Zum Hauptinhalt springen

Schlagzeilen

Dieser Newsletter wurde u.a. mit freundlicher Genehmigung durch Prof. Dr. Thomas Görgen der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster erstellt. Prof. Dr. Görgen und sein Team erstellen aus deutschen und internationalen Medien einen Newsletter zu polizeilichen und kriminologischen Themen, den sie täglich per E-Mail versenden. Aus diesen täglichen Newslettern dürfen wir mit Genehmigung von Prof. Dr. Görgen einen wöchentlichen Newsticker generieren.

Die chronologische Linksammlung wurde durch das Bundesministerium Inneres in Österreich, Abteilung I/A/5 – Sicherheitsakademie, aus diversen Newslettern und Medienbeiträgen zusammengestellt und stellt keine Meinungsäußerung von VEKO-online dar, d.h. die Aufnahme von Beiträgen in diese Liste bedeutet nicht, dass wir mit den Meinungen auf den jeweiligen Websites übereinstimmen. Ziel dieser Übersicht ist es, eine Orientierung über die Bandbreite der internationalen Diskussionen und Positionen zu sicherheitspolitischen bzw. kriminologischen Fragen sowie damit verbundenen aktuellen Entwicklungen in Politik und Gesellschaft zu ermöglichen.             


KI in der Strafjustiz: Entscheiden (bald) die Maschinen?

beck-aktuell, Maximilian Amos, 10. Juni 2024


"Sicherheit im Wandel" Deutscher Präventionstag in Cottbus gestartet

Rundfunk Berlin-Brandenburg Mo 10.06.24 | 14:31 Uhr


Verfassungsschutz: Islamistische Terrorgefahr so „hoch wie seit langem nicht mehr“

DIE WELT online 11.6.2024 04:56 Uhr | Lesedauer: 2 Minuten


Offenbar 90 Schusswaffen in Polizei-Hochschule verschwunden  

Panne in Aschersleben

Rheinische Post Online 10.06.2024 , 20:57 Uhr


Häusliche Gewalt und Femizide - was Staaten dagegen tun

Immer wieder werden Menschen in den eigenen vier Wänden zum Opfer. Vor allem Frauen sind von häuslicher Gewalt betroffen - manche bezahlen die Attacken mit ihrem Leben. 

Merkur 10.06.2024, 14:11 Uhr


Most Black Americans Believe Racial Conspiracy Theories About U.S. Institutions

Majorities say the criminal justice, political and economic systems were designed to hold Black people back. By Kiana Cox

Pew Research Center 10.6.2024


Boot camps for young offenders are back – the psychological evidence they don’t work never went away

Authors Simon Davies Lecturer in Forensic Psychology, Te Herenga Waka — Victoria University of Wellington

Clare-Ann Fortune Senior Lecturer in Clinical Forensic Psychology, Te Herenga Waka — Victoria University of Wellington

Karen Salmon Professor of Psychology, Te Herenga Waka — Victoria University of Wellington

Linda Fatialofa PhD Candidate in Forensic Psychology, Te Herenga Waka — Victoria University of Wellington

The Conversation Published: June 11, 2024 3.50am CEST


Public notifications make it challenging for prisoners to reintegrate after release

Author Sandy Jung Professor, Department of Psychology, MacEwan University

The Conversation Published: June 10, 2024 7.25pm CEST


The risk of suffering school bullying triples in children with autistic spectrum disorders

Peer-Reviewed Publication Universitat Rovira i Virgili Nutrition and Mental Health Research Team, URV

EurekAlert! News Release 10-Jun-2024


1 in 7 adults have experienced someone threaten to share their intimate images: new research

A global study on the prevalence of sexual extortion among adults has found the issue to be more widespread than initially thought. Peer-Reviewed Publication RMIT University

EurekAlert! News Release 10-Jun-2024


Observationstechnik aus Sachsen: Heimliche Gesichtserkennung auch in Niedersachsen

Matthias Monroy

netzpolitik.org 10.06.2024 um 16:16 Uhr


Faeser und Reul: Sicherheit hat bei EM oberste Priorität

Süddeutsche Zeitung 10. Juni 2024, 14:42 Uhr Lesezeit: 1 min


Von wegen Strafrecht als "ultima ratio": Staatsschutz rückt ins Zentrum der Kriminalpolitik

Gastkommentar von Prof. Dr. jur. Michael Kubiciel

Legal Tribune Online Montag, 10.06.2024, 16:45 Uhr


»Er neigte zu Wutausbrüchen«: Witwe von getötetem IS-Oberhaupt gibt Einblick in gemeinsames Leben

spiegel.de 10.06.2024, 16.23 Uhr


Deutscher Präventionstag in Cottbus – Sicherheit im Wandel

Jan Gloßmann

Cottbus.de 11.06.2024


GdP: Mehr Entschädigung für Angehörige getöteter Polizisten

ka-news.de 11.6.2024


Are older adults more vulnerable to scams? What psychologists have learned about who’s most susceptible, and when

Authors Natalie C. Ebner Professor of Psychology, University of Florida

Didem Pehlivanoglu Postdoctoral Researcher, Psychology, University of Florida

The Conversation Published: June 11, 2024 2.34pm CEST


Opinion: I study school shootings. Here’s what AI can — and can’t — do to stop them 2

Opinion by David Riedman

AOL June 11, 2024 at 12:42 AM


Consistent ADHD medication use linked to lower crime rates in adolescents

By Vladimir Hedrih

PsyPost June 11, 2024


Studie:Menschen schützen sich weniger vor Cyberkriminalität

Viele Deutsche werden jedes Jahr Opfer von Kriminalität im Internet. Die meisten Schutzmaßnahmen werden einer Umfrage zufolge allerdings seltener genutzt als noch im Vorjahr. Ein Grund: Sorglosigkeit.

Süddeutsche Zeitung 11. Juni 2024, 18:15 Uhr Lesezeit: 1 min


Chiquita Held Liable for Deaths During Colombian Civil War

A South Florida jury found the company liable for killings committed by a paramilitary group that was on the banana producer’s payroll. By Jorge Valencia

New York Times 11.6.2024


Großbritannien: Zwei Zwölfjährige wegen Mordes verurteilt

spiegel.de 10.06.2024, 20.42 Uhr


The government is drafting anti-hate speech laws. Here are 4 things they should include

Author Dr Nicole Shackleton Lecturer, Graduate School of Business and Law, RMIT University

The Conversation Published: June 11, 2024 8.22pm CEST


"Noch nie so viele Festnahmen erlebt"

Geplante Angriffe bei der EM?

In der nächsten Woche startet die EM im eigenen Land, doch neben Vorfreude gibt es auch Sorge um die Sicherheit. Ein Experte erklärt, welche Gefahren während des Turniers drohen.

t-online.de vom 07.06.2024


The Generals’ Labyrinth: Crime and the Military in Mexico

Mexico’s outgoing president has deployed more soldiers than ever to fight crime. But levels of violence remain high. His successor should set limits to the military’s role in public safety while working to sever state officials’ ties to criminals and allow better civilian law enforcement. 

International Crisis Group vom 24.05.2024


Verfassungsschutz: Mehr Rechtsextremisten

Die Zahl der Rechtsextremisten in Deutschland wächst, sagt der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang. Seine Behörde will die AfD bald erneut bewerten.

ZDF vom 12.06.2024


Krieg im Nahen Osten

Seit dem Terrorangriff am 7. Oktober herrscht Krieg zwischen der radikalislamischen Hamas und Israel. Der Konflikt jedoch schwelt schon lange: Gazastreifen, Gebietsansprüche, Zweistaatenlösung – wir erklären die Hintergründe

www.bpb.de , 12.06.2024


Wie ticken Jugendliche?

SINUS-Jugendstudie 2024Lebenswelten von Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren in Deutschland

von Marc Calmbach, Bodo Flaig, Rusanna Gaber, Tim Gensheimer, Heide Möller-Slawinski, Christoph Schleer, Naima Wisniewski

www.bpb.de , 12.06.2024


Weltflüchtlingsbericht des UNHCR: Fast 120 Millionen auf der Flucht

Der Bericht des UNHCR konstatiert für 2023 erneut stark gestiegene Zahlen von Geflüchteten. Die Weltgemeinschaft hat keine Strategie, um diese Zustände zu überwinden.

die tageszeitung vom 13.06.2024


REFORMEN IN ARGENTINIEN: Steine fliegen, Molotowcocktails brennen

Argentiniens Präsident feiert, dass der Senat sein Reformpaket angenommen hat. Aber die Mehrheit war hauchdünn. Das weckt Zweifel an der Regierungsfähigkeit Mileis. Auf den Straßen entlädt sich der Frust der Demonstranten. Von Tjerk Brühwiller, São Paulo

Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 13.06.2024


Wie Russland für einen langen Krieg rekrutiert

Verdeckte Mobilisierung über »Freiwillige«, Vorbereitung einer neuen Mobilmachung

Stiftung Wissenschaft und Politik vom 07.06.2024


Vorfall in Russland: Terrormiliz nimmt Geiseln in Gefängnis - Sicherheitskräfte stürmen Gebäude

Geiselnehmer bringen in einem Gefängnis in Südrussland mehrere Wärter in ihre Gewalt. Sie nennen sich Anhänger der Terrormiliz IS und fordern freies Geleit. Dann stürmen Sicherheitskräfte das Gebäude.

www.focus.de, 17.06.2024


Polizei schießt auf Mann mit Schieferhammer

Die Hamburger Polizei hat nahe der Reeperbahn einen Mann angeschossen, der mit einem Schieferhammer und einem Brandsatz bewaffnet gewesen ist. Er wird dem Haftrichter vorgeführt.

www.zdf.de, 17.06.2024


Angriff mit Schieferhammer in Hamburg – Polizei schießt auf Bewaffneten

www.welt.de, 17.06.2024


Messerangriff mit zwei Toten in Wolmirstedt: Keine Hinweise auf terroristisches Motiv 

POLIZEI ERSCHIESST ANGREIFER

Nach dem tödlichen Messerangriff am Freitag in Wolmirstedt ermittelt die Polizei weiter nach Motiv und Hintergründen der Tat. Den Behörden in Sachsen-Anhalt war der 27-jährige Angreifer zuvor nicht bekannt. Hinweise für einen religiösen oder terroristischen Hintergrund liegen demnach nicht vor. Die Tat sorgt bundesweit für Aufsehen und soll in dieser Woche auf der Innenministerkonferenz thematisiert werden. Auch, dass die Polizei den Mann erschossen hat, soll aufgearbeitet werden.

www.mdr.de, 17.06.2024



Symbolbild
© stock.adobe.com/# 738790573

Gewaltexzesse gegenüber Politiker.

Neue Herausforderungen für Personenschutz und Sicherheitsmanagement

Von Florian Hartleb

Brauchen Politiker nun Personenschutz, eine Schutzweste oder darf es keine öffentlichen Wahlkampfauftritte mehr geben? Rückzug? Wer will noch in die Politik gehen, wenn Leib und Leben gefährdet sind?

Das sind Schreckensszenarien in einer liberalen Demokratie, die ohnehin arg in dieser Weltunordnung gebeutelt ist. Oder sollten wir uns selbstbewusst machen gegenüber einzelnen Verrückten, die, teilweise paranoid, teilweise politisch motiviert, „losschlagen“? Viele Fragen stellen sich derzeit. Der Mordanschlag auf den slowakischen Premierminister Robert Fico in einer Provinzstadt steht in einer Reihe mit versuchten oder erfolgten Mordanschlägen auf Politiker in jüngster Zeit. Strategien und Taktiken staatlicher Personenschützer sind gut gehütete Geheimnisse. Ein Grundsatz im Zusammenhang mit der Schutzperson lautet: so nahe wie notwendig, so weit weg wie möglich. Nun hat sich auch hierzulande, nach zahlreichen Vorfällen eine neue Dynamik in der Diskussion entwickelt: Das Bundeskriminalamt (BKA) will offenbar mehr Personenschützer einsetzen. Dazu müssten auch neue Kräfte ausgebildet werden. Die Zahl der Straftaten gegen Amts- und Mandatsträger habe sich in den vergangenen Jahren verdreifacht.1 Nur ein jüngstes Beispiel unter vielen: Bei einer Wahlkampfveranstaltung in der Göttinger Innenstadt ist die niedersächsische Landtagsabgeordnete Marie Kollenrott (Grüne) attackiert und leicht verletzt worden.2

Zurück zum Fall von Fico: Hat der Personenschutz beim Attentat auf den slowakischen Premier Robert Fico versagt? Diese Frage wird wohl erst nach einer genauen Prüfung des Vorfalls konkret beantwortet werden können. Fest steht, dass das Schlimmste eingetreten ist, eine Art Super-GAU für Personenschützer. In aller Welt werden Spezialeinheiten das Attentat und vor allem die Situation davor analysieren, um aus etwaigen Fehlern zu lernen. Die auch für Personenschutz von Regierungsmitgliedern zuständige Sondereinheit der slowakischen Polizei genießt eigentlich einen hervorragenden Ruf. Fico hatte am Mittwoch nach einer Kabinettssitzung im Kulturhaus der Kleinstadt Handlová das gemacht, was bei Personenschützern am gefürchtetsten ist. Er begab sich – vermutlich spontan – ins Freie, um am Rande von Absperrungen mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen. Dort fielen die Schüsse. Fünf Schüsse fallen, dann wird der mutmaßliche Täter, ein 71 Jahre alter Schriftsteller, überwältigt. Fico kauert am Boden, eine Kugel hat ihn an der Brust getroffen.3 Manche Medien werfen die Frage auf, wie ein offenbar auf einer Polizeiwache, möglicherweise sogar von einem Beamten, aufgenommenes Video des mutmaßlichen Attentäters an die Öffentlichkeit gelangen konnte.4

Staatsbegräbnis: Eine Ehrengarde drapiert die Flagge der Vereinigten Staaten über den Sarg des ermordeten Präsidenten. In der ersten Reihe sind verschiedene Staatsgäste zu erkennen, darunter Charles de Gaulle, Heinrich Lübke und Haile Selassie.
© Von Abbie Rowe - http://www.jfklibrary.org/Asset+Tree/Asset+Viewers/Image+Asset+Viewer.htm?guid={E06B507C-C713-4880-9F67-D7C88CA15790}&type=Image, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1395755

Historische Beispiele

Historisch ist das Phänomen der radikalisierten Einzeltäter nicht neu. Wir erinnern uns an den Jahrhundertmord, welchen den legendären US-Präsidenten John F. Kennedy traf, später auch dessen Bruder, den Präsidentschaftskandidaten Robert. Auch der Anschlag auf den Bürgerrechtler Martin Luther King am 4. April 1968 auf dem Balkon des Lorraine Motels in Memphis endete tödlich. Unvergessen ist der Mordfall „Olof Palme“ vom 28. Februar 1986. Der schwedische Ministerpräsident befand sich mit seiner Frau auf dem Heimweg von einem Kinobesuch, als ein Angreifer in der Stockholmer Innenstadt aus nächster Nähe auf das Ehepaar schoss. 1990 erschütterten zwei Attentate auf prominente Bundespolitiker die deutsche Öffentlichkeit erschütterten. Am 25. April 1990 wurde der damalige sozialdemokratische Kanzlerkandidat Oskar Lafontaine Opfer eines Messerangriffs. Ein halbes Jahr später wurde der damalige Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble ebenfalls im Wahlkampf von einem ebenfalls psychisch kranken Täter angegriffen. Er war seither an den Rollstuhl gefesselt. Am 5. Dezember 1993 zerfetzte, durch den rechtsextremen Einzeltäter Franz Fuchs, eine Briefbombe die linke Hand des damaligen Wiener Bürgermeisters Helmut Zilk. Anfang des neuen Jahrtausends ereigneten sich gleich mehrere Attentate auf die europäische Politprominenz. Am 6. Mai 2002 wurde der erfolgreiche niederländische Rechtspopulist Pim Fortuyn auf dem Parkplatz des Medienzentrums in Hilversum ermordet, neun Tage vor der Parlamentswahl. Zwei Monate später entging Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac nur knapp einem Anschlag bei der Parade zum Nationalfeiertag. Die pakistanische Oppositionsführerin Benazir Bhutto starb am 27. Dezember 2007 nach einer Wahlkampfveranstaltung durch einen Selbstmordattentäter. Nun scheint aber eine neue Dimension erreicht. Während der sogenannten Flüchtlingskrise wurde die britische Parlamentsabgeordnete Helen „Jo“ Cox wegen ihrer humanitären Haltung durch einen Einzeltäter ermordet.5 Aus den gleichen Motiven traf des den deutschen Lokalpolitiker Walter Lübcke, per Kopfschuss auf seiner Terrasse.6 Nicht zu vergessen: Am 17. Oktober 2015, einen Tag vor der Oberbürgermeisterwahl, wurden Henriette Reker sowie vier weitere Personen an einem Informationsstand der CDU in Köln-Braunsfeld Opfer eines Messerattentats. Auch der Täter war ein radikalisiert und handelte aus einer persönlichen Kränkungsideologie heraus.7

Während der Corona-Pandemie wurden Politiker zu Zielen, nachdem sich der Hass über Telegram-Gruppen kulminiert hat. Kommunalpolitiker, die bedroht wurden, sind zurückgetreten. Hängt Angela Merkel etc., lauteten die Parolen. Eine schrille Minderheit? Nein, mittlerweile ist eine Stufe der Gewalt erreicht. Politiker aller Parteien werden tätlich angegriffen. Was tun? Uns bleiben nur zwei Ebenen, die der öffentlichen Sicherheit und der politischen Politik. Wenn Politiker zu Hassobjekten werden, geht es um die Bedeutung der Politik an sich. Und um mehr: ein friedliches Gemeinwesen, das sich nun gegen radikale Individuen (er-)wehren muss. Auf jeden Fall braucht es neue Sicherheitskonzepte, gerade während Wahlkämpfen. Gerade deshalb braucht es private Dienstleister, die hier innovative Konzepte zum Lebensschutz vorlegen.

Quellen:

1  Die Zeit vom 10. Januar 2024: Angriffe auf Politiker:Bundeskriminalamt will laut Bericht mehr Personenschutz für Politiker, https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2024-05/bundeskriminalamt-mehr-personenschuetzer-angriffe-auf-politiker (abgerufen am 25. Mai 2024).
2  NDR.de vom 25. Mai 2024, https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Angriff-auf-Gruenen-Landtagsabgeordnete-Staatsschutz-ermittelt,kollenrott114.html (abgerufen am 25. Mai 2024).
3  Michael Simoner: Haben Ficos Leibwächter versagt? Die Sondereinheit der slowakischen Polizei für Personenschutz genießt eigentlich einen hervorragenden Ruf, in: Die Presse vom 16. Mai 2024, https://www.derstandard.at/story/3000000220368/haben-ficos-leibwaechter-versagt (abgerufen am 25. Mai 2024).
4  Tagesschau.de vom 17. Mai 2024, https://www.tagesschau.de/ausland/europa/fico-attentat-sicherheit-100.html (abgerufen am 25. Mai 2024).
5  Vgl. zum Täter Florian Hartleb Einsame Wölfe. Der neue Terrorismus rechter Einzeltäter, 2. Auflage: Hoffmann und Campe: Hamburg 2020).
6  Martin Steinhagen: Rechter Terror: Der Mord an Walter Lübcke und die Strategie der Gewalt. Rowohlt, Hamburg 2021.
7  Vgl. zum Täter Hartleb (Anmerkung 5).

 

Symbolbild
© stock.adobe.com/# 808707160

Aktuelle Gewalt gegen Politikerinnen und Politiker sowie eine kurze Auswertung der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik

Von Prof. Dr. Stefan Goertz, Hochschule des Bundes, Fachbereich Bundespolizei

Hier werden sowohl die aktuellen Fälle von Gewalt gegen Politikerinnen und Politiker und die mehrjährigen Statistiken dazu besprochen, als auch die Straftaten der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik ausgewertet. Mit bundesweit 5,9 Millionen Straftaten wurde im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 5,5 % erfasst.
Über 214.000 erfasste Straftaten in der Gewaltkriminialität bedeuten einen Anstieg von 8,6% im Vergleich zum Vorjahr.

„Auffällige Häufung der Gewalt“

In den vergangenen Tagen und Wochen gab es eine intensive mediale Berichterstattung darüber, dass dem SPD-Politiker Matthias Ecke in Dresden von einem Jugendlichen das Jochbein gebrochen wurde, die Grünen-Lokalpolitikerin Yvonne Mosler bedrängt, bedroht und bespuckt und die Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) in einer Bibliothek tätlich angegriffen und verletzt wurde.

Im Jahr 2023 wurden die meisten Gewaltdelikte gegen die AfD verübt (86 Fälle), gefolgt von den Grünen (62 Fälle). Zu den Gewaltdelikten gegen Politikerinnen und Politiker hinzu kommen Äußerungsdelikte, Bedrohung, Beleidigung, Nötigung oder Verleumdung.1

Als Reaktion auf die aktuellen Gewaltvorfälle gegen die Politikerinnen und Politiker Matthias Ecke (SPD), Yvonne Mosler (Grüne) und Franziska Giffey (SPD) forderte die gesondert einberufene Innenministerkonferenz (IMK) wenige Tage später die Prüfung von Strafrechtsverschärfungen bei Delikten gegen politisch engagierte Menschen und Mandatsträger. Die Innenminister von Bund und Ländern stellten dabei fest, dass „sich die Folgen dieser Taten über die Verletzung des Einzelnen hinaus auf die Funktionsfähigkeit der freiheitlichen demokratischen Grundordnung erstrecken“.2

Die Zahl der Straftaten gegen Amts- und Mandatsträger hat sich in den letzten drei Jahren verdreifacht, erklärte BKA-Präsident Holger Münch Ende Mai 2024. Er sehe eine „auffällige Häufung der Gewalt“. „Und das häuft sich nun vor den anstehenden Wahlen“, sagte er. Damit bezieht er sich auf die Europawahl am 9. Juni sowie die Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg im September 2024.3

Nach Angaben des BKA-Präsidenten gab es im Jahr 2023 5.400 Straftaten gegen Amts- und Mandatsträger. Diese Zahlen seien „zumindest ein Alarmsignal“, sagte er. „Keiner kann sagen, was der Schwellenwert ist, an dem die Demokratie kippt. Aber wenn zehn Prozent der Amts- und Mandatsträger sagen, sie überlegten wegen der Anfeindungen aufzuhören, und weitere fast zehn Prozent angeben, aufgrund der Anfeindungen nicht mehr kandidieren zu wollen, ist dieser Wert deutlich zu hoch.“4

(Umstrittene) Gegenmaßnahmen

Auf den sächsischen Vorstoß, einen neuen Straftatbestand für Angriffe auf Politikerinnen und Politiker zu schaffen, reagierte die Innenministerkonferenz eher verhalten. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erklärte, Täter müssten durch schnelle Verfahren „die volle Härte des Rechtsstaates“ spüren. Wenn Strafverschärfungen nötig seien, werde sie mit Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) darüber sprechen. Der Innenminister von Nordrhein-Westfalen, Herbert Reul (CDU) zeigte sich in Bezug darauf jedoch skeptisch und möchte Gegenmaßnahmen nicht nur auf Politikerinnen und Politiker konzentriert wissen. So erklärte NRW-Innenminister Reul: „Wir in Nordrhein-Westfalen tun seit Jahren etwas gegen die wachsende Gewalttätigkeit gegenüber Mitarbeitern im öffentlichen Dienst, gegen Rettungskräfte, Mitarbeiter im Ausländeramt oder Polizisten. Stehen die nicht auch im Dienst der Allgemeinheit, brauchen die keinen Schutz?“

Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Alexander Throm, ging noch weiter und sprach von dem Eindruck von „Gewaltopfern erster und zweiter Klasse“. Alexander Throm nennt das neueste Versprechen der Bundesinnenministerin „hilflosen Aktionismus“: „Auch immer mehr Bürgerinnen und Bürger spüren die zunehmende Gewalt in ihrem Alltag. Dazu schweigt die Innenministerin völlig.“

Auch der stellvertretende Vorsitzende der FDP, Wolfgang Kubicki, beklagt doppelte Standards: „Was mich stört: Wenn ein Politiker betroffen ist, dann schreien alle auf. Wenn eine Jugendbande eine Stadt terrorisiert oder Leute am Bahnhof zusammengeschlagen werden, dann wird das eher hingenommen.“ Die Hemmschwelle für Gewalt sei insgesamt dramatisch gesunken, so Kubicki. Dieser Auffassung widerspricht der SPD-Innenpolitiker Sebastian Hartmann. Die Debatte um Gewaltopfer erster und zweiter Klasse verkenne dieses Problem grob und sei „im Kern zersetzend als auch der Verteidigung unserer Demokratie abträglich“.5

Ein geplantes Statement der Bundesinnenministerin Nancy Faeser nach der Sondersitzung der Innenministerkonferenz Anfang Mai 2024 sorgte unter den Innenministern der Bundesländer für Streit. Nach übereinstimmenden Berichten von Teilnehmern der aktuell einberufenen IMK zeigten sich Unions-Innenminister „schwer verärgert“ über einen nicht abgesprochenen Auftritt der Bundesinnenministerin. „Frau Faeser tönt bloß in der Öffentlichkeit herum, trägt aber selbst nichts zum Schutz von Politikern bei“, kritisierte ein CDU-Landesinnenminister. Stattdessen erteile Faeser den Ländern unausgegorene Ratschläge, was sie zu tun hätten. So gehe etwa ihre Forderung nach „noch mehr sichtbarer Polizeipräsenz“ an Wahlkampfständen und bei Veranstaltungen völlig an der Sache vorbei. Denn Gewaltattacken gegen Politiker seien eher selten, meist würden Wahlkampfplakate abgerissen oder beschädigt. Weil der geplante Auftritt der Bundesinnenministerin direkt nach der Videokonferenz der 16 Landesinnenminister für reichlich Kritik innerhalb der Innenministerkonferenz sorgte, musste die Bundesinnenministerin diesen Termin jedoch wieder absagen.6

Die Innenministerkonferenz hat aktuell vor allem die Straftatbestände im 17. und 18. Abschnitt des Strafgesetzbuches im Blick, für die es noch keine solche Verschärfung gibt. Der Bundesrat möchte mit der im IMK-Beschluss erwähnten Gesetzesinitiative die Strafzumessung so ergänzen, dass „hinsichtlich der verschuldeten Auswirkungen der Tat auch solche in Betracht zu ziehen sind, die geeignet sind, gemeinnütziges Engagement der oder des Geschädigten nicht nur unerheblich zu beeinträchtigen.“ Tatjana Hörnle, Leiterin der Abteilung Strafrecht des Max-Planck-Instituts, hält die Vorschläge der Innenministerkonferenz für problematisch: „Das Strafrecht verfügt bereits über ausreichende Instrumente, um derartige Delikte angemessen zu ahnden. Anlassbezogene Strafnormen sollten vermieden werden, weil sie das Strafgesetzbuch aufblähen und unübersichtlich machen – und vor allem, wenn sie suggerieren, dass Sonderrecht für Gruppen geschaffen wird. Eine angemessene Bestrafung, die dem Unrecht einer konkreten Tat entspricht, ist möglich, da die gesetzlichen Strafrahmen viel Spielraum lassen. Dafür müsse das Gesetz nicht geändert werden. „Es sollte nicht jede tagesaktuelle Konstellation neue Gesetze nach sich ziehen. Das ist rechtspolitisch unklug und reine Symbolpolitik.“7

Symbolbild
© stock.adobe.com/# 747147148

Die aktuelle Polizeiliche Kriminalstatistik 2023 – Kurze Auswertung

Die aktuelle Polizeiliche Kriminalstatistik 2023 wurde am 9.4.2024 von Bundesinnenministerin Nancy Faeser sowie den BKA-Präsidenten Holger Münch vorgestellt.

Mit bundesweit 5,9 Millionen Straftaten wurde im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 5,5 Prozent erfasst. Über 214.000 erfasste Straftaten in der Gewaltkriminialität bedeuten einen Anstieg von 8,6% im Vergleich zum Vorjahr. Bundesinnenministerin Faeser führte aus: „Es ist erschütternd, dass im vergangenen Jahr Polizistinnen und Polizisten über 106.000 Mal im Dienst angegriffen wurden. Das sind täglich fast 300 Übergriffe gegen Polizeibeamte – und ein Anstieg um 10 Prozent.“8BKA-Präsident Holger Münch erläuterte die aktuelle Polizeiliche Kriminalstatistik wie folgt: „Die Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt für das Jahr 2023 in vielen Bereichen einen Anstieg der Fall- und Tatverdächtigenzahlen. Es gibt Delikte, bei denen das Fallzahlniveau aus den Jahren vor der Corona-Pandemie nicht überschritten wird, z.B. beim Wohnungseinbruchsdiebstahl. In anderen Kriminalitätsbereichen, beispielsweise beim Ladendiebstahl und der Gewaltkriminalität, ist der Anstieg nicht nur mit einem Ausgleich der pandemiebedingten Rückgänge während der Corona-Einschränkungen zu erklären, sondern zusätzlich auf weitere kriminogene Faktoren zurückzuführen. Zu nennen sind hier die wirtschaftliche Entwicklung, die gestiegene Migration und eine höhere Mobilität. Insbesondere die Entwicklungen der Gewalt- und Jugendkriminalität werden wir weiter beobachten und analysieren, um gegebenenfalls Bekämpfungs- und Präventionsansätze nachzujustieren.“ Deutlich angestiegen ist auch die Zahl der Tatverdächtigen (um 7,3 Prozent auf 2.246.767). Vor allem die Zahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen hat mit einer Zunahme von 13,5 Prozent (ohne ausländerrechtliche Verstöße) deutlich zugenommen, so das BKA.9

In der Pressemitteilung des Bundesministeriums des Innern und für Heimat vom 9.4.2024 erklärte der Vorsitzender der Innenministerkonferenz, Michael Stübgen, Innenminister des Landes Brandenburg: „Der überproportionale Anteil ausländischer Tatverdächtiger ist beunruhigend, darf aber nicht zu einem Generalverdacht führen. […] Wenn Migration zu sinkender Sicherheit führt, muss die Politik aber reagieren. Ausreisepflichtige Straftäter müssen konsequenter abgeschoben und die Grenzen der Aufnahmekapazitäten anerkannt werden. Integration ist das beste Mittel gegen Kriminalität von Zuwanderern, kann aber nur gelingen, wenn die Zahl der Ankommenden uns nicht überfordert. Im Kampf gegen Kindesmissbrauch und die Verbreitung von Kinderpornografie erwarte ich mehr Engagement von der Regierung. Die Speicherung von IP-Adressen muss nach den Vorgaben des EUGH ermöglicht werden. Es ist nicht zu ertragen, dass wir Kinder schützen könnten, aber die gesetzliche Grundlage blockiert wird.“10

Im Berichtsjahr 2023 wurden in Deutschland insgesamt 5.940.667 Straftaten registriert. Im Vergleich zum Jahr 2022 bedeutet das einen Anstieg von 5,5 Prozent (2022: 5.628.584). Im Vergleich zum letzten Jahr ohne Corona-bedingte Einschränkungen (2019: 5.436.401 Fälle) ist die Fallzahl 2023 um 9,3 Prozent höher. Das BKA betont ganz zu Beginn der Statistik, dass in der PKS nur das sogenannte Hellfeld – also die der Polizei bekannt gewordene Kriminalität – erfasst werden. Das Dunkelfeld könnte also deutlich höher sein.11

Im Jahr 2023 wurden insgesamt 3.469.752 Straftaten aufgeklärt, was einer Aufklärungsquote von 58,4 Prozent (im Jahr 2022 noch 57,3 Prozent) entspricht.

Deutliche Anstiege ausgewählter Straftaten waren 2023 im Vergleich zum Jahr 2022 (mindestens +20,0 Prozent) u.a. zu verzeichnen bei Computerbetrug mittels rechtswidrig erlangter Daten von Zahlungskarten (+60,3 Prozent, +8.130 Fälle), Straftaten gegen das Aufenthalts-, das Asyl- und das Freizügigkeitsgesetz/EU, ausländerrechtliche Verstöße (+ 32,4 Prozent, +73.080 Fälle, darunter: Unerlaubte Einreise +40,4 Prozent, +26.822 Fälle, Unerlaubter Aufenthalt, +28,6 Prozent, +41.564 Fälle), Verbreitung, Erwerb, Besitz und Herstellung jugendpornographischer Schriften +31,2 Prozent, +2.105 Fälle sowie illegaler Handel mit der Droge Kokain +29,1 Prozent, +8.322 Fälle.12

Bei „Straftaten insgesamt“ wurden im Jahr 2023 insgesamt 2.246.767 Tatverdächtige in der PKS erfasst. Damit ist die Zahl der Tatverdächtigen gegenüber dem Vorjahr um 7,3 Prozent angestiegen. 1.323.498 Tatverdächtige waren deutsche Staatsangehörige, 923.269 der Tatverdächtigen besaßen nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Unter den nichtdeutschen Tatverdächtigen waren 402.514 Zuwanderinnen und Zuwanderer. Die Erklärung des BKA dafür lautet: „Durch die starke Zuwanderung der Jahre 2022 und 2023 steigt nicht nur die Einwohnerzahl und dadurch auch tendenziell das Aufkommen an Straftaten. Viele Zuge- wanderte weisen zudem multiple Risikofaktoren für verschiedene Deliktsformen auf, bspw. psychische Belastung oder eine unsichere Lebenssituation“.13

(Erheblicher) Anstieg einiger Straftaten

Gemäß der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik des Bundesministeriums des Innern und für Heimat wurde im Jahr 2023 in Deutschland in 4.419 Fällen mit einer Schusswaffe gedroht (+8,0 Prozent, 2022: 4.092 Fälle) und in 4.687 Fällen mit einer Schusswaffe geschossen (+5,5 Prozent, 2022: 4.442 Fälle). Die Gewaltkriminalität stieg im Jahr 2023 um 8,6 Prozent auf 214.099 Fälle an (2022: 197.202 Fälle). Die darin enthaltenen Delikte Mord, Totschlag, Tötung auf Verlangen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Prozent auf 2.282 Fälle an (2022: 2.236 Fälle), Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und sexueller Übergriff im besonders schweren Fall einschl. mit Todesfolge um 2,4 Prozent auf 12.186 Fälle (2022: 11.896 Fälle), Raubdelikte um 17,4 Prozent auf 44.857 Fälle (2022: 38.195 Fälle) und die gefährliche und schwere Körperverletzung um 6,8 Prozent auf 154.541 Fälle (2022: 144.663 Fälle).

Im Vergleich zum Berichtsjahr 2019 (vor Corona) nahm die Gewaltkriminalität im aktuellen Berichtsjahr um 18,3 Prozent (2019: 181.054 Fälle) zu, Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und sexueller Übergriff im besonders schweren Fall einschließlich mit Todesfolge stieg um 29,3 Prozent (2019: 9.426 Fälle) an. Raubdelikte stiegen um 24,4 Prozent (2019: 36.052 Fälle) und die gefährliche und schwere Körperverletzung um 16,1 Prozent (2019: 133.084 Fälle). Im Jahr 2023 gab es – im Hellfeld erfasst – mindestens 8.951 Messerangriffe in Deutschland. Dazu gab es 1.114.817 Straftaten der „Straßenkriminalität“. Anstiege sind hier vor allem bei den Delikten „sexuelle Belästigung § 184i StGB“ (+10,5 Prozent auf 19.307 Fälle), „sonstige Raubüberfälle auf Straßen, Wegen oder Plätzen“ (+18,0 Prozent auf 19.074 Fälle) sowie „gefährliche und schwere Körperverletzung auf Straßen, Wegen oder Plätzen“ (+12,9 Prozent auf 68.899 Fälle) zu erkennen.14

Allein in der Stadt Berlin gab es im Jahr 2023 111 Fälle von Vergewaltigungen durch mehr als zwei Täter, häufig Gruppenvergewaltigungen, erklärte der Berliner Innenstaatssekretär Christian Hochgrebe (SPD) Mitte Mai 2024 auf eine parlamentarische Anfrage hin. Die Opfer waren von unter sechs Jahren bis über sechzig Jahre alt. Besonders häufig betroffen waren jedoch Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren sowie Erwachsene im Alter von 25 bis 30 Jahren.15 Im Jahr 2023 gab es in Deutschland insgesamt rund 126.000 Straftaten – im Hellfeld – gegen die sexuelle Selbstbestimmung, sogenannte Sexualdelikte, die damit einen historischen Höchststand in Deutschland erreicht haben.16

All diese – teilweise erheblich – angestiegenen Zahlen von Straftaten verdeutlichen, dass unsere Öffentliche Sicherheit bedroht wird.

Wie bewertet die Bevölkerung in Deutschland die Öffentliche Sicherheit? Die repräsentative Umfrage des BKA „Sicherheit und Kriminalität in Deutschland – SKiD 2020 Bundesweite Kernbefunde des Viktimisierungssurvey des Bundeskriminalamts und der Polizeien der Länder“ zeigt beispielsweise, dass bereits im Jahr 2020, zu Beginn bzw. während der Corona-Pandemie und damit verbundenen Ausgangsbeschränkungen, dass sich weniger als die Hälfte der Bevölkerung (46 %) nachts in öffentlichen Verkehrsmitteln sicher fühlte. Unter Frauen war dieser Anteil (33 %) deutlich geringer als unter Männern (60 %). Um sich vor Kriminalität zu schützen, meidet ein Großteil der Bevölkerung nachts bestimmte Orte (44 %) oder die Nutzung des ÖPNV (37 %) – dies gilt vor allem für Frauen (58 % bzw. 52 %). Der Großteil der Bevölkerung (77 %) hält die Polizei zudem für überlastet. Ebenso empfindet ein großer Teil (39 %) die Polizeipräsenz im öffentlichen Raum als nicht ausreichend.17 Im Jahr 2024 würden diese Werte – mit Blick auf die teilweise massiv angestiegenen Zahlen der Straftaten in der Polizeilichen Kriminalstatistik – wohl nicht besser ausfallen.

Fazit

Holger Münch, Präsident des Bundeskriminalamtes
© BKA
Die Zahl der Straftaten gegen Amts- und Mandatsträger hat sich in den letzten drei Jahren verdreifacht, erklärte BKA-Präsident Holger Münch Ende Mai 2024. So gab es im Jahr 2023 5.400 Straftaten gegen Amts- und Mandatsträger.

Im vergangenen Jahr haben die deutschen Polizeien so viele Straftaten registriert wie seit 2016 nicht mehr. Im Jahr 2023 wurden bundesweit rund 5,94 Millionen Straftaten statistisch erfasst. Das sind 5,5 % mehr als im Vorjahr. Bundesinnenministerin Nancy Faeser betonte bei der Vorstellung der Statistik allerdings: „Deutschland ist weiterhin eines der sichersten Länder der Welt.“ „Wir müssen bei den sozialen Ursachen ansetzen, die sich hinter Kriminalität und Gewalt verbergen“, erklärte Faeser. Dazu gehörten fehlende Schulabschlüsse und Perspektivlosigkeit sowie Kinderarmut. „Das bedeutet auch: Gute Sozial- und Bildungspolitik ist die wirkungsvollste Prävention.“18 Für den Anstieg der Straftaten könnten nach Einschätzung des Bundeskriminalamtes im Jahr 2023 vor allem drei Faktoren eine Rolle gespielt haben: Nachwirkungen der Corona-Pandemie, die hohe Inflation und starke Zuwanderung innerhalb eines kurzen Zeitraums, die für den Einzelnen zu schlechteren Integrationschancen führen könne.19

- Dieser Beitrag stellt die persönliche Auffassung des Autors dar.-

Quellen:

1  Vgl. https://www.welt.de/politik/deutschland/article251432106/Angriffe-auf-Politiker-Gewaltopfer-erster-und-zweiter-Klasse-Kritik-an-Vorstoss-zur-Strafverschaerfung.html (2.6.2024).
2  Vgl. ebd.
3  Vgl. https://www.welt.de/politik/deutschland/article251686612/BKA-Praesident-sieht-auffaellige-Haeufung-von-Gewalt-gegen-Politiker.html#:~:text=Er%20sehe%20eine%20%E2%80%9Eauff%C3%A4llige%20H%C3%A4ufung,9.%20Juni%20ist%20die%20Europawahl. (2.6.2024).
4  Vgl. ebd.
5  Vgl. https://www.welt.de/politik/deutschland/article251432106/Angriffe-auf-Politiker-Gewaltopfer-erster-und-zweiter-Klasse-Kritik-an-Vorstoss-zur-Strafverschaerfung.html (2.6.2024).
6  Vgl. https://www.welt.de/politik/deutschland/article251440282/Innenministerkonferenz-Nancy-Faesers-Umgang-mit-Gewaltattacke-in-Dresden-sorgt-fuer-Eklat.html (2.6.2024).
7  Vgl. https://www.welt.de/politik/deutschland/article251432106/Angriffe-auf-Politiker-Gewaltopfer-erster-und-zweiter-Klasse-Kritik-an-Vorstoss-zur-Strafverschaerfung.html (2.6.2024).
8  https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/kurzmeldungen/DE/2024/04/vorstellung-pks.html (2.6.2024).
9  https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/pressemitteilungen/DE/2024/04/pks2023.html;jsessionid=226BD5B82AED440A624B5A8A293AAD28.live871 (2.6.2024).
10  Ebd.
11  Vgl. Bundesministerium des Innern und für Heimat (2024): Polizeiliche Kriminalstatistik 2023. Ausgewählte Zahlen im Überblick. Berlin, S. 9.
12  Vgl. ebd.
13  Ebd., S. 12.
14  Vgl. ebd., S. 12-15.
15  Vgl. https://www.welt.de/vermischtes/kriminalitaet/article251726450/111-Gruppenvergewaltigungen-in-Berlin-im-vergangenen-Jahr.html (2.6.2024).
16  Vgl. https://de.statista.com/themen/800/sexual-und-drogendelikte/#topicOverview (2.6.2024).
17  Vgl. Bundeskriminalamt (2020): Sicherheit und Kriminalität in Deutschland – SKiD 2020 Bundesweite Kernbefunde des Viktimisierungssurvey des Bundeskriminalamts und der Polizeien der Länder, S. VI-IX.
18  https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/polizeiliche-kriminalstatistik-2023-100.html (2.6.2024).
19  Vgl. ebd.

 

Symbolbild
© stock.adobe.com/# 373256992

Ruhe gewinnt, die Zukunft beginnt! Deutsche Flughäfen aktiv beim Lärmschutz

Der Schutz der Anwohner vor Fluglärm steht bei den Betreibern der deutschen Verkehrsflughäfen ganz oben auf der Agenda.

Einen wesentlichen Beitrag hierzu leisten die Vorgaben des Fluglärmschutzgesetztes aus dem Jahr 2007. Gegenüber den Verkehrsträgern Straße und Schiene gelten die schärfsten Vorgaben für den Lärmschutz rund um die Flughäfen.

Hierzu erklärt ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel: „Die deutschen Flughäfen bauen ihre Vorreiterrolle in Europa beim Lärmschutz weiter aus. Durch den Einsatz von lärmabhängigen Landeentgelte belohnt der Flughäfen den Einsatz der leisesten Flugzeuge. Aktuelles Beispiel für ein sehr modernes Lärmentgelt ist das einzelfallbezogene Lärmentgelt, welches am Flughafen Berlin-Brandenburg je Flugereignis erhoben wird. Hier wird der belohnt, der so leise wie möglich fliegt. Zudem müssen Airlines, die weniger lärmarme Flugzeugmodelle im Einsatz haben, immer tiefer in die Tasche greifen, wenn sie an deutschen Flughäfen starten oder landen wollen“.

Auch künftig wird der Einsatz immer leiserer Flugzeuge honoriert. In den letzten 50 Jahren sind die Flugzeuge erheblich leiser geworden. Für die neuesten Flugzeugmodelle wie z.B. den A320neo bedeutet das 88 Prozent weniger Lärm gegenüber den 1950er Jahren. „Diese Entwicklung befördern die in der ADV zusammengeschlossenen Flughäfen durch innovative Lärmentgelte und die Unterstützung von Projekten für leiseres Fliegen. Durch umfangreiche Flottenerneuerungen, insbesondere bei der Deutschen Lufthansa, wird die Lärmbelastung in den nächsten Jahren weiter sinken. Gleich dem diesjährigen Motto des Tages gegen Lärm „Ruhe gewinnt, die Zukunft beginnt“, erklärt Ralph Beisel.

Auch von der Politik verlangen die Flughafenbetreiber Unterstützung. „Wirtschaftlich gesunde Airlines können sich moderne Flugzeuge leisten. Deshalb gilt es, fiskalische Belastungen wie regulative Abgaben und Gebühren zurückzunehmen, um einen weiteren finanziellen Anreiz zur Modernisierung der Flugzeugflotte zu schaffen. Insbesondere die Luftverkehrssteuer sollte weniger der Haushaltskonsolidierung dienen, als vielmehr als Förderprogramm für die Anschaffung leiserer und sparsamerer Flugzeuge eingesetzt werden“, fordert Verbandschef Beisel.

-PM ADV.AERO-

 

© Die Securitas Gruppe

Herausforderung World Economic Forum

Von Niels Stokholm

Mitte Januar 2024 fand erneut das Annual Meeting des World Economic Forum in Davos statt. Die internationale Veranstaltung, bei der Politiker, Wirtschaftsbosse und hochkarätige Experten über die anstehenden Herausforderungen in der Welt diskutieren, ging ohne nennenswerte Zwischenfälle über die Bühne. Dazu beigetragen haben unter anderem auch Securitas und Securiton. Die Herausforderungen waren diesmal vielfältig, die Unterbringung der Mitarbeitenden sowie eine kurzfristig geplante, vorgelagerte Ukraine-Konferenz sorgten für eine besonders intensive Vorbereitungsphase.

«Wiederaufbau des Vertrauens» – dies war das übergreifende Thema des Weltwirtschaftsforums 2024 im winterlichen Davos vom 15. bis 19. Januar 2024. Unter den 2800 Gästen waren 111 völkerrechtlich geschützte Personen. Das sicherheitspolitische Umfeld forderten die Sicherheitskräfte dieses Jahr heraus. So sorgten hochrangige Gäste, offizielle Besuche des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski und des chinesischen Premierministers Li Qiang mit Halten in Bern und auf dem Landsitz Lohn bei Bern und die vorgelagerte Ukraine-Konferenz für ein besonderes Augenmerk. Auch Kundgebungen gegen die Jahrestagung waren eine Herausforderung für die Organisatoren. Dennoch habe alles reibungslos funktioniert, teilten die Behörden nach der Veranstaltung mit.

Umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen

Für die 111 völkerrechtlich geschützten Personen und weitere sieben am Sonntag bei der Ukraine-Konferenz mussten zusätzliche Schutzdispositive aufgebaut werden. Tausende Einsatzkräfte, bestehend aus Polizei, Armee, Grenzschutz und anderen Sicherheitsorganen, standen im Einsatz. Die Hälfte der Armeeangehörigen standen nicht in Davos selbst, sondern in der ganzen Schweiz für den Anlass im Einsatz.

Die Securitas AG leistete auch diesmal mit mehreren hundert Mitarbeitenden ihren Beitrag zum sicheren Gelingen der Veranstaltung, und zwar mit Zutrittskontrollen sowie mit Verkehrsdiensten, die für einen reibungslosen Verkehrsfluss an zahlreichen neuralgischen Knotenpunkten sorgten. Die Vorbereitungen hatten bereits im Mai 2023 gestartet; eine der grossen Herausforderungen war einmal mehr die Unterbringung der aus der ganzen Schweiz anreisenden Mitarbeitenden. Die Securitas AG konnte zum Glück auf jahrelange Partnerschaften in ehemaligen Hotels und Wohnungen zurückgreifen und alle Mitarbeitenden gebührend unterbringen. Ein zentraler Ort für die Verpflegung sorgte rund um die Uhr für das leibliche Wohl.

© Die Securitas Gruppe

Erfolgreicher Einsatz von SecuriDrone

Die Securiton AG war mit ihrem Drohnensicherheitssystem SecuriDrone am Weltwirtschaftsforum vertreten. Der Auftrag war, ein System zur Gefahrenabwehr von unerwünschten Drohnen bereitzustellen. Das Ziel war, Drohnen, die in den definierten gesperrten Luftraum eindringen, frühzeitig zu detektieren, den Standort der Drohne wie auch des Piloten zu lokalisieren und durch die Sicherheitskräfte zu intervenieren. Für den Fall, dass der Pilot nicht rechtzeitig aufgespürt werden kann, können die Behörden durch den Einsatz der RF-Cyber-Technologie die Steuerfunktion vom Piloten übernehmen und die Drohne kontrolliert an einem vordefinierten, sicheren Ort landen. Die Drohnenabwehr erfolgt dabei ohne Frequenzbandstörungen (Jammer).

Die Securiton AG erhielt im November 2023 die Systemzulassung des Schweizerischen Bundesamts für Kommunikation (BAKOM) für das SecuriDrone RF-Cyber Drohnenabwehrsystem. Diese in der Schweiz neue Technologie darf jedoch ausschließlich von bestimmten Behörden betrieben werden, die wiederum eine Betriebsbewilligung beim BAKOM beantragen müssen.

Auch das mobil eingesetzte Perimeter-Überwachungssystem UewSyst der Securiton AG kam erfolgreich zum Einsatz.

-Erstveröffentlichung im „Journal“ der Securitas Gruppe-

 

Handbuch Äußere Sicherheit

Die wichtigsten Begriffe für Studium und Praxis.

Stefan Goertz,
Stuttgart 2024,
274 Seiten.
ISBN 978-3-415-07590-0.
Ladenverkaufspreis 36 €.
Spätestens mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine erfolgte im Februar 2022 in weiten Teilen der deutschen Öffentlichkeit und bei den politisch Verantwortlichen eine Schwerpunktverlagerung: Die Äußere Sicherheit Deutschlands – zuvor oft als Quantité négligeable fehlgedeutet – rückte in den Mittelpunkt des Interesses.

Damit stieg auch der Bedarf an verlässlichen Darstellungen über dieses facettenreiche Thema.

Stefan Goertz lehrt Sicherheitspolitik an der Hochschule des Bundes in Lübeck im Fachbereich Bundespolizei. Goertz studierte Politik- und Sozialwissenschaften, Öffentliches Recht und Arabisch unter anderem in Berlin, München und Damaskus. Seit vielen Jahren befasst er sich mit Sicherheitspolitik, Extremismus und Terrorismus und veröffentlichte dazu mehrere Bücher und zahlreiche Aufsätze in in- und ausländischen Fachzeitschriften. In seinem hier zu besprechenden Handbuch führt er „die wichtigsten Begriffe im Bereich der Äußeren Sicherheit/Sicherheitspolitik für Studium und Praxis ein und legt einen klaren Schwerpunkt auf die deutschen Sicherheitsbehörden.“ Dieser Vorgabe folgend reicht das Spektrum der berücksichtigten Themen von „Abrüstung und Rüstungskontrolle“ bis zum „Zwei-plus-Vier-Vertrag“. Es liegt auf der Hand, dass in einem 274-seitigen Buch im DIN-A-5-Format nicht alle Aspekte der äußeren Sicherheit erfasst werden können. Damit für den Leserkreis der größtmögliche Nutzen entsteht, kommt es auf eine wohlüberlegte Auswahl und Gewichtung an. Auf vier Seiten beschreibt der Autor den britischen Geheimdienst Secret Intelligence Service – besser bekannt unter dem alten Kürzel MI6. Den gleichen Umfang nimmt die CIA der USA ein. Dem israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad räumt er drei Buchseiten ein, der deutsche Bundesnachrichtendienst wird auf sieben Seiten dargestellt. Ein von Goertz unbeschriebenes Blatt bleiben die chinesischen Geheimdienste, um die sich seit Jahrzehnten zahlreiche Mythen und Legenden ranken.

Manche Gewichtung überrascht. So befasst sich der Autor auf elf Seiten mit der „Gruppe Wagner“, einer Söldnerarmee in Diensten des russischen Präsidenten Putin. 20 Seiten widmet Goertz Russland, wobei allein der Krieg gegen die Ukraine acht Seiten einnimmt. Die USA hingegen werden auf nur neun Seiten abgehandelt.

Schwierig ist in einer solchen Überblicksdarstellung auch die Entscheidung, welche Aspekte innerhalb eines Themas berücksichtigt werden und was außen vor bleibt: Das Kommando Spezialkräfte (KSK) handelt er auf einer Seite. Er erwähnt, dass das KSK in vier Kompanien gegliedert ist, die 1., 3. und 4. Kompanie. Mancher Leser wird sich fragen, was mit der Zwoten geschehen ist.

Man könnte sich auch streiten, ob jede Überschrift treffend ist. So spricht Goertz von der „Neuaufstellung der Bundeswehr“ nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine. Ebenso könnte man sich aber auch fragen, ob der in diesem Zusammenhang von Bundeskanzler Olaf Scholz geprägte Begriff der „Zeitenwende“ mit einem zeitlichen Abstand von zwei Jahren betrachtet noch zutreffend ist.

Ein solches Buch stellt stets ein Wagnis dar, insbesondere dann, wenn eine breite Leserschaft angesprochen werden soll. Goertz sieht als Zielgruppen seines Buches unter anderem Ministerialbeamte, Hochschulen und Akademien der deutschen Sicherheitsbehörden – darunter auch die beiden Universitäten der Bundeswehr –, die Landes- und die Bundeszentrale für politische Bildung, die Medien und auch die Justiz.

Als eine erste Orientierung in einem vielfältigen Thema ist dieses Handbuch durchaus geeignet, nicht zuletzt, da jedes Kapitel weiterführende Literaturhinweise beinhaltet. Mehr will und kann das Handbuch Äußere Sicherheit nicht sein.

-Dr. Reinhard Scholzen-

 

Symbolbild
© stock.adobe.com/# 388818638

Ausbleibende Lohnzahlungen: ESA Luftsicherheit fliegt auch am BER raus

Nach Weeze trennt sich auch der Flughafen Berlin vom Luftsicherheitsdienstleister ESA. Der war vor Ort für die Mitarbeiter- und Warenkontrollen zuständig. Damit ergibt es bei der Kündigung ein wesentlicher Unterschied.

Nach den Security-Kontrollen in Weeze verliert die "ESA Luftsicherheit GmbH" (ESA) einen weiteren Auftrag: Die Flughafengesellschaft Berlin hat dem Luftsicherheitsdienstleister gekündigt.
Der Vertrag ende nach einer Kündigungsfrist bereits zum 30. Juni, teilte der BER-Betreiber mit. Hintergrund für den kurzfristigen Rausschmiss des Dienstleisters seien nicht bezahlte Löhne.
ESA war am Flughafen Berlin von der Flughafengesellschaft als einer von zwei Dienstleistern mit der Mitarbeiter- und Warenkontrolle beauftragt.

"Bereits in den vergangenen Monaten kam es zu verspäteten Gehaltszahlungen der ESA Luftsicherheit GmbH an ihre Mitarbeitende. Die Flughafengesellschaft hat daraufhin unmittelbar im Dialog mit dem Dienstleister auf die Verpflichtungen hingewiesen und diese frühzeitig schriftlich angemahnt", schrieb die Flughafengesellschaft in einer Mitteilung.
"Durch das erneute Ausbleiben vollständiger und fristgerechter Auszahlungen der Vergütungen kann die Flughafengesellschaft nicht mehr von einer verlässlichen Erbringung der vereinbarten Leistungen gegenüber den ESA-Beschäftigten sowie dem Flughafenbetreiber ausgehen." Nun starte zeitnah eine neue Vergabe in einem verkürzten Verfahren.

ESA auch an anderen Standorten tätig

Ähnlich war die Situation in Weeze, allerdings war der Dienstleister am Niederrhein für die Personen- und Gepäckkontrollen zuständig. Die Verträge dafür werden nicht vom Flughafen selbst, sondern von der jeweils zuständigen Landesbehörde ausgeschrieben.
Folgerichtig wurde der lokalen ESA-Tochter der Vertrag zu den Kontrollen in Weeze von der zuständigen Landesbehörde gekündigt. Ausschlaggebend dafür seien wiederholte Probleme bei der Besetzung der Kontrollspuren sowie die nicht erfolgten Gehaltszahlungen für die Beschäftigten gewesen, hieß es Ende Mai.

-PM Airliner-

 

KI-Revolution von unten breitet sich aus

Von Dr. Harald Schönfeld

Buchcover "Künstliche Intelligenz als Business-Booster für Unternehmen"
© Diplomatic Council
Während die Führungsspitze in vielen Unternehmen eher zögerlich dabei ist, sich über die Einführung Künstlicher Intelligenz (KI) Gedanken zu machen, nutzen viele Beschäftigte KI längst „still und heimlich“ für zahlreiche betriebliche Aufgaben.

Zu dieser Einschätzung gelangt der Management-Experte Dr. Harald Schönfeld, Herausgeber des Fachbuchs „Künstliche Intelligenz als Business-Booster im Unternehmen“ im Verlag der Denkfabrik Diplomatic Council und Geschäftsführer der Personalberatung Butterflymanager, die Interim Manager als Führungskräfte auf Zeit an Firmen vermittelt. Er erklärt: „Die Interim Manager stoßen in den Unternehmen regelmäßig auf eine um sich greifende Schatten-KI. Teilweise werden längst KI-Tools wie ChatGPT im großen Stil für E-Mails, Kundenbriefe, betriebliche Analysen oder Zusammen­fassungen für das Management eingesetzt. Das weist für die Firmen erhebliche Probleme etwa in Bezug auf Compliance, Datenschutz, Datensicherheit und Schutz von Betriebsgeheimnissen auf, ohne dass sich die Führungsspitze in der Regel dessen überhaupt bewusst ist. Die KI-Revolution kommt von unten und findet längst mit Macht statt.“

Es droht Kontrollverlust auf Vorstandsebene

Management-Experte Dr. Harald Schönfeld, der auch Geschäftsführer von United Interim ist, der laut Angaben größten Community für Interim Manager im deutschsprachigen Raum, sagt: „Schatten-IT gab es schon immer und hat zu einem gewissen Kontrollverlust der IT-Abteilung geführt. Doch die Schatten-KI birgt weit darüberhinausgehend die Gefahr des Kontrollverlustes auf Geschäftsführungs- oder Vorstandsebene.“ Aufgrund zahlreicher Gespräche mit Interim Managern, die an KI-Projekten in der Wirtschaft beteiligt sind, schätzt Schönfeld, dass über die Hälfte aller Büroangestellten in Deutschland „in der einen oder anderen Form“ KI im Arbeitsalltag einsetzt. „Je höher die Position, desto stärker die KI-Nutzung“, fasst er eine Erkenntnis aus den KI-Projekten von Interim Managern zusammen.

Wie mannigfach die Potenziale und die Verbreitung von KI in unterschiedlichen Firmen­funktionen wie Personalwesen, Marketing oder Controlling bzw. in verschiedenen Marktsegmenten wie der Bau- oder der Modebranche sind, dokumentiert Dr. Harald Schönfeld in seinem neuen Buch „Künstliche Intelligenz als Business-Booster für Unternehmen“.* Darin kommen nämlich elf Interim Manager zu Wort, die von ihren Erfahrungen beim betrieblichen KI-Einsatz berichten.

Gefahren des KI-Einsatzes werden häufig übersehen

Dr. Harald Schönfeld warnt: „An der Firmenspitze wird häufig die enorme Gefahr übersehen, die heute schon durch den teilweise breitflächigen KI-Einsatz an vielen Büroarbeitsplätzen heranwächst.“ Er gibt Beispiele: das Hochladen von Kundendaten verletzt die Datenschutz-Grundverordnung, die Erstellung neuer Texte anhand vorhandener Dokumente verrät unbeabsichtigt Betriebsgeheimnisse, die KI-Nutzung als Grundlage für Bewertungen oder Entscheidungen führt zu ethisch bedenklichen Ergebnissen, ohne dass es zunächst auffällt. „Es ist keine Frage, dass wir alsbald einen ersten großen KI-Skandal erleben werden“, ist sich Dr. Harald Schönfeld sicher, und fügt hinzu: „Nur welche Firma es trifft, bleibt abzuwarten.“

Der Management-Experte weist darauf hin, dass die aktuelle KI-Regulierung der Europäischen Union durch den EU AI Act bei „Schatten-KI weitgehend ins Leere läuft“. Schönfeld: „Wenn die Marketingabteilung Kundendaten in eine KI hochlädt, um darauf basierend gut formulierte Anschreiben an die Kundschaft zu verschicken, mag dies zwar keinen Verstoß gegen den AI Act darstellen, aber sicherlich gegen die Datenschutz-Grundverordnung. Und wenn die HR-Abteilung Bewerberprofile durch die KI prüfen und bewerten lässt, verstößt dies über den AI Act hinaus gegen weitere Rechtsgrundsätze. Es gibt heute schon etliche weitere potenzielle Compliance-, Rechts- und Sicherheitsverstöße, die im Rahmen der Schatten-KI passieren. Das kann monate- oder gar jahrelang gutgehen – bis es irgendwann auffällt und zum Skandal führt.“

 

* Diese Interim Manager haben an dem Fachbuch über ihre Erfahrungen beim Einsatz Künstlicher Intelligenz in Unternehmen mitgeschrieben: Ulvi Aydin, Klaus Becker, Udo Fichtner, Melanie Heßler, Eckhart Hilgenstock, Falk Janotta, Jürgen Kaiser, Dr. Albert Schappert, Klaus-Peter Stöppler und Oliver Strass sowie Dr. Harald Schönfeld als Herausgeber. Das Werk „Künstliche Intelligenz als Business-Booster im Unternehmen“ (ISBN 978-3-98674-110-5) ist über den Buchhandel beziehbar. „Es gibt keine anderen Führungskräfte als Interim Manager, die im Laufe ihres Berufslebens so viele Unternehmen und so viele verschiedene unternehmerische Herausforderungen kennenlernen“, erklärt der Herausgeber, warum die Autoren besonders geeignet für das Thema sind.

 

Symbolbild
© stock.adobe.com/# 453132999

Flughafen Weeze: BDLS distanziert sich vom Vorgehen der Sicherheitsfirma

Leider gibt es immer noch Zahlungsschwierigkeiten bei den Löhnen für die Mitarbeiter in der Luftsicherheit am Flughafen Weeze durch die ESA Luftsicherheit GmbH.

„Wir bedauern diese missliche Situation für unser Mitgliedsunternehmen sehr. Als Verband distanzieren wir uns aber ausdrücklich von dieser Vorgehensweise“, so BDLS-Präsident Alexander Borgschulze nach Bekanntwerden der ausgebliebenen Zahlungen. Immerhin ginge es hier auch um das Wohl der Beschäftigten, die nun nicht wissen, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen.

Die bisher branchenweit nicht dagewesene Situation, dass den Beschäftigten der Lohn nicht bzw. nur teilweise ausgezahlt wurde, sei nicht haltbar. „Mittlerweile hat die zuständige Bezirksregierung gemeinsam mit dem Luftsicherheitsunternehmen I-SEC die Übernahme des Auftrags von der Firma ESA am Flughafen Weeze vereinbart. Die I-Sec wird nun auch die ausstehenden Zahlungen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernehmen.“, erläutert Borgschulze.

Ein temporärer Liquiditätsengpass dürfe aber keinesfalls zu solchen Zuständen führen, wie es nun für die Beschäftigten der Luftsicherheit am Flughafen Weeze der Fall sei.

Borgschulze machte deutlich, dass diese Ausnahmesituation andererseits gezeigt habe, dass auch für einen so unerwarteten Fall schnell Lösungen zwischen Auftraggebern und Luftsicherheitsunternehmen des Verbandes gefunden werden könnten, die den Weiterbetrieb und die Absicherung der Beschäftigten gewährleisten. „Es zeigt sich wieder einmal, dass das seit Jahrzehnten bestehende System der Übernahme durch private Sicherheitsunternehmen resilient ist und sich auf vielen Ebenen bewährt hat.“, so Borgschulze abschließend.

-PM BDLS-

 

Symbolbild
© stock.adobe.com/# 657513945

Es gibt ethisch gute und schlechte KI

In der sich rasch entwickelnden Landschaft der Künstlichen Intelligenz (KI) wird die Unterscheidung zwischen „guter KI“ und „schlechter KI“ immer wichtiger – nicht nur in technologischer, sondern auch in ethischer und rechtlicher Hinsicht.

Darauf weist die Spitch AG hin, einer der führenden europäischen Hersteller von Systemen für Conversational AI, also Sprach- und Textdialogsystemen auf KI-Basis.

Josef Novak, Co-Founder und Chief Innovation Officer bei Spitch, erklärt: „In dem Maße, in dem staatstragende Organe wie das EU-Parlament umfassende rechtliche Rahmenbedingungen für den KI-Einsatz verabschieden, wird es für Unternehmen immer wichtiger, bei der KI-Einführung den Datenschutz, die Sicherheit, die Einhaltung von Vorschriften und verantwortungsvolle Entwicklungs­praktiken in den Vordergrund zu stellen.“ Nach Einschätzung des Chef-Innovators von Spitch ist die jüngste EU-Gesetzgebung zu KI, der EU AI Act, geeignet, „einen neuen globalen Standard für die verantwortungsvolle Einführung von KI zu setzen“.

Er wird deutlich: „Der EU AI Act fordert Unternehmen und Organisationen auf der ganzen Welt heraus, zwischen guter KI – bei der Datenschutz und Sicherheit im Vordergrund stehen – und schlechter KI – die sich auf die Ausbeutung von Daten konzentriert – zu unterscheiden.“ Es komme darauf an, „ein Gleichgewicht zwischen Innovation und der Ethik des Fortschritts zu finden“.

Gute und schlechte KI im Sinne des EU AI Act

Die Spitch AG ordnet die Konzepte der „guten“ und „schlechten“ KI aus regulatorischer und zukunftsorientierter pragmatischer Sicht wie nachfolgend beschrieben ein.

Die jüngste Verabschiedung des EU-KI-Gesetzes durch das Europäische Parlament ist ein wichtiger Meilenstein in den weltweiten Bemühungen, eine sichere und verantwortungsvolle Entwicklung von KI-Technologien zu gewährleisten. Ziel des Gesetzes ist es, die Rechte der Bürger, die Demokratie und die ökologische Nachhaltigkeit vor den Gefahren zu schützen, die von risikoreichen KI-Anwendungen ausgehen. Die Gesetzgebung legt Verpflichtungen fest, die auf den Risiko- und Auswirkungsgrad von KI-Systemen zugeschnitten sind, mit dem Ziel, Europa als globalen Vorreiter für verantwortungsvolle KI-Innovationen zu positionieren.

Das Gesetz gilt für Anbieter und Entwickler von KI-Systemen, die in der EU vermarktet oder genutzt werden, unabhängig davon, ob diese Anbieter oder Entwickler in der EU oder in einem anderen Land – etwa der Schweiz wie im Fall von Spitch – ansässig sind. Es verfolgt einen risikobasierten Ansatz für die Einstufung von KI-Systemen in vier Stufen, die der Sensibilität der betroffenen Daten und dem jeweiligen KI-Nutzungsfall bzw. der Anwendung entsprechen.

Die Gesetzgebung führt strenge Verbote für KI-Anwendungen ein, die als schädlich erachtet werden, wie zum Beispiel biometrische Kategorisierungssysteme, ungezieltes Scraping von Gesichtsbildern, Emotionserkennung am Arbeitsplatz und in der Schule, Social Scoring und prädiktive Polizeiarbeit, die ausschließlich auf Profiling basiert. Außerdem werden spezifische Bedingungen für den Einsatz biometrischer Identifizierung in der Strafverfolgung festgelegt und Transparenz und Genauigkeit für KI-Systeme mit hohem Risiko gefordert.

Rahmenwerke für KI gewinnen an Bedeutung

Während sich Unternehmen mit diesen neuen Herausforderungen auseinandersetzen, werden Frameworks wie etwa RAFT (Reliable, Accountable, Fair and Transparent) von der AI-Plattform Data Iku entwickelt, um einen umfassenden Unternehmens- sowie Forschungs- und Entwicklungs-Fahrplan für den verantwortungsvollen Aufbau von KI-Systemen zu erstellen, potenzielle Risiken zu adressieren und zukünftige regulatorische Entwicklungen vorausschauend zu berücksichtigen.

Das RAFT-Rahmenwerk unterstreicht die kritische Notwendigkeit für Unternehmen, die Rolle von Rechenschaftspflicht und Governance bei der Nutzung von KI-Systemen zu berücksichtigen, insbesondere im Zusammenhang mit der raschen Entwicklung und Einführung von generativer KI und großen Sprachmodellen (LLMs). Es wird betont, dass der Einsatz und die Steuerung von KI die soziotechnische Dynamik, rechtliche Erwägungen und aufkommende Probleme wie Datenschutz und Urheberrechtsverletzungen berücksichtigen müssen. Ziel dieses proaktiven Ansatzes ist es, den sich abzeichnenden Konsens über diese Technologie auf breiter Basis zu vereinheitlichen und Unternehmen und Forschungseinrichtungen einen vorausschauenden Ansatz zu bieten, mit dem sie sich vorbereiten können, auch wenn die Auswirkungen künftiger Gesetze noch ungewiss sind.

Generative KI birgt spezifische Risiken, wie Toxizität, Polarität, Diskriminierung, übermäßiges Vertrauen in KI, Desinformation, Datenschutz, Modellsicherheit und Urheberrechtsverletzungen. Diese Risiken können sich in verschiedenen Arten von KI-Technologie manifestieren und variieren je nach Anwendungsfall.

Der Mensch muss auch weiterhin das Sagen haben

Angesichts dieser Sachlage ist Spitch eigenen Angaben zufolge strikt darauf bedacht, sowohl die Notwendigkeit als auch die Auswirkungen von generativen KI-Tools zu berücksichtigen, wenn sie in bestehende Dienste eingebunden oder im eigenen Unternehmen genutzt werden. Bei der Integration dieser Tools in die eigenen Contact Center-Lösungen, etwa für das Qualitätsmanagement, liegt der Schwerpunkt auf der verantwortungsvollen Verbesserung des Kundenerlebnisses, der Reduzierung von Stress und der Rationalisierung von Kundeninteraktionen – nicht auf KI um der KI willen. „Wir vertreten die feste Überzeugung, dass der Mensch auch weiterhin das Sagen haben muss“, erklärt Joe Novak, und ergänzt: „Bei der verantwortungsbewussten Einführung von KI müssen Unternehmen die Zielgruppe für die Ergebnisse von KI-Modellen berücksichtigen – ob Geschäfts­kunden, Verbraucher oder Privatpersonen. Zudem ist strikt darauf zu achten, dass Schlüsselkriterien wie Zuverlässigkeit und Transparenz gefördert werden, denn das zeichnet gute KI aus.“

Bewertung der potenziellen Auswirkungen

Nach Ansicht des Chief Innovation Officers von Spitch sollten die potenziellen Risiken von KI-Systemen auf der Grundlage ihrer direkten und indirekten Auswirkungen auf Einzelpersonen und Gruppen bewertet werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Auswirkungen unmittelbar eintreten oder sich erst im Laufe der Zeit entfalten, meint Joe Novak. Er stellt für die Entwickler von KI-Systemen klipp und klar fest: „Wir müssen sicherstellen, dass unsere Lösungen weder absichtlich noch indirekt systematisch Daten ausspähen, Voreingenommenheit fördern, unnötig polarisieren oder Falschinformationen generieren. Das gilt sowohl für die Interaktion mit dem Einzelnen als auch im öffentlichen Raum. Es liegt an uns, in diesem Sinne gute KI zu entwickeln!“ Manche Auswirkungen würden möglicherweise erst im Laufe der Zeit ersichtlich und Firmen müssten ihre KI-Systeme dementsprechend anpassen.

Joe Novak erklärt für sein Unternehmen: „Bei Spitch haben wir uns verpflichtet, Datenschutz, Sicherheit, Compliance und verantwortungsvolle Entwicklungspraktiken zu priorisieren. Im Rahmen unserer Software für Conversational AI wollen wir die Leistungsfähigkeit der generativen KI nutzen und dabei gleichzeitig die mit schlechter KI verbundenen Risiken so weit wie möglich abschwächen. Hierzu werden wir uns an den aufkommenden globalen Standards für verantwortungsvolle KI-Innovationen orientieren.“

-PM Spitch AG-

 

Symbolbilde
© stock.adobe.com/# 354400563

ADV-Gremientagung in Hannover

"Für nachhaltige Flughafenstandorte braucht es eine Agenda für Wachstum und Wettbewerb“

Deutsche Flughafenchefs formulieren Erwartungen an europäische Politik

Die Vorstände und Geschäftsführer der ADV-Airports sind in Hannover zu ihrer Sommer-Sitzung zusammengekommen.

Anlässlich ihrer zweitägigen Tagung fordern sie eine Agenda für Wachstum und Wettbewerb für nachhaltige Flughafenstandorte.

Hierzu erklärt ADV-Präsident Dr. Stefan Schulte: „Die deutschen Flughäfen stehen in einem harten Wettbewerb zu anderen Standorten in Europa, wenn es um die Stationierung von Flugzeugen und um die Aufnahme von neuen Flugstrecken geht. Gleichzeitig möchten die ADV-Flughäfen ihre Vorreiterrolle beim Klima- und Lärmschutz ausbauen. Nur ein leistungsstarker Luftverkehr kann seiner Verantwortung gerecht werden. Im Nachgang zur Europawahl 2024 gilt es, die Zukunft der Luftfahrt zu gestalten. Flughäfen sind vitale Knotenpunkte, die Regionen, Länder und Kontinente verbinden. Sie ermöglichen den wirtschaftlichen und kulturellen Austausch. Als Spiegelbilder des europäischen Fortschritts und der Resilienz sind Airports Symbole für Innovation und nachhaltige Entwicklung.“

Flughäfen fordern eine Verknüpfung des „Green Deal“ mit einem „Deal für Wettbewerbsfähigkeit“

Die regulativen Vorgaben zur Beimischung von alternativen Kraftstoffen (SAF) und für den Emissionshandel sind der richtige Weg. Sie müssen aber auch leistbar sein und können nicht zu Lasten der Wettbewerbsfähigkeit umgesetzt werden. Die Investitionsanforderungen zur Erreichung der Klimaschutzziele sind enorm. Angesichts der finanziellen Herausforderungen, die bestehende Förderprogramme oft nicht abdecken, fordert der Flughafenverband ADV speziell entwickelte Fördermaßnahmen und finanzielle Unterstützung. Diese sollen die Transformation zu grüner Energie und höherer Energieeffizienz ermöglichen. Auch die im Green Deal festgelegten Nachhaltigkeitsanforderungen müssen ökonomisch sinnvoll gestaltet

werden, damit Flughafenaktivitäten finanzierbar bleiben und so effektiv zur Nachhaltigkeit beitragen können. „Die deutschen Flughäfen erwarten aus Brüssel ein klares Signal für Nachhaltigkeit, Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit“, fordert ADV-Präsident Dr. Stefan Schulte abschließend.

-PM ADV.AERO-

 

Laura, so heißt das smarte Dialogsystem, das auf der Digital X 2023 die Gäste interaktiv zu den präsentierten Digitalisierungslösungen beraten hat.
© Deutsche Telekom

Business GPT: Telekom als vertrauensvoller Partner für Künstliche Intelligenz

Frei zugängliche generative KI-Chatbots wie ChatGPT werden auch im Arbeitsalltag zunehmend genutzt. Von Texten und Übersetzungen bis hin zu Kundenanfragen können digitale Helfer unterstützen.

Die heikle Herausforderung für Unternehmen: Die eingegebenen Daten landen in einem öffentlich zugänglichen Datenpool. Mit ihren Business GPT-Angeboten bietet die Telekom eine sichere Lösung für Geschäftskunden.

„Unser Ziel ist es, Unternehmen auf ihrem Weg zur Integration von Künstlicher Intelligenz verlässlich zu unterstützen, von der Konzeption bis zum laufenden Betrieb, und das branchenübergreifend,“ sagt Klaus Werner, Geschäftsführer Geschäftskunden, Telekom Deutschland. „Wir bringen KI über verschiedene Lösungen und Produkte immer weiter in die Praxis. Dabei berücksichtigen wir insbesondere IT-Security. Business GPT gewährleistet die Sicherheit vertraulicher Daten und ermöglicht effiziente Arbeitsprozesse.“

Generative KI verbessert Prozesse aller Branchen

Die Deutsche Telekom bietet Business GPT als Unternehmenslizenz abgestuft in M, L bis XL mit modular aufgebauten Funktionalitäten zum Festpreis an. Das Telekom-Tool für generative KI wurde speziell für Geschäftskunden entwickelt und wird auf einer Telekom-eigenen Cloud-Infrastruktur mit Datenhaltung in Europa betrieben. Es ist mit großen Textmengen darauf trainiert, Texte zu verstehen und vermittelt Informationen in natürlichen Dialogen. Unternehmen können den Datenbestand des KI-Assistenten leicht und flexibel mit eigenen Inhalten erweitern und so die Chat-Antworten steuern.

Business GPT ermöglicht Effizienzsteigerung in manuellen Arbeitsprozessen aller Branchen. Der KI-Roboter kann bei der Erstellung von Inhalten unterstützen: Ideen generieren, Texte verfassen, Daten analysieren und Zusammenfassungen erstellen. Er kann im Kundenservice Anliegen lösen und stellt personalisierte Empfehlungen und Informationen bereit. In Lern-Plattformen kann die Software Fragen von Lernenden beantworten, Konzepte erklären oder bei Aufgaben unterstützen. Der Bot lässt sich ebenso in der Marktforschung oder für Umfragen einsetzen. Darüber hinaus übersetzt das Tool in Echtzeit.

Mit der Einbindung unternehmenseigener Produkt-Datenbanken, Leistungsbeschreibungen oder Dokumentationen sowie einer Anbindung an das Intranet lassen sich die Antworten von Business GPT präzise steuern. Darüber hinaus können Unternehmen innerhalb einer Business GPT Umgebung individuelle Modelle mit spezifischem Zusatzwissen für unterschiedliche Anwendungsfälle ihrer Fachbereiche anbieten. Das Tool automatisiert wiederkehrende Aufgaben: rund um die Uhr und mit vielen Nutzern gleichzeitig. Das entlastet Unternehmen.

Interaktive digitale Kundenversteher

GPT-Bots werden häufig über Webbrowser abgerufen. Sie können über eine Erweiterung aber auch als Avatar im Handel oder in Onlineshops interaktiv und rund um die Uhr Fragen beantworten. Für diese digitalen Produktberater werden verschiedene KI-Technologien kombiniert: Sprache wird zunächst durch KI in Text umgewandelt. Anschließend generiert das Sprachmodell eine passende Antwort. Diese Antwort wird dann über ein sogenanntes Text2Speech-Modell in gesprochene Sprache übersetzt - und das in Echtzeit und bei Bedarf in mehreren Sprachen. Vor allem bei routinemäßigen, wiederkehrenden Anfragen können diese intelligenten Dialog-Systeme eine wertvolle Ergänzung im Kundenservice darstellen.

Kostenvorteile, zentrale Verwaltung und einfache Bereitstellung

Mit den Prepaid-Kontingenten haben Unternehmen die volle Kontrolle über ihre Ausgaben. Sie können die Anzahl der zugeteilten Nutzungsrechte je nach Bedarf erhöhen oder verringern. Das ist ideal für wachsende Unternehmen, die einfach zusätzliche Nutzer auf das von ihnen gewählte Produktpaket zulassen, anstatt neue Einzellizenzen erwerben – und verwalten – zu müssen. Mit der Unternehmenslizenz kann sichergestellt werden, dass alle Mitarbeitenden mit der gleichen Version einer Software arbeiten. Das erleichtert die Zusammenarbeit. Im Gegensatz zu Einzellizenzen erlaubt diese Form der Lizensierung eine zentrale Verwaltung der Software-as-a-Service-Lösung und erfordert keine IT-Fachkenntnisse für die Bereitstellung.

Die Anwendung ist nach den hohen Anforderungen für Datenschutz und Sicherheit der Telekom geprüft. Auf Wunsch kann Business GPT innerhalb des Microsoft Azure Zugangs des Unternehmens aufgesetzt werden.

-PM Telekom-

 

Symbolbild
© stock.adobe.com114644268

CISO Alliance e.V. etabliert Berufsbild des CISOs

Die CISO Alliance e.V., Deutschlands führender Berufsverband für CISOs und Informationssicherheitsbeauftragte, gibt bekannt, dass das Berufsbild des Chief Information Security Officer (CISO) erfolgreich erstellt und jetzt veröffentlicht wurde.

Ron Kneffel, Vorstandsvorsitzender der CISO Alliance und Head of IT-Security bei der BREDEX GmbH, hebt die Bedeutung dieses Schritts für die Branche hervor: "Mit dem erfolgreichen Aufbau des CISO-Berufsbildes erreichen wir einen bedeutenden Meilenstein, der als essenzielle Grundlage für Aus- und Weiterbildungsprogramme dient. Dies unterstreicht den dringenden Bedarf an Unterstützung in unserer Branche angesichts des bestehenden Fachkräftemangels. Es ist von entscheidender Bedeutung, um die Informationssicherheit auf höchstem Niveau zu gewährleisten und den kontinuierlich zunehmenden Cyberbedrohungen wirksam entgegenzutreten."

Ralf Kleinfeld
© CISO-Alliance
Im Zuge der diesjährigen Preisverleihung zum CISO des Jahres auf der secIT wird Ralf Kleinfeld, aktives Mitglied der CISO Alliance und für Informationssicherheit Verantwortlicher der Otto (GmbH & Co KG), das ausgearbeitete Berufsbild des CISOs vorstellen, um seine Relevanz und Bedeutung innerhalb der Informationssicherheitsbranche herauszustellen.

Die Rolle eines Chief Information Security Officer (CISO) erfordert ein komplexes Set an persönlichen Kompetenzen und Fähigkeiten, die weit über technisches Wissen hinausgehen. Personen, die diese Schlüsselposition einnehmen, müssen eine Reihe von Soft Skills und Führungsqualitäten besitzen, die für das Management von Informationssicherheitsrisiken und die Förderung einer Sicherheitskultur innerhalb einer Organisation unerlässlich sind. Einige der wichtigsten persönlichen Kompetenzen und Fähigkeiten, die hervorgehoben werden sollten:

  • Strategisches Denken
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Führungskompetenz
  • Entscheidungsfähigkeit unter Unsicherheit
  • Ethik und Integrität
  • Anpassungsfähigkeit und Lernbereitschaft

Die Einführung des Programms CISOConnect innerhalb des Verbandes markiert einen weiteren Schritt zur Förderung der praktischen Umsetzung des definierten CISO-Berufsbildes. Neben kollegialer Beratung stellt die CISO Alliance ein Mentoring-Programm für CISOs bereit, das gezielte Unterstützung, Anleitung und Beratung für ihren beruflichen Fortschritt bietet. Hierdurch wird nicht nur die theoretische Basis gestärkt, sondern auch eine praxisorientierte Betreuung und Weiterentwicklung für angehende sowie erfahrene CISOs gewährleistet.

Die Bewertung des Futuromats zeigt, dass die Kerntätigkeiten der Rolle des CISOs zu 0 Prozent automatisierbar sind, was die Wertigkeit persönlicher Fähigkeiten unterstreicht. Trotz des Fortschritts in Automatisierung und künstlicher Intelligenz ist klar, dass die Rolle des CISO auf menschlichen Fähigkeiten beruht, die nicht durch Maschinen ersetzt werden können. Diese Einordnung betont die Wichtigkeit, in die Entwicklung solcher Kompetenzen zu investieren und den CISO als entscheidenden Enabler für die Unternehmensführung in der modernen digitalen Ära anzuerkennen.

Die CISO Alliance e.V. mit Sitz in Braunschweig, ist Deutschlands führender Berufsverband für CISO´s und Informationssicherheitsbeauftragte. Die Stimme der CISOs wird immer wichtiger, wenn es um systematische und intelligente Konzepte und Maßnahmen zur Abwehr der vielfältigen Bedrohungen der Informationssicherheit geht. Hierzu gehören auch die Unterstützung der IT-Sicherheit und der Cybersicherheit.

-PM BREDEX-

 

LivEye wappnet mit zertifiziertem Resilienzmanager KRITIS (IHK) fürs KRITIS Dachgesetz

Der Spezialist für mobile Videosicherheit LivEye nimmt seine Verantwortung ernst und begrüßt mit Andreas Schmitz einen der bundesweit ersten zertifizierten Resilienzmanager KRITIS (IHK) im Team.

Andreas Schmitz Resilienzmanager KRITIS
© LivEye
Die vom Bayerischen Verband für Sicherheit in der Wirtschaft (BVSW) erstmals in Deutschland angebotene Fortbildung versetzt Schmitz in die Lage, versiert über CER-Richtlinie und KRITIS-Dachgesetz zu informieren, Risikoanalysen durchzuführen sowie Resilienzmaßnahmen und eine Risikokommunikationsstrategie für kritische Einrichtungen zu entwickeln.

Im Oktober wird’s ernst: die CER-Richtlinie

Angriffe, Unwetter, menschliches Versagen, Sabotage – die Bedrohungslage in Deutschland verschärft sich. Ausfälle auf einem für die Versorgung der Bevölkerung relevanten Sektor wirken sich schnell auf andere Sektoren aus; sie können die Volkswirtschaft schwächen, Gesundheitssysteme angreifen und die nationale Verteidigung gefährden. Im Rahmen des KRITIS-Dachgesetztes verpflichtet die CER-Richtlinie (Critical Entities Resilience) EU-Mitgliedstaaten dazu, bis Oktober die Widerstandskraft kritischer Einrichtungen zu stärken. Das Gesetz identifiziert erstmals klar die Sektoren[1] und legt obligatorische Mindeststandards für den physischen Schutz Kritischer Infrastrukturen fest.[2] Um Unternehmen auf dieses umfassende Unterfangen vorzubereiten, bildet der Bayerische Verband für Sicherheit in der Wirtschaft (BVSW) zusammen mit der IHK für München und Oberbayern seit März dieses Jahres zum Resilienzmanager KRITIS (IHK) fort.[3]

Mobile Videoüberwachung trägt zum Schutz von KRITIS-Anlagen bei

Mit seinen Mietlösungen zur mobilen Videoüberwachung trägt LivEye zum Schutz von KRITIS-Anlagen bei. Alle Systeme schützen definierte Risikozonen mit einer Kombination aus Überwachungskameras, künstlicher Intelligenz und durchgängig besetzter Leitstelle rund um die Uhr. Weil Geschäftsführer Marc Thurn Sicherheit nachhaltig denkt, ließ er Prokuristen Andreas Schmitz an der deutschlandweit ersten Prüfungsrunde zum Resilienzmanager teilnehmen. „Das Konzept einer fundierten Beratung in diesem für Gesundheit und Volkswirtschaft so maßgeblichen Bereich überzeugte mich sofort“, erklärt Thurn.

Resilienzsteigernd und flexibel

LivEye-Systeme spielen ihr Können flexibel in verschiedenen Umgebungen und wechselnden Standorten aus. So überwacht LivEye Perimeterschutz die für Kraftwerke, Flughäfen oder Militärliegenschaften typischen langen Grundstücksgrenzen. Wer Anlagen auf entlegenen Gebieten betreibt – Wind- oder Solarparks – greift zum energieautarken System LivEye Pro Solar. Aufgrund seiner Kompaktheit eignet sich LiveEye Falcon zur flexiblen Installation an Wänden oder Masten; zusätzliche Netzwerkinfrastrukturen benötigt es nicht. Aus dem Repertoire des Sicherheitsexperten stellt Andreas Schmitz gemeinsam mit dem Betreiber die passende Lösung zusammen und erarbeitet eine zuverlässige Schutzstrategie.

Über die LivEye GmbH

Die LivEye GmbH bietet seit 2018 individuelle Videoüberwachungssysteme für den schnellen und flexiblen Einsatz in ganz Europa an. Mit moderner Kameratechnik, dem gezielten Einsatz von KI und 24/7 besetzter Leitstelle ermöglicht das Sicherheitsunternehmen eine Rund-um-die-Uhr-Überwachung für temporäre Risikozonen. Sein Full-Service-Konzept erfüllt unterschiedliche Sicherheitsansprüche vom kleinen Handwerksbetrieb bis zum großen Kraftwerk. Die LivEye-Marke Nestor liefert Abo-Lösungen für den dauerhaften Einsatz im B2B-Bereich. Carsten Simons und Marc Thurn leiten die Geschäfte des Unternehmens, das rund 75 Mitarbeiter an fünf Standorten in der D-A-CH-Region und in Polen beschäftigt. Weitere Infos liefern www.liveye.com und www.nestorsecurity.com.

-PM LivEye-

Quellen:

[1] Energie, Transport und Verkehr, Finanz- und Versicherungswesen, Gesundheit, Trinkwasser, Abwasser, Siedlungsabfallentsorgung, Informationstechnik und Telekommunikation, Ernährung, Weltraum, Öffentliche Verwaltung
[2] bmi.bund.de/KRITIS-Dachgesetz
[3] bvsw.de/weiterbildung-resilienzmanager-kritis

 

Symbolbilde
© stock.adobe.com/# 712667888

Schutz vor Hackern: Neue Studie deckt „Sicherheitschaos“ auf

Rund 60 Prozent der Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH-Region) sind in den letzten zwei Jahren mindestens einmal Opfer eines Cyberangriffs geworden. Dies geht aus dem „Cyber Security Report DACH 2024“ der Sicherheitsfirma Horizon3.ai hervor.

Für den Report wurde eine Stichprobe von 300 Firmen untersucht. Demnach meldete weit mehr als ein Drittel (37 Prozent) der Unternehmen einen konkreten Schadensfall. Ein knappes Viertel (23 Prozent) hat zwar einen Hackerangriff aus dem Internet festgestellt, konnte diesen jedoch eigenem Bekunden zufolge vollständig abwehren. 28 Prozent der von Horizon3.ai kontaktierten Unternehmen wissen laut Angaben gar nicht, ob sie in den letzten 24 Monaten einem Cyberangriff zum Opfer gefallen sind oder nicht. Lediglich 12 Prozent der Firmen sagen „Wir sind sicher, dass wir nicht angegriffen wurden.“

Beinahe ein Viertel wurde dreimal oder mehr angegriffen

Beinahe ein Viertel der Unternehmen (23 Prozent) sah sich in den untersuchten zwei Jahren dreimal und weitere 12 Prozent sogar noch häufiger einer Hackerattacke ausgesetzt, heißt es im „Cyber Security Report DACH 2024“. Weitere 18 Prozent wurden in diesem Zeitraum „nur“ zweimal, elf Prozent einmal aus dem Internet angegriffen.

„Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen“, vermutet Rainer M. Richter, Europa- und Asienchef des Sicherheits­unternehmens Horizon3.ai, das die Studie herausgegeben hat. Er befürchtet: „Angesichts von rund 70 neuen Schwachstellen in Softwareprogrammen, die jeden Tag entdeckt werden, und der wachsenden Komplexität von Computer- und Netzwerkumgebungen haben viele Unternehmen längst den Überblick verloren, wie verletzlich sie wirklich sind und wie häufig sie tatsächlich angegriffen werden. Fälle, in denen sich Angreifer über Monate hinweg in Firmennetzwerken herumtreiben und vertrauliche Daten abgreifen, ohne dass dies bemerkt wird, sind bekannt. Nur wenn unmittelbare Auswirkungen auf den laufenden Betrieb auftreten oder eine Lösegeldforderung auf dem Bildschirm erscheint, fallen viele Attacken überhaupt erst auf.“

Ausfallzeiten, finanzielle Schäden, Rechtsfolgen und Datendiebstahl

Laut „Cyber Security Report DACH 2024“ hatten 63 Prozent der befragten Firmen in den untersuchten zwei Jahren eine Ausfallzeit durch einen Cyberangriff zu beklagen. 42 Prozent (Mehrfachnennungen waren erwünscht) erlitten dadurch einen finanziellen Schaden. 36 Prozent mussten rechtliche Konsequenzen hinnehmen. In 34 Prozent aller Fälle wurden Daten gestohlen. 29 Prozent der Firmen erhielten eine Lösegeldforderung, um von Hackern verschlüsselte Daten wieder frei zu bekommen.

Sicherheitsexperte Rainer M. Richter wundert sich: „Vielen Vorständen, Geschäftsführern und IT-Verantwortlichen scheint gar nicht klar zu sein, dass neben den Konsequenzen für ihr Unternehmen auch eine persönliche Haftung auf sie zukommen kann, wenn es bei einem Cyberangriff zu ernsthaften Schäden kommt. In diesen Fällen liegt es an ihnen nachzuweisen, dass sie alles Menschenmögliche getan bzw. angeordnet haben, um beispielsweise zu verhindern, dass sensible Kundendaten gestohlen werden.“

Weit verbreitete Blauäugigkeit auf der Führungsebene

Die für die Umfrage ausgesuchten Teilnehmer bekleiden überwiegend eine verantwortliche Position in ihrem Unternehmen: Chief Information Security Officer (23 Prozent), Teamleiter IT (21 Prozent), Chief Information Officer (18 Prozent), Chief Technology Officer (13 Prozent) und System­administrator (7 Prozent). „Die Hälfte der im Fall der Fälle persönlich Betroffenen geht laut Umfrage nicht davon aus, für mögliche Schäden haftbar gemacht zu werden“, wundert sich Rainer M. Richter über die weit verbreitete Blauäugigkeit der Führungskräfte beim Thema Cyberrisiken.

Der Cyber-Sicherheitsexperte mahnt: „Die Wirtschaft ist dringend aufgefordert, ihre Hausaufgaben in Sachen Cybersecurity zu machen. Die Angriffswellen werden durch Künstliche Intelligenz zunehmend schneller und aggressiver, während gleichzeitig durch Home Office und das Internet der Dinge immer mehr Geräte Anschluss ans Firmennetz finden und damit die Einfallstore für Hacker zusehends größer werden. Die Schere zwischen Gefahren- und Schutzniveau klafft somit immer weiter auseinander.“

Rainer M. Richter rät den Unternehmen, „mit großer Häufigkeit Penetrationstests durchzuführen, um ihre Cyberresilienz fortlaufend zu überprüfen.“ Bei einem solchen Test wird ein firmenbeauftragter Angriff auf das eigene Unternehmen durchgeführt, um Sicherheitslücken aufzuspüren. Auf dem Finanzsektor führt die europäische Bankenaufsicht unter dem Begriff „Stresstest“ turnusmäßig Penetrationstests durch, um die Abwehrfähigkeit der Finanzinstitute gegenüber Hackerangriffen zu überprüfen. „Ich rate jedem Vorstand, Geschäftsführer, Prokuristen und IT-Verantwortlichen aus allen anderen Branchen, das eigene Unternehmen regelmäßig einer solchen Nagelprobe zu unterziehen“, sagt der Europa- und Asienchef von Horizon3.ai sicherlich nicht ganz uneigennützig, denn sein Arbeitgeber betreibt unter dem Namen NodeZero eine Plattform, die solche Penetrationstests für die mittelständische Wirtschaft erschwinglich machen soll.

-PM Horizon3.ai-

 

Symbolbild
© stock.adobe.com/# 204564876

vfdb beschließt ein neues Fachreferat – Referat 15: „Rettungsdienst“

Die Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) hat die Gründung eines Referates für das Thema „Rettungsdienst“ beschlossen. Besetzt mit organisationsübergreifenden Expertinnen und Experten soll Referat 15 auf der Grundlage wissenschaftlicher Daten, Fakten und Methoden künftig dazu beitragen, den Rettungsdienst in Deutschland nachhaltig mitzugestalten und weiterzuentwickeln.

 „Wir freuen uns, damit unsere breite Expertise auf dem Gebiet von Schutz, Rettung und Sicherheit unterstreichen zu können“, sagt vfdb-Präsident Dirk Aschenbrenner. „Ebenso wie unsere bisherigen 14 Referate wird auch Referat 15 unabhängig auf der Grundlage wissenschaftlicher Daten, Fakten und Methoden arbeiten.“ In der aktuellen Entwicklung des Rettungsdienstes, so Aschenbrenner weiter, sei ein bunter Strauß von Stellungnahmen und Positionspapieren verschiedener Institutionen zu den verschiedenen Aspekten eines leistungsstarken Rettungsdienstes zu erkennen. Selten aber seien solche Papiere frei von eigenen Interessen. „Die vfdb ist in der Lage, die Interessen aller am Rettungsdienst beteiligter Akteure unparteiisch zu bündeln und zu formulieren“, betont Aschenbrenner.

 „Deutschland verfügt über engagierte Einsatzkräfte im Rettungswesen, die jedoch am Limit arbeiten. Dasselbe gilt für die Kliniken und die Notärzte überall im Land“, betont der vfdb-Präsident. Inzwischen gebe es viele, teils ermutigende Ansätze, um die Probleme zu lösen. Was fehle, sei beispielsweise eine übergreifende Koordination. „Alles andere kostet Energie und Geld“, meint Aschenbrenner.

 In den bisherigen 14 Fachreferaten und mehreren Ad-hoc-Gruppen leisten bereits mehr als 250 ehrenamtliche Expertinnen und Experten einen bedeutenden Umfang an detaillierter Sacharbeit. Es sind Fachleute mit einer hohen Expertise aus den unterschiedlichen Bereichen, darunter Forschungseinrichtungen und Universitäten, Feuerwehren und Hilfsorganisationen, Behörden, Versicherungen und Ingenieurbüros. In den Referaten werden die Dokumente der vfdb (Richtlinien, Merkblätter, Technische Berichte, Denkschriften) zu gemeinsam im Technisch-Wissenschaftlichen Beirat identifizierten Fachthemen erarbeitet. Diese Dokumente genießen angesichts der Expertise und Unabhängigkeit ein sehr hohes Ansehen.

Das sind die 15 Referate der vfdb:

Referat 1: Vorbeugender Brandschutz;
Referat 2: Brand- und Explosionsursachen;
Referat 3: Feuerwehren;
Referat 4: Ingenieurmethoden des Brandschutzes;
Referat 5: Brandbekämpfung, Gefahrenabwehr;
Referat 6: Fahrzeuge und technische Hilfeleistung;
Referat 7: Informations- und Kommunikationstechnik;
Referat 8: Persönliche Schutzausrüstung;
Referat 9: Betriebliches Gefahrenabwehr- und Krisenmanagement;
Referat 10: Umweltschutz;
Referat 11: Brandschutzgeschichte;
Referat 12: Brandschutzaufklärung und -erziehung;
Referat 13: Forschungsmanagement und -information;
Referat 14: Anlagentechnischer Brandschutz;
Referat 15: Rettungsdienst.

-PM vfdb-

 

Neue Niederlassung sowie ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Wien
© Genetec Deutschland

Genetec eröffnet in Wien neuen Standort sowie Zentrum für Forschung und Entwicklung

Genetec Inc. („Genetec“), führender Technologie-Anbieter für vereinheitlichtes Sicherheitsmanagement, öffentliche Sicherheit, Betrieb und Business Intelligence, eröffnet eine neue Niederlassung sowie ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Wien.

Das schnell wachsende Team in der österreichischen Hauptstadt vereint Menschen aus zwanzig Ländern und bringt eine einzigartige Mischung aus unterschiedlichem technischem Know-how und verschiedenen Kulturen zusammen. Als größtes Forschungs- und Entwicklungszentrum von Genetec in Mitteleuropa wird das österreichische Team federführend bei Entwicklungen sein, die auf den globalen Markt ausgerichtet sind. Ziel ist es, die Sicherheit und betriebliche Effizienz zu verbessern und gleichzeitig den Schutz der Privatsphäre zu stärken.

„Die Eröffnung unseres neuen Büros in Wien ist ein wichtiger Schritt in unserer langfristigen Strategie, unsere Präsenz in Mitteleuropa weiter auszubauen“, sagt Cyrille Becker, Managing Director von Genetec EMEA. „In den letzten Jahren ist Genetec in der Region stark gewachsen. Deshalb haben wir uns entschieden, unsere Fläche um mehr als das Doppelte zu vergrößern und ein hochmodernes Zentrum für Forschung und Entwicklung zu schaffen. Dies fördert Kreativität, um neue Ideen zu verwirklichen. Gleichzeitig unterstreicht dieser Schritt unser Engagement für unsere Vertriebspartner, Endkunden und Interessenten in der Region.“

Mit einer blühenden Wirtschaft, erstklassigen Bildungseinrichtungen und einer bunten, internationalen Bevölkerung, entwickelt sich Wien rasch zu einem der dynamischsten Tech-Zentren Europas und wird zunehmend zu einem der attraktivsten Wohnorte in der Region. Für Genetec ist die Stadt der perfekte Standort, um das technische Fachwissen und die Innovationen zu nutzen, die in Wien und im mitteleuropäischen Raum vorhanden sind.

Wien liegt ideal, um die wachsende Präsenz des Unternehmens in Mitteleuropa zu unterstützen und als Drehscheibe für die Regionen DACH und Mittelosteuropa zu fungieren. Das neue Büro in Wien wird auch Kundensupport, Vertrieb und Vertriebsunterstützung für die Region übernehmen.

Genetec baut seine Aktivitäten in den Regionen DACH und Mittelosteuropa weiter aus und sucht aktiv nach Mitarbeitern, die das Team in der gesamten Region verstärken. Weitere Informationen über Karrieremöglichkeiten bei Genetec gibt es unter: https://www.genetec.com/de/karriere

-PM Genetec-

 

Die AXIS Q1961-XTE fungiert als Wärmebildkamera, die neben der Visualisierung des Infrarot-Wärmebilds auch die Temperaturentwicklung aus größeren Entfernungen punktgenau überwachen kann.
© Axis Communications

Axis Communications launcht zwei neue explosionsgeschützte Sicherheitslösungen für Gefahrenbereiche der Zone 1 bzw. 2

Axis Communications, Technologieführer im Bereich Netzwerk-Video, launcht zwei neue explosionsgeschützte Sicherheitslösungen für den Einsatz in Zonen mit besonderem Gefahrenprofil.

Die AXIS Q1961-XTE Explosion-Protected Thermal Camera ist die weltweit erste thermografische, explosionsgeschützte Netzwerkkamera für Gefahrenbereiche der Zone 2, während der AXIS XC1311 Explosion-Protected Horn Speaker der erste, speziell für Gefahrenbereiche der Zone 1 designte Netzwerk-Hornlautsprecher ist. Beide Lösungen wurden gemäß internationaler Explosionsschutzstandards entwickelt und zertifiziert.

Während sich in einem Gefahrenbereich der Zone 1 eine gefährliche explosionsfähige Atmosphäre im Normalbetrieb nur gelegentlich bildet, tritt diese im Normalbetrieb in der Zone 2 üblicherweise nicht oder nur kurzzeitig auf. Für Anwendungsfälle in genau diesen Zonen wurden die beiden neuen Netzwerk-Sicherheitslösungen von Axis entwickelt.

AXIS Q1961-XTE: Sichere Temperaturmessung in Zone 2

Mit der AXIS Q1961-XTE hat Axis die weltweit erste thermografische Kamera entwickelt, die speziell für Gefahrenbereiche der Zone 2 zertifiziert ist. Die Kamera fungiert dabei als Wärmebildkamera, die neben der Visualisierung des Infrarot-Wärmebilds dank besonders effektiver Temperaturmessung (-40 °C bis 350 °C bzw. -40 °F bis 660 °F) auch die Temperaturentwicklung aus größeren Entfernungen punktgenau überwachen kann.

Die AXIS Q1961-XTE unterstützt bis zu zehn konfigurierbare, polygonale Erfassungsbereiche mit automatisch auslösbaren Alarmen. Die Spot-Temperaturmessung erfolgt dabei überall im Sichtfeld der Kamera, um Temperaturen in bestimmten Bereichen zu ermitteln. So wird beispielsweise ein Alarm ausgelöst, wenn die Temperatur im Messbereich der Kamera einen vorher festgelegten Schwellenwert über- oder unterschreitet. Auch automatisierte Benachrichtigungen bei zu schnellen Temperaturanstiegen und -abstiegen sind möglich.

So lassen sich nicht nur Gefahrensituationen in kritischen Infrastruktur- und Industrieumgebungen aus der Ferne zuverlässig und präventiv identifizieren, auch eine Überhitzung von Maschinen und Ausrüstung wird rechtzeitig erkannt. Ungeplante Ausfallzeiten können auf diese Weise minimiert, präventive Wartung geplant und damit die Betriebseffizienz gesteigert werden, beispielsweise bei Prozessen wie Abfallmanagement und Recycling.

Die robuste AXIS Q1961-XTE ist gemäß Schutzart IP66/IP67 zertifiziert und mit elektrischen Schutzvorrichtungen gegen Lichtbögen, Funken und Überhitzung sowie mit sicheren Kabelanschlüssen und Kunststoffkomponenten mit verbesserten feuerhemmenden Eigenschaften ausgestattet. Sie verfügt zudem über Axis Edge Vault, eine hardwarebasierte Cybersicherheitsplattform zum Schutz von sensiblen Daten ab Werk auf Grundlage kryptografischer Schlüssel.

Der AXIS XC1311 ist ein All-in-One-Netzwerk-Hornlautsprecher, der Live-, geplante und ereignisbasierte Sprachmeldungen ermöglicht.
© Axis Communications

AXIS XC1311 Explosion-Protected Horn Speaker: Live-, geplante und ereignisbasierte Sprachmeldungen in Zone 1

Der AXIS XC1311 ist ein speziell für Gefahrenbereiche der Zone 1 zertifizierter All-in-One-Netzwerk-Hornlautsprecher. Er ermöglicht Live-, geplante und ereignisbasierte Sprachmeldungen über die Integration von Netzwerkkameras und optimiert dadurch Gesundheits- und Sicherheitsanwendungen. So werden automatisierte, akustische Alarmmeldungen möglich, wenn eine Kamera eine Gefahrensituation erkennt, beispielsweise bei Rauchentwicklung oder schnellen, abrupten Temperaturveränderungen. Auch vorher aufgezeichnete Erinnerungen zum Tragen von persönlicher Schutzausrüstung (PSA) oder Warnungen beim Erkennen von Eindringlingen in kritische Bereiche sind auf Basis der Analysefunktionen der verbundenen Netzwerkkameras möglich.

Dank einer vorkonfigurierten, digitalen Signalverarbeitung in Kombination mit einem integrierten 7-Watt-Klasse-D-Verstärker kann der AXIS XC1311 akustische Meldungen mit besonders hoher Lautstärke und Klarheit wiedergeben, selbst in Bereichen mit hoher Umgebungslautstärke. Die einfach zu bedienende, vorinstallierte Audiomanagement-Software AXIS Audio Manager Edge ermöglicht es außerdem, per Fernzugriff den Systemzustand zu überprüfen, zu verwalten und zu testen sowie Audionachrichten zu planen und zu priorisieren – für bis zu 200 Lautsprecher in 20 Zonen.

Der AXIS XC1311 ist durch die Einhausung der Elektronik- und Leistungsanschlüsse in einer Aluminiumkammer zuverlässig vor Explosionen geschützt und verfügt ebenfalls über Axis Edge Vault zum Schutz vor unbefugtem Zugriff.

„Im Mai 2023 haben wir unsere erste explosionsgeschützte Kamera für die Gefahrenbereiche der Zone 2 eingeführt. Mit der AXIS Q1961-XTE und dem AXIS XC1311 wollen wir unser explosionsgeschütztes Angebot an Netzwerk-Sicherheitslösungen weiter ausbauen, um die Anforderungen unserer Kunden noch besser zu erfüllen. Dabei wird unser gesamtes explosionsgeschütztes Produktportfolio gemäß strengen internationalen Explosionsschutzstandards entwickelt und zertifiziert, um unseren Kunden sofort einsetzbare, zuverlässige Lösungen zur Steigerung von Sicherheit, Schutz und Betriebseffizienz bereitstellen zu können“, sagt Jochen Sauer, Architect & Engineering Manager bei Axis Communications.

Die wichtigsten Merkmale der AXIS Q1961-XTE Explosion-Protected Thermal Camera im Überblick:

  • Thermografisch mit Temperaturmessung aus der Ferne (-40 °C bis 350 °C)
  • Konfigurierbare, polygonale Temperaturüberwachungsbereiche
  • Spot-Temperaturmessung zur präzisen Temperaturanzeige im definierten Bereich
  • Weltweit zertifiziert für den Einsatz in Gefahrenbereichen
  • Integrierte Cybersicherheit mit Axis Edge Vault

Die wichtigsten Merkmale des AXIS XC1311 Explosion-Protected Horn Speaker im Überblick:

  • All-in-One-Netzwerk-Hornlautsprecher
  • Live-, geplante und ereignisbasierte Sprachmeldungen
  • Weltweit zertifiziert für den Einsatz in Gefahrenbereichen
  • Einfach zu installieren, zu konfigurieren und zu verwenden
  • Flexibel, skalierbar und kostengünstig

 -PM AXIS-

 

Symbolbild
© stock.adobe.com/# 542108183

Kaspersky-Aktuell: Ein Viertel der Industrieunternehmen von Cyberangriffen betroffen

Industrieunternehmen weltweit sind weiterhin ein beliebtes Ziel von Cyberkriminellen, wie die aktuelle Analyse des Kaspersky ICS CERT zeigt [1]. So wurden im ersten Quartal dieses Jahres auf 24,4 Prozent der ICS-Computer weltweit schädliche Objekte blockiert. Das bedeutet zwar im Vergleich zum Vorquartal einen minimalen Rückgang (24,7 Prozent), allerdings bleibt die Bandbreite der Bedrohungen groß. Denn bei den blockierten, schädlichen Objekten handelte es sich unter anderem um

  • schädliche Skripte und Phishing-Webseiten (5,8 Prozent),
  • Spyware, Backdoors und Keylogger (3,9 Prozent)
  • und schädliche Dokumente (1,7 Prozent).

Insgesamt blockierten Kaspersky-Lösungen im ersten Quartal Malware aus 10.865 verschiedenen Familien auf industriellen Automatisierungssystemen. Am häufigsten stammten die Bedrohungen gegen

  • ICS-Computer aus dem Internet (12,2 Prozent),
  • von E-Mail-Clients (3,0 Prozent)
  • und Wechseldatenträgern (1,13 Prozent).

Waldemar Bergstreiser, General Manager Central Europe bei Kaspersky, kommentiert:

„Wie unsere Analyse zeigt, sind Industrieunternehmen nach wie vor ein beliebtes Ziel für Cyberkriminelle – nicht nur weltweit, auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die gleichbleibend hohe Zahl angegriffener industrieller Computer sollte IT-Entscheidungsträger aufhorchen lassen: Es ist von großer Bedeutung, dass sie ihre Sicherheitsstrategie überprüfen und immer wieder auf die aktuelle Bedrohungslage anpassen, um ihre Daten und auch ihre Reputation zu schützen. Dabei sollten sie auf eine Kombination aus technischer Lösung und Mitarbeiterschulungen setzen.“

Kaspersky-Empfehlungen zum Schutz von OT-Computern

Regelmäßig Sicherheitsanalysen von OT-Systemen durchführen, um mögliche Cybersicherheitsprobleme zu erkennen und zu beseitigen.

Eine kontinuierlichen Schwachstellenbewertung und -sortierung als Grundlage für einen effektiven Schwachstellenmanagementprozess etablieren. Spezielle Lösungen wie Kaspersky Industrial CyberSecurity [2] bieten eine effiziente Hilfestellung und liefern einzigartige, verwertbare Informationen, die nicht uneingeschränkt öffentlich zugänglich sind.

Alle Komponenten des OT-Netzes des Unternehmens rechtzeitig aktualisieren.

Ein ICS Threat Intelligence Reporting [3] kannn detaillierte Informationen über schädliche Kampagnen sowie über Schwachstellen in den gängigsten industriellen Kontrollsystemen und den zugrunde liegenden Technologien liefern. Die Berichte werden über ein webbasiertes Portal bereitgestellt, so dass Unternehmen den Service direkt und sofort nutzen können.

Eine umfassende Extended Detection and Response- (XDR) Sicherheitslösung wie Kaspersky Next XDR Expert [4] einsetzen. Sie hilft bei der frühzeitigen Erkennung, Untersuchung und Behebung komplexer Bedrohungen.

Dedizierte OT-Sicherheitsschulungen [5] für IT-Sicherheitsteams und OT-Personal durchführen, durch die das Team fortgeschrittene Angriffstechniken rechtzeitig erkennen und bekämpfen kann.

-PM Kaspersky-

Quellen:

[1] https://ics-cert.kaspersky.com/publications/reports/2024/05/27/threat-landscape-for-industrial-automation-systems-q1-2024/
[2] https://www.kaspersky.de/enterprise-security/industrial-cybersecurity
[3] https://content.kaspersky-labs.com/se/media/en/business-security/enterprise/kaspersky-ics-reporting-datasheet.pdf
[4] https://www.kaspersky.de/next

[5] https://ics-cert.kaspersky.com/services/

 


Rosenbauer Verwaltungsgebäude Karlsruhe
© Rosenbauer International AG

Rosenbauer Karlsruhe eröffnet neues „Welcome Center“

Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit wurde heute das neue „Welcome Center“ der Rosenbauer Karlsruhe offiziell seiner Bestimmung übergeben. Das moderne Gebäude samt Auslieferungshalle dient für Fahrzeugübergaben, Trainings sowie Vorführungen von Drehleitern und Hubrettungsbühnen, zudem sind ein Schulungszentrum und Büroräumlichkeiten darin untergebracht.

Nach dem Neubau des digitalisierten Produktionswerks für Hubrettungsgeräte samt robotergestützter Fertigung von Leitersätzen (Investitionssumme 4,2 Millionen Euro, Eröffnung 2020) sowie dem Investment in eine hochinnovative, mit Fernwärme betriebene Lackiererei (1,2 Millionen, Inbetriebnahme 2017) ist mit dem Neubau des „Welcome Center“ eine weitere großvolumige Investition von Rosenbauer in den Standort Karlsruhe innerhalb weniger Jahre umgesetzt worden.

Starkes Bekenntnis zum Standort Karlsruhe

„Mit einem Anteil von rund 14 Prozent am Konzernumsatz sind hochwertige Hubrettungs-fahrzeuge eine strategisch wichtige Sparte für unsere Unternehmensgruppe. Die Nachfrage ist groß. So konnten wir allein hierzulande 2023 Aufträge für genau 100 Neufahrzeuge gewinnen“, sagt Sebastian Wolf, CEO von Rosenbauer International, „Mit dieser Investition werten wir Karlsruhe als Kompetenzzentrum für Hubrettungsfahrzeuge weiter auf und bekennen uns ganz klar zu diesem Standort mit seiner hundertjährigen Geschichte.“

Michael Kristeller, Geschäftsführer von Rosenbauer Karlsruhe: „Als Weltmarktführer stehen wir für Produkte und Fahrzeuge von höchster Qualität und auf dem neuesten Stand der Technik. Mit dem neuen ‚Welcome Center‘ haben wir eine moderne Infrastruktur geschaffen, die dieses Kundenversprechen auch bei Fahrzeugübergaben, Schulungen und Trainings einlöst und sie auf ein neues Level hebt.“

In der neuen, zehn Meter hohen Auslieferungshalle können mehrere Fahrzeuge gleichzeitig und witterungsunabhängig vorgeführt werden. „Hier können wir in einer adäquaten Umgebung zeigen, was unsere Fahrzeuge hergeben – bei Trockenheit, angenehmen Temperaturen und auf bis zu vier Bahnen gleichzeitig“, sagt Hausherr Kristeller. Zudem sind im „Welcome Center“ alle Bereiche vereint, die im Kontakt mit den Kunden aus aller Welt stehen: Entwicklung und Konstruktion, Einkauf, Vertrieb, Sales Support, Helpdesk, Service Center und das moderne Trainingszentrum mit drei separaten Schulungsräumen, die bei Bedarf auch zusammengelegt werden können.

„new work“-Konzepte fördern Kommunikation

Das neue 'Welcome Center' wurde am Standort des alten Verwaltungsgebäudes in der Carl-Metz-Straße 9 errichtet, das für den Neubau abgerissen wurde. Die zuvor dort unter-gebrachten Büroräumlichkeiten wurden auf die Auslieferungshalle aufgesetzt und bieten attraktive Arbeitsbedingungen. „Wir brauchen die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um die besten Hubrettungsfahrzeuge zu entwickeln und zu bauen. Und für sie haben wir auch beste Arbeitsbedingungen geschaffen“, erklärt Michael Kristeller. Die nach „new work“-Konzepten geplanten und realisierten Räumlichkeiten bieten viele Begegnungszonen, die die Kommunikation fördern und für ein angenehmes Arbeitsklima sorgen. Unter anderem gibt es Workcafés, Kommunikationsinseln, Dachgarten und sogar eine Picknick-Area.

Nachhaltige Energieversorgung

Der Neubau des „Welcome Center“ wurde in moderner, robuster und energiesparender Bauweise umgesetzt, soll er doch das Qualitätsversprechen von Rosenbauer in baulicher Form repräsentieren; kein Schnick-Schnack, sondern funktionell, praktisch und am neuesten Stand der Technik. Die Heizung erfolgt über einen Fernwärmeanschluss, zudem kann ein Großteil des Strombedarfs durch die 71 kWP-Photovoltaikanlage auf dem Dach gedeckt werden. Für den laufenden Betrieb braucht man also keine fossilen Brennstoffe.

Hightech made in Germany

Nach der Übernahme von Metz durch Rosenbauer im Jahr 1998 hat man sich am Standort Karlsruhe auf Hightech-Hubrettungsgeräte fokussiert und setzt seither in diesem Bereich die Benchmarks. Die vollautomatischen hydraulischen Drehleitern und Hubrettungsbühnen mit einer Rettungshöhe von bis zu 64 Meter werden hier entwickelt, produziert und von hier aus weltweit vertrieben. Am Standort beschäftigt der Rosenbauer Konzern rund 500 bestens ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Jedes Jahr werden ca. 200 neue Hightech-Drehleitern und Hubrettungsbühnen produziert und an Kunden auf der ganzen Welt ausgeliefert.

-PM Rosenbauer International AG-