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Branche Sicherungsdienstleistungen: Unfälle durch Konfrontation nehmen zu
Nach einer kurzen Stagnation während der Coronavirus-Pandemie ist die Branche Sicherungsdienstleistungen wieder auf Wachstumskurs – und muss sich auf immer mehr Arbeitsunfälle durch Konfrontation einstellen. Das belegt der zweite Security-Report der gesetzlichen Unfallversicherung VBG, der erstmals in komplett digitalisierter Version vorliegt. Er liefert Unternehmen umfassende Analysen zu strukturellen Entwicklungen und zum Unfallgeschehen in der Sicherungsdienstleistungsbranche.
Der neue Report zeigt: Im Zeitraum von 2018 bis 2022 stieg die Zahl der Beschäftigten im Security-Sektor um fast neun Prozent. „Während der Pandemie 2020 und 2021 konnten viele Sicherheitsleistungen nicht erbracht werden, da zum Beispiel Veranstaltungen nur sehr eingeschränkt stattfanden“, sagt Ralf Servas vom Präventionsfeld Sicherungsdienstleistungen der VBG. Während einige Betriebe in dieser Zeit aufgeben mussten, orientierten sich viele Beschäftigte um. „Seit 2022 gibt es wieder mehr Veranstaltungen, sodass neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt werden konnten“, so Servas.
Unfallursache Nummer eins: Stolpern, Rutschen und Stürzen
Bereits seit längerem ist laut Servas zu beobachten, dass das Sicherheitsbedürfnis der Menschen zunimmt: „Immer mehr Sicherungsdienstleister sind daher in immer mehr Bereichen im Einsatz.“ Die Folge: Auch die Zahl der registrierten Unfälle in der Branche wächst – von 2021 auf 2022 bereits um sechs Prozent. Stolpern, Rutschen und Stürzen sind dabei die Nummer eins unter den Unfallursachen (34,8 Prozent). Besonders häufig kommen sie im Einsatzbereich mit dem höchsten Unfallaufkommen vor, dem Werk- und Objektschutz (21,2 Prozent) – meist infolge schlecht beleuchteter und befestigter Wege.
Besonders viele Unfälle gibt es auch in den Bereichen Detektive, Kaufhaus- und Shopguards (10,3 Prozent) sowie öffentlicher Personennahverkehr (10,0 Prozent). Servas: „Einige Einsatzbereiche, für die früher ausschließlich die Polizei zuständig war, wurden von Sicherungsdienstleistern übernommen, was sich in der Unfallstatistik widerspiegelt.“
Ein weiteres Ergebnis des VBG-Reports: Sehr häufig passieren Unfälle, wenn im direkten Kundenkontakt zwischen Sicherungsdienstleistern und Kundinnen sowie Kunden Konflikte eskalieren, etwa bei einer Fahrkartenkontrolle oder im Fall eines Ladendiebstahls. Die Zahl der Unfälle durch Konfrontation hat sich von 1988 bis 2022 fast verfünffacht und liegt derzeit bei 34,6 Prozent.
Security-Report: Orientierung für mehr Planungssicherheit
Unternehmen der Branche können Unfällen vorbeugen, indem sie ihre Beschäftigten für ihr spezielles Einsatzgebiet qualifizieren und Einsätze im Vorfeld bestmöglich planen, etwa mithilfe einer Gefährdungsbeurteilung und des Security-Reports der VBG. Er bietet Unternehmen Orientierung zu Entwicklungen in der Branche Sicherungsdienstleistungen und erleichtert die Vorbereitung von Einsätzen. Ergänzt werden die übersichtlich aufbereiteten Analysen durch Hinweise auf die Präventionsangebote der gesetzlichen Unfallversicherung.
Andreas Paulick, Geschäftsführer des Bundesverbands der Sicherheitswirtschaft (BDSW): „Der VBG-Security-Report ist der einzige dieser Art, der verlässlich über Zahlen und Fakten und das Unfallgeschehen in der privaten Sicherheitswirtschaft Auskunft gibt. Er hilft den Sicherheitsunternehmen bei der Umsetzung ihrer Präventionspflichten, mit geeigneten Maßnahmen Unfällen oder Berufskrankheiten zu begegnen und Maßnahmen für zielgerichtete und präventive Interventionen abzuleiten.“
Zum Download des VBG-Security-Reports 2023: https://vbg-securityreport.de/start
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