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Einsatz bei einer Zugangskontrolle in Hamburg
Foto: © Hartmann Spezialkarosseriebau GmbH

Prämiere während des G-20-Gipfels

Als mobiler Checkpoint kommt ein neuartiges Fahrzeug zum Einsatz

Von Helmut Brückmann

Einige Tage vor den Hamburger Ereignissen traf ich mich im hessischen Alsfeld, dem Firmensitz der Hartmann Spezialkarosserien GmbH, mit Geschäftsführer Sebastian Decher. Er stellte mir die neueste Entwicklung des Unternehmens vor, ein Fahrzeug, welches für mobile Sicherheit konzipiert wurde. Das Konzept ist simpel, die Umsetzung genial. Überall dort, wo Zugänge gleich welcher Art effektiv kontrolliert werden müssen, ist das Fahrzeug einsetzbar.

Stefan Braune von der Pütz Security AG
Foto: © privat
Zum Beispiel auf Flughäfen oder bei Großveranstaltungen. Die Feuertaufe bestand das Fahrzeug beim G-20-Gipfel in Hamburg. Dort wurde es von Pütz Security AG zum ersten Mal im Echtbetrieb eingesetzt. Der für diese Verwendung zuständige Mitarbeiter Stefan Braune sagte unumwunden, Sebastian Decher, Geschäftsführer der Hartmann Spezialkarosserien GmbH
Foto: © privat
dass das Fahrzeug alle Erwartungen erfüllt habe. „Voll einsatzfähig, keine Beanstandungen“. Das mag man in Alsfeld gern gehört haben.

In der Tat, das Fahrzeug prüft bei der Zugangskontrolle buchstäblich alles, was zu prüfen ist, das mitgeführte Gepäck, Flüssigkeiten, Sprengstoff jeder Art, ja sogar radioaktive Strahlung. „Unsere Zielsetzung“ sagt Decher, „war eine fast hundertprozentige Personen- und Gepäckkontrolle mit hoher Durchflussrate auf Basis schneller Scan-Vorgänge, länderspezifischer angepasste Ausführung und höchster Flexibilität, vereint in einem Mercedes-Benz-Van.“ Hartmann ist damit eine nahezu vollständige mobile Sicherheitsüberwachung gelungen. Überall, wo Zugangskontrollen nötig sind, ist das Fahrzeug einsetzbar, zum Beispiel beim Schutz von Großveranstaltungen, Gerichtsgebäuden, Justizvollzugsanstalten, Feldlagern in Krisengebieten. Kurzum, das Screeningfahrzeug ist eine mobile all-in-one Sicherheitslösung von bisher nicht gekannter Art zum Schutz kritischer Infrastrukturen und öffentlichen Einrichtungen.

Das Fahrzeugkonzept ist variabel gestaltet, aber auch gleichzeitig standardisiert aufgebaut, sodass alle Eventualitäten mit einem Bautyp abgewickelt werden können. Zusammen mit der Qualität des Produktes, dem weltweiten Servicenetzwerk sowie dem Leistungsspektrum von Mercedes-Benz, kann unser Unternehmen für sein Screeningfahrzeug absolute Zuverlässigkeit gewährleisten.“

In der Tat, die Kombination von Transmission X-Ray (Röntgen), Millimeter Wave oder Metalldetektion, optionale X-Ray Gepäckscanner, Gammadetektionsgeräte sowie Sicherheitsschleuse
Foto: © Hartmann Spezialkarosseriebau GmbH
Sprengstoff- und Flüssigkeitsdetektion ermöglichen Personen- und Gepäckkontrollen konform zu allen relevanten deutschen, europäischen und internationalen Sicherheitsstandards. Der verwendete Mercedes-Benz Sprinter wird zusätzlich mit innovativer Kamera- und Überwachungstechnik sowie einer integrierten Leitstelle mit Bedienerraum und unabhängiger Stromversorgung ausgerüstet. Decher fährt fort: „Mit einer speziell entwickelten Software werden alle Informationen der Einzelsysteme über Schnittstellen zusammengeführt. Diese Signale können vom Bediener ausgewertet oder über einen „Remote-Zugriff“ an eine – auch mobil mögliche – Leitzentrale übertragen werden.

Über zusätzliche Sensorik können bei Bedarf auch automatische Körpertemperaturmessung, Gesichtserkennung oder biometrische Daten erfasst und ausgewertet werden. Damit sind auch komplexe Sicherheitsüberprüfungen mobil möglich. Selbstverständlich werden alle Einbauten der zu integrierenden Scanner und Gerätetechniken gemäß den normengerechten Sicherheitsstandards der EU umgesetzt. Somit kann das Fahrzeug sowohl als mobiler Checkpoint und gleichzeitig mobiles Sicherheitsfahrzeug flächendeckend und in nahezu allen Ländern zur frühzeitigen Erkennung und der Detektion gefährlicher Personen und von Gepäckstücken eingesetzt werden.“

Hightech am Arbeitsplatz des Operators
Foto: © Hartmann Spezialkarosseriebau GmbH
Doch das ist noch nicht alles, denn mit dieser adaptierbaren und sehr innovativen Lösung sowie dem (globalen) Servicenetz von Mercedes-Benz können kritische Infrastrukturen umfassend abgesichert werden – damit entstehen neue und gleichzeitig effiziente Möglichkeiten, höchste Sicherheitsstandards weltweit zu gewährleisten. Selbst eine LKW/Trailerlösung mit 4 – 12 Scannerportalen sowie einer stationären Kommandozentrale mit mobilen Früherkennungs- und Überwachungssystemen als Gesamtkonzept ist möglich. Ein so flexibles und mobiles Schutzkonzept ist die beste Grundlage, um auf die sich ständig ändernden Herausforderungen reagieren zu können.

Jetzt fragt sich nur, was die in Hamburg eingesetzte und bewährte Version kostet. Geschäftsführer Decher bleibt mir auch diese Antwort nicht schuldig: „In Hamburg war die Grundausstattung mit Körperscanner, Gepäckscanner und Flüssigkeitsscanner im Einsatz. Der Preis für ein solches Fahrzeug liegt bei 350.000 Euro“.