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  Security Halle 6

Ein Streifzug von OliverStorck

 

 Geldwirtschaft

 Münzen aus der Cloud

Eine effizente Idee von ALVARA

Bernd HohlfeldKleingeld kann zum Problem werden. Zuviel davon ruiniert in kürzester Zeit jede Geldbörse.

Richtig teuer ist Münzgeld aber für Geld- und Werttransport-Unternehmen. Viele Altverträge sehen die tägliche kostenfreie Wechselgeld-Lieferung vor. Dieser Service stammt aus einer Zeit, in der noch täglich Geldscheine abgeholt wurden.

Um Kosten zu sparen und aufgrund geringer Zinsen wird der Handel in vielen Fällen inzwischen nur noch einmal die Woche angefahren. Trotzdem möchten die Kunden weiterhin täglich mit Münzgeld versorgt werden.

Einen Weg aus dieser Kostenfalle bietet die ALVARA Cash Management Group AG aus Leipzig.

„Die aktuelle Herausforderung für unser IT-Unternehmen ist die Wechselgeldversorgung. Ziel ist es, den Bedürfnissen der Wertdienstleister, des Handels und der Banken gerecht zu werden“, sagt Bernd Hohlfeld, Vorstand und CEO der ALVARA AG.

„Unsere cloudbasierte Lösung ermöglicht es dem Handel, online unter www. muenzmarktplatz.de bedarfsgerecht Wechselgeld zu bestellen“, so Hohlfeld weiter.

Der Werttransporteur oder ein Cashcenter kommissionieren dann das Münzgeld und stellen die Lieferung per DHL zu. Mit Preisen zwischen 3 bis 3,60 Euro je Zustellung ist die ALVARA-Lösung bei Wechselgeld eine günstige Alternative zum Einsatz eines Geldtransporters mit Personal.

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Software für den Bargeldkreislauf

IT Kompetenz gewinnt Innovationspreis 2014

Die Geschäftsführer Thomas Vietze und Matthias SchickDer Umgang mit Bargeld bietet viele Herausforderungen. Zählen, Kommissionieren, Transportieren und Verbuchen. Unzählige Fehlerquellen und Unwägbarkeiten müssen so weit wie möglich ausgeschlossen werden. Unterstützung in der Wertelogistik bieten die Softwarelösungen der it kompetenz GmbH, die in diesem Jahr den security innovation award gewonnen hat.

Geschäftsführer Matthias Schick (Bild rechts): „Wir freuen uns außerordentlich, dass wir zu den Preisträgern des security innovation award gehören. Mit dem Produkt CashEDI unterwegs konnte sich it kompetenz unter 95 Mitbewerbern durchsetzen und die Jury von Innovationsgehalt, Anwendernutzen, Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit der Softwarelösung überzeugen.“

Geschäftsführer Thomas Vietze (Bild links) ergänzt: „Das Feature CashEDI unterwegs ermöglicht Wertdienstleistern, Direkteinzahlungen bei der Bundesbank vollständig mobil durchzuführen. Mitteilungen über vom Kunden gewünschte Direktentsorgungen können mit einem mobilen Datenerfassungsgerät an ein Cash Center gesendet werden. Dort wird ein CashEDI Lieferavis ausgelöst, während vor Ort beim Kunden über eine Schnittstelle zwischen Scanner und mobilem Drucker ein zertifizierter Lieferschein ausgedruckt wird. Abgesehen von der Behälterübergabe sind dabei seitens der abgebenden Beteiligten wie Bank, Sparkasse oder Handel keine weiteren Aktivitäten erforderlich.“

CashEDI unterwegs hat den Vorteil, dass Direkteinzahlungen bei der Bundesbank ohne Umweg über ein Cash Center erfolgen können. Daraus ergibt sich eine schnellere Übernahme und damit verbunden eine Kostensenkung aufseiten des Wertdienstleisters. Durch tagesgleiche Wertstellung und die Möglichkeit, auf den Einsatz eines eigenen CashEDI zertifizierten Systems zu verzichten, entstehen für die abgebende Bank/Sparkasse/Handel ebenfalls Kostenvorteile.

 

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Der persönliche Bankschalter

Cash Logistik stellt neues Haftungskonzept vor

Vorstand Michael Mewes Die 1998 von einer Gruppe mittelständischer Sicherheitsdienstleistungsunternehmen gegründete Cash Logistik Security AG wickelt im Bargeldkreislauf Geldtransaktionen nach Bankenstandard und entsprechend gesicherten Prozessen ab. So übernimmt das Unternehmen zum Beispiel die Geldlogistik der DiBa.

Cash Logistik bündelt im physischen Geldverkehr den gesamten Bedarf des Kunden vom Werttransport über die Geldbearbeitung inklusive Wechselgeldversorgung bis zur Zahlungsabwicklung als Prozessdienstleister.

Die Aktivitäten der assoziierten lokalen Unternehmen, System- und Kassendienstleister werden zentral koordiniert und gesteuert.

Sehr interessant ist das auf der Messe vorgestellte Haftungskonzept: Bei den Kunden/Handelsunternehmen werden Einzahltresore aufgestellt, die im Prinzip als Bankschalter funktionieren. Das bedeutet: Ab dem Zeitpunkt der Einzahlung des Bargeldes in den Tresor haftet die DZ-Bank als Partner. Der Kunde muss sich im Schadenfall nicht mehr mit Versicherungen auseinandersetzen.

Rund 2.500 dieser Tresore wurden bereits in Deutschland, Österreich und der Schweiz installiert. Auch aus den Niederlanden wurde bereits Interesse an diesem System signalisiert.

„Wir haben das ganzheitliche System der Geldlogistik als Erste auf den Markt gebracht und wir sind bislang die Einzigen, die von der Übergabe bis zur Einzahlung eine Bankhaftung anbieten“, erklärt Vorstand Michael Mewes stolz.

 

Bekleidung

Flaps für unterschiedliche Einsätze

TEWI-Berufsbekleidung mit eigener Produktlinie

Juniorchef Steffen Wieghardt „Der zweithöchste Kostenfaktor in Sicherheitsunternehmen ist nach dem Personal die Dienstbekleidung“, ist sich TEWI Juniorchef Steffen Wieghardt sicher.

Die grundlegenden Probleme in der Sicherheitsbranche – enge Marge und eine hohe Fluktuation beim Personal – sind den Fuldaer Bekleidungsprofis sehr bewusst. Deshalb verzichten sie auf Zwischenhändler und setzen auf kostenbewusste Produktion. Die Qualität steht trotzdem immer an erster Stelle, wie Aufträge von Feuerwehren und Rettungsdiensten oder ein ÖKO-TEX-Zertifikat belegen.

„Langlebigkeit, hohe Funktionalität, Tragekomfort und eine gute Beschaffenheit der Materialien sind uns besonders wichtig“, so Steffen Wieghardt. Atmungsaktive Jacken, die wind- und wasserdicht sind, leichte oder bequeme Schuhe, die trotzdem alle Sicherheitsanforderungen erfüllen, sind Bestandteil des umfangreichen Programms.

Ein Messebesucher interessierte sich für geschnürte Stiefel mit seitlichem Reißverschluss: „Was kosten die?“ „42,95“ „Das Stück?“, fragte er ungläubig zurück und ließ sich dann gerne von der Qualität überzeugen.

Der über 80jährige Erfolg des Familienunternehmens liegt in der Nähe zu den Kundenwünschen. Die neueste Jacke im Sortiment ist passend für den Bedarf der Sicherheitsbranche entwickelt worden. Das Security-Blouson kann mit unterschiedlich bedruckten Flaps ausgestattet werden, die sich abnehmen bzw. in eine Tasche verstecken lassen. Ob Security, Ordner, Wachschutz oder eine andere Beschriftung auf Brust und Rücken prangt, kann frei gewählt und jederzeit geändert werden. 

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Persönlich Sicherheit für die Security

Mehler Law Enforcement entwickelt nicht nur für Polizei und Militär

Thorsten B. EichWenn es um Schutz von Schnitt-, Stich- oder Schussverletzungen bei größtmöglicher Bewegungsfreiheit geht, sind Aramid-Schutzwesten die erste Wahl. Das Aramidmaterial (z.B. Twaron oder Kevlar) wird je nach Bedarf dafür zusätzlich gegen Durchstich und/oder mit einem ballistischem Schutz unterschiedlicher Klassen versehen.

„Wir entwickeln gemeinsam mit Polizei und Militär beschusshemmende Westen für die besonderen Einsatzspezifikationen. Rund 90 Prozent der Körperschutzausrüstung bei Behörden, Polizei, Zoll oder Militär in Deutschland stammt von uns. In Europa sind wir unter den ersten Drei“, erklärt der Mehler Law Enforcement Prokurist, Thorsten B. Eich, selbstbewusst.

Auch private Sicherheitsunternehmen profitieren von der langen Erfahrung des Schutzwesten-Herstellers Mehler. So können Türsteher oder Geld- und Werttransport-Mitarbeiter mit einer relativ unauffälligen Weste mit gutem Tragekomfort ausgestattet werden, die als ballistischer Schutz bis SK1 (9 Millimeter) dient. Sie bietet gleichzeitig guten Schutz vor Schnittverletzungen.

Und wie verhindert Mehler, dass zum Beispiel die Produkte der Linie „Foxtrott Delta 103“ in die Hände des organisierten Verbrechens gelangen und so der Polizei das Leben erschweren?

„Wir verkaufen nur an Personen, die sich per Dienstausweis legitimieren können oder auf eine andere Art ihre Berechtigung nachweisen. Im Zweifelsfall überprüfen wir auch die Person, die bei uns kaufen möchte. Natürlich können wir nicht verhindern, dass bereits verkaufte Körperschutzausrüstung anderweitig veräußert wird. Jede unserer Westen ist aber mit einer Seriennummer versehen, sodass wir immer herausfinden können, an wen sie verkauft wurde“, erklärt Thorsten B. Eich. “Wir müssen verhindern, dass Geheimnisse, die uns für die Entwicklung anvertraut wurden, nach außen dringen. Loyalität und Verschwiegenheit sind die Grundlage unserer Zusammenarbeit mit Polizei und Militär“, so Eich weiter.

 

Geld- und Werttransport

Die Fahrzeuge schützen sich selbst

Neues aus dem Bereich Geld- und Werttransport

Auf der security 2014 in Essen besuchten wird drei Hersteller für Spezialkarosserien im Bereich Geld- und Werttransporte. Grundsätzlich überzeugt die hohe Verarbeitungsqualität aller Fahrzeuge, die den Richtlinien der BGR 135 und BGV C 7 sowie der DIN EN 1063 entsprechen.

Durchbruch- und durchschusshemmende Aufbauten, Schleusensysteme, GPS-Anbindung und Steuerungsmöglichkeiten durch die Zentrale gehören heute zum Standardprogramm. Und je nach Paket, das der Kunde wählt, kann auch deutlich mehr eingebaut werden, wie Farbrauchanlagen, Tresore oder Notlaufsysteme.

Spannend sind die unterschiedlichen Ansätze, mit denen Sicherheit und Funktionalität der Fahrzeuge verbessert werden.

 

Apprich Secur

Robert FrischbierRobert Frischbier, stellvertretender Vertriebsleiter, erläutert die Möglichkeiten: „Die Kunden kaufen meist nur den deutschen Standard. Dabei können wir Fahrzeuge bauen, die komplett auf sich selbst aufpassen. Ein Beispiel: Mit einem Fingerabdrucksensor wird dem Fahrer Zutritt zum Fahrerkabine gewährt, die Tür zur Sicherheitsschleuse schließt sich. Jetzt erst kann sich der Beifahrer per Fingerabdruck anmelden. Dieser hat zum Beispiel die Berechtigung für den Tresorbereich. Eine Kontaktmatte im Boden bemerkt, ob sich eine oder zwei Personen in der Schleuse befinden. Der Zutritt zum Sicherheitsbereich wird nur einer berechtigten Person gestattet. Ansonsten bleibt die Tür geschlossen.“

„Zusätzlich ausgerüstet mit einer Vereinzelungsanlage – beziehungsweise Schließfächern – kann die Sicherheit weiter erhöht werden. Geldkassetten, die in dieser Fachanlage untergebracht werden, sind automatisch entschärft, werden jedoch bei unberechtigter Öffnung der Tür sofort in den ungesicherten Zustand versetzt und die Tinte bei unberechtigter Entnahme ausgelöst. Gesteuert wird die Türfreigabe durch GPS und/oder die Zentrale. Bei einer Manipulation des Fahrzeugs oder der computergesteuerten Fachanlage wird automatisch Alarm gegeben und die Verteidigungssysteme wie Nebelanlage oder Stroboskop aktiviert. So kann sich das Fahrzeug selbst schützen“, erklärt Robert Frischbier die Messeneuheit.

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Hartmann Spezialkarosserien

Dipl.-Ing. Immo DeckerDipl.-Ing. Immo Decker, Geschäftsführer und technischer Direktor, zeigte auf der Messe, wie die Zukunft des Geld- und Werttransportes aussehen kann: „Der Ein-Mann-Panzer“, wie er scherzhaft das Fahrzeug bezeichnet, „erhöht die Sicherheit des Transportgutes und senkt gleichzeitig die Risiken. Ausgestattet mit den üblichen Sicherheitsmerkmalen und zusätzlich mit einem neuen System, das bis zu 54 Kassetten aufnehmen kann, passt das Fahrzeug auf sich selbst auf und wird gleichzeitig noch von der Zentrale aus überwacht, die jederzeit eingreifen kann. Die Kassetten befinden sich in einem Karussell und werden erst freigegeben, wenn das Fahrzeug die für die einzelne Kassette vorgesehen GPS-Position erreicht hat. Geschieht etwas Ungewöhnliches, wie zum Beispiel zu viele geöffnete Türen oder eine Abweichung von der vorgesehenen Route, kann die Zentrale zusätzliche Sicherungsmaßnahmen einleiten. Die Geschwindigkeit wird dann auf 4 km/h reduziert, Videoaufnahmen (sofern bestellt) an die Zentrale übermittelt und so weiter. Theoretisch transportiert ein Fahrzeug maximal 500.000 Euro. Doch bei unberechtigter Entnahme der Kassetten lösen die Farbinjektionen sofort aus und das Geld wird unbrauchbar.“

„Die ausgefeilte Bordelektronik kann ebenfalls dazu genutzt werden, die Mitarbeiter zu einem ökologischen Fahren zu animieren“, so Immo Decker weiter. „Leider ist das System im Moment erst in den Niederlanden zugelassen. Dort wird bereits mit Übergabe der Kassette das Geld und somit auch die Haftung direkt an den Transporteur übergeben.“

 

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STOOF Armoured Vehicles

Fred StoofTrockener und besser kann man eine Messeneuheit kaum vorstellen als Inhaber Fred Stoof: „Klar, wir können einbauen, was immer unsere Kunden wünschen, aber viel mehr als der vorgeschriebene Standard wird selten gekauft. Deshalb haben wir uns überlegt, was wirklich sinnvoll ist...“ und demonstriert wie einfach und schnell sich die neu entwickelten Ladungssicherungssysteme auf unterschiedliche Größen einstellen lassen. „Die Regale, aufgebaut aus flexiblen Schienensystemen, sind in der Höhe variabel, in der Unterteilung einfach zu verschieben und äußerst stabil. Eine wirklich flexible Ladungssicherung ist das, was im Markt noch fehlt“, ist sich der Chef des Familienunternehmens Stoof sicher. „Aber bevor Sie das Foto machen, müssen wir schnell aufräumen. Da liegen überall Messeprospekte herum“, scherzt er und lässt uns dann doch das Bild schießen.

 

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Der Extraschutz vor Explosionen

TSS ARMOR mobility mit neuen Sicherheitskonzepten

Harald HaasHarald Haas, Verkaufsrepräsentant der TSS stellte neu entwickelte Notlaufsysteme vor. „Je nach Schutzklasse wiegen gesicherte Fahrzeuge inzwischen leicht sechs Tonnen. Da reichen die bisherigen Systeme längst nicht mehr aus. Deshalb haben wir ein eigenes Scheibenrad, landläufig auch Felge genannt,entwickeln lassen mit einem verstärkten Notlaufsystem. Auch Reifen und Bremsanlage wurden an die neuen Lasten angepasst. Die Radsysteme werden in Italien und die Schwerlastbremsen in Deutschland für unsere Anforderungen gebaut. Dadurch können wir beim Notlaufsystem auf zusätzliche Träger verzichten. Das spart Material und Gewicht. Gleichzeitig erreichen wir ein größeres Lastpotenzial mit einer längeren Laufzeit.“

„Natürlich erwartet man von Serienfahrzeugen deutlich höhere Geschwindigkeiten der Notlaufräder als die 50 km/h auf einer Strecke von 50 Kilometern bei militärischem Einsatz. Kurzfristig sollten 120 km/h machbar sein und die Gesamtreichweite darf auch nicht geringer ausfallen“, so Haas weiter.

„Aber absolut neu ist unsere Bodenmatte SKYDEX“, grinst Haas und zeigt auf eine graue Matte, auf der er gerade steht. „Die können Sie leicht einbauen und verringern so im Fall des Falles die Wucht einer Explosion von unten. Bei herkömmlich gepanzerten Fahrzeugen wölbt sich der Boden in Sekundenbruchteilen nach oben. Dadurch ist die Gefahr von Fuß und Beinbrüchen enorm. Diese zusätzliche Matte reduziert die Wucht um 50 Prozent. Außerdem wiegt sie deutlich weniger als eine Stahlplatte mit entsprechender Schutzwirkung.“

(Alle Fotos: Oliver Storck)