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Papst Sixtus V. veranlasste 1587 den Neubau der Vatikanischen Bibliothek. Damals entstand auch der Salone Sistino, ein reich mit Fresken verzierter Raum , 70 Meter lang und 15 Meter breit.

Schutz der Vatikanischen Apostolischen Bibliothek

Von Simone Gerrits

Die Vatikanische Apostolische Bibliothek ist auf das Gebiet der Philologie und Geschichte sowie rückblickend auch auf die Theologie, die Rechtswissenschaft und die Wissenschaft spezialisiert und zählt zu den bedeutendsten Forschungsbibliotheken der Welt.

Die Geschichte der Bibliothek, die als Scrinium der Römischen Kirche sowohl als Bibliothek und als Archiv diente, ist seit dem vierten Jahrhundert belegt. Gegen Mitte des Papst Nikolaus Vfünfzehnten Jahrhunderts begann die moderne Geschichte der Vatikanischen Bibliothek: Papst Nikolaus V. beschloss, die Werke in lateinischer, griechischer und hebräischer Sprache, deren Anzahl sich während seiner Amtszeit auf 1.200 erhöhte, zur Konsultierung und Einsichtnahme durch die Gelehrten freizugeben. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Bibliothek bis zum heutigen Tage ständig erweitert; ihr Bestand ist mittlerweile auf etwa 150.000 Handschriftenbände, 1.500.000 gedruckte Bücher, 300.000 Münzen und Medaillen und 100.000 Karten und Stiche angewachsen. Freien Zugang zur Bibliothek erhalten Dozenten und Assistenten von Universitäten oder Fachhochschulen, Akademiker, die ihre Doktorarbeit vorbereiten, Studenten, die nachweislich das Material der Bibliothek konsultieren müssen, und Wissenschaftler, deren Qualifikation durch entsprechende wissenschaftliche Veröffentlichungen nachgewiesen ist. Vom 14. Juli 2007 bis zum 20. September 2010 wurden bestimmte Teile des Gebäudes renoviert und mussten für die Öffentlichkeit geschlossen werden.

 

MOBOTIX zur Sicherung alter Manuskripte und wertvoller Bücher

Nach drei Jahren wurden die Pforten der Vatikanischen Apostolischen Bibliothek am 20. September 2010 wieder geöffnet. Im Rahmen der Renovierungsarbeiten wurde auch eine moderne Videosicherungsanlage installiert, die den Diebstahl der unersetzlichen Bände verhindern soll. Die Bibliotheksleitung wollte die Sicherheitsebene in den Lese- und Aufbewahrungsräumen durch eine fortschrittliche Technologie erhöhen. Dazu erklärt der Verantwortliche für die Koordination der Informatikdienste der Bibliothek, Luciano Ammenti: „Ein eingehender Angebotsvergleich und die Empfehlung des in Rom ansässigen Systemintegrators Seret S.p.A. haben uns zu MOBOTIX geführt, denn die IP Megapixel- Technologie der Kameras des Unternehmens wird unseren Anforderungen perfekt gerecht. Unser Ziel war eine generelle und systematische Kontrolle über die in den Leseräumen konsultierten Bücher und über die Bewegungen der Personen innerhalb des Gebäudes. Wir wollten ein engmaschiges System zur Kontrolle aller Räume mit Videoaufzeichnung aller Ereignisse.“

 

Ein Projekt mit höchsten Anforderungen zum Schutz der Vergangenheit

Viele Bereiche wie der Manuskriptkeller werden schon seit mehreren Monaten per Videolösung gesichert. Insgesamt wurden an kritischen Punkten der Bibliothek Verwendeter Kameratyp DualNight M12(Leseräume, Ausgänge und Lager) 70 Kameras DualNight M12 installiert. Das Projekt zeichnet sich durch seine Innovativität und Originalität aus und hebt sich von anderen Sicherheitssystemen ab. Die IP Megapixel-Kameratechnologie von MOBOTIX wird mit der RFID- Technologie (Radio Frequency Identification) vereint, bei der Mikrochipfunktionen genutzt werden. Mithilfe der RFID-Technologie, die sowohl bei den Identifikationsausweisen als auch bei den in die Bücher integrierten Mikrochips zum Einsatz kommt, können Personen den von ihnen benutzten Schriftstücken und Büchern zugeordnet und die Bewegungen der Besucher innerhalb der Bibliothek Der Lesesaal ist natürlich auch überwacht. Die Kameras werden bei flüchtigem Hinsehen nicht bemerkt.nachverfolgt werden. Dazu wurde die Bewegungserkennung der an 20 Ausgängen positionierten MOBOTIX-Kameras aktiviert. Somit ist es möglich, diese Personen zu identifizieren und dem jeweiligen Identifikationsausweis sowie den ausgeliehenen Bänden zuzuordnen. Dank einer speziellen hierfür entwickelten KI-Software (Künstliche Intelligenz) ist es zudem möglich, den Mikrochip dem jeweiligen Videoclip der Kamera zuzuordnen, um die Aufzeichnungen über einen einzigen Suchschlüssel wahlweise nach dem Titel des Buchs, dem Namen der Person oder dem Zeitpunkt des Durchgangs schnell und einfach zu überprüfen. Alle Bilder der Videokameras werden ein Jahr lang im Zentrum zur Datenauswertung gespeichert, das nur für autorisierte Personen zugänglich ist. Mit diesem hochmodernen System wird die Sicherheit aller Bände der Bibliothek gewährleistet, wobei etwaige Auffälligkeiten rechtzeitig festgestellt werden können. Wenn sich eine Person unrechtmäßig einen Band der Bibliothek aneignet, wird dies durch die Kombination der RFID- und Videosicherheitssysteme sofort erkannt. Beim Verlassen des Gebäudes durch einen der Bibliotheksausgänge wird dann ein Alarm ausgelöst. Die zuständige Person an der Buchausgabe kann die Kameraaufzeichnung nutzen, um den verantwortlichen Mitarbeiter zu informieren, in dessen Bereich sich der Vorfall ereignet hat.

 

Eine enge Zusammenarbeit auf lange Zeit hinaus

Luciano Ammenti ist begeistert: „Wir sind mit dem Verlauf des Projekts äußerst zufrieden, denn wir haben jetzt eine Videosicherheitsanlage, die sich grundlegend von den aktuell verwendeten Systemen abhebt. Mit der IP Megapixel-Technologie von MOBOTIX weisen die Aufzeichnungen eine hervorragende Qualität auf. Für uns war es wichtig, klare und verzerrungsfreie Bilder zu erhalten, mit denen das Gesicht der Personen und deren Identität einwandfrei ermittelt werden können. Die Kameras sind leicht installierbar, und deshalb mussten wir keine strukturellen Veränderungen an unserem Gebäude aus dem sechzehnten Jahrhundert vornehmen. Mit Unterstützung von MOBOTIX und des Systemintegrators Seret S.p.A. ist es uns auch gelungen, eine spezifische Software zu entwickeln, mit der wir das gesamte System überwachen und sämtliche Möglichkeiten voll ausschöpfen können. Die enge Zusammenarbeit, die im Rahmen des Projekts entstanden ist und mit Sicherheit auch zukünftig fortgesetzt wird, bildet die Grundlage für eine weitere erfolgreiche Arbeit.“

 

 

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