BDSW-Präsident Gregor Lehnert bei seiner Begrüßungsansprache. © Verfasser
„Wissen_schaf(f)t Sicherheit“
6. Luftsicherheitstage in Berlin
Von Oliver Arning
Vom 12. auf den 13. Februar dieses Jahres fanden die 6. gemeinsamen Luftsicherheitstage des Bundespolizeipräsidiums Potsdam und des Fachausschusses Aviation im Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) statt. Das Veranstaltungsformat hat sich innerhalb von nur fünf Jahren bei nationalen und internationalen Luftsicherheits-Experten als Kommunikationsplattform etabliert. Seit der ersten Veranstaltung vom 11. bis 12. Februar 2009 im Berliner Ellington Hotel haben die Veranstalter die Teilnehmerzahl verdreifacht. In diesem Jahr nahmen über 300 Luftsicherheitsexperten teil.
Unter dem Motto: „Wissen_schaf(f)t Sicherheit“ begrüßten Dr. Dieter Roman, Präsident der Bundespolizei, und Gregor Lehnert, seit Mai des zurückliegenden Jahres BDSW-Präsident, die zahlreichen Veranstaltungsgäste aus Politik, von Behörden sowie Wissenschaft, Wirtschaft und Gewerkschaften. In seiner ersten Rede auf den Luftsicherheitstagen betonte der ehemalige Staatssekretär des thüringischen Innenministeriums und jetzige BDSW-Präsident Lehnert, dass die Zusammenarbeit zwischen privaten und behördlichen Sicherheitsakteuren im Bereich der Luftsicherheit ein traditionsreiches Musterbeispiel für eine gelungene Public-Private-Partnership sei. 
Am Anfang stand eine Idee
Die Idee war, eine vertrauensbildende Kommunikationsplattform für den Austausch mit der Bundespolizei, dem 
Luftfahrtbundesamt, den Fluglinien und Flughäfen sowie Gewerkschaften über Qualität und Alimentierung für den Einsatz privater Sicherheitsdienste zu entwickeln. Aus Sicht des Fachausschusses Aviation orientierte sich der Veranstaltungskern am Ziel, in die Debatte um Qualitätskriterien und Rahmenbedingungen für Kontrollen im Rahmen der Paragrafen 5, 8 und 9 des Luftsicherheitsgesetzes ihre Expertise und Gestaltungsfähigkeit einbringen zu können. Um dieses Ziel zu erreichen, plante die heutige stellvertretende Hauptgeschäftsführerin und Rechtsanwältin Cornelia Okpara eine Veranstaltung Lunch-to-Lunch. Dabei spielte diese gemeinsame Abendveranstaltung für den informellen Austausch und vertrauensbildende Maßnahmen eine bedeutende Rolle.
Luftsicherheitskontrollkraft und vertrauensvolle Gespräche sind Kernbestand
Nach wie vor sind zwei Aspekte der ursprünglichen Veranstaltungsplanung Kernbestand der Luftsicherheitstage. Erstens nehmen Themen rund um die Luftsicherheitskontrollkraft im Prozess zur Herstellung bestmöglicher Sicherheit im Flugverkehr bei den Referenten, Politikern und Teilnehmern großen Raum ein. Zweitens biete die Veranstaltung gleich am Anfang eines Jahres gute Gelegenheit, sich auszutauschen und auf Stand zu bringen. - Was Februar 2013 auch ver.di im damaligen Streik der Luftsicherheitsassistenten erkannt hatte und nutzte, um Aufmerksamkeit für ihr Treiben zu erzeugen. Und getreu dem Motto: „Any Publicity, is Publicity“ zeigt auch dieser Aspekt, dass das Bundespolizeipräsidium und der Bundesverband der Sicherheitswirtschaft mit dem Format eine anerkannte Kommunikationsplattform entwickelt haben.
Potsdamer Luftsicherheitstage bringen alle zusammen
Die 6. gemeinsamen Luftsicherheitstage des Bundespolizeipräsidiums und des BDSW hat es in den zurückliegenden fünf Jahren auch geschafft, interministeriell und behördenübergeifend sowie von Fluglinien, Flughäfen und Gewerkschaften hochkarätige Referenten zu gewinnen. Beispielhaft seien der ehemalige ZDF Anchorman 
Klaus-Peter Siegloch für die Luftverkehrswirtschaft, die Bundestagsabgeordneten Kirsten Lühmann (SPD) und Wolfgang Bosbach (CDU) sowie der Schweizer Psychologe Prof. Dr. Adrian Schwaninger, Dr. Elke Ankam vom EU Joint Research Center und aus der Berliner US Botschaft Nancy Nykamp von der TSA (Transportation Security Administration) erwähnt. Mit dem Blick auf den Anfang im Februar 2009 dürfen die Initiatoren mit Recht stolz auf die Umsetzung ihrer Idee sein. Auch wenn der immerwährende Streit um die Frage, ob, wann und welche Technik die Leistung der Luftsicherheitsassistenten ersetzen kann, auch auf den 6. Luftsicherheitstagen nicht abschließend geklärt werden konnte, zeigt sich hier das Wesen der Veranstaltung. Dem Menschen kommt im Sicherheitsprozess eine Schlüsselrolle zu, denn Menschen vertrauen Menschen immer noch mehr als Maschinen. Der Diskurs aller Akteure und Teilnehmer auf den Potsdamer Luftsicherheitstagen sollte für das Bundespolizeipräsidium und den BDSW Ansporn sein, das Erfolgsformat in 2015 fortzusetzen.