Skip to main content

Manfred Buhl (links), CEO Securitas Deutschland, beim Medienworkshop Einbruchschutz seines Unternehmens im Mai in Berlin

Workshop zur Abwehr der Einbruchskriminalität

Die steigende Zahl von Einbrüchen ist bundesweit alarmierend, wie Sie den Beiträgen dieser und der vorangegangenen Ausgabe unserer Zeitschrift entnehmen können. Auch in den ersten vier Monaten 2015 hält die hohe Zahl von Einbrüchen in Betriebe, Büros oder private Wohnungen an, was einige Polizeidienststellen veranlasste, durch gezielte Aktionen mit der Bevölkerung das Problem anzugehen. Kurzum, eine verstärkte Prävention ist angesagt, bevor die Missstände zum Wahlthema werden.
Bekanntlich tragen auch die privaten Sicherheitsdienste zur Sicherheit des Bürgers bei, jedoch können sie offenbar eine Steigerung der Einbruchszahlen allein nicht verhindern. Das ist sogar aus internen Zahlen der Notruf- und Serviceleitstelle von Securitas Deutschland (Stand Ende April) abzulesen.

 

„Wir müssen die steigende Tendenz brechen, das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, sagte Manfred Buhl, CEO Securitas Deutschland, vor der Presse in Berlin. „Appartements und Privathäuser sowie der gewerbliche Mittelstand seien immer stärker betroffen. Die Sicherheitspartner – zum Beispiel Polizei, Kommunen und private Sicherheitswirtschaft – müssten sich gemeinsam und entschlossen dieser Entwicklung entgegenstellen,“ so Buhl.

Anfang Mai hatte der Bundesinnenminister seine Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2014 vorgelegt: Die Zahl der Wohnungseinbrüche lag 2014 auf einem 16-Jahreshoch. Insgesamt wurden 2014 mehr als sechs Millionen Straftaten laut Innenministerium registriert. Für Securitas war dies unter anderem Anlass, in einem Medienworkshop den Beitrag der Sicherheitswirtschaft zur Abwehr der Einbruchskriminalität vorzustellen und zu diskutieren. CEO Manfred Buhl wies auf die in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2014 ermittelten Zahlen hin: Danach erreicht die Zahl der registrierten Wohnungseinbruchdiebstähle mit 152.123 einen unrühmlichen Spitzenwert. Im Durchschnitt wurden damit stündlich mehr als 17 Wohnungseinbrüche ermittelt. Auch die Zahl der Geschäftsdiebstähle liegt auf hohem Niveau: 2014 wurden stündlich im Durchschnitt mehr als 50 Diebstähle in und aus Verkaufsräumen und Kiosken, zwischen 15 und 16 Diebstähle in oder aus Büros, Fabriken und Lagern, fast 8 Diebstähle in oder aus Hotels und Gaststätten registriert. Und das ist nur das „Hellfeld“, berücksichtigt also nicht die oft hohe „Dunkelziffer“ der weder angezeigten noch ermittelten Fälle.

Die Flut dieser zumeist durch Einbrüche begangenen Diebstähle einzudämmen, werde weder der Politik, noch der Justiz, noch die Polizei, noch den Unternehmen und den Wohnungseigentümern allein gelingen. Es bedarf einer gemeinschaftlichen Strategie, so Buhl. Erforderlich sei eine kluge Kooperation aller Stakeholder – und die private Sicherheitswirtschaft könne dazu einen erheblichen Beitrag leisten.