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BDSW trauert um Ehrenpräsident Wolfgang Waschulewski  

© BDSWEhrenpräsident Wolfgang Waschulewski ist am Sonntag, den 20. Juni 2021, nach langer schwerer Krankheit in Aschaffenburg verstorben. „Der Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) und seine fast 1.000 Mitgliedsunternehmen trauern um Wolfgang Waschulewski“, so der Präsident des Verbandes, Gregor Lehnert. Er habe in den vergangenen 30 Jahren, davon neun Jahre als Präsident, wie kaum ein zweiter den Verband geprägt, so Lehnert.  

In seine Amtszeit fielen die Einführung eines neuen, zweijährigen Ausbildungsberufs und vor allem die Aufnahme der privaten Sicherheitsdienste in das Arbeitnehmer-Entsendegesetz und der Abschluss eines Mindestlohntarifvertrages. Dadurch wurden die Arbeitsbedingungen und vor allem die Entlohnung der mittlerweile fast 260.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der privaten Sicherheitsdienste nachhaltig verbessert, so Lehnert. „Nicht zuletzt dem Engagement von Waschulewski sei es auch zu verdanken, dass die privaten Sicherheitsdienste 2009 im Programm Innere Sicherheit der Innenministerkonferenz erstmals als anerkannter Bestandteil der Sicherheitsarchitektur in Deutschland erwähnt wurden“, so Gregor Lehnert. Seiner Anregung sei es auch zu verdanken, dass der frühere Bundesverband Deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmen BDWS in BDSW Bundesverband der Sicherheitswirtschaft umbenannt und damit dem Anspruch der Mitglieder, die gesamte Sicherheitsbranche zu repräsentieren, eher gerecht wurde. Am 29. Mai 2001 wurde Wolfgang Waschulewski auf der Jahresmitgliederversammlung in München in das Präsidium des BDSW gewählt. Auf der 100-Jahr-Feier des Verbandes am 29. Oktober 2004 in Köln wurde er als Nachfolger von Rolf Wackerhagen zum Präsidenten gewählt. „Die große Leidenschaft von Wolfgang Waschulewski war die Tarifpolitik“, so der Hauptgeschäftsführer und geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des BDSW, Dr. Harald Olschok. 1992 wurde er erstmals in die Tarifkommission der Landesgruppe Baden-Württemberg gewählt. Fünf Jahre später wählten ihn die Mitglieder in den Vorstand, von 2002 bis 2010 war er Vorsitzender der Landesgruppe. Aber auch in Bayern, Brandenburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen sowie Sachsen-Anhalt war er Mitglied der Tarifkommissionen. „Es gibt keinen zweiten Vertreter des BDSW, der sich so engagiert für die grundgesetzlich garantierte Tarifautonomie eingesetzt hat“, so Olschok. Er habe sich um den sozialen Ausgleich in unserer Branche verdient gemacht. Aufgrund seines herausragenden, jahrzehntelangen ehrenamtlichen Engagements im BDSW, in benachbarten Verbänden aber auch bei seinem Heimatverein Viktoria Aschaffenburg, wurde Wolfgang Waschulewski am 1. August 2014 durch Bundespräsident Joachim Gauck das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. „Wir werden Wolfgang Waschulewski ein ehrendes Andenken bewahren. Unser Mitgefühlt gilt seiner Ehefrau, seinen drei Kindern und den zwei Enkelkindern“, so Präsident Lehnert abschließend.

Beruflicher Werdegang von Wolfgang Waschulewski:

Er diente viele Jahre bei der Bundeswehr, zuletzt als Offizier der Feldjägertruppen. Im Anschluss an seine Dienstzeit baute er den Personen- und Objektschutz der damaligen AEG-Telefunken in Frankfurt auf. Diesen leitete er fünf Jahre. Ab 1983 war er in verschiedenen namhaften Sicherheitsdienstleistungsunternehmen in leitenden Funktionen tätig, darunter bei der damaligen Deutschen Sicherheits AG. Von 2000 bis 2003 bekleidete er die Position des Länderpräsidenten der SECURITAS Deutschland Holding. Im Juni 2003 wurde er einer der Geschäftsführer von VSU Vereinigte Sicherheitsunternehmen in Köln und Stuttgart. Von April 2008 bis 2018 war er Geschäftsführer bei KÖTTER Aviation Security GmbH & Co. KG in Essen. Danach wurde er in den Kötter-Sicherheitsbeirat berufen.