ihrer Halskette und ein Tritt auf das Gaspedal macht Sie um eine Erfahrung reicher und ein Schmuckstück ärmer!

Für den Fall der Fälle noch ein paar Tipps:

  • Vermeiden Sie Umarmungen oder anderen Körperkontakt – lehnen Sie diesen energisch ab, gehen Sie sofort auf Distanz und rufen Sie ggf. um Hilfe.
  • Vermeiden Sie die Auseinandersetzung um Ihren Schmuck, wenn die Räuber diesen entreißen wollen. Die Verletzungsgefahr durch Stürze, Gewaltanwendung oder Mitschleifen ist um ein Vielfaches höher als der Wert einer Halskette.
  • Sollten Sie trotzdem Opfer der Gauner geworden sein, versuchen Sie sich Personen oder Fahrzeuge und ihre Kennzeichen zu merken und geben Sie diese Informationen und Beschreibungen so schnell wie möglich, am besten per Notruf 110, an die nächste Polizeidienststelle weiter.
  • Weitere Präventionshinweise erhalten Sie im Internet unter: www.polizei-beratung.de oder bei Ihrer zuständigen Polizeilichen Beratungsstelle.

hb

 

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