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© Foto: Bundesnachrichtendienst

Entführungen: Skrupellose Täter auf der Jagd nach dem schnellen Geld

Von Andreas Radelbauer

Die Entführung des Sohnes von Reinhold Würth, welche am 18.06.2015 bekannt wurde, ist bereits der zweite Aufsehen erregende Fall von Kidnapping innerhalb weniger Tage in Deutschland. Als Sohn des deutschen Unternehmers und Milliardärs Reinhold Würth, stand er im Fokus der Entführer. In jüngerer Vergangenheit werden zunehmend Familienangehörige als Opfer ausgewählt und nicht die Unternehmer selbst. Der Leidensdruck für die Angehörigen ist unermesslich hoch und somit die Wahrscheinlichkeit groß, dass das geforderte Lösegeld gezahlt wird.

 

Bereits am 11. Juni wurde eine Bankiersfrau in München entführt und kam nach wenigen Stunden frei. Der Entführer, aus dessen Gewalt sich die Frau selbst befreite, wird derzeit gesucht.

Beide Fälle zeigen Parallelen. Sowohl die Bankiersfrau als auch der Sohn von Würth wurden aus ihrem privaten Umfeld entführt. Im Fall der Frau ließ der Täter den zwölfjährigen Sohn gefesselt in der Wohnung zurück und verließ mit der Frau das Haus. Die genauen Umstände der Entführung des Würth-Sohnes sind noch nicht geklärt, er soll von den Entführern an einen Baum gefesselt worden sein. Sein Aufenthaltsort wurde überraschenderweise von den Entführern selbst schnell der Polizei bekanntgegeben - die Täter sind flüchtig.

Professionelle Täter in organisierten Strukturen wählen ihre Opfer auf Grund ihres Vermögens und ihrer Angreifbarkeit aus. Eine begünstigende Ursache könnten Defizite im Risiko- und Krisenmanagement sein. Es ist nicht überraschend, dass viele der Opfer sich vor ihrer Entführung nicht für wirklich gefährdet hielten und sich der Gefahr selbst nicht bewusst waren.

Die Auswirkungen einer Entführung haben oft lange posttraumatische Störungen zur Folge. Höhere Gewaltbereitschaft und eine niedrigere Hemmschwelle bei den Tätern lassen das Risiko für Leib und Leben der Opfer ansteigen.

Um sich wirkungsvoll gegen Entführungen zu schützen, ist ein professionelles Risiko- und Krisenmanagement erforderlich. Ziel ist es, maximalen Schutz bei minimaler Beeinträchtigung der Privatsphäre zu gewährleisten. Prävention ist der alles entscheidende Schlüssel im Kampf gegen Entführung und Erpressung. Das Schutzkonzept muss dabei individuell auf die Bedürfnisse der gefährdeten Personen und ihrer Familienangehörigen abgestimmt sein. Bausteine eines innovativen Schutzkonzeptes sind unter anderen Aufklärungsmaßnahmen, Fahrzeug- und Personenschutzsender sowie Trainings und Verhaltensschulungen.

Auf den Krisenfall vorbereitet zu sein, ihn aber nicht eintreten zu lassen, ist Philosophie der Result Group.

 

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