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 Die BMW R1200RT Polizeiversion, präsentiert von Roland Velten (rechts)

Neues Polizeimotorrad von BMW

Von Peter Sehr

Exklusiv für die Polizeien der Länder stellte BMW mit der neuen „R1200RT Behördenausführung“ in Dreieich bei Frankfurt/Main ein Motorrad der Extraklasse vor. In die Entwicklung ist eine Fülle von nützlichen Verbesserungsvorschlägen von Polizisten eingeflossen, die die Maschine noch einsatztauglicher machen sollten. Veko-online war bei der Präsentation dabei. Hier die ersten Eindrücke.

Analog- und Digitalfunk unter der Sitzbank. Schön ist sie schon anzuschauen. Im Gegensatz zur normalen Straßenversion, die eher mit Understatement aufwartet, ist die „Behördenausführung“, so die nüchterne Beschreibung des Polizeimotorrads, ein echter Hingucker: Bullig wirkt sie, kräftig und auf keinen Fall übersehbar. Roland Velten, der verantwortliche Gebietsleiter von BMW für den Verkauf an nationale Behörden, spart auch nicht mit immer wieder beeindruckenden Daten; und der Tatsache, dass wir wirklich mit zu den ersten Gehören, die die Maschine vorgestellt bekommen. „Am nächste Mittwoch bringen wir das Motorrad nach Mallorca zur Internationalen Importeurkonferenz. Daher auch der Schriftzug „Police“ an der Seite. Danach geht es für die Maschine auf Weltreise. Zuvor gibt es Termine in Hamburg, Düsseldorf und München.

 

Technische Daten

Die Multifunktionsschaltung am Lenker links. BMW setzt bei der neuen Maschine auf den bewährten 2-Zylinder Boxermotor mit annähernd 1200 ccm. Der Antrieb leistet insgesamt 92 kw/125 PS und bringt damit eine Endgeschwindigkeit von über 200 km/h. Sie verfügt über einen geregelten 3-Wege-Katalysator und verbraucht laut Hersteller bei 90 km/h konstant 3,9 l, bei 120 km/h konstant 5,3 l Superbenzin. „Besonderen Wert haben wir bei der Entwicklung darauf gelegt, dass die Fahrer bei Regenwetter möglichst geschützt sitzen und trocken bleiben,“ so Roland Velten. „Es ist uns gelungen, das lästige Regenansaugen an den hinteren Oberschenkeln zu beseitigen. Gerade das hat die Fahrer bei Regenwetter schon sehr gestört.“ Neben durchaus sinnvollen Features wie Dynamic ESA, Tagfahrlicht, Wetterschutzpaket, Zusatzscheinwerfer, Schaltassistent und Sitzheizung sind auch für die polizeiliche Arbeit notwendige Komponenten verbaut worden.

 

Polizeiausstattung

Bildschirm mit Wahlfunktion (u.a. Analog- und Digitalfunk). Der Lenker unterscheidet sich schon sehr deutlich von der normalen Straßenversion. Hier ist ein auch im Sonnenlicht gut ablesbares Display zentral im Blickfeld des Fahrers. Mit den Multifunktionsschaltern rechts am Griff lassen sich während der Fahrt nahezu alle notwendigen Schaltungen herstellen. Dabei ist die Nutzung des alten analogen Funks ebenso möglich wie der neue Digitalfunk. Die Geräte sind unter der Rückbank untergebracht. Eine zusätzliche Batterie verhindert, dass irgendwann einmal der Fahrer wegen fehlender Energie die Segel streichen muss. Natürlich sind auch die optischen Signalgeber wie LED Blitzkennleuchte blau, LED Blitzumblitzkennleuchte blau und ein Anhaltesignalgeber „Stop Polizei“ vorhanden. Das Ganze ist rundum mit Schutzbügeln abgesichert, sodass auch ein „Ausritt“ nicht unbedingt einen Kollateralschaden verursacht. Es versteht sich, dass alle Komponenten aufeinander abgestimmt und Störungen der Geräte untereinander auszuschließen sind.

 

Fazit

Anordnungsdisplay.Natürlich hat so eine aufgerüstete Maschine ihr Gewicht. Mit 300 kg muss man da schnell rechnen. Dafür bekommt man aber viel Durchdachtes. Leider war eine Probefahrt (noch) nicht drin. Aber man kann davon ausgehen, dass die Ingenieure auch daran gedacht haben, bei aller Schwere die Maschine noch wendig genug auszulegen. Die hoch sitzenden Zylinder und die dynamische Silhouette einschließlich einer „Wespentaille“ lassen darauf schließen. Was sie kostet? „Bei ca. 16000 Euro wird es wohl losgehen“, meint Roland Velten. „Der Preis richtet sich nach dem, was der Kunde an Extraausstattung wünscht“. Anwesende Polizisten zeigten sich durchaus beeindruckt. „Ein bisschen Konkurrenz durch andere Motorradhersteller schadet aber durchaus nicht“, verrät mir ein Kollege hinter vorgehaltener Hand. Man wird sehen, wie die Maschine einschlägt. Jedenfalls stehen in einigen Bundesländern Neubeschaffungen an.

 

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