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 Internationale Antikorruptionsakademie in Laxenburg/Österreich.

Einzigartig - die Internationale Antikorruptionsakademie

Von Werner Sabitzer

Die Internationale Antikorruptionsakademie in Laxenburg hat die Lehr- und Forschungstätigkeit aufgenommen. Die weltweit einzigartige Akademie bietet einen neuen, ganzheitlichen Ansatz in der Korruptionsbekämpfung und Korruptionsprävention.

Erste Sitzung der IACA-Vertragsstaatenkonferenz Ende November 2012 in Wien.Für 30 Frauen und Männer begann am 16. Februar 2013 in der „International Anti-Corruption Academy“ (IACA) im Palais Kaunitz in Laxenburg, Niederösterreich, das erste Modul des zweijährige Studiengangs „Master in Anti-Corruption Studies“ (MACS). Der englischsprachige Studiengang wird nebenberuflich absolviert und endet mit der Graduierung zum „Master of Arts (M. A.) in Anti-Corruption Studies“. Es gibt sieben je zwölftägige Module in Drei-Monats-Intervallen: Konzepte und Theorien zum Thema Korruption; Korruption und Wirtschaft; Politik und Korruption; Geschäftswelt und Korruption; Antikorruption und Recht; Korruptionsbekämpfung und Compliance; Korruptionsprävention. Die Ausbildung erfolgt auf dem IACA-Campus in Laxenburg, und ein Modul findet in Kuala Lumpur (Malaysia) statt. Es ist der erste akademische Lehrgang an der Internationalen Antikorruptionsakademie, die am 29. und 30. November 2012 die erste Sitzung ihrer Vertragsstaatenkonferenz abgehalten hat. 350 Delegierte, unter ihnen über ein Dutzend Minister, sowie 54 Beobachter nahmen an dieser Konferenz in Wien teil.

Die Programme und Aktivitäten der IACA gliedern sich in fünf Bereiche:

  • standardisierte Ausbildung und Forschung;
  • maßgeschneiderte Ausbildungs- und Forschungsprojekte;
  • akademische Lehrgänge (Bachelor- und Masterlehrgänge);
  • Plattform für Dialog und Vernetzung;
  • „Think Tank“ im Bereich der Korruptionsbekämpfung und -prävention, sowie Setzen von Maßstäben.

Eine der ersten Veranstaltungen an der IACA war die „International Anti-Corruption Summer Academy“ vom 30. Juni bis 9. Juli 2011 in Laxenburg mit 70 Teilnehmern aus aller Welt.


Organisationsstruktur

Innenministerin Johanna Mickl-Leitner wurde zur ersten Präsidentin der Vertragsstaatenkonferenz gewählt.Eines der wichtigsten Leitungsorgane der IACA ist der Verwaltungsrat (Board of Governors). Die anderen vier Organe sind die Vertragsstaatenkonferenz (Assembly of Parties), der Dekan (Dean), der internationale strategische Expertenbeirat (International Senior Advisory Board) sowie das internationale akademische Experten-Board (International Academic Advisory Board).

Der Verwaltungsrat wurde am 29. November 2012 durch die Vertragsstaatenkonferenz gewählt und hat elf Mitglieder, je eines von ihnen wurde von Österreich und UNODC als Gründungsparteien ernannt. Im Verwaltungsrat sind zur Zeit – außer der Afrika-Gruppe – alle regionalen Gruppen – nach den Vereinten Nationen – vertreten. Zu den wichtigsten Aufgaben des Verwaltungsrats zählen die Entscheidung über Grundsätze, Strategien und Regeln, die Annahme der Statuten und des Finanzplans, die Bestellung des Dekans der IACA, die Einrichtung von Beiräten und die Auswahl ihrer Mitglieder, die Bestellung von unabhängigen externen Wirtschaftsprüfern und die Berichterstattung an die Vertragsstaatenkonferenz.

Die Vertragsstaatenkonferenz berät über grundsätzliche Angelegenheiten der Akademie und andere wesentliche Themen und wählt die Mitglieder des Verwaltungsrats. Sie überprüft den Fortschritt der Tätigkeit der Akademie und genehmigt internationale Vereinbarungen. Österreichs Innenministerin Mag.a Johanna Mikl-Leitner wurde von den Mitgliedstaaten bei der ersten Sitzung am 29. November 2012 zur ersten Präsidentin der Vertragsstaatenkonferenz gewählt. Der Vorsitz wechselt jährlich.

IACA-Leiter Martin Kreutner.Der Dekan repräsentiert die IACA nach außen, ist für die Verwaltung, das Personal und für die finanziellen Angelegenheiten verantwortlich, bereitet das Arbeitsprogramm und das Budget vor, berichtet dem Verwaltungsrat über die Tätigkeit der Akademie, schlägt Möglichkeiten der Zusammenarbeit vor und koordiniert die Tätigkeit der Akademie, der Mitglieder, der Gremien sowie anderer Organisationen und Einrichtungen. Dazu kommen weitere Aufgaben, darunter die Suche nach geeigneten Sponsoren für die Akademie.

Mag. Martin Kreutner, MSc, Leiter des IACA-Lenkungsausschusses und des IACA-Aufbaustabes sowie international anerkannter Antikorruptionsexperte, wurde vom internationalen Verwaltungsrat am 30. November 2012 einstimmig für vier Jahre zum ersten Dekan der Akademie gewählt. Kreutner ist auch Executive Secretary der IACA. Er leitet das „Tagesgeschäft“ in der Akademie und ist Verbindungsmann zur Vertragsstaatenkonferenz.

Der internationale strategische Expertenbeirat und der internationale akademische Beirat beraten und unterstützen die Akademie in wesentlichen Angelegenheiten des Lehr- und Forschungsbetriebs und bringen ihr Expertenwissen ein.


Geschichte der IACA

Die Internationale Antikorruptionsakademie war ursprünglich als Gemeinschaftsprojekt der Internationalen Kriminalpolizeilichen Organisation/Interpol und von Österreich geplant. Österreich erhielt Anfang 2006 bei der 75. Interpol-Generalversammlung in Rio de Janeiro (Brasilien) von Interpol den Zuschlag zur Einrichtung einer Antikorruptionsakademie. Innenministerin Liese Prokop unterzeichnete am 14. Dezember 2006 mit Interpol-Generalsekretär Ronald K. Noble und dem niederösterreichischen Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll eine Absichtserklärung (Letter of Intent) für die Errichtung der Akademie in Niederösterreich. Das Amt für Betrugsbekämpfung in der EU, OLAF (Office de la lutte anti-fraud) beteiligte sich als Projektpartner. Am 1. Juli 2009 wurde zwischen Österreich, Interpol und UNODC (Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung) auch ein formelles „offenes Partnerschaftsabkommen“, unterstützt durch OLAF, unterzeichnet. Im Dezember 2009 stieg Interpol aus der Viererpartnerschaft aus.

Teilnehmer der „International Anti-Corruption Summer Academy“ 2011 in Laxenburg.Zur Errichtung der IACA wurde als erste Trägerorganisation der „Verein zum Aufbau der Internationalen Anti-Korruptionsakademie“ eingerichtet. Mitglieder waren das Innenministerium, das Außenministerium und die Diplomatische Akademie. Am 2. und 3. September 2010 fand in der Wiener Hofburg die offizielle Gründungskonferenz der International Anti-Corruption Academy (IACA) statt. In Anwesenheit von mehr als 1.000 Delegierten, unter ihnen UN-Generalsekretär Ban Ki-moon, unterzeichneten Vertreter aus 35 UN-Mitgliedstaaten und der „European Public Law Organization“ bereits bei dieser Konferenz den völkerrechtlichen Gründungsvertrag für die IACA.

Seit 8. März 2011 hat die Akademie den Status einer unabhängigen „Internationalen Organisation“ mit voller völker- sowie privatrechtlicher Rechtspersönlichkeit.


Kooperation mit SIAK?und BAK.

Die IACA schloss 2011 unter anderem ein Memorandum of Understanding mit der Sicherheitsakademie und mit dem Bundesamt zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung (BAK) ab. Das Innenministerium unterstützt die Akademie auch im Tagesgeschäft.

Inzwischen zählt die IACA zu den erfolgreichsten internationalen Organisationen. 58 UN-Mitgliedstaaten und drei internationale Organisationen haben bis Ende 2012 die Mitgliedschaft unterzeichnet, davon haben 38 den Gründungsvertrag bereits ratifiziert. Mit weiteren Organisationen gibt es eine Kooperationspartnerschaft.

 

 

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