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Ankunft von Queen Elizabeth II. und des Bundespräsidenten Joachim Gauck auf dem Frankfurter Flughafen; rechts im Bild Hessens Ministerpräsident Volker Buffier.

„Danke, es war wie immer!“

Die Ankunft der Queen auf dem Frankfurter Flughafen

Helmut Brückmann sprach mit Sicherheitschef Erich Keil der Fraport AG

Der Buckingham-Palast hatte folgende Meldung bekannt gegeben:
„Die Königin wird in Begleitung des Herzogs von Edinburgh vom 24.-26. Juni 2015 der Bundesrepublik Deutschland einen Staatsbesuch abstatten. Der Besuch Ihrer Majestät und Seiner Königlichen Hoheit findet auf Einladung des Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland Joachim Gauck statt.“

 

Nach dieser Ankündigung erklärte der britische Botschafter in Deutschland, Sir Simon McDonald: „Es ist eine Sir Simon McDonald, Britischer Botschafter in BerlinEhre für mich, dass Ihre Majestät die Königin und Seine Königliche Hoheit der Herzog von Edinburgh in diesem Jahr zu einem Staatsbesuch nach Deutschland kommen. Es wird ihr fünfter sein, und er findet genau 50 Jahre nach ihrem ersten statt. Der Besuch wird ein unvergessliches Ereignis sein, das die ganze Breite und Tiefe der heutigen Beziehungen zwischen Großbritannien und Deutschland erfasst.”

Während des dreitägigen Besuchs war am 25. 6. 15 auch eine Visite in Frankfurt am Main vorgesehen.

Die Maschine der Queen aus Berlin war kurz vor Mittag in Frankfurt gelandet. Auf dem Flug wurde Elizabeth II. von Bundespräsident Joachim Gauck begleitet, auch Prinz Philip und Gaucks Lebensgefährtin Daniela Schadt waren an Bord des Bundeswehrfliegers, einem Airbus A 340.

Mit einer Ehreneskorte, 15 Kräder der Frankfurter Polizei, wurde die Karosse der Queen vom Flughafen in die Stadt begleitet – halt, bevor die Eskorte die Queen mit Gefolge in die Stadt begleitet, wollen wir uns einmal den Sicherheitsaufwand auf dem Flughafen Frankfurt betrachten. Eine Queen steigt nicht einfach aus dem Flieger und fährt nach Frankfurt.

Zuständig für die gesamte Veranstaltung bei Fraport war Erich Keil, Chef der Unternehmenssicherheit FTU-S. Er stand für ein kurzes Gespräch über die Ankunft der Queen am Flughafen Frankfurt zur Verfügung.

 

Herr Keil, welche Herausforderungen brachte denn der Queen-Besuch für Fraport?

Der Queen-Besuch war uns schon längere Zeit bekannt, so dass wir genügend Zeit hatten, uns vorzubereiten. Es gab in sicherheitstechnischer Hinsicht keine Besonderheiten. Wir mussten lediglich dafür sorgen, dass wir einen ruhigen Bereich auf dem Vorfeld fanden, der nicht zugänglich oder leicht einsehbar  Die „Bundesrepublik Deutschland“ hat ihre spezielle Parkposition erreicht, der Rote Teppich wird ausgerollt, die Ehrenformation aus hessischen Polizisten nimmt Aufstellung. Gleich wird sich die mittlere Türe des A 340 öffnen und als erstes die Queen mit Gastgeber Gauck zeigen.war. Bezüglich der Örtlichkeit gab es keinerlei Sicherheitsbedenken. Wir hatten lediglich die Auflage, das gesamte Prozedere so zu planen, dass es für die königlichen Gäste möglichst ‚kommod’ sei. Wir hatten für alle Eventualitäten vorgesorgt.

Wenn doch etwas geschehen sollte, hatten wir für uns auf einen schnellen Abtransport z.B. ins Krankenhaus eingestellt. Drei Tage vor dem Ereignis erhielten wir Kenntnis, dass auch Bundespräsident Gauck mit Gefolge zusammen mit der Queen  ankommt – mit dem Airbus „Konrad Adenauer“.

 

Also mit der Staatsmaschine?

Ja, wenn man so will mit der „Bundesrepublik Deutschland 1“. Gemäß dem Protokoll hat dann der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier mit Gattin die Staatsgäste begrüßt. Es lief alles störungsfrei nach Plan. Ich hatte zusammen mit der VIP als Veranstaltungsleiter frühzeitig mit der Hessischen Staatskanzlei das Protokoll abgestimmt. Unsere VIP hatte die Federführung.

 

Was versteht man in diesem Fall unter „VIP“?

Das ist eine Abteilung der Fraport, die sich um besonders herausragende Persönlichkeiten kümmert, also um die tatsächlich very important persons.

In der 2. Reihe: Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier im Gespräch mit Prinz PhilippWir hatten, alle Abteilungen zusammen, insgesamt ca. 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingesetzt, wobei ein Großteil der Beschäftigten Sicherheitsaufgaben wahrnahm. Es hat alles wie geplant funktioniert.

Eine kleine Besonderheit gab es schon, denn wir mussten zwei Eskorten, also 2 x 15 Polizeibeamte mit Krad, einsetzen, eine für den Bundespräsidenten, die andere für die Queen. Bundespräsident Gauck verließ nämlich nach dem Begrüßungsakt zuerst den Flughafen, brauste nach Frankfurt, um dort dann die später eintreffende Queen vor der Paulskirche und Tausenden von Zuschauern protokollgerecht zu begrüßen. Es hat alles geklappt, auch wenn Kräder samt Fahrer aus ganz Hessen zusammengezogen werden mussten. Dass wir die Abfahrt der Queen etwas verzögerten, um dem Herrn Bundespräsidenten etwas Vorsprung zu geben, hat wohl keiner gemerkt.

 

Gab es denn überhaupt keine Störungen oder andere außergewöhnliche Dinge?

Die beiden Polizei-Eskorten warten auf ihren EinsatzEs gab nichts Außergewöhnliches. Alles war unspektakulär. Wir hatten in einem abgegrenzten Bereich ungefähr 450 Zuschauer, das waren Bedienstete, die natürlich sicherheitsüberprüft waren. Die machten keine Probleme. Dann war da noch ein Pulk von Fotografen. Die wollten einen besseren Platz für Fotos haben.  Das Protokoll hatte vorgesehen, dass das Fahrzeug, das die Queen in die Stadt bringen sollte, am Ende des Roten Teppichs wartet. Das war für die Fotografen ungünstig. Also haben wir zwei Fluggastbrücken als Bühne für die Fotografen zusammengeschoben, und das Problem war beseitigt; von oben hatten sie die beste Sicht, zumal das Fahrzeug der Queen zunächst nicht direkt am Ende des Roten Teppichs angehalten hatte.

 

Ging die Queen durch das Terminal?

Nein, ihr gepanzerter Landrover holte sie am Roten Teppich ab, nachdem das Begrüßungszeremoniell vorbei Ein hessischer Polizeibeamter poussiert vor der gepanzerten Staatskarosse der Queen für das private Familienalbum.war und sie auch ein paar Hände von der Ehrenformation der Polizei geschüttelt hatte. Dann ging´s mit dem Fahrzeug auf die gesperrte Autobahn Richtung Frankfurt.

 

Auch wenn alles problemlos verlief – was spielte sich im Hintergrund ab?

Es war von großem Vorteil, dass wir mit den Gästen nicht durch das Terminal mussten. So haben wir nur an allen Toren des Flughafengeländes die Kontrollen verstärkt, wir haben Ambulanz und sogar einen Ersatzflieger von der Lufthansa  parat gehalten, wir hatten eine zweite Treppe bereitgestellt und sogar ein gepanzertes Ersatzfahrzeug für die Queen von der Botschaft zur Verfügung gehabt. Wir waren auf alle möglichen Eventualitäten vorbereitet. Doch wir benötigten nirgendwo Ersatz, alles lief nach Plan.

 

Hat sich eigentlich die Queen oder jemand anderer in ihrem Auftrag bedankt für den reibungslosen Verlauf am Flughafen?

Nein. Allerdings ist Ministerpräsident Volker Bouffier zu mir gekommen und hat sich auf seine Art bedankt: „Danke, es war wie immer prima!“

© Alle Fotos: Fraport AG

 

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