Skip to main content

© City, University of London

Covid-19

Chinesische Hacker auf der Jagd nach Impfstoff-Forschungsergebnissen

Professor David Stupples und Dr. Enrico Bonadio von der City, University of London äußern sich zu den Vorwürfen, China setze Spionage ein, um die Kontrolle über die Ergebnisse des COVID-19-Impfstoffs zu erlangen.
Nach Angaben des Federal Bureau of Investigations (FBI) und des Department of Homeland Security in den Vereinigten Staaten haben in China vernetzte Cyber-Akteure versucht, auf illegale Weise wertvolles geistiges Eigentum (IP) und Daten zur öffentlichen Gesundheit im Zusammenhang mit Impfstoffen, Behandlungen und Tests von Netzwerken und Mitarbeitern zu erlangen, die mit der COVID-19-bezogenen Forschung verbunden sind.

Die US-Behörden haben auch davor gewarnt, dass Institutionen und Unternehmen, die sich mit Impfstoffen, Behandlungen und Tests für das Coronavirus befassen, zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergreifen sollten, um Daten zu schützen und sich der potenziellen Bedrohung bewusst zu sein.
Nach David Stupples, Professor für Elektronik und Funktechnik an der City, University of London "ist es seit den letzten 20 Jahren bekannt, dass China aktiv an Cyberspionage und Cyberüberwachung beteiligt ist".

Supermacht-Ambitionen

Seiner Ansicht nach ist Chinas Ziel, "sich Zugang zu staatlicher und militärischer strategischer Planung, Geschäfts- und Handelsplanung und, was wichtig ist, zu geistigem Eigentum und Forschungsergebnissen zu verschaffen".
Professor Stupples sagte: "Chinas Vorhaben ist es, die Welt in allen Lebensbereichen anzuführen, um seine Supermachtambitionen zu verstärken, und es erweist sich als sehr erfolgreich. China hat mehr als jedes andere Land in Spionage und illegale Cyber-Aktivitäten investiert, und es gilt als weltweit führend in der Technologie, die diesen Aktivitäten zugrunde liegt, und in der Ausbildung einer großen Zahl von Menschen, die diese Aktivitäten orchestrieren sollen.“

Professor Stupples ist auch der Ansicht, dass die jüngsten Vorwürfe gegen die Volksrepublik China (VR China) im breiteren Kontext ihres Strebens nach einer umfassenden Kontrolle über das weltweite Internet der unbegrenzten Möglichkeiten (Internet of everything, IoE) und der Rolle des Telekommunikationsriesen Huawei betrachtet werden sollten:

„Obwohl es keinen direkten Beweis dafür gibt, dass Huawei diese Spionage- und Überwachungsaktivitäten unterstützt, wird seit langem vermutet, dass das Unternehmen Teil der allgegenwärtigen staatlichen Spionagemaschine ist - ohne die Zustimmung der Zentralregierung der VR China kann in China nichts passieren. Nichts wäre jedoch einfacher, als Spionage- und Überwachungsaktivitäten weltweit zu planen und durchzuführen, wenn die VR China einen Großteil der weltweiten Kommunikationsinfrastruktur kontrollieren würde. Huawei entwickelt sich in den meisten Ländern erfolgreich zum führenden Anbieter. Sobald der große Plan für die Kontrolle des IoE umgesetzt ist, wird er abgeschlossen sein. Wir sind Zeugen des Erfolgs dieser Strategie, da China versucht, auf die gesamte pharmazeutische Forschung weltweit zuzugreifen und sie zu kopieren, um so die weltweiten Virus- und Epidemie-Ergebnisse kontrollieren zu können. Jedes Land wäre dann auf China angewiesen, um die Krankheiten der Welt zu heilen.“

Nach Dr. Enrico Bonadio, Dozenten und Spezialisten für geistiges Eigentumsrecht an der City Law School, seien die von Präsident Donald Trump unterstützten und genährten Anschuldigungen, dass die chinesische Regierung die Ergebnisse der aktuellen Forschung und die damit verbundenen Geheimnisse um COVID-19-Impfstoffe stehlen könnte, keine Überraschung.

"In den letzten Jahrzehnten haben sich die USA oft über den Diebstahl von geistigem Eigentum in den USA durch China beschwert, von Arzneimitteln bis hin zu Hollywood- und Disney-Filmen, ganz zu schweigen von der Zweckentfremdung von Software und der Internet-Piraterie von Musik. Es ist eine nicht enden wollende Spannung. Die Beziehungen erreichten Ende der 2000er Jahre einen Tiefpunkt, als die USA China vor ein Gericht der Welthandelsorganisation brachten, weil dieses angeblich bestimmte Verpflichtungen zum Schutz ausländischer Urheberrechte und zur Gewährleistung der strafrechtlichen Sanktionierung professioneller IP-Verletzer nicht eingehalten hat. Die rechtlichen Schritte der USA waren jedoch nur teilweise erfolgreich".

-PM City, University of London-