Bürgerkrieg auf deutschen Straßen?
Von Ulrich Jander
Für dieses Jahr ist der EU-China Gipfel in Leipzig geplant. Politische Gegner haben schon dazu aufgerufen diese Veranstaltung massiv zu stören. Das ruft bei den Hoteliers düstere Erinnerungen an den G 20 Gipfel in Hamburg auf oder auch die Straßenschlachten in Frankfurt zur Einweihung an der EZB.
Hier waren auch bei den Geschäftsleuten erhebliche Schäden aufgetreten, da man sich im Vorfeld zu diesem Thema keine Gedanken gemacht hatte und auch versucht hatte es zu verdrängen. In den Sicherheitskreisen ist das Thema Objektschutz immer mehr auf der Tagungsordnung und wir sehen auch aufgrund der Anfragen das hier sich Verantwortliche Gedanken machen müssen. Gerade bei solchen Veranstaltungen geht es nicht um eine friedliche Demonstration, sondern immer mehr rücken auch Unbeteiligte in den Focus. Auch hier wird Sabotage und Sachbeschädigung großgeschrieben. In erster Linie geht es einmal darum sein Hotel genausten zu betrachten; wie kann ich mein Hotel schützen, wie kann ich ggf. Chaoten daran zu hindern in mein Hotel einzudringen und es zu verwüsten. Es ist ja nicht nur damit getan, dass vielleicht ein Demonstrant mit einem Plakat vor der Tür steht und demonstriert, sondern wenn man sich mal die großen Demos der letzten Jahre anschaut, geht es auch um Plünderung. Hier besteht die Gefahr, dass das Hotel total verwüstet wird. Hotels verfügen über große Frontscheiben, die dann auch solchen Gewaltakten kaum widerstehen können.
Ulrich Jander, Sachverständiger für Brandrisiko Management und Hotelsicherheitsexperte, zeigt auf, wo die Schwachstellen sind und wie man sich schützen kann. Jander ist in Sicherheitsfragen, Brandschutz und Terror sehr bewandert. Seit knapp 30 Jahre berät er Hotels in Fragen der Sicherheit und hat auch viele Erfahrungen; auch durch die Zusammenarbeit mit Behörden. Es geht nicht nur darum bei Gefahr die Haupteingangstür zu schließen, man muss schon vorher vorbeugen so Jander. Hier müssen Gefährdungsanalysen erstellen werden, es muss ggf. mit der Versicherung besprochen werden, was für Schäden abgedeckt sind und wo man noch was tun muss. „Ich werde hier keinen Schnittmusterplan für eventuelle Anschläge geben“ so Jander. „Solche Dinge werden nur mit den verantwortlichen Direktoren persönlich geklärt. Auch andere lesen diese Berichte und können somit ihre Taktik ändern“ sagt der Experte. Hotels müssen vorbereitet sein wenn was passiert. Gerade bei solchen angekündigten Demos ‘alle platt zu machen‘ bedeutet auch, dass ich auf Hilfe nicht rechnen kann. Auch Feuerwehr und Rettungsdienst kommen immer mehr in das Fadenkreuz der Gegner, so dass die Helfer auch bei solchen Demos angegriffen werden. Und nun stellt man sich vor, das Hotel brennt, weil jemand ein Molotov Cocktail in die Lobby geworfen hat und die Feuerwehr am Löschen gehindert wird. Also was tun. Das ist die Frage, die man sich vorher stellen sollte. Halte ich meinen Betrieb aufrecht und schütze ich mein Hotel ähnlich wie in den USA? Bei der Ankündigung eines Hurrikans mittels verbarrikadieren mit Holzplatten? Aber auch hier sollte man nicht zu lange warten denn Holz kann schneller ausverkauft sein als man denkt und dann steht man vor leeren Regalen.
Gefahren zeigt Jander auch rund um das Gebäude auf. Auch hier gibt es viele Schwachstellen, um Sabotage zu betreiben. Leider werden in der heutigen Zeit auch immer mehr Leute motiviert, sich gegen bestimmte Richtungen zu äußern und dann kommen Hotels und Betriebe in den Focus die damit nichts zu tun haben, aber durch die Unterbringung von bestimmten Gästen ist man dann im Focus der Gewalt, die dann im Internet oder anderen Medien dazu aufruft, das entsprechende „Übel“ platt zumachen.
Auch eine erhebliche Gefahr, so Jander, sieht man bei den Fahrzeugen, die vor dem Hotel oder in der Tiefgarage parken. Gerade im Zug der „Klimakrise“ kommen bestimme Fahrzeugklassen in das Visier der Gegner. Fahrzeuge brennen sehr schnell und ziehen dann Gebäude und andere Fahrzeuge in Mitleidenschaft. Leider sind Tiefgarargen kaum gesichert, so dass das ein erhebliches Risiko birgt. Hotels sind halt so löchrig wie ein Schweizer Käse.