Schicht im Schacht
Am 8. April endete Microsofts Support für das Betriebssystem Windows XP. Eigentlich ein alter Hut: Bereits 2007 kündigte das Unternehmen das Aus der Serviceleistung an. Doch wenige Tage vor dem letzten Update laufen allein 95 Prozent aller Geldautomaten nach wir vor auf dem alten System. Bei den Privatanwendern hatte Ende 2013 weltweit immerhin noch jeder Dritte XP auf seinem Computer installiert – eine verlockende Zielgruppe für Hacker, die fehlende Patches bewusst ausnützen könnten.
CHIP zeigt, wie IT-Nostalgiker ihr Sicherheitsrisiko bestmöglich minimieren.
- Letztes XP-Update einspielen: Durch das Support-Ende von XP fällt mit den System-Upates einer der wichtigsten Bausteine der klassischen Grundabsicherung weg. Bringen Sie daher das XP-System im April 2014 auf den letzten Update-Stand. CHIP-Tipp: Richten Sie über „Systemsteuerung – System – Automatische Updates“ das Windows-Update so ein, dass alle Patches automatisch geholt und installiert werden.
- Nur wichtige Programm behalten: Verwenden Sie unbedingt einen Virenscanner, der noch XP unterstützt. Große Hersteller gewährleisten das mindestens ein weiteres Jahr. Die Microsoft Security Essentials werden dagegen mit dem Support-Ende links liegengelassen – ebenso der Internet Explorer. Weiteres Muss: Die Windows-Firewall (oder die eines Drittanbieters) einschalten. Zudem sollten Sie die Liste der installierten Tools durchgehen und prüfen, ob die eingesetzte Software auch weiterhin von XP unterstützt wird. Ansonsten ist knallhartes Aussortieren angesagt. CHIP-Tipp: Löschen Sie unnötige Programme. Je weniger Zusatzsoftware Sie verwenden, desto weniger Angriffsfläche bietet Ihr Computer.
- Mit eingeschränkten Rechten arbeiten: Die Benutzerkontensteuerung aktueller Windows-Versionen fehlt in XP. Sie wurde erst mit Vista eingeführt. Daher ist es nicht so einfach, mit eingeschränkten Rechten zu arbeiten und schnell in den Admin-Modus zu wechseln. Die meisten XP-Nutzer sind deshalb immer als Administrator unterwegs. Ändern Sie das und nutzen Sie den Admin-Account stattdessen nur, wenn Sie die Zugriffsrechte wirklich brauchen. CHIP-Tipp: Für die tägliche Arbeit ist ein eingeschränktes Nutzerkonto die beste Wahl.
- Microsoft-Security-Tool nutzen: Es gibt Software, die die von Windows angebotenen Sicherheitsfeatures übergeht. CHIP-Tipp: Mit dem kostenlosen Microsoft-Tool EMET (Enhanced Mitigation Experience Toolkit) können Sie Programme nachträglich dazu zwingen sich an die Microsoft-Regeln zu halten. In der Grundeinstellung ist nicht mehr nötig, als bei der Installation „Use Recommended Settings“ auszuwählen. Dann setzt EMET die Windows-Schutzfunktionen für gängige Programme wie Microsoft Office oder Adobe Reader optimal.
Welche Auswirkungen die unbedachte Weiterverwendung von XP im öffentlichen Leben hat, lesen Sie in der aktuellen CHIP 05/2014. Das Magazin ist im Handel sowie im CHIP-Kiosk erhältlich.