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Corporate Trust Sicherheitsblog

Sicherheit in Krisenzeiten

Stärkung der Unternehmensresilienz mit Hilfe robuster Präventions- und Reaktionsmaßnahmen

In den vergangenen Jahren wurden Geschäftsführer wiederholt an die enge Verflechtung von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft und die Häufung exogener Krisen erinnert. Humanitäre Katastrophen wie die Covid-19-Pandemie lösten beispiellose Schockwellen aus, die Geopolitik, Wirtschaft, Handel, Energie und Finanzmärkte maßgeblich prägten.

Der Angriff russischer Streitkräfte auf die Ukraine am 24. Februar 2022 zeigte deutlich, dass Unternehmen vulnerable Lieferketten und regionale Niederlassungen in höchster Eile umdisponieren und zugleich die Sicherheit ihrer Mitarbeiter sowie die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs gewährleisten müssen. Trotz allem sind geschäftliche Verluste und Schäden in Zeiten von Krisen und kriegerischen Auseinandersetzungen an den Grenzen der EU nicht unvermeidlich. Die Covid-19-Pandemie zeigte bisher deutlich, dass widerstandsfähigere Unternehmen bessere Resultate erzielten und überraschend als Gewinner hervorgehen können. In einer zunehmend volatilen Welt ist es daher wenig überraschend, dass Resilienz – die Fähigkeit, unter Veränderungen erfolgreich zu sein – an oberster Stelle der Agenda vieler Führungskräfte steht. Letztere müssen bereit sein, ihre Organisation arriviert durch stabile und instabile Zeiten zu navigieren. Die Verfügbarkeit disponibler Maßnahmen-Checklisten sollte im Sinne einer Stärkung der Unternehmensresilienz absolute Priorität haben. Während Szenario-unspezifische Präventionsmaßnahmen Unternehmen gegen Krisen und Schocks jeder Art schützen, stellen reaktive Maßnahmen auf Basis hypothetischer Eskalationsstufen sicher, dass der potenzielle Einfluss eines konkreten Szenarios auf betroffene Schutzgüter und Risikobereiche migriert wird und die Resilienz des Unternehmens somit gestärkt wird. So können Präventionsmaßnahmen etwa die Reaktivierung bewährter Tools aus der Pandemie und vergangenen Krisen, die Überprüfung der Incident-Response- und Business-Continuity-Pläne, die Einleitung von Maßnahmen zur Mitigation der Kosteninflation vor dem Hintergrund steigender Energiepreise und potenzieller Materialengpässe sowie die Implementierung neuer Arbeitsweisen zur Steigerung der organisatorischen Flexibilität umfassen. Am Beispiel des Szenarios kriegerischer Auseinandersetzungen in einem Staat mit Unternehmensrelevanz können Reaktionsmaßnahmen die Einleitung von Evakuierungsaktionen gemäß eines Notfallplans, das aktive Monitoring von Lieferketten, die Entwicklung einer internen und externen Kommunikationsstrategie sowie konkrete Maßnahmen zur Umlagerung des Geschäfts einschließen. Welche konkreten Maßnahmen Unternehmen einleiten, um sich auf das Szenario kriegerischer Auseinandersetzungen vorbereiten, sollte sich jedoch in einer fragilen Phase nicht fundamental von einer „ruhigen“ Zeit unterscheiden. Das Hauptaugenmerk sollte stets auf der Verfügbarkeit wirksamer Pläne, Wachsamkeit, Abwehrfähigkeiten und engen Verbindungen zu Behören, Informationsstellen und Netzwerkpartnern liegen. Unternehmensleiter können dennoch versucht sein, den Gedanken einer undenkbaren Katastrophe wie etwa eines bewaffneten Konflikts in unmittelbarer Unternehmensnähe zu umgehen. Die Plötzlichkeit der Pandemie und des Ukraine-Krieges mitsamt verheerenden sozialen, politischen und ökonomischen Auswirkungen zeigen jedoch in aller Deutlichkeit, dass die Verfügbarkeit robuster Präventions- und Reaktionsmaßnahmen im Rahmen eines umfassenden Krisenmanagements zur Stärkung der Unternehmensresilienz gegenwärtig mehr als ein Gedanke wert sein sollte.

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