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Beschädigte Eingangstür nach einem Einbruch in einen Bahnhofskiosk in Guntersblum: Oft zeigen sich nach Einbrüchen auch Sachbeschädigungen
Foto: © Von Jivee Blau - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=73853567

Einbruchschutz

Smart Home-Lösungen sind kein Ersatz für mechanische Sicherungen

Zum diesjährigen "Tag des Einbruchschutzes" hat die Polizei in zahlreichen Aktionen die Bevölkerung für Präventions- und Sicherungsmaßnahmen sensibilisiert. Smart Home-Lösungen werden in diesem Zusammenhang zunehmend thematisiert. Zu Recht?
Versicherte Einbrüche sind in Deutschland im vergangenen Jahr um 20 Prozent zurückgegangen - was dem steigenden Präventionsbewusstsein von Haus- und Wohnungsbesitzern zugeschrieben wird. Dies berichtet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) im "Einbruch-Report 2018". Dennoch wurden den Hausratversicherern 120.000 Einbrüche gemeldet. Rund 360 Millionen Euro Entschädigungsleistungen flossen dafür in 2017 an die Versicherten - immerhin durchschnittlich 3.000 Euro je Schadenfall.

Hauptangriffspunkte von Häusern und Wohnungen unzureichend gesichert

Frank Manekeller, Leiter Haftpflicht-, Unfall-, Sach-Schaden bei der HDI Versicherung AG weiß aus seiner täglichen Praxis: "Fenster und Türen sind und bleiben die Angriffspunkte von Einbrechern." Um eine individuelle Sicherung ihrer Zugangspunkte kümmern sich nur rund 20 Prozent der Bewohner, wie eine GDV/Forsa-Umfrage "Wohnsicherheit und Einbruchdiebstahl" aus 2017 zeigt. "Dabei können nachträglich eingebaute, einfache und solide Sicherungen an Fenstern und Türen Einbruchsversuche wirksam erschweren bis verhindern", erklärt der HDI Experte.

Einbrecher scheuen Widerstände

Bei Fenstern empfehlen sich etwa - neben abschließbaren Griffen - Beschläge mit sogenannten Pilzkopfzapfen. Diese sind sicherer als standardmäßig verbaute Rollzapfen, denn sie "verkrallen" sich aufgrund ihrer T-Form mit dem Gegenstück. Das Aufhebeln wird erschwert - das schreckt ab. Fast 45 Prozent aller Einbruchsversuche werden tatsächlich abgebrochen. "Profis benötigen weniger als fünf Minuten, um ein Haus oder eine Wohnung zu ‚knacken', wenn sie nicht auf Widerstände stoßen. Da die Täter unter großem Zeitdruck stehen, geben sie schnell auf, sobald es kompliziert wird", erläutert Manekeller.

Einbruchschutz durch Smart Home-Technik?

Nach aktuellen Angaben des Bundesverbands Informationswirtschaft (Bitkom) nutzt bereits fast jeder vierte Bundesbürger Smart Home-Anwendungen. Mehr als jeder Dritte plant in den nächsten 12 Monaten eine Anschaffung. In punkto Sicherheit leisten sie einiges: Rollläden, Überwachungskameras, Alarmanlagen, Beleuchtung oder Technik in Haus und Wohnung können bei entsprechender Vernetzung über mobile Endgeräte aus der Ferne gesteuert und überwacht werden.

HDI Experte Manekeller begrüßt diese Entwicklung: "Smart Home-Systeme eröffnen zusätzliche Möglichkeiten beim Einbruchschutz. Bei Abwesenheit kann man über Licht- und Rolllädensteuerung gezielt den Eindruck erwecken, als sei jemand anwesend. Smarte Alarmanlagen benachrichtigen sofort über unerwünschte Eingriffe." Die abschreckende Wirkung von Smart Home-Systemen mit Haushüter- und Warnlogik sei eine sinnvolle Ergänzung beim Einbruchschutz und ein echter Mehrwert für Verbraucher, betont Manekeller. Aber auch eben nur eine Ergänzung. Sein Fazit: "Ein Ersatz für hochwertige konventionelle Sicherungen sind die Systeme allerdings nicht - im Doppelpack punkten sie dafür umso mehr!"

HDI honoriert den Einsatz von Sicherungsmaßnahmen durch Smart Home-Technik mit einem Beitragsnachlass und bietet in der Hausratversicherung ein Konzept zur Absicherung der Smart Home Komponenten.