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Kamera können viele – Argosguard kann mehr!

Von Heinz-Werner Aping

Die „security essen 2016“ steht vor der Tür und somit die Chance, das Wissen um technische Neurungen und vieles mehr auf den neuesten Stand zu bringen. Veko-online wird die Messe natürlich besuchen und aufmerksam beobachten, was sich in den letzten zwei Jahren entwickelt hat und welche Zukunftsideen noch zu erwarten sind.

Die Technik rund um die digitale Erfassung, Verarbeitung und Nutzung von Daten spielt in der Gewährleistung von Sicherheit eine herausragende Rolle. Die digitale Welt hat hierbei auch längst Einzug gehalten im Bereich der Kameratechnik.

Als ein bemerkenswertes Beispiel sehr problembewusster Entwicklung berichten wir heute vorab über eine neue Entwicklung für ein mobiles und flexibel einsetzbares Sicherheitssystem.

Geschäftsführer René HelbigGerade einmal 60 km vom Brandenburger Tor in Berlin entfernt und fernab der Hektik der Großstadt in Borkheide in der Nähe von Potsdam besuchten wir die Firma Argosguard. Geschäftsführer René Helbig, mit langer Erfahrung in vielen Bereichen der Gewährleistung von Sicherheit, hat die erst 2015 gegründete Firma zu einem ganz besonderen Spezialisten für mobile und flexibel einsetzbare Sicherheitssysteme entwickelt.

Aktuell hat Argosguard ein neues Produkt „MobileCam“ im Angebot, das sowohl technisch als auch kaufmännisch einem Kunden herausragende Vorteile bietet. Argosguard nutzt dabei die Kooperationsmöglichkeiten mit der Firma Stoof International, einem führenden Hersteller sondergeschützter Kraftfahrzeuge und Sicherheitssysteme auf dem gleichen Gelände.

MobileCam ist eine Kamera-Lösung auf dem neusten Stand der Technik für vielseitige Einsatzzwecke. In Frage kommen ausgewählte und zeitlich begrenzte Veranstaltungen gleichermaßen wie längerfristige Absicherungen von Baustellen oder Lagerflächen oder die Videoüberwachung in Kraftwerken, Wind- und Solarparks. Besonderes Merkmal ist die Möglichkeit des mobilen Einsatzes zu jeder Zeit an jedem Ort.

Technisch betrachtet handelt es sich um einen Videoturm mit drei PTZ Kameras mit integrierten Infrarotstrahlern und automatischer Verfolgungsfunktion, die auf einem mehr als acht Meter hohen Teleskopmast montiert sind. Der Teleskopmast kann in eine Box eingefahren werden, die über integrierte Rollen bewegt und von denen bis zu 5 Stück gleichzeitig mit einem Kleinlaster transportiert und mit eigenem Hebegerät überall abgestellt werden können. Das sichert einen schnellen und unkomplizierten Aufbau und Einsatz. Die Boxen sind mit einer autarken Stromversorgung versehen, brauchen insofern keine Verkabelung, und der Teleskopmast ist zusätzlich mit einer „Fisheye“-Kamera zur Eigensicherung versehen. Dazu kommt eine Lautsprecheranlage, über die von einem Operator aus einer Einsatzzentrale heraus Personen unmittelbar angesprochen werden können. Die Übertragung der Kamerabilder erfolgt auf dem Funkweg und kann über LTE-Verbindung, WLAN oder auch per SAT in jede Einsatzzentrale oder Überwachungsstelle erfolgen.

Die allgemein genutzte Abkürzung PTZ steht für Pan Tilt Zoom und bezeichnet Kameras, die sich schwenken und neigen lassen und zudem über eine Zoomfunktion verfügen. Die Steuerung kann automatisch erfolgen oder die Kamera wird von einer Einsatzzentrale aus ferngesteuert. Der Vorteil der PTZ-Technik liegt vor allem darin, dass sehr viele Bereiche abgetastet und Personen sowie Objekte durch die leistungsstarke Zoomfunktion besser erkannt und abgebildet werden können. Gute PTZ-Kameras folgen dazu dem Objekt, das sie bereits im Fokus haben.

„Gute Kamera können viele....“, Argosguard kann mehr...

MobileCam mit Analytik kleinMobilCam verfügt über eine softwaregestützte Videoanalytik.René Helbig: „Viele Wettbewerber in diesem Bereich der Kameraüberwachung kommen von der technischen Seite. Wir kommen aus der Sicherheitswirtschaft. Wir kennen die Sorgen und Nöte der Kunden wie der Dienstleister zur Absicherung von Objekten, Orten und Veranstaltungen in der Planung wie in der Durchführung und bieten deshalb neben der technischen Lösung einer guten und mobil einsetzbaren Kamera deutlich mehr. Mit unseren drei Kameras schauen wir nicht nur mit einem weiten Winkel, sondern sind auch in der Distanz herausragend. Vor allem aber verbinden wir unsere Kameratechnik mit einer softwaregestützten Videoanalytik und erreichen somit eine gezielte, differenzierte und intelligente Videoüberwachung. Dazu bieten wir die Aufschaltung auf eine beliebige Sicherheitszentrale und stellen bei Bedarf dafür auch qualifiziertes Personal zur Verfügung. Dazu gehört auch wenn gewünscht der Aufbau einer temporären Sicherheitszentrale z.B. in einem normalen Bürocontainer und die Entwicklung eines konkreten Sicherheitsplans“.

Die Firma Argosguard hat mit ihrem Produkt MobileCam nicht einfach eine ausgereifte Lösung einer mobil einsetzbaren Überwachungskamera geschaffen, sondern vor allem eine auf die speziellen Bedürfnisse des Kunden ausgerichtete Lösung und je nach Wunsch ein komplettes Sicherheitspaket.

Für die softwaregestützte Videoanalytik arbeitet Argosguard mit einem innovativen österreichischen Unternehmen zusammen, das sich darauf spezialisiert hat, unwichtige bzw. unnötige Daten aus der digitalen Übermittlung eines Überwachungsbildes durch eine Kamera mittels besonderer Software “herauszurechnen’“. Ergebnis ist einmal die Fähigkeit, Fehlalarme durch vorheriges „herausrechnen“ nicht alarmrelevanter Beobachtungsdaten wie z.B. sich im Raum bewegender Tiere oder sich im Wind bewegende Bäume zu vermeiden. Ein anderer ganz wesentlicher Vorteil besteht darin, dass auf diese Weise bestimmte von der Kamera mit beobachtete Bereiche MobileCam virt Zaun kleinDer virtuelle Zaun der MobileCam kann auch Aspekte des Datenschutzes berücksichtigen.durch softwareberechnete Verpixelung für den Betrachter gesperrt werden können, und zwar unbeeinflussbar für die Person an der Steuerung der Kamera. Im Ergebnis können somit beispielsweise öffentlich-rechtliche Bereiche im Aufnahmefeld der Kamera von privaten überwachungsfähigen Bereichen ab- und ausgegrenzt werden, es können Bewegungsmuster herausgerechnet und gesperrt werden und vieles mehr.

Gerade diese Leistungsfähigkeit ist höchst interessant für Problemstellungen, in denen Datenschutzbeauftragte Bedingungen zum begrenzten Aufnahmefeld von Kameras z.B. an der Grenze zum öffentlich-rechtlichen Raum oder insgesamt bei Veranstaltungen im öffentlichen Raum formulieren.

Mit MobileCam sieht Argosguard sich in der Lage, im wichtigen Bereich des Perimeterschutzes einen virtuellen Zaun im Kamerabild zu errichten. Auf der einen Seite des Bildes befindet sich der überwachte private Bereich, auf der anderen Seite der für die Überwachung gesperrte Bereich.

So kam MobileCam in der jüngsten Vergangenheit bei einer großen Veranstaltung in Potsdam zum Einsatz, bei der einerseits private Sicherheitsdienstleister, auf der anderen Seite polizeiliche Einsatzkräfte wirkten.

Frank Käferböck, Technischer Direktor von Argosguard: „Die Frage ist immer: Wie funktioniert die Technik und hier speziell die Videoanalytik draußen im Einsatz vor Ort? So hatte dieser Einsatz für uns so etwas wie einen Pilotcharakter und war ein voller Erfolg. Einen besseren Einsatzverlauf konnten wir uns gar nicht wünschen!“

Kaufmännisch liegt der Vorteil darin, dass es sich bei MobileCam um eine Lösung auf Mietbasis handelt. Damit entfallen für den Kunden sowohl Anschaffungsverfahren und -kosten, wenigstens im öffentlich-rechtlichen Bereich ggf. damit verbundene Ausschreibungsverfahren, sowie ständige Anpassungen an die technische Entwicklung. Gerade im Bereich digitaler Daten ist die Halbwertszeit der Produkte sehr kurz, lässt Geräte ggf. sehr schnell veralten und zwingt zu ständiger kostenintensiver Anpassung.

MobileCam wird durch Argosguard ständig auf dem neuesten Stand der Technik gehalten.

Und die Konkurrenz?

René Helbig: „Wir sind zuversichtlich und überzeugt, dass wir einen unique selling point bieten. Es handelt sich nicht nur um die umfassende und sehr kundenorientierte Lösung, die wir deutlich mehr und besser als andere Bewerber anbieten, auch im technischen Bereich verwenden wir nur beste Geräte.“

Nach seinen Angaben sind alle gegenwärtigen Beobachtungstürme fest im Einsatz. Die Nachfrage ist groß, und so sind für dieses und das kommende Jahr umfangreiche Investitionen für weitere MobileCam-Einheiten geplant.

Gute Lösungen setzen sich durch.

Wie gesagt: Kamera können viele – aber dieses Produkt erschien es uns wert, vorgestellt zu werden.

Alle Fotos: © Argosguard

Über den Autor
Heinz-Werner Aping
Heinz-Werner Aping
Heinz-Werner Aping, Direktor beim Bundeskriminalamt a.D., Jahrgang 1953, war bis zu seiner Pensionierung Ende Mai 2014 fast vierzig Jahre im kriminalpolizeilichen Dienst in Land und Bund tätig. Von 1975 bis 1999 diente er bei der Berliner Polizei vom Kommissar bis zum Kriminaldirektor in vielen Feldern klassischer und schwerer Kriminalität und zuletzt fünf Jahre als Leiter des kriminalpolizeilichen Stabes des Polizeipräsidenten. Mit dem Umzug der Bundesregierung von Bonn nach Berlin wechselte Aping zum Bundeskriminalamt und verantwortete als Leitender Kriminaldirektor und Gruppenleiter in der Abteilung Sicherungsgruppe Grundsatz, Haushalt, Ausbildung, Lagebeurteilung, Staatsbesuche, Observation und Technikeinsatz des Personenschutzes für die Verfassungsorgane des Bundes und seiner ausländischen Gäste. Im Jahre 2001 wurde ihm die Leitung der gesamten Abteilung übertragen, die er bis zu seiner Pensionierung innehatte. Von 2001 bis zu seiner Pensionierung war Aping mit mehrmaliger Wiederwahl Chairman der Association of Personal Protection Services (APPS), des internationalen Netzwerkes von 50 staatlichen Personenschutzdienststellen von China bis zu den USA einschließlich Europol, Interpol, EU und UN mit Konferenzen weltweit. Heinz-Werner Aping ist als selbstständiger Berater tätig. Er ist Mitglied der Redaktion VeKo-online und zuständig für den Bereich Sicherheitspolitik.
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