Raubüberfall im Hotel
"Video-Überwachungssysteme schrecken Gauner ab"
Von Carsten Hennig
Sie kommen spätnachts, sind bewaffnet und maskiert: Raubüberfälle auf Hotels nehmen weiterhin zu. Der auf Hotelsicherheit spezialisierte Berater Ulrich Jander rät Hotelbetreibern dringend zu moderner Sicherheitstechnik, wie beispielsweise Videokameras in der Lobby.
Da gibt es glimpfliche Fälle wie zuletzt in einem Hotel in Speyer. Ein Rezeptionist erkannte, dass die Waffe des maskierten Räubers eine Attrappe war und schlug ihn in die Flucht. In Mönchengladbach kamen sie zu viert in ein Hotel und bedrohten die Hotelmitarbeiterin mit einem Messer – sie raubten Geld und Schmuck im wert von 100.000 Euro. Zwar wurden die mutmaßlichen Täter später geschnappt, mussten nun vor Gericht aber freigesprochen werden; sie konnten nicht zweifelsfrei identifiziert werden.
„Video-Überwachungssysteme schrecken Gauner ab“, weiß Jander zu berichten. Sogenannte Dummy-Kameras, die keinerlei Funktion haben, würden meist sofort erkannt. Die Fake-Videokameras seien nach wie vor in vielen Hotels zu finden, berichtet der „TV-Hotelchecker“. Voller Stolz berichten dann noch die Hotelbetreiber, dass sie eine flächendeckende Überwachung hätten …
Kameras mit guter Aufzeichnungsqualität
Wichtig sei es, auf professionelle Kameras zurückzugreifen. Solche Videokameras bieten eine optimale Aufzeichnung mit einer sehr guten Erkennungsqualität. Bei der Betrachtung des Films muss der Täter klar zu identifizieren sein, bei billigen Discounter-Kameras sind zumeist nur schemenhafte Bilder zu sehen. „Die Kameras müssen eine gute Aufzeichnungsqualität haben und die Aufzeichnungsgeräte sollten auch so sicher untergebracht werden, dass der Ganove nicht gleich den Rekorder mitnehmen kann“, empfiehlt Jander.
Ein Vorteil von professionellen Kameraüberwachungen ist auch der automatisch ausgelöste Alarm an ein „Lage-Krisenzentrum“: Die Polizei wird dadurch so rasch wie möglich zum Einsatzort gerufen. Die modernen Kamerasysteme lassen sich auch per App von Smartphones und Tablets steuern. Wichtig sei auch ein direkter Sprachkontakt über eine Kamera. Potenzielle Ganoven werden so effizient abgeschreckt.
Fachmann Jander rät auch zur Videoüberwachung der hoteleigenen Parkplätze. Damit ließen sich Aufbrüche von Autos der Hotelgäste verringern.