31.10.2018, Bayern, Allersberg, Polizei sucht ICE-Strecke nach Stahlseil-Vorfall erneut ab
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In Deutschland verübte, fehlgeschlagene und von Sicherheitsbehörden verhinderte islamistische Anschläge

Von Dr. Stefan Goertz, Hochschule des Bundes, Fachbereich Bundespolizei

In Deutschland verübte islamistische Anschläge

Folgende islamistische Anschläge wurden bisher in Deutschland verübt:

2.3.2011 Flughafen Frankfurt a.M. Arid Uka

Der kosovarische Flüchtling Arid Uka verübte am 2.3.2011 im Frankfurter Flughafen einen Anschlag auf US­Soldaten, tötete dabei zwei Soldaten und verletzte zwei weitere schwer. Seine Tat gilt als erster islamistischer Anschlag mit Todesopfern in Deutschland. Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main sprach Arid Uka wegen zweifachen Mordes und dreifachen Mordversuchs für schuldig. Das Oberlandesgericht stellte zudem eine besondere Schwere der Schuld fest, was eine Haftentlassung nach 15 Jahren ausschließt. Nach Verbüßung seiner Haftstrafe wird Arid Uka voraussichtlich in den Kosovo abgeschoben werden, weil er keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzt und zu einer Haftstrafe von mehr als drei Jahren verurteilt wurde.1

26.2.2016 Hauptbahnhof Hannover Safia S.

Die damals 15-jährige Deutsch­Marokkanerin Safia S. verübte einen Anschlag auf einen Bundespolizisten, indem sie ihm mit einem Messer in den Hals stach, die Verletzung war lebensgefährlich. Das Oberlandesgericht Celle verurteilt Safia S. wegen versuchten Mordes und der Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung zu sechs Jahren Haft, da sie die terroristische Vereinigung IS habe unterstützen wollen. Die Verbindung der Angeklagten zum IS war nach Einschätzung des Gerichts unter anderem durch Chats auf ihrem Mobiltelefon belegt.2 Rund zwei Jahre nach dem Anschlag auf einen Bundespolizisten im Hauptbahnhof Hannover wurde das Urteil gegen Safia S. rechtskräftig, der Bundesgerichtshof wies die Revision des Strafverteidigers von Safia S. gegen das Urteil des Oberlandesgerichtes Celle zurück.

16.4.2016 Sikh-Tempel-Anschlag Essen

Am 16.4.2016 verübten drei minderjährige homegrown-Salafisten einen Sprengstoffanschlag auf das Gebetshaus der Sikh­Gemeinde Gurdwara Nanaskar in Essen. Drei Menschen wurden durch die Detonation des Sprengsatzes verletzt, der Sikh­Prieser trug schwerste Verletzungen davon.3 Die Jugendstrafkammer des Landgerichts Essen Am Terminal 2 eingerichtete improvisierte Gedenkstätte an den Anschlag (6. März 2011)
© Von Genet, CC BY-SA 3.0, https://www.tagesschau.de/inland/razzia-antiterror-rhein-main-101.html
verhängte Haftstrafen von sieben Jahren, sechs Jahren und neun Monaten sowie sechs Jahren für die drei Salafisten.

18.7.2016 Regionalbahn bei Würzburg

Bei einem islamistischen Anschlag in einer Regionalbahn bei Würzburg am 18.7.2016 verletzte ein in Deutschland als minderjährig und unbegleitet registrierter Flüchtling aus Pakistan fünf Menschen mit einem Beil und einem Messer, vier davon schwer.4 Das Spezialeinsatzkommando (SEK) Südbayern, das sich wegen eines anderen Einsatzes in der Nähe aufhielt, spürte den Islamisten in etwa 500 Meter Entfernung vom Zug auf, als er Polizeibeamte mit seinen Waffen angriff, wurde er von zwei Schüssen tödlich verletzt.

24.7.2016 Ansbach

Am 24.7.2016 zündete der 27 Jahre alte syrische Flüchtling Mohammed Daleel vor einem Weinlokal in der Altstadt von Ansbach einen Sprengsatz, verletzte damit 15 Personen und kam dabei selbst ums Leben.5

19.12.2016 Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz, Berlin Anis Amri

Beim islamistischen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche in Berlin tötete der islamistische Terrorist Anis Amri am 19.12.2016 zuerst den Fahrer eines LKW und fuhr mit dem LKW gegen in eine Menschenmenge des Weihnachtsmarkts an der Gedächtniskirche. Die Kollision mit dem vom islamistischen Terroristen Anis Amri gesteuerten LKW tötete elf Menschen, das zwölfte Todesopfer war der Fahrer des LKW, den Amri zuvor erschossen hatte. Über 55 Menschen wurden verletzt, einige davon lebensgefährlich.6

28.7.2017 Messerangriff im Supermarkt, Hamburg

Bei einem islamistischen Anschlag mit einem Messer in Hamburg am 28.7.2017 stach der 26­jährige Flüchtling Ahmad Alhaw in einem Supermarkt im Stadtteil Barmbek­Nord auf Kunden ein. Er tötete dabei einen 50­jährigen Mann und verletzte fünf weitere Personen teilweise schwer. Am 1.3.2018 wurde Alhaw wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt, wobei die besondere Schwere der Schuld festgestellt wurde.7

In Deutschland fehlgeschlagene und von Sicherheitsbehörden verhinderte islamistische Anschläge

Fotos hinter einer Glasscheibe eines Schaukastens erinnern in Ansbach (Bayern) an den Sprengstoffanschlag
© dpa
Folgende ausgewählte islamistische Anschläge sind bisher in Deutschland fehlgeschlagen bzw. wurden von Sicherheitsbehörden verhindert:

März 2019 Frankfurt, Wiesbaden und Mainz

Bei einem Antiterror-Zugriff in Hessen und Rheinland-Pfalz nahmen Polizeieinheiten elf Islamisten fest. Nach bisherigen Erkenntnissen sollen die Verdächtigen gemeinsam verabredet haben, einen „islamistisch-terroristisch motivierten Anschlag“ zu verüben und dabei so viele „Ungläubige wie möglich zu töten“.8 An dem Zugriff waren ca. 200 Beamte des hessischen Landeskriminalamtes und weiterer Polizeidienststellen sowie polizeiliche Spezialkräfte aus Hessen und anderen Bundesländern beteiligt.

Januar 2019 Dithmarschen

Im Januar 2019 nahm die GSG 9 drei irakische Flüchtlinge im Kreis Dithmarschen fest, wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mitteilte und hob damit eine islamistische Terrorzelle aus. Die Islamisten hatten sich in den Wochen zuvor Anleitungen zum Bau von Sprengsätzen (USBV) besorgt, hatten Sprengversuche unternommen und versuchten, einen Zünder und eine Pistole zu beschaffen.9 Der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Holger Münch, erklärte, dass die Islamisten die Absicht hatten, „möglichst viele Menschen zu töten“.10

Oktober 2018 ICE-Strecke München-Nürnberg und in Karlshorst Weihnachten 2018

Ende März 2019 wurde ein 42 Jahre alter irakischer Flüchtling von Spezialkräften der Polizei in Wien festgenommen. Laut Ermittlern steht er im dringenden Verdacht, am 7.10.2018 ein Stahlseil über die ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Nürnberg und München gespannt zu haben. Zudem soll der irakische Islamist einen vergleichbaren Anschlag an Weihnachten 2018 auf eine Bahnstrecke in Karlshorst bei Berlin verübt haben. An beiden Tatorten wurden Bekennerschreiben in arabischer Sprache gefunden. Die Behörden stuften die beiden Taten als islamistische Anschläge ein.11

August 2018 Berlin

Der 31-jährige Islamist Magomed Ali C. wurde wegen der Vorbereitung eines islamistischen Anschlags auf das Einkaufszentrum Gesundbrunnen-Center in Wedding – mit über 30.000 Besuchern täglich – festgenommen. Der Islamist soll in seiner Wohnung in Pankow „eine nicht unerhebliche Menge“ des hoch gefährlichen Sprengstoffs TATP (Triacetontriperoxid) aufbewahrt haben. Auch Anis Amri soll zeitweise an den Vorbereitungen dieses Terroranschlags beteiligt gewesen sein.12

Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz am Morgen nach dem Anschlag
© Von Andreas Trojak - https://www.flickr.com/photos/andreastrojak/31731061626, CC BY 2.0, https://www.tagesschau.de/inland/razzia-antiterror-rhein-main-101.html
Juni 2018 Köln-Chorweiler

Am 12.6.2018 wurden bei einem Zugriff durch das SEK Nordrhein-Westfalen in einer Wohnung im Kölner Stadtteil Chorweiler – nur 15 Gehminuten von der Zentrale des Bundesamtes für Verfassungsschutz entfernt – bis zu 1000 toxische Dosen des Giftstoffs Rizin sichergestellt. Der Islamist Sief Allah H. hatte über Wochen hinweg hochtoxisches Rizin hergestellt und gemeinsam mit seiner Ehefrau geplant, einen islamistischen Anschlag mit einer „Bio-Bombe“ (USBV mit Rizin) zu verüben. Von einer „Bio-Bombe“ und „ganz konkreten Vorbereitungen“ eines Anschlags einer neuen Dimension sprach in diesem Zusammenhang der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, eine Woche nach dem Zugriff.13

Dezember 2017 Karlsruhe

Dasbar W., ein 29-jähriges mutmaßliches IS-Mitglied, soll im Dezember 2017 einen Anschlag auf den Karlsruher Weihnachtsmarkt geplant haben, darüber hinaus soll er ein Mitglied für den „Islamischen Staat“ (IS) geworben haben. Spezialkräfte der Polizei nahmen ihn am 20.12.2017 in Karlsruhe fest.14

Oktober 2017 Schwerin

Der syrische Flüchtling Yamen A. wurde wegen eines geplanten islamistischen Anschlags vom Oberlandesgericht Hamburg zu sechs Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Yamen A. hatte sich alle Bestandteile und Chemikalien zum Bau eines Sprengsatzes besorgt und sich mehrfach bei Chatpartnern nach Anleitungen zum Bombenbau erkundigt. Der Gerichtsprozess ergab, dass der Islamist in Deutschland 200 Menschen mit einer Autobombe töten wollte, dafür wollte er 50 bis 100 Kilogramm Ammoniumnitrat, vermischt mit Benzin, verwenden.15

April 2017 Leipzig/Berlin

Ein marokkanischer Flüchtling plante im April 2017 einen islamistischen Anschlag auf die russische Botschaft in Berlin.16

Februar 2017 Lippstadt

Am 10.2.2017 wurde ein deutsch-russischer Islamist im nordrhein-westfälischen Lippstadt festgenommen. Der Islamist war den Behörden zuvor bereits als islamistischer Gefährder bekannt. In seiner Wohnung finden die Ermittler Anleitungen zur Herstellung von Sprengstoff sowie Unterlagen, die auf eine Nähe zum „Islamischen Staat“ hindeuteten.

November 2016 Köln

Im November 2016 wurde in der Zentrale des Bundesamtes für Verfassungsschutz in Köln-Chorweiler ein Islamist enttarnt. Der 51-jährige deutsche Staatsbürger hatte sich in Chats unter falschem Namen islamistisch geäußert und Amtsinterna verraten. Dazu soll er geplant haben, einen Sprengstoffanschlag in der Zentrale des Bundesamtes für Verfassungsschutz zu verüben, es sei „im Sinne Allahs“, einen solchen Anschlag zu verüben.17

Oktober 2016 Berlin

Der syrische Flüchtling Jabr Al Bakr plante nach Angaben der Bundesanwaltschaft einen islamistischen Anschlag auf einen Flughafen in Berlin. In seiner Wohnung in Chemnitz wurden rund 1,5 Kilogramm „extrem gefährlicher Sprengstoff“ gefunden sowie weitere Materialien, die unter anderem zur Herstellung einer Sprengstoffweste geeignet waren. Dazu hattee Al Bakr Anfang Oktober 2016 im Internet nach Anleitungen zur Herstellung von Sprengstoffvorrichtungen und Ausrüstungsgegenständen gesucht.18

2016 Deutschland

Der „Islamische Staat“ wollte im Jahr 2016 einen großen islamistischen Anschlag in Deutschland verüben. So sollten drei Zellen mit potenziellen Attentätern nach Deutschland geschleust werden. Die Planungen für den Anschlag wurden durch die Ermittlungen deutscher Sicherheitsbehörden und den Zerfall des IS durchkreuzt.19 Als eines der möglichen Ziele hatte der IS womöglich ein Musikfestival in Deutschland ausgesucht. Die Bundesanwaltschaft ermittelt in dieser Sache gegen die beiden deutschen Islamisten Marcia M. und Oguz G. „Wir haben sehr frühzeitig von den Anschlagsplanungen erfahren“ sagte Generalbundesanwalt Peter Frank, die Faktenlage sei „sehr konkret und belastbar“ gewesen.20

Juni 2016 Düsseldorf

Im Juni 2016 haben deutsche Sicherheitsbehörden erstmals eine mutmaßliche Schläferzelle des „Islamischen Staats“ in Deutschland ausgehoben. Die vier syrischen Islamisten planten schwere Anschläge an mehreren Orten in Düsseldorf. Die Polizei nahm in Bliesdorf, in Mülheim/Ruhr und in Leimen (Baden-Württemberg) drei Männer fest, der vierte Terrorverdächtige wurde in Paris festgenommen.

April 2015 Oberursel

In Oberursel bei Frankfurt a.M. verhaftete die Polizei ein Ehepaar mit salafistischem Hintergrund, das ein großes Radrennen in Hessen als Anschlagsziel ins Auge gefasst hatte. Im Keller der Salafisten fand die Polizei eine funktionsfähige Rohrbombe.21

Nachbau einer der am 31. Juli 2006 in den Regionalzügen der Deutschen Bahn von Aachen nach Hamm und Mönchengladbach nach Koblenz gefundenen Kofferbombe, Wanderausstellung des Bundesamt für Verfassungsschutz
© Von blu-news.org - Ausstellung "Die missbrauchte Religion - Islamisten in Deutschland" am 10. Juli 2014 in München, CC BY-SA 2.0, https://www.tagesschau.de/inland/razzia-antiterror-rhein-main-101.html
Dezember 2012 Bonn

Der islamistische Konvertit Marco G. wurde für seinen Anschlagsplan mit einem Sprengsatz im Bonner Hauptbahnhof zu lebenslanger Haft verurteilt, zusätzlich stellte das Düsseldorfer Oberlandesgericht die besondere Schwere der Schuld des 29 Jahre alten Islamisten fest.

April 2011 Düsseldorf

Im Prozess gegen die sog. Düsseldorfer Zelle – vier Mitglieder der terroristischen Organisation Al Qaida – verhängte das Düsseldorfer Oberlandesgericht Haftstrafen zwischen viereinhalb und neun Jahren. Die Islamisten sollen das Ziel gehabt haben, im Auftrag der Organisation Al Qaida in Deutschland tödliche Anschläge zu verüben („die Hunde schlachten“).22 Die vier Islamisten sollen geplant haben, mit Metallteilen versetzte Sprengsätze in Menschenmengen zur Detonation zu bringen. Die GSG 9 nahm die vier Islamisten schließlich fest.

September 2007 Sauerland

Die vier Mitglieder der sogenannten Sauerland-Gruppe, Fritz Gelowicz, Daniel Schneider, Adem Yilmaz und Attila Selek, galten als deutscher Ableger der „Islamic Jihad Union (IJU)“, einer mit Al Qaida verbündeten usbekischen Terrororganisation. Sie wollten mit Wasserstoffperoxid Sprengsätze bauen und diese für einen Anschlag in Deutschland benutzen, wurden aber vorher verhaftet. 2010 endete der Prozess gegen die Sauerland-Gruppe mit langen Haftstrafen.23

November 2006 Frankfurt am Main

Ein Verkehrsflugzeug der israelischen Fluggesellschaft El Al sollte von Islamisten in die Luft gesprengt werden. Den deutschen Sicherheitsbehörden gelang es allerdings, die Islamisten rechtzeitig zu verhaften, bevor ein Sprengsatz in Frankfurt a.M. an Bord geschmuggelt werden konnte.24

Juli 2006 Kölner Hauptbahnhof

Zwei Libanesen deponierten auf dem Kölner Hauptbahnhof zwei Trolleys mit präparierten Gasflaschen in zwei Regionalzügen. Die Sprengsätze explodierten nicht weil die Zünder falsch konstruiert war, sonst wären die Züge nach Angaben von Gutachtern von Feuerbällen erfasst worden, was zahlreiche Tote und Verletzte verursacht hätte.

Dezember 2004 Berlin

Im Dezember 2004 wurde mit der Festnahme von drei Mitgliedern der islamistisch-terroristischen Organisation Ansar Al Islam ein geplanter Anschlag auf den damaligen irakischen Ministerpräsidenten Allawi während seines Deutschlandbesuches verhindert.

März 2003 US-amerikanische und jüdische Einrichtungen in Deutschland

Der 33 Jahre alte Tunesier Ihsan G, der in einem Lager der Al Qaida in Afghanistan ausgebildet worden sein soll, hatte Sprengstoffanschläge auf jüdische und US-amerikanische Einrichtungen geplant.25 Nach Angaben der Bundesanwaltschaft wollte der Tunesier für die Sprengstoffanschläge gleich gesinnte Muslime gewinnen und zu einer nach außen hin abgeschotteten Vereinigung zusammenführen. Dabei soll er im Umfeld der salafistischen Al-Nur-Moschee in Berlin-Neukölln nach Mitstreitern gesucht haben.

Februar 2002 Jüdisches Museum in Berlin und Lokale in Düsseldorf

Der angeklagte Shadi A. – Mitglied der islamistisch-terroristischen Organisation Al Tawhid –hatte konkrete Ziele in Deutschland für Anschläge anvisiert. Im Gerichtsprozess sagte er aus, dass die unter dem Namen Al Tawhid bekannte Organisation Anschlagspläne für das Jüdische Museum in Berlin, eine von Juden betriebene Diskothek in der Düsseldorfer Altstadt oder ein Lokal im Stadtzentrum von Düsseldorf hegte. Im Verlauf des Prozesses wurde erörtert, dass der Einsatz von Handgranaten oder einer Autobombe beratschlagt worden sei.26

Fazit

Die hier angeführten verübten, fehlgeschlagenen und von Sicherheitsbehörden verhinderten islamistischen Anschläge verdeutlichen das qualitative und quantitative Risiko für zukünftige islamistische Anschläge in Deutschland. Neben den in Deutschland verhinderten Anschlägen hat es laut Bundeskriminalamt noch weitere Anti-Terror-Einsätze in Deutschland gegeben, über deren Anzahl das BKA aber aus einsatztaktischen Gründen keine weitere Auskunft geben will.27 Nach dem polizeilichen Zugriff auf die irakische Terrorzelle im Kreis Dithmarschen im Januar 2019 betonte der Bundesminister des Innern, Horst Seehofer, dass „die Sicherheitslage angespannt bleibt. Ein terroristischer Anschlag kann jederzeit erfolgen“.

 

Quellen:

1  Goertz, Stefan (2019): Islamistischer Terrorismus. Analyse – Definitionen – Taktik. 2. Auflage. Heidelberg: Kriminalistik, S. 127.
2  Ebd., S. 130.
3  Ebd., S. 131.
4  Ebd., S. 136.
5  Ebd., S. 139.
6  Ebd., S. 141.
7  Ebd., S. 159.
8  https://www.tagesschau.de/inland/razzia-antiterror-rhein-main-101.html (20.7.2019).
9  https://www.sueddeutsche.de/news/panorama/terrorismus-drei-iraker-unter-terrorverdacht-festgenommen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-190130-99-777636 (20.7.2019).
10  Ebd.
11  https://www.sueddeutsche.de/bayern/ice-anschlag-is-festnahme-1.4384865 (20.7.2019).
12  https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2019/05/prozess-islamist-sprengstoffanschlag-anis-amri.html (20.7.2019).
13  https://www.morgenpost.de/politik/article214644843/Islamist-hortet-Gift-Stand-Anschlag-mit-Bio-Bombe-bevor.html (20.7.2019).
14 https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/karlsruhe/Anschlag-in-Karlsruhe-geplant-Anklage-gegen-mutmassliches-IS-Mitglied,anklage-anschlag-karlsruhe-100.html (20.7.2019).
15  https://www.welt.de/regionales/hamburg/article184753008/Syrer-Yamen-A-verurteilt-Eine-Autobombe-sollte-200-Menschen-toeten.html (20.7.2019).
16  https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-04/terrorverdacht-borsdorf-leipzig-anschlag-russische-botschaft (20.7.2019).
17  https://www.welt.de/politik/deutschland/article159849913/Islamist-beim-Verfassungsschutz-enttarnt.html (20.7.2019).
18  https://www.deutschlandfunk.de/bundesanwaltschaft-zu-leipzig-al-bakr-bereitete-anschlag.2852.de.html?dram:article_id=368037 (20.6.2019).
19  https://www.sueddeutsche.de/politik/terrorismus-behoerden-durchkreuzten-is-anschlagsplaene-in-deutschland-1.4174397 (20.7.2019).
20  Ebd.
21  https://www.dw.com/de/vereitelte-terrorpläne-in-deutschland-eine-chronik/a-45942886-0 (20.7.2019).
22  https://www.spiegel.de/politik/deutschland/terrorismus-hohe-haftstrafen-in-prozess-gegen-al-qaida-anhaenger-a-1002686.html (20.7.2019).
23  https://www.tagesspiegel.de/politik/vereitelte-terror-anschlaege-in-deutschland-duesseldorf-ist-nicht-der-erste-fall-eine-chronik/11717558.html (20.7.2019).
24  https://www.dw.com/de/vereitelte-terrorpläne-in-deutschland-eine-chronik/a-45942886-0 (20.7.2019).
25  https://www.welt.de/print-welt/article301519/Oberstaatsanwaeltin-Tunesier-plante-Anschlaege-in-Berlin.html (20.7.2019).
26  Ebd.
27  https://rp-online.de/politik/deutschland/terror-in-nrw-und-deutschland-behoerden-verhindern-13-anschlaege-seit-2010_aid-37994629 (20.7.2019).

 

Über den Autor
Prof. Dr. Stefan Goertz
Prof. Dr. Stefan Goertz
Prof. Dr. Stefan Goertz, Professor für Sicherheitspolitik, Schwerpunkt Extremismus- und Terrorismusforschung, Hochschule des Bundes, Fachbereich Bundespolizei
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