Erneute Streiks in der Luftsicherheit – unverhältnismäßig und überzogen
Am Donnerstag und Freitag werden die Beschäftigten in der Luftsicherheit erneut an mehreren deutschen Flughäfen streiken, obwohl die Fortsetzung der Verhandlungen am 27. und 28. April 2023 ansteht.
Die Arbeitgeberseite hatte in der letzten Verhandlungsrunde Kompromissbereitschaft signalisiert. „Dieser Streik entbehrt jeglicher Verhältnismäßigkeit und ist völlig überzogen“, so Rainer Friebertshäuser, Leiter der Tarifkommission des BDLS. Man habe versucht im Rahmen des wirtschaftlich machbaren eine Lösung zu finden. In den Verlautbarungen der Gewerkschaft werde der Verhandlungsstand bewusst negativ dargestellt.
Fakt ist, dass folgendes Angebot bereits vor der letzten Verhandlungsrunde unterbreitet wurde:
- Erhöhung Feiertagszuschlag von 100 % auf 125 %
- Erhöhung Nachtzuschlag von 15 % auf 20 % von 22-6 h
- Pfingst- und Ostersonntag wie Feiertage behandeln
- Erhöhung Mehrarbeitszuschlag von 25 % auf 30 %
- Verbesserung Beginn Mehrarbeit für Teilzeitbeschäftigte
- Abschaffung einer Anrechnung des Nachtzuschlages
Darüber hinaus wurde die Einführung von Führungskräftezulagen angeboten.
Das Angebot bedeutet in der vorliegenden Form schon eine enorme finanzielle Belastung. Immer wieder wird vergessen, dass zusätzlich dazu ab dem 1. April 2023 Entgelterhöhungen realisiert wurden. „Wir können in den Verhandlungen nur so viel zugestehen, wie die Unternehmen auch verkraften können. Keinem ist geholfen, wenn diese in eine finanzielle Schieflage geraten. Es gibt eine Grenze, die wir auch nach weiteren Streiktagen nicht überschreiten werden können“, so Friebertshäuser abschließend. Die Streikmaßnahmen treffen leider unbeteiligte Passagiere und alle Unternehmen in der Luftverkehrswirtschaft, dennoch wird der Verband sich nicht erpressen lassen.