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Analyse

Diese Länder sind für Cyberkriminelle und Hacker besonders attraktiv

Wir wollen im Internet shoppen, mobil bezahlen, ein smartes Zuhause, soziale Netzwerke nutzen, Daten in der Cloud speichern, von KI-Learning profitieren, eine digitale Verwaltung und vieles mehr. Doch umso mehr Technologien wir nutzen, desto stärker steigt auch das Risiko, dass Privatnutzer, Unternehmen und Regierungen in die Fänge von Cyberkriminellen und Hackern geraten. Die meisten erfolgreichen Attacken im Bereich der Netzkriminalität sind das Resultat durchaus vermeidbarer Sicherheitslücken. Darüber hinaus entwickelt sich ein Trend hin zu immer raffinierteren, verbrecherischen Methoden, mit denen sich die Einzeltäter und organisierte Hackergruppen immer häufiger Zugang zu den sensibelsten unserer Daten verschaffen und damit Schäden in Millionenhöhe verursachen. Heute gehören Cyberattacken zu den stärksten Bedrohungen der Wirtschaft.

Hoher Bedarf an Spezialisten im Bereich Cybersicherheit und Datenschutz

Die Corona-Pandemie hat viele Unternehmen gezwungen, Mitarbeiter oft erstmals ins Home Office zu versetzen oder andere Digitalisierungsmaßnahmen in Rekordzeit zu realisieren. Damit sind viele neue Schlupflöcher geschaffen worden, für die Kriminelle nur allzu dankbar sind. 70 Prozent der Unternehmen wollen ihre Cybersicherheit zukünftig erhöhen, so eine Umfrage des Finanzblatts LearnBonds. Dementsprechend hoch ist der Bedarf an Fachkräften und Spezialisten im Bereich Cybersicherheit und Datenschutz. Mit dem Accelerated Cybersecurity Bootcamp von Ironhack wollen wir unseren Beitrag dazu leisten, die in allen Bereichen vernetzte Welt ein wenig sicherer zu machen.

Die Ergebnisse

Im Zuge dessen haben wir uns auch dafür interessiert, welche Länder für Hacker und Cyberkriminelle besonders attraktiv sind und die folgende Analyse durchgeführt. Unser Ergebnis zeigt, dass Deutschland, nach den Vereinigten Staaten, der am stärksten von Cyberkriminellen bedrohte Staat ist. Eine Erkenntnis, die sich mit den Risikobewertungen ausgewiesener Experten deckt. “Fast die Hälfte aller Unternehmen in Deutschland (46 Prozent) vermeldete in den vergangenen Monaten Cyberangriffe auf ihr Unternehmen”, vermeldete das Bündnis Deutschland sicher im Netz im Zuge der Veröffentlichung des DsiN-Praxisreport Mittelstand 2020 im Oktober 2020. Auch unter Privatpersonen haben bereits 9 von 10 Computern in Deutschland einen funktionierende Sicherheitssoftware installiert, ergibt unsere Untersuchung. Fast 15 Prozent aller Computer haben bereits mindestens einmal Schadprogramme, wie Malware, registriert. Zum Schutz vor Datendiebstahl im Internet haben die meisten Länder weitreichende Datenschutzgesetze eingeführt. In Deutschland ist die Informationstechnik als Tatmittel außerdem rechtmäßig anerkannt. 

Methodik

Um eine Rangliste der Länder, deren Einwohner, Unternehmen und öffentlicher Dienst am stärksten von Cyberkriminalität bedroht sind, wurden alle Mitgliedsstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (mit Ausnahme von Luxemburg, das aufgrund unzureichender Datenlage ausgeschlossen werden musste) ausgewählt und auf die nachfolgenden Einflussfaktoren untersucht:

Risikobewertung
Daten zur Einschätzung des Risikos auf nationaler Ebene wurden der Cybercrime-Risiko-Datenbank VulDB entnommen.

Verbreitung von Sicherheitssoftware
Daten zum Anteil der Computer, die über funktionierende Sicherheitssoftware, wie Anti-Viren-Software o. ä., verfügen, wurden dem Microsoft Digital Defense Report 2017 entnommen.

Computer mit Schadprogrammen
Daten zum Anteil der Computer, auf denen Schadprogramme, wie Malware o. ä., gefunden wurde, wurden dem Microsoft Digital Defense Report 2017 entnommen.

Gesetzgebung
Informationen darüber, ob in den untersuchten Ländern Gesetze zum Schutz vor Cyberkriminalität installiert wurden, wurden der UNCTAD entnommen.

Um die Ergebnisse aller untersuchten Länder in einem Einflussfaktor miteinander vergleichen zu können, wurden die Ergebnisdaten rechnerisch auf einer Punkteskala von 0 bis 100 standardisiert. Für die Standardisierungen wurde eine gewöhnliche Normalisierungsformel genutzt. Das Ergebnis des Faktors Risikobewertung trug mit einem Gewicht von 89 Prozent zum Endergebnis bei. Die Ergebnisse der Faktoren Verbreitung von Sicherheitssoftware und Computer mit Schadstoffprogrammen trugen gemeinsam mit einem Gewicht von 5,5 Prozent zum Endergebnis bei. Das Ergebnis des Faktors Gesetzgebung trug mit einem Gewicht von 5,5 Prozent zum Endergebnis bei. Das Auswertungsergebnis wurde ebenfalls standardisiert. Das Land, welches am stärksten von Cyberkriminalität bedroht ist, erhielt die Punktzahl 100. Das Land, welches am wenigsten stark von Cyberkriminalität bedroht ist, erhielt die Punktzahl 0. Alle anderen Länder reihen sich gemäß ihres Ergebnisses zwischen 100 und 0 ein.

-PM Ironhack-