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Prominenter Referent: Elmar Theveßen vom ZDF signiert in der Konferenzpause sein Buch Terror in Deutschland.

3. Fachkonferenz Flughafensicherheit

Eine Replik von Heinz-Werner Aping

45 Teilnehmer aus Deutschland und der Schweiz kamen am 24. und 25. Oktober 2017 in Mainz zur mittlerweile dritten Fachkonferenz Flughafensicherheit von veko-online zusammen. In insgesamt 12 Vorträgen wurde ein interessanter und interessierender Bogen zu Fragen der Sicherheit im Betrieb der Flughäfen gespannt – und mehr.
Prominentester Vortragender war Elmar Theveßen, stellvertretender Chefredakteur und Leiter der Hauptredaktion Aktuelles und Terrorismusexperte des ZDF.
Ein sehr außergewöhnlicher Tagesordnungspunkt war der Beitrag von Diana Müll, eines der Opfer der Entführung der Lufthansa-Maschine „Landshut“ im Oktober 1977.

Polizeidirektor Thomas Seifert vom Flughafen in HamburgDie Konferenz startete mit einem Vortrag von Polizeidirektor Thomas Seifert, Inspektionsleiter der Bundespolizeiinspektion Flughafen Hamburg, über die Maßnahmen und Erfahrungen am Flughafen Hamburg im Zusammenhang mit dem G 20–Gipfel in Hamburg.
Seifert gelang es, den Teilnehmern in der knappen Zeit von 45 Minuten die Dimension der Sicherheitsmaßnahmen des vermutlich bisher größten deutschen Polizeieinsatzes zu verdeutlichen. Dabei beleuchtete er in seiner engagiert vorgetragenen Rede die fachlichen Herausforderungen und die daran orientierten Maßnahmen genauso wie das Zusammenspiel aller Beteiligten. Seifert legte Wert auf eine professionelle und somit auch realistische Bewertung über die Risiken und Gefahren derartiger Einsätze und die Portion Glück, die man auch braucht, damit nicht alle vorhergesehenen Gefahren eintreten. Die tatsächlich verübten Gewalttaten sind schlimm genug. Die strafrechtliche Verfolgung der Straftäter sowie die fachliche und politische Nachbereitung des G 20 Gipfels werden Hamburg und die Republik noch eine ganze Weile beschäftigen.
Mit dem Vortrag der Firma ATC Sipro GmbH folgte eine Präsentation einer nach ISO zertifizierten Firma im speziellen Aufgabenbereich

  • Erkennen von,
  • Schutz gegen
  • und Umgang mit Selbstmordattentätern und dynamischen Angriffen mit USBV im öffentlichen Raum.

Die Präsentation der beiden Vortragenden Marco Pohlers, ehemals Kommando Spezialkräfte der Bundeswehr, und Dr. Florian Arbeiten gemeinsam auf einem gefährlichen Gebiet: Dr. Florian Johannes Lenz (li) und Marco PohlersJohannes Lenz, Psychiater mit langer und intensiver Erfahrung im Umgang mit auffälligen Personen, beschäftigte sich mit den Motivationen der Täterkreise, Eskalation und Schutzmaßnahmen und psychologischen Aspekten bis hin zu Empfehlungen zur Gesprächsführung in besonderen Fällen. Der Vortrag enthielt fachliche Analysen bisheriger Attentate durch Suicide Bomber genauso wie die Beschreibung technischer Möglichkeiten. Vor allem aber war es Ziel der Redner, den Teilnehmern zu vermitteln, dass Mitarbeiterschulung und Mitarbeitertraining tatsächlich geeignete und deshalb notwendige Präventionsmaßnahmen zur Verhinderung oder zum Erkennen von Tätern sind. Die Investitionen hierin sind nicht nur erfolgversprechend, sondern rechnen sich auch betriebswirtschaftlich.

Den dritten Vortrag hielt nach der Mittagspause der stellvertretende Chefredakteur und Leiter der Hauptredaktion Aktuelles und Terrorismusexperte des ZDF, Elmar Theveßen. „Die Einschläge kommen näher“ ist die Rückseite seines letzten Buches „Terror in Deutschland – Die tödliche Strategie der Islamisten“ überschrieben, welches Helmut Brückmann zur Ausgabe an jeden Teilnehmer mitgebracht hatte, und das der Verfasser auf Nachfrage gerne signierte.
Theveßen stellte die langen Entwicklungslinien aus der Vergangenheit bis zum heutigen Tage dar, um damit das Verständnis für seine Forderung nach einem konsequenten und kompromisslosen Gesamtkonzept im Kampf gegen Dr. Walter Gaber, Medizinischer Direktor bei der FRAPORT AGIslamismus und Terrorismus zu ermöglichen. Dabei ließ er es mit überzeugender Logik nicht aus, das Erstarken rechtsextremistischer Gruppierungen und das Wechselspiel zwischen den jeweiligen Entwicklungen in einen Zusammenhang zu bringen. Ein überzeugender, fachlich versierter und spannender Vortrag.

Dr. Walter Gaber, Medizinischer Direktor bei der FRAPORT AG, Berater internationaler Organisationen für Disastermanagement und Krisenintervention in der Luftfahrt übernahm anschließend mit seinem Vortrag die schwierige Aufgabe, den Teilnehmern die professionelle Sicht des erfahrenen Mediziners zum Thema Traumasituationen und Traumabewältigung nahezubringen. Das gelang ihm mit sehr praxisnahen Ausführungen nicht nur in der Sache sehr eindrucksvoll, sondern unabhängig von der rein humanitären Dimension und der betrieblichen Verantwortung machte er auch den betrieblichen Nutzen deutlich, sich sehr frühzeitig und mit fachlicher Expertise um entsprechende Fälle zu kümmern.

Dem Vortrag zum Thema Traumasituation und Traumabewältigung folgte wie ein Ausrufezeichen der sehr persönliche Vortrag eines außergewöhnlichen Gastes.
Diana Müll, Passagierin der im Oktober 1977 von Terroristen entführten Lufthansa-Maschine „Landshut“, berichtete in bewegender Art die schlimmen Erlebnisse der tagelang andauernden Entführung und der anschließenden Befreiung durch die GSG 9. Die Betroffenheit Diana Müll schrieb ein Buch über ihre Erlebnisse als Geisel in der „Landshut“.der Teilnehmer angesichts der dramatischen Schilderungen war mehr als spürbar. Das reichte von der Schilderung des gewaltsamen und brutalen Vorgehens der Terroristen über die unerträglichen Zustände an Bord für die tagelang in der Hitze gefangen gehaltenen Passagiere bis hin zum wenigstens aus der Sicht der Opfer unsäglichen Verhalten deutscher Versorgungsbehörden in der Zeit nach der Befreiung, als die Opfer Hilfe brauchten und keine erhielten. Die Referentin konnte mehr als bewegend vermitteln, wie viel Leid die Menschen und ihre Angehörigen erfahren haben, wie viel Leid es heute noch bedeutet und wie viele der Opfer die Geschehnisse bis heute nicht verarbeitet haben. Sie hat als einzige und aus der besonderen Situation als fast vom Haupt-Täter erschossener Frau die Entführung der „Landshut“ vor fast auf den Tag vor 40 Jahren und ihre dramatische Befreiung in einem Buch „Mogadischu“ niedergeschrieben und damit versucht, das Trauma zu bewältigen. Helmut Brückmann hatte auch dieses Buch zur Ausgabe für alle Teilnehmer bereitgelegt. Die Autorin signierte nicht nur ihr Buch, sondern beantwortete viele Fragen und ließ sich überzeugen, die Konferenzteilnehmer auch zur Abendveranstaltung zu begleiten.

Diana Müll war Gast der 3. Fachkonferenz Flughafensicherheit. Fast auf den Tag genau vor 40 Jahren war die damals 19-jährige in der „Landshut“ als Geisel unmittelbar vom Tod bedroht. Die Entführung der „Landshut“ begann am 13. Oktober 1977 und endete mit der Befreiung durch die GSG 9 am 18. Oktober. Ihre dramatischen Erlebnisse hat sie in dem Buch Mogadischu niedergeschrieben, das jeder Konferenzteilnehmer erhielt. Wer wollte, sogar mit Widmung der Autorin.

Das Buch aus dem Riva-Verlag ist in jeder Buchhandlung für 14,99 erhältlich: ISBN 978-3-7423-0504-6.

Alexandra van Rijn sprach über neue Sicherheitskonzepte auf Flughäfen.

Der nächste Vortrag war eine Herausforderung für die Rednerin Alexandra van Rijn von der Firma Scarabee aus den Niederlanden, die Aufmerksamkeit der Teilnehmer für den letzten Vortrag des ersten Tages zu bewahren. Es gelang ihr, über die gegenwärtige Entwicklung moderner Passagierkontrollen, ihre bereits begonnene Umsetzung und die weitere Einführung in den kommenden Jahren darzustellen. Smart Solution bezeichnet die aktuelle Entwicklung besserer, schnellerer und kundenfreundlicherer Kontrollen von Passagieren und deren Handgepäcks auf Flughäfen. Der kommende und auch in den USA bereits zugelassene Einsatz von Ct-Scannern („Computertomographie“) ist nur ein Teil eines ganzen Paketes in der räumlichen wie zeitlichen Organisation der Passagierkontrollen. Die Idee besteht darin, die sowohl für die Gewährleistung der erforderlichen Sicherheitsstandards als auch das Eingehen auf unterschiedliche Notwendigkeiten und Geschwindigkeiten der Passagiere in eine gegebenenfalls von Flughafen zu Flughafen unterschiedliche Lösung zu bringen. Die meist geäußerte Kritik von Passagieren betrifft gemäß Frau van Rijn im Ergebnis einer umfassenden Befragung die langen Zeiten bei der Passagierkontrolle. Ziel des modernen Konzeptes ist neben der Gewährleistung der Sicherheit und der Beschleunigung der Abläufe auch ein wirtschaftlicherer Einsatz, vor allem aber auch eine weitaus größere Kundenzufriedenheit.
Frau van Rijn stellte in ihrem Vortrag sowohl die idealisierte Form als auch bereits konkret verwirklichte Projekte vor, sei es in Houston, Texas, in Bristol, Großbritannien, Flughafen Schiphol in Amsterdam oder der Flughafen Köln.
Besonders der Flughafen Amsterdam wird bereits mit Beginn des kommenden Jahres mit einer groß angelegten Umsetzung des neuen Konzeptes starten und damit werben, sowohl die Sicherheitsbedürfnisse der atlantischen Partner zu gewährleisten als auch die Stellung als herausragender Flughafen in Europa zu stärken.
Bemerkenswertestes Ergebnis des zugelassenen Einsatzes von ct-Scannern ist der zukünftige Verzicht auf die Kontrolle von Flüssigkeiten.
Der erste Veranstaltungstag endete mit der Einladung von Helmut Brückmann zu einem hervorragenden Dinner im Hofgut Laubenheimer Höhe.

Dr. Marvan Abou-Taam verstand es, seine Zuhörer trotz Statistiken und Zahlen in seinem Vortrag zu fesseln.

Der zweite Tag startete mit dem Vortrag von Dr. Marwan Abou-Taam, hoch geschätzter und anerkannter Islamwissenschaftler beim Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz, über Radikalisierungsmechanismen und Früherkennung radikalisierter Muslime.
In Ergänzung zum Vortrag von Elmar Thevesen spannte Dr. Marvan Abou-Taam den Bogen ausgehend von einer nüchternen, aber ehrlichen Betrachtung der Flüchtlingsströme, auch der noch zu erwartenden und der Veränderung der Bevölkerung über theoretisches Wissen bis hin zu praktischen Ansätzen zur zukünftigen Bekämpfung von Gefahren. Dr. Abou-Taam beleuchtete überaus kenntnisreich und gekonnt analytisch in eindringlicher Form zahlreiche Faktoren und Details, die zu berücksichtigen sind, wenn man die gegenwärtigen und kommenden Herausforderungen begreifen und bewältigen will. Das reicht von Wanderungsbewegungen über Zahlen verschiedener Gruppen bis hin zu den Akteuren im Hintergrund.

Polizeioberrat Christian Klein sprach über die Rückführung von Flüchtlingen am Frankfurter Flughafen.Bedeutsam ist vor allem die Frage, warum jemand vor dem Hintergrund einer ideologischen Entwicklung radikal wird und was wir dagegen tun können. Hierzu stellte Dr. Abou-Taam konkrete Überlegungen vor und beantwortete eine ganze Reihe von Fragen der interessierten Zuhörer. Der Vortrag dieses anerkannten Experten war trotz seiner zwangsläufig theoretischen Auslegung von hoher praktischer Relevanz und unzweifelhaft ein Gewinn.
Der folgende Vortrag von Polizeioberrat Christian Klein als verantwortliche Führungskraft der Bundespolizei am Flughafen Frankfurt/Main zum Thema Rückführung ausreisepflichtiger Ausländer aus Deutschland widmete sich ganz der praktischen Seite.

Der Vorstellung von Aufgaben, Zahlen, Daten und Fakten der Bundespolizei insgesamt folgte sehr schnell die Darstellung der Situation am Flughafen Frankfurt/Main und hier vor allem gemäß Titel des Vortrags zum Thema Rückführung.
Klein spannte den Bogen von den rechtlichen Notwendigkeiten, Zuständigkeiten und Bedingungen bis hin zu den bedeutsamen praktischen Details in Planung, Vorbereitung und Durchführung von Rückführungen. Er vermittelte den Zuhörern überaus kompetent und engagiert, wie komplex die Situation ist und wie gut Rückführungen deshalb durchdacht und organisiert werden müssen, damit sie erfolgreich verlaufen.
Ausführungen zu Vollzugsvarianten Linienflug, Einzelcharter/nationaler Sammelcharter, EU-Charter, die Fragen des umfangreichen Begleitpersonals von eigenen über fremde Polizeivollzugsbeamte, ausländische Hoheitsträger gemäß bilateraler Verträge, Ärzte, ärztliches Hilfspersonal, Sprachmittler, Monitor-Kräfte, Ablauf, Zuführung zum Flughafen, Übernahme, Kontrollmaßnahmen, Führungs- und Einsatzmittel gaben einen gelungenen Einblick in die anspruchsvolle Tätigkeit in diesem Bereich. Ein sehr praxisgerechter Vortrag.

Simon Ernst stellte ein Screeningfahrzeug vor, welches in den Pausen auch besichtigt werden konnte.Simon Ernst von der Firma Hartmann Spezialkarosserien GmbH stellte anschließend die aktuellen und noch zu erwartenden Entwicklungen im Bereich des mobilen Screenings von Personen und Sachen vor. Als praktisches Anschauungsobjekt stand vor dem Konferenzbereich ein neues Screeningfahrzeug für mobile Checkpoints zur persönlichen Ansicht als aktuelles Einsatzmittel zur Verfügung. Während der Vortrag nicht nur den Einsatz des Fahrzeugs im zurückliegenden G 20 – Gipfel beschrieb, sondern auch viele weitergehende Lösungen im Bereich mobiler Einsatznotwendigkeiten beschrieb, konnten sich die Teilnehmer vor dem Konferenzraum mit der Praktikabilität und technischen Details des ausgestellten Fahrzeugs beschäftigen, das bereits auf einer entsprechenden Messe in Abu Dhabi vorgeführt wurde.
Die Vorteile von vollintegrierten Sicherheitssystemen in mobilen Einsatzgeräten sind vielfältig. Die Einsatzmöglichkeiten reichen bis hin zum Umstieg von Flugzeug zu Flugzeug, VIP und Regierungsjets bis hin zur Aufrechterhaltung des Flugbetriebes bei Bombendrohung und entsprechender Sperrung bestehender Kontrollstrecken, ebenfalls im Bereich Perimeterschutz.

Peter Mark beschrieb die praktische Abwehr von Drohnen.Das Stichwort Flughafen bot den willkommenen Anlass für den nächsten Vortrag von Peter Mark von der Firma Securitas über Möglichkeiten und Grenzen der Drohnen-Detektion und Abwehr durch die Kombination von spezialisiertem Personal und moderner Technik.
Der lange Titel des Vortrags ergibt sich aus der Verantwortung, die die Firma Securitas für die Gewährleistung von Sicherheit im Bereich von Flughäfen als eine sehr professionelle und umfassende begreift. Der Referent präsentierte eine sehr sachliche, ruhige, überaus kundige Darstellung einer umfassenden und fachlich hervorragenden Analyse des ganzen Problemfeldes von der Erkennung über Identifizierung bis zur Detektion von UAV. Er zeigte sich als echter Experte, hochqualifiziert von früheren Verwendungen in der Bundeswehr und im In- wie Ausland. Die Firma Securitas hat Peter Mark nicht nur beauftragt, sich mit dem Thema auseinander zu setzen, sondern ihm auch inhaltliche wie zeitliche Möglichkeiten gegeben, das Thema sehr grundsätzlich aufzuarbeiten. Dazu gehört nicht nur eine unterschiedliche Facetten beleuchtende und realistische Analyse der Gefahren, die UAV‘s für die Sicherheit von Flughäfen bedeuten, sondern auch eine sehr umfassende Marktanalyse über vorhandene Systeme zum Schutz gegen UAV. Nicht zuletzt die Entwicklung von realistischen Angriffsszenarien rundete einen sehr gelungenen und ambitionierten Vortrag ab.

Den Nachmittag des zweiten Tages eröffnete Dr. Gunter P. Grasemann vom Fraunhofer Institut ebenfalls zum Thema Drohnen. Er stellte im ersten Teil seines Vortrags das Fraunhofer Institut vor und den gegenwärtigen Entwicklungsstand von Drohnen und deren gesellschaftlichen Nutzen. Davon ausgehend widmete er sich typenabhängigen Gefahreneinschätzungen und einer Darstellung von verschiedenen Angriffsphasen. Nach einem Zwischenfazit zum Markt mit Drohnen und den wichtigsten Tendenzen folgte die Darstellung von Bekämpfungsmöglichkeiten und anschließend die Vorstellung des Projektes „ArGUS“ (Assistenzsystem zur situationsbewussten Abwehr von Gefahren durch Drohnen). Dr. Gunter P. Grasemann vom Fraunhofer Institut berichtete über das Projekt ArGUS, das sich ebenfalls mit Drohnen befasst.Die Ausführungen berührten die Themen Projektübersicht, Projektpartner, Projektstruktur und die festgelegten Arbeitspakete. Den Projektabschluss wird ein Funktionsdemonstrator bilden. Geplantes Projektende ist März 2020.

Der Vortrag von Dr. Grasemann war kein Kontrapunkt, sondern eine deutlich wissenschaftlich orientierte Ergänzung des vorhergegangenen Vortrags von Peter Mark. Er machte neugierig, ob das Ziel des Projektes, geplantes zeitliches Ende genauso wie praktische Anwendungserkenntnisse erreicht werden wird.
Den letzten Vortrag dieses zweiten Tages und somit der gesamten Veranstaltung präsentierte Patrick Häfner, zuständig für den Bereich Logistik-Immobilien am Flughafen München, über das Thema Luftfracht – Entwicklung, Güter und Sicherheit.
Der Referent zeigte sich als überzeugender Kenner nicht nur der historischen Entwicklung der Flughäfen (und der Fluglinie Lufthansa), Patrick Häfner widmete sich dem Thema Sichere Fracht.
Alle Fotos: © Helmut Brückmann
sondern auch sehr praxisaktuell über die gegenwärtigen und weiter absehbaren Herausforderungen im Bereich der Luftfracht.
Eine Zahl mag die Dimension verdeutlichen: Wurden im Jahr 1911 gerade einmal nach zuvor 800 kg dann 9 Tonnen Fracht befördert, waren es 2016 ganze 4,7 Millionen Tonnen, Tendenz weltweit steigend.

Häfner spannte den Bogen von der Definition, was unter Luftfracht zu verstehen ist über beteiligte und zuständige Behörden bis hin zu den Problembereichen oder Anschlägen im Zusammenhang mit Transport per Luftfracht sowie der Schaffung von EU-Verordnungen EU-VO 2320/2002, EU-VO 300 in 2008, EU-VO 185/2010 und EU-VO 394/2011 usw.
Im Bereich Luftfrachtsicherheit sind seit dem 11.09.2001 neue Gesetze mit erheblichen Auswirkungen auf Luftfracht erlassen worden, u.a. sichere Lieferkette, bekannter Versender – unbekannter Versender, Anforderungen an exportierende Firmen und vieles mehr.
Der Vortrag machte deutlich, wie kompliziert das System von Sicherheitsanforderungen ist und ließ genauso erkennen, wie notwendig professionelle Planung und Organisation entsprechender Maßnahmen sind, will man nicht unkalkulierbare Risiken in Kauf nehmen.
Ein kurzes Schlusswort beendete zwei Tage sehr inhaltsreicher Vorträge. Der Verlauf der beiden Tage und spontane Feedbacks geben Hoffnung, dass 2018 über die nächste Konferenz zur Flughafensicherheit berichtet werden kann.

 

Über den Autor
Heinz-Werner Aping
Heinz-Werner Aping
Heinz-Werner Aping, Direktor beim Bundeskriminalamt a.D., Jahrgang 1953, war bis zu seiner Pensionierung Ende Mai 2014 fast vierzig Jahre im kriminalpolizeilichen Dienst in Land und Bund tätig. Von 1975 bis 1999 diente er bei der Berliner Polizei vom Kommissar bis zum Kriminaldirektor in vielen Feldern klassischer und schwerer Kriminalität und zuletzt fünf Jahre als Leiter des kriminalpolizeilichen Stabes des Polizeipräsidenten. Mit dem Umzug der Bundesregierung von Bonn nach Berlin wechselte Aping zum Bundeskriminalamt und verantwortete als Leitender Kriminaldirektor und Gruppenleiter in der Abteilung Sicherungsgruppe Grundsatz, Haushalt, Ausbildung, Lagebeurteilung, Staatsbesuche, Observation und Technikeinsatz des Personenschutzes für die Verfassungsorgane des Bundes und seiner ausländischen Gäste. Im Jahre 2001 wurde ihm die Leitung der gesamten Abteilung übertragen, die er bis zu seiner Pensionierung innehatte. Von 2001 bis zu seiner Pensionierung war Aping mit mehrmaliger Wiederwahl Chairman der Association of Personal Protection Services (APPS), des internationalen Netzwerkes von 50 staatlichen Personenschutzdienststellen von China bis zu den USA einschließlich Europol, Interpol, EU und UN mit Konferenzen weltweit. Heinz-Werner Aping ist als selbstständiger Berater tätig. Er ist Mitglied der Redaktion VeKo-online und zuständig für den Bereich Sicherheitspolitik.
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