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Moderne, helle Optik mit viel Platz kennzeichnet „Easy Security“.

Pilotprojekt am Airport Köln/Bonn

Fluggastkontrollabläufe erzeugen positive Resonanz

Von Klaus Wedekind

Airports sind Rückgrat der mobilen Gesellschaft und speziell für die Exportnation Deutschland eine entscheidende Säule in der globalisierten Wirtschaft. Der Flughafensicherheit kommt dabei zentrale Bedeutung zu – und damit auch den privaten Sicherheitsdienstleistern, die auf Basis des Luftsicherheitsgesetzes (LuftSiG) tätig sind. Allein KÖTTER Aviation Security hat 2016 an den Verkehrsflughäfen Dresden, Düsseldorf, Erfurt und Köln/Bonn, wo das Familienunternehmen Fluggast- und Gepäckkontrollen gemäß § 5 LuftSiG übernimmt, insgesamt rd. 36 Millionen Passagiere kontrolliert. Dies entspricht einer Steigerung von ca. acht Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die fortlaufende Weiterentwicklung der Kontrollprozesse und die damit verbundene Innovationsstärke in diesem Bereich verdeutlicht dabei das Pilotprojekt „Easy Security“ Die Mitarbeiter konnten eigene Ideen für ihren Arbeitsplatz der Zukunft einbringen.genauso wie die enge Zusammenarbeit von öffentlicher Hand und privater Wirtschaft. Mit der innovativen Sicherheitskontrollfläche, die im November 2016 in den Probebetrieb gegangen ist, sind am Flughafen Köln/Bonn neue Zeiten für Passagiere und Sicherheitskräfte angebrochen. Bei Fluggästen, Sicherheitsmitarbeitern und Projektpartnern erzeugt das Pilotprojekt viel positive Resonanz.

 „Easy Security“ vereint den neuesten Stand der Technik mit Funktionalität und Ergonomie zu einem ganzheitlichen Konzept: Bei konstant hohem Sicherheitsniveau soll der Kontrollprozess sowohl für Passagiere als auch für das Personal einfacher, effizienter und zugleich angenehmer gestaltet werden. Dafür wurden auf Initiative des Bundesinnenministeriums (BMI) und des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) in enger Zusammenarbeit mit den Partnern vor Ort – der Bundespolizei, dem Sicherheitsdienstleister KÖTTER Aviation Security, dem Flughafen Köln/Bonn und der Lufthansa Group – die bestehenden Abläufe analysiert und Optimierungsmöglichkeiten identifiziert.

Easy Security: Einfach, effizient, sicher

Den Passagieren fällt dabei nicht nur die moderne helle Optik mit viel Platz und gut erkennbaren Abläufen auf. „Easy Security“ folgt dem Prinzip, dass jeder Fluggast Die Fluggäste werden mithilfe der neuesten Generation der Sicherheitsscanner kontrolliert.grundsätzlich den Kontrollprozess in seinem eigenen Tempo durchlaufen kann, ohne andere Passagiere zu behindern oder selbst ineschränkt zu werden. Das macht die Kontrolle für alle Beteiligten übersichtlicher und entspannter – sowohl für die Passagiere, als auch für die Mitarbeiter.

Bis zu fünf Fluggäste können gleichzeitig ihre Gepäckwannen am Band befüllen und individuell auflegen. Vorteil: Wer als Passagier gut auf die Kontrollen vorbereitet ist und seine Gegenstände im Handgepäck griffbereit hat, kann so wertvolle Zeit sparen, indem Passagiere, die mehr Zeit oder auch Unterstützung benötigen, diese stressfrei in Anspruch nehmen und von anderen Passagieren überholt werden können. Ziel ist somit ein gleichmäßiger Zulauf von Passagieren und von zu kontrollierendem Gepäck, das durch die Röntgenkontrollanlage läuft und an mehreren Auswertplätzen überprüft wird, während die Fluggäste selbst mithilfe der neuesten Generation von Sicherheitsscannern kontrolliert werden.

Ganzheitliche Betrachtung

An dem Projekt zum Passagiersteuerungs- und Sicherheitskontrollverfahren, aus dem „Easy Security“ entstanden ist, arbeiten mit dem BMI und dem BDL erstmals Behörden und Luftverkehrswirtschaft sowie Dienstleister in dieser Form zusammen. Ziel ist es, den gesamten Prozess der Sicherheitskontrolle am Flughafen zu optimieren. Dabei werden seit 2014 in mehreren Pilotverfahren Optimierungsmöglichkeiten, u. a. bei Planung, Passagiersteuerung und -information sowie bei der Modernste Technik für effiziente Kontrollabläufe.
Fotos: © Bundespolizei/Stolze
Kontrollstellengestaltung getestet. Weitere wichtige Erkenntnisse zum Ablauf lieferten dabei Bundespolizei, Flughafenbetreiber, Sicherheitsdienste und Fluggesellschaften. Durch eine möglichst ganzheitliche Betrachtung sollen Teilprozesse besser verzahnt und damit der Gesamtablauf unter Beibehaltung des hohen Sicherheitsniveaus effizienter gestaltet werden. Entwickelt werden soll ein Sicherheitssystem, das an die jeweiligen Bedürfnisse und Gegebenheiten anderer Flughäfen angepasst werden kann.

Frühzeitige Mitarbeiter-Einbindung

Die neue Kontrollfläche ist das Ergebnis einer intensiven und konstruktiven Zusammenarbeit von Behörden, Verbänden, Industrie und Dienstleister, hier insbesondere unseren Beschäftigten. Sie ist damit ein ausgezeichnetes Beispiel für erfolgreich gelebtes Public Privat Partnership. Ganz besonders hervorzuheben ist dabei, dass unsere Beschäftigten von Beginn an als vollwertige Partner an diesem Projekt mitwirken durften. Sie erhielten damit die Gelegenheit, aktiv ihr Wissen und ihre Ideen für ihren eigenen Arbeitsplatz der Zukunft einzubringen.

Zusätzliche Motivation

Hiermit sowie durch die frühzeitige Weitergabe von Informationen zu diesem Projekt ist in der Belegschaft schon weit vor dem Baubeginn Neugier geweckt worden. Dementsprechend zeigte sich bereits bei den ersten Change-Management-Maßnahmen, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit hoher Motivation teilnehmen und weitere Verbesserungsvorschläge zur Optimierung einbringen.

Dieses Vorgehen ist keine Selbstverständlichkeit und meines Wissens nach ein Novum, für das ich mich ausdrücklich bei unseren Partnern bedanken möchte und das sich in der Praxis nachhaltig auswirken wird. Denn es zeigt sich bereits jetzt deutlich, dass diese aktive Einbindung zu einem zusätzlichen Motivationsschub bei den Beschäftigten führt und daraus auch positive Einflüsse auf den Gesamtprozess der Passagierkontrollen resultieren.

Verstärkt wird diese Motivation durch ergonomische Neuheiten an der Kontrollfläche, so z. B. bauliche Anpassungen an den Rollbändern oder Hebehilfen für Gepäckwannen, die zu weiteren spürbaren Entlastungen beim Stehen oder Heben für die Beschäftigten führen.
 

Über den Autor
Klaus Wedekind
Klaus Wedekind
Klaus Wedekind ist unter anderem Geschäftsführender Direktor der KÖTTER Justizdienstleistungen SE & Co. KG. Der Diplom-Kaufmann begleitet die Umsetzung von Privatisierungsprozessen bereits seit mehr als 15 Jahren. Als Verantwortlicher für Großprojekte wie das Public-Private-Partnership (PPP)-Projekt JVA Burg war er maßgeblich an der Umsetzung dieser Outsourcingvorhaben und dem Ausbau des Dienstleistungsbereiches Justizdienste von KÖTTER Services beteiligt.
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