Management diskret

Wir wissen nicht, warum uns ausgerechnet beim Schreiben dieser Zeilen die Zeit der Diadochen in den Sinn kam. Gut, das ist Geschichte und schon eine Weile her. Interessant in diesem Zusammenhang sind auch die Epigonen. Falls Sie in der Penne nur bis zur Quarta gekommen sind, ist das im Zeitalter des Internets kein Problem. Wikipedia hilft.
Lassen wir die Auguren hierzulande weiter wirken, üben wir uns in Geduld und warten wir auf den, der als Erster den Rubikon überschreitet.
Bleiben wir noch einen Augenblick im römischen Dunstkreis, im heutigen Vatikan. Dort beendete Papst Franziskus am 31. Januar den Arbeitsvertrag des Kommandanten der Schweizer Garde, Daniel Anrig. Über die Gründe wird heftig spekuliert. Einige nennen ihn „Protzgardist mit Schleiferallüren“, andere weisen darauf hin, dass die vertragliche fünfjährige Amtszeit abgelaufen sei.


Auch in deutschen Sicherheitskreisen wird heftig spekuliert und gestritten, doch aus anderen Gründen: Am 7. und 8. Juni dräut der G7-Gipfel. Für „G8“ fehlt Putin. Gastgeber ist Deutschland mit Schloss Elmau in Krün als Tagungsort. Ein herrliches bayerisches Fleckchen Erde, Ideal für Sicherheitskräfte zum Üben. Eingebettet zwischen bewaldeten Höhen, in denen man gerade ein Waffenlager gefunden hat. Kurzum, hier können Einsatzkräfte ihr Können beweisen, wenn es gilt, die hochrangigen Gäste des Schlosses – gleich aus welchen Gründen zu evakuieren. Und jetzt erhöhen wir den Schwierigkeitsgrad der Übung: Die einzige (!) Zufahrtsstraße ist nicht passierbar. Die Kanzlerin selbst hat auch noch eine Hürde für den Echtfall beigesteuert: Die Einsatzfahrzeuge sollen alle elektrisch betrieben sein. Es sei der Wunsch der ehemaligen Umweltministerin. Und der Wunsch der Kanzlerin sei Befehl, raunt man in Sicherheitskreisen. Doch gilt der Wunsch der Gastgeberin auch für die gepanzerten Limousinen der Gäste, fragt man da unwillkürlich. Gibt es solche überhaupt schon mit E-Antrieb? Ein fernmündlicher Rundruf bei den drei infrage kommenden Autobauern in Deutschland Anfang Februar ergibt: Keiner der zuständigen Herren ist für die Redaktion erreichbar. Aha.
Und was ist mit dem Einsatz von Drehflüglern, falls die Straße unpassierbar geworden ist, fragen neunmalkluge Stammtischtaktiker. Das ginge natürlich auch, falls die Hubschrauber mit elektrisch betriebenen Rotoren ausgestattet sind.

Wir bleiben zum Schluss jedoch bei der Realität und etwas Erfreulichem: Rainer Benne, früher Sicherheitschef bei Porsche, grüßt nun als Director Corporate Security Europe bei der Magna International AG in Wien.

Wir gratulieren!

 

 

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