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VERHANDLUNGSSTRATEGIEN: FRAUEN IN FÜHRUNGSPOSITIONEN

Von Allison Elias, Assistenzprofessorin für Betriebswirtschaftslehre, Darden School of Business

Verhandlungen im Geschäftsleben werden traditionell als Turnier angesehen: ein Spiel mit Gewinnern und Verlierern, in dem der Sieger auf Kosten des machtlosen Verlierers triumphiert.

Dennoch ist dieser Rahmen möglicherweise nicht optimal. Frauen können ihre Karriere mit beziehungsorientierten und kreativen Strategien vorantreiben, die auf den Aufbau von langfristiger Zusammenarbeit und Vertrauen ausgerichtet sind. Dies ist eine sehr gute Nachricht für Frauen in der Geschäftswelt, die als „weiblich“ geltenden Stärken besser zur Geltung bringen wollen.

Für Führungskräfte, die auf ihre beruflichen Netzwerke und ihren Ruf innerhalb ihrer Organisation oder Branche großen Wert legen, ist es wichtig, Beziehungskapital mit anderen aufzubauen, vor allem wenn es sich um Parteien handelt, mit denen in Zukunft möglicherweise wiederholt verhandelt werden muss. Der "Winner take all" ist ganz bestimmt nicht der beste Ansatz.

Für Frauen - und insbesondere für jene Frauen, die die Taktik des "starken Arms" bei traditionellen Verhandlungen nicht mögen - kann ein Umdenken in Bezug auf den Aufbau von Beziehungen und die gemeinsame Lösung von Problemen ermutigend sein, nicht zuletzt, weil es an die Erwartungen anknüpft, die andere an uns stellen, und an bestimmte Kompetenzen, die viele von uns bereits einsetzen. Es geht nämlich darum, Verhandlungen als etwas betrachten, das Sie nutzen können, um bessere Beziehungen zu knüpfen und letztendlich optimale Ergebnisse für sich selbst zu erzielen.

Fünf Tipps für eine bessere Verhandlungsführung

Wenn man den Wünschen oder Bedürfnissen der anderen Partei Vorrang einräumt, ist das nicht nur "nett", sondern kann langfristig für beide Parteien einen Mehrwert schaffen, sofern die Verhandlungspartner auch ihre eigenen Prioritäten im Auge behalten und ihre Wünsche klar formulieren. Zu diesem Zweck finden Sie hier einige Empfehlungen für Frauen in Führungspositionen - Techniken und Tipps, die ihnen bei aller Art Verhandlungen helfen können, von einem Stellenangebot bis hin zu den alltäglichen Anforderungen des Unternehmenslebens.

1. Wechseln Sie von Win-Lose zu Win-Win.

Beginnen Sie damit, die Bedeutung von Verhandlungen für Sie gezielt neu zu definieren. Es handelt sich nicht darum, zu gewinnen, sondern Informationen zu sammeln, Beziehungen aufzubauen und Möglichkeiten vorzuschlagen. Wenn Sie die Vorstellung von Verhandlungen als Schlachtfeld aufgeben, wenden Sie sich von etwas, das sich negativ und beängstigend anfühlt, hin zu einem optimistischen, kollaborativen und positiven Ansatz, der für Frauen besonders ermutigend sein kann.

2. Verhandeln ist eine Fähigkeit, keine Gabe

Es ist erwiesen, dass Frauen anfälliger für Ängste und Selbstzweifel sind als Männer, insbesondere in Bezug auf ihre Fähigkeiten. Angst kann dazu führen, dass ein Verhandlungspartner eher dazu neigt, suboptimale Optionen zu akzeptieren. Hier hilft es, zu verstehen, dass Verhandeln eine Kompetenz ist, die wie jede andere auch erlernt und entwickelt werden kann. Frauen sollten sich bewusst Gelegenheiten zum Verhandeln suchen; dies wird dazu beitragen, ihre Selbstwirksamkeit zu stärken, was wiederum das Gefühl der Verletzlichkeit und des Unbehagens, das mit Angst einhergeht, verringern kann.

3. Formulieren Sie die Botschaft.

Die Forschung zeigt, dass Frauen weniger durchsetzungsfähig sind, wenn sie in ihrem eigenen Interesse verhandeln, aber wesentlich energischer, wenn sie die Interessen anderer vertreten und voranbringen. Hinzu kommt, dass Frauen, die für ihre eigenen Fähigkeiten selbstbewusst einstehen, zu gewissen Vorurteilen gegen Sympathie neigen. Um solchen Vorurteilen entgegenzuwirken und das Gefühl von Macht und Durchsetzungsvermögen im Verhandlungskontext zu stärken, sollten Sie Ihre Botschaften sorgfältig formulieren. Denken Sie darüber nach, wie Sie Ihre eigenen Stärken und Fähigkeiten mit einem gemeinsamen Interesse an den Bedürfnissen und Herausforderungen der anderen Parteien verbinden können. Fragen Sie ruhig, aber fragen Sie strategisch.

4. "Gestalten" Sie das Gespräch.

Studien zeigen darüber hinaus, dass Frauen, die sich Führungspositionen sichern, in der Regel "Bending"- oder "Shaping"-Strategien beim beruflichen Aufstieg anwenden. Mit anderen Worten, diese Frauen unterbreiten Vorschläge oder Anregungen, die über den unmittelbaren oder offensichtlichen Rahmen der Verhandlung hinausgehen - und die für beide Parteien zu besseren Ergebnissen führen können. Beispielsweise könnten Sie eine erweiterte Aktivität vorschlagen - etwas, das Ihnen ein breiteres Betätigungsfeld bietet oder die Möglichkeit, nützliche neue Fähigkeiten zu erwerben - oder die Übernahme von mehr Verantwortung, um die Abläufe zu verbessern oder zu rationalisieren. Stellen Sie sicher, dass Sie die Vorteile für Sie, Ihr Team und das gesamte Unternehmen durchdenken und darlegen.

5. Führen Sie eine Due-Diligence-Prüfung durch.

Information ist Macht, und nirgendwo ist sie so wichtig wie in einer Verhandlungssituation. Wenn Sie sich um eine neue Stelle oder ein neues Unternehmen bewerben, sollten Sie sich unbedingt über die wichtigsten Geschäftsinteressen, die Unternehmenswerte und die Wettbewerbsvorteile des Teams oder Unternehmens informieren. Versuchen Sie, etwaige interne Konflikte im Zusammenhang mit Ressourcen oder Budgets in den Griff zu bekommen und herauszufinden, wie sich diese auf Ihre Strategie und die Ergebnisse auswirken könnten. Und denken Sie daran, dass alle Teammitglieder oder Mitarbeiter wertvolle Informationen liefern können. Machen Sie es sich zur Priorität, Unterstützung aufzubauen und Fürsprecher unter Managern und Kollegen zu finden. Zeigen Sie, dass Sie hart arbeiten können, dass Sie sympathisch sind und dass Sie sich für die Stelle und das Unternehmen engagieren.

Die Vorstellung, dass Frauen bei Verhandlungen - sei es bei der Aushandlung eines Geschäfts, einer Gehaltserhöhung, eines neuen Arbeitsplatzes oder bei der Forderung nach mehr Ressourcen - nicht so erfolgreich sind wie Männer, ist völlig falsch.

Die Herausforderung für Frauen in Führungspositionen besteht darin, dieses Narrativ zu revidieren und kreativer darüber nachzudenken, wie sie Verhandlungen einsestzen können, um fruchtbarere Beziehungen zu knüpfen, die zu besseren Ergebnissen für alle führen.

 

Fussgänger mit Kopfhörer
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Volle Konzentration ist gefragt

Wer am Steuer eines Autos während der Fahrt telefoniert, Textnachrichten liest oder versendet, geht ein massiv erhöhtes Unfallrisiko ein, warnen die Unfallforscher von DEKRA. Gefährdet sind aber auch Fußgänger und Radfahrer, die sich vom Smartphone ablenken lassen oder mit Kopfhörern unterwegs sind.

„Bei Langeweile zu Hause ist Ablenkung höchst erwünscht, im Straßenverkehr ist sie aber völlig fehl am Platz“, warnt DEKRA Unfallforscher Luigi Ancona. „Die Anforderungen an uns als Verkehrsteilnehmer sind so komplex, dass wir unsere volle Aufmerksamkeit brauchen, wenn wir sicher nach Hause kommen wollen. Im Verkehrsgeschehen funktioniert ‚Multitasking‘ absolut nicht, denn der Mensch ist dazu nur sehr begrenzt in der Lage. Hier ist jederzeit volle Konzentration gefragt.“

Im Jahr 2020 über 413.000 Handyverstöße

Laut einer Studie des AZT (Allianz Zentrum für Technik) ist Unachtsamkeit der Auslöser für jeden zehnten Autounfall mit Verletzten. Dies würde bedeuten: Ablenkung führt im Straßenverkehr zu mehr Getöteten als Alkohol. In der amtlichen Statistik spiegelt sich dies allerdings noch nicht wider. Auf die erstmals für das Jahr 2021 separat ausgewiesene Unfallursache Ablenkung entfallen insgesamt 2,0 Prozent der Unfälle mit Personenschaden, 0,3 Prozent auf die Nutzung elektronischer Geräte.

„Wir müssen hier von einer sehr hohen Dunkelziffer ausgehen“, sagt Ancona. Bei einer Verkehrsbeobachtung der DEKRA Unfallforschung im Jahr 2017 waren zu jedem Zeitpunkt im Schnitt 7 Prozent der Autofahrer durch ihr Handy abgelenkt. Das Problem unterstreichen auch Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes: Im Jahr 2020 wurden bundesweit mehr als 413.000 Handyverstöße registriert und geahndet, obwohl sie nur einen Teil aller Ablenkungsfälle erfassen. Zur Unfallgefahr kommt eine saftige Strafe hinzu: Wer am Steuer ein elektronisches Gerät vorschriftswidrig nutzt, muss mit 100 Euro Bußgeld und einem Punkt im Flensburger Zentralregister rechnen, bei Gefährdung oder Unfall mit bis zu 200 Euro und zwei Punkten.

Drei Sekunden bei Tempo 80 bedeuten 67 Meter Blindflug

„Wer würde am Steuer eines Fahrzeuges freiwillig für mehrere Sekunden die Augen schließen? Sicherlich die allerwenigsten von uns“, so der DEKRA Unfallforscher. Dennoch können es sich viele nicht verkneifen, beim Fahren ihre Nachrichten zu checken. „Der Effekt ist derselbe: Wer bei 50 km/h drei Sekunden aufs Smartphone schaut, legt fast 42 Meter im Blindflug zurück, bei Tempo 80 sind es fast 67 Meter.

Von der eigentlichen Fahraufgabe können die verschiedensten Aktivitäten ablenken, wie etwa ein anspruchsvolles Telefonat, das Lesen und Schreiben von Nachrichten, Gespräche mit Mitfahrern, Essen, Trinken, Rauchen, die Zuwendung zu Kindern auf dem Rücksitz, Tiere im Fahrzeug oder auch die Bedienung des Navigations- oder Audio-Systems, oft über ein komplexes Touch-Display.

 „Grundsätzlich ist dies alles problematisch, das eine mehr, das andere weniger“, betont Ancona. „Jede Nebentätigkeit, bei der die Konzentration auf das Verkehrsgeschehen verlorengeht, birgt ein Gefährdungspotenzial – für einen selbst wie für andere“, so der Unfallforscher. 

Wichtige Informationen gehen verloren

Fussgänger mit Smartphones
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Ohne Abstriche gilt das auch für Fußgänger und Fahrradfahrer. Ihnen drohen bei Kollisionen in der Regel erheblich schwerere Verletzungen als den besser geschützten Autofahrenden. Wer zum Beispiel beim Queren der Fahrbahn Textnachrichten liest oder schreibt, verpasst oft wichtige Informationen über die Verkehrssituation und kann nicht angemessen reagieren.

Und wer sich einen Kopfhörer überstreift, unterschätzt, dass wir auch die akustischen Informationen und Signale brauchen, um uns sicher im Straßenverkehr zu bewegen; sei es das Hupen eines Autos, das Klingeln einer Straßenbahn oder eines Radfahrers, ein Fahrgeräusch oder das Martinshorn eines Notarztwagens. Die Empfehlung des Unfallforschers ist klar: „Immer die volle Konzentration auf das Verkehrsgeschehen. Und das bedeutet: Nicht nur die Augen, sondern auch die Ohren offenhalten!“

Er erinnert daran, dass es – wie am Steuer eines Autos – auch beim Fahrradfahren untersagt ist, das Smartphone in die Hand zu nehmen. Wer beim Radeln telefoniert, fotografiert oder Nachrichten verschickt, begeht einen Verkehrsverstoß, der mit 55 Euro Verwarnungsgeld geahndet wird, bei Gefährdung steigt der Satz auf 75 Euro.

Ablenkung im Straßenverkehr ist eines der Themen im DEKRA Verkehrssicherheitsreport 2022 „Mobilität junger Menschen“. Der gesamte Report ist online zu finden unter www.dekra-roadsafety.com

-PM DEKRA-

 

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Russische Desinformationskampagnen in Deutschland

Gegenmaßnahmen der Bundesregierung und Behörden – Kritik und Vorschläge

Von Prof. Dr. Stefan Goertz, Hochschule des Bundes, Fachbereich Bundespolizei

Russische Desinformationskampagnen gegen Deutschland und andere europäische Staaten sind kein neues Phänomen, haben allerdings seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine eine neue Qualität und Quantität angenommen.
Einführend werden die Gegenmaßnahmen der Bundesregierung und der Behörden dargestellt, diese beurteilt und kritisiert und abschließend dann neue Maßnahmen, Akteure und Mittel vorgeschlagen.

Gegenmaßnahmen der Bundesregierung und Behörden

Als für die Bekämpfung russischer Desinformationskampagnen zuständige Organe beschreibt die Bundesregierung das Auswärtige Amt (AA), das Bundespresseamt (BPA) sowie das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) und seine nachgeordneten Behörden (vor allem das Bundesamt für Verfassungsschutz), die das Internet hinsichtlich dort kursierender falscher oder irreführender Informationen beobachten.1 Die Bundesregierung betreibe nach eigenen Angaben eine „proaktive faktenbasierte und zielgruppengerechte Kommunikation zur aktuellen Lage und zu den ergriffenen Maßnahmen“. Neben „angemessenen reaktiven Maßnahmen, wie der Richtigstellung von Falschinformationen“, stünden „Prävention und der Aufbau von gesamtstaatlicher und gesellschaftlicher Resilienz“ im Fokus.2 Hierzu führte die Bundesministerin des Innern und für Heimat, Nancy Faeser, im Mai 2022, in der ersten Hochphase russischer Desinformationskampagnen gegen Deutschland seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, aus: „Der Kampf gegen Desinformation ist eine zentrale Herausforderung zum Schutz unserer Verfassung – deshalb dürfen wir diesen Schutz nicht nur als behördliche Aufgabe des BfV verstehen. Verfassungsschutz ist eine umfassende Aufgabe von Staat und Gesellschaft“.3 Bundesministerin Nancy Faeser bewertete es als Erfolg, dass die EU wenige Tage nach Beginn des Krieges Sanktionen gegen die russischen Medien Russia Today und Sputnik verhängte und damit die Reichweite russischer staatsnaher Medien eingeschränkt habe. Hierbei räumt Faeser jedoch ein, dass seit den EU-Sanktionen gegen diese staatsnahen russischen Medien pro-russische Desinformation und Propaganda verstärkt über Accounts in den sozialen Medien verbreitet werde. Außerdem werde versucht, „die Nutzerinnen und Nutzer auf alternative Plattformen wie zum Beispiel Telegram umzuleiten“.4 Von Telegram aus kann die russische Propaganda leicht von anderen Akteuren, Gruppen und Einzelpersonen verbreitet werden.

Abschließend betonte Bundesinnenministerin Faeser, dass „der Kampf gegen Desinformation eine zentrale Herausforderung zum Schutz unserer Verfassung“ sei und dieser Schutz „nicht nur als behördliche Aufgabe des Bundesamtes“ verstanden werden dürfe, da Desinformation „vor allem in den Bereichen unserer Gesellschaft auf fruchtbaren Boden“ falle, „wo Ressentiments und Verschwörungsmythen ohnehin weit verbreitet“ seien.5

Wirksamkeit der Gegenmaßnahmen, die aktuelle Bedrohungslage, Kritik an den Gegenmaßnahmen

Nach Angaben von Eleonora Heinze und Manuel Steudle stehe Deutschland russischen Desinformationskampagnen „relativ unvorbereitet gegenüber“. Eines der Probleme seien die „fehlende Ausbildung staatlicher Institutionen“ sowie die „mangelhafte öffentliche Kommunikation von Seiten der Politik“, obwohl „Politik und Sicherheitsbehörden nach Expertenmeinung genau wissen, wer hinter diesen Desinformationskampagnen steckt“.6 Hier verweisen Heinze und Steudle auf die Positivbeispiele Tschechien und Estland, die sich mit einem „Zusammenspiel aus staatlichen und zivilgesellschaftlichen Mitteln in erprobter Weise erfolgreich gegen russische Desinformationskampagnen behaupten“.7

Eine Datenauswertung des WDR, des NDR und der Süddeutschen Zeitung zeigte bereits im April 2022, dass Facebook nicht gegen die russischen Desinformationskampagnen in Deutschland ankommt. Eine Vielzahl von Fake News, beispielsweise über die Massaker und Gräueltaten russischer Soldaten an Ukrainnerinen und Ukrainern von Butscha, verbreiteten sich im April 2022 auf Facebook rasant. Videos mit Fake News russischer Desinformationskampagnen wurden in Deutschland tausende Male angeschaut. Die Auswertung einer Stichprobe von Facebook-Seiten durch den WDR, den NDR und die Süddeutsche Zeitung zeigte, „Postings und Seiten, die die Gräueltaten in Zweifel ziehen, verzeichnen hohe Wachstumsraten und Views – ohne gelöscht oder als falsch markiert zu werden“.8 Die Massaker und Gräueltaten von Butscha wurden in jenen russischen Fake News-Videos mit „das inszenierte Blutbad von Butscha“ oder „die Lüge von Butscha“ betitelt. Genannt werden vermeintliche „Beweise“, wie es sei „kein Blut an ukrainischen Autos“ gefunden worden, die Körper der zum Teil gefesselten Menschen hätten „keine Leichenstarre“ aufgewiesen, oder es seien „gar keine Leichen gefunden worden“, behaupten andere.9 Zur Facebookseite der russischen Botschaft in Deutschland, die seit dem Beginn des Krieges unbehelligt Desinformation, Propaganda und Fake News in Deutschland verbreiten kann, kamen zahlreiche kleine Accounts aus dem verschwörungsideologischen Millieu, beispielsweise die Facebookseite „Anonline“. Diese wurde unmittelbar nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegründet, nach vier Wochen und 250 Pro-System-Putin-Posts folgten ihr in Deutschland im April 2022 über zehntausend Menschen. Insgesamt, so zeigt es die Analyse des WDR, des NDR und der Süddeutschen Zeitung, wurden von „Anonline“ gepostete Videos mehr als zwei Millionen Mal gesehen. Facebookseiten wie diese gibt es viele und ihre Followerzahlen verzehnfachten sich teilweise innerhalb einer Woche nach dem Beginn des Angriffskrieges.10 Hier scheinen die zuständigen deutschen Ministerien und Behörden noch keine wirksamen Gegenmittel gefunden zu haben.

Das Bundesinnenministerium zeigte sich Ende August 2022 beunruhigt über gefälschte und täuschend echt aussehende Medien-Websites mit pro-russischen Desinformationen rund um den Ukraine-Krieg. So teilte ein Sprecher des Bundesministeriums des Innern und für Heimat mit: „Wir haben mit Sorge zur Kenntnis genommen, dass über Fake-Accounts in bestimmten sozialen Medien täuschend echt aussehende, allerdings gefälschte Webauftritte von etablierten Nachrichtenseiten verlinkt werden. Dort werden demnach erfundene Nachrichten und gefälschte Videos – Teil der russischen Desinformationskampagnen – verbreitet. „Diese verfolgen das Ziel, Vertrauen in Politik, Gesellschaft und staatliche Institutionen zu untergraben“, erklärte der Sprecher des Bundesinnenministeriums.11

Unter anderem wurden Seiten der großen und auflagenstärksten Tageszeitung „Bild“ und des auflagenstarken Wochenmagazins „Spiegel“ nachgebaut. Dazu erklärte die „Spiegel“-Verlagsgruppe: „Leider werden unsere Marken immer wieder für vergleichbare Aktionen missbraucht. Wir prüfen regelmäßig rechtliche und technische Möglichkeiten und gehen im Einzelfall auch gegen diese Art Missbrauch vor.“12

Die am 27. Februar zerstörte russische Militärausrüstung.
© Von Ukrinform TV / Ukrainian Armed Forces - File:Буча. Бій на Вокзальній та розстріли.webm (brightness-corrected and sharpened frame), CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=117816613

Das ZDF sprach Ende August 2022 von der größten Desinformations-Kampagne in Deutschland bisher: Nachgemachte Medienseiten als Teil einer großflächig angelegten russischen Desinformationskampagne verbreiten, mutmaßlich vom System Putin orchestriert, Propaganda, hunderte Fake-Accounts teilen sie massenhaft in Sozialen Medien. Die Versuche, die öffentliche Meinung in Deutschland mit pro-russischer Propaganda zu beeinflussen, haben nach Angaben des ZDF eine zuvor nicht gekannte Dimension erreicht. Bei dieser neuen, großflächig angelegten Desinformations-Kampagne Russlands wurden massenweise Webseiten großer Medienmarken wie Bild, Welt, t-online und Spiegel täuschend echt nachgebaut, um genau solche Fake News und Fake-Videos in die Welt zu setzen. Ein Heer von extra angelegten Fake-Accounts verbreitet in einem zweiten Schritt diese Falschnachrichten in den Sozialen Medien. Der Tenor der meisten Videos und Meldungen lautet: Die Sanktionen Deutschlands und der EU gegen Russland müssten sofort aufhören, sonst werde Deutschland verarmen, es drohe Hunger, Menschen könnten im Winter erfrieren, die Wirtschaft kollabieren. Das strategische Ziel dieser russischen Desinformationskampagne besteht darin, die Bevölkerung verunsichern, Stimmung zu machen gegen die EU-Sanktionen und gegen deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine.13

Obwohl einige dieser Fake Seiten gelöscht werden konnten sind zahlreiche diese Fake Videos weiterhin in Sozialen Medien im Umlauf und ihre Urheber sorgen für immer neuen Nachschub. Ein Heer von vermutlich hunderten Fake-Profilen bei Facebook und Twitter verbreiten die Inhalte tausendfach, diese werden hunderttausendfach konsumiert. Fake-Profile teilen die Propaganda-Videos und -Artikel teilweise in ihren eigenen Timelines, posten sie aber auch als Kommentare unter Facebook-Beiträge und Tweets anderer Institutionen, um ihre Reichweite noch zu erhöhen und sie in die Nähe von seriösen Medien und Institutionen zu bringen. So vor allem bei Medien wie der Deutschen Welle (die mit englischsprachigen Artikeln eine europa- und weltweite Reichweite hat), dem Tagesspiegel oder dem Bayerischen Rundfunk), bei großen Marken (Mercedes, XXXLutz), auch auf den Facebook-Seiten der US-Botschaft, der Berliner Charité oder der AfD Berlin fanden sich Propaganda-Kommentare mit den entsprechenden Links zu den Propaganda-Inhalten. Klein wies Ende August 2022 auf ZDF darauf hin, dass aktuell Seiten bei Facebook diese Fake News nicht nur verbreiten, sondern dafür sogar noch Werbung bei Facebook schalten, wodurch sich die Desinformation noch schneller verbreitet und Facebook sogar Geld damit verdient.14

Konstantin von Notz, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen und Vorsitzender des Parlamentarischen Kontrollgremiums, wodurch er einen sehr umfassenden und profunden Informationsstand hat was Informationen der deutschen Nachrichtendienste zu den russischen Desinformationskampagnen angeht, sagte Ende August 2022, die Dimension von Desinformationskampagnen zur intransparenten Manipulation demokratischer Diskurse habe ein „besorgniserregendes Ausmaß“ angenommen. Neben Sicherheitsbehörden und Plattformbetreibern sei auch die Politik gefragt, so von Notz: „Wir brauchen neue und bessere Strukturen zur Erkennung und Abwehr dieser hybriden Bedrohungen“.15 Dies entspricht der oben geäußerten Kritik an den bisherigen Maßnahmen der zuständigen deutschen Ministerien und ihrer Behörden gegen die russischen Desinformationskampagnen.

Als Zwischenfazit bleibt festzustellen, dass mit dem Stand des Spätsommers 2022 die aktuellen Maßnahmen der Bundesregierung und ihrer Behörden gegen die russischen Desinformationskampagnen in Deutschland – oben dargestellt – nicht ausreichen und dass es nach Angaben des stellv. Vorsitzenden der Grünen im Bundestag und Vorsitzenden des Parlamentarischen Kontrollgremiums, Konstantin von Notz neuer „neuer und besserer Strukturen zur Erkennung und Abwehr dieser hybriden Bedrohungen“16 bedürfe.

Vorschläge – Neue Gegenmaßnahmen, Akteure und Mittel

Daher sollten umgehend folgende Maßnahmen von der Bundesregierung, den zuständigen Ministerien und deren Behörden getroffen werden:

 Ein staatliches Zentrum bzw. ein Beauftragter für die Analyse von Desinformationskampagnen und Fake News sowie das Veröffentlichen von Counter-Narratives sollte umgehend beauftragt werden, als Bindeglied zwischen den Medien, den Sozialen Medien und den Behörden.

 Die Forschung zum Themenbereich Desinformationskampagnen, Fake News, Narrative, Strategien und Akteure sowie Counter-Narratives muss dringend und schnellstmöglich intensiviert werden und dafür benötigt es eine bundesweite Strategie und Konzeption. Die beteiligten Ressorts, beispielsweise das Innenministerium und das Verteidigungsministerium verfügen über eigene Hochschulen und Universitäten. Dort sollten umgehend Forschungsprofessuren geschaffen werden, die so schnell wie möglich umfassende Forschungsprojekte zu den umfangreichen Aspekten dieses Themas initiieren. Um diese Forschung wirksam zu koordinieren wäre hier das oben erwähnte staatliche Zentrum bzw. ein Beauftragter für die Analyse von Desinformationskampagnen und Fake News sowie das Veröffentlichen von Counter-Narratives von größter Bedeutung.

 Die Abwehr von Desinformationskampagnen und Fake News muss erkennen, dass es sich hier um ein gesamtgesellschaftliches Phänomen handelt, bei dem unbedingt und schnellstmöglich eine staatliche Stelle eingerichtet werden muss, die bundesweit koordiniert, wie die Medienkompetenz von Schülern gestärkt werden kann. Resilienz gegen Desinformationskampagnen benötigt eine starke Medienkompetenz. Diese muss sofort, umfassend, koordiniert in den Schulen initiiert werden, von Experten vermittelt, mit einem ausführlichen Stundenansatz. Hiermit ist nicht gemeint, dass Gemeinschaftskunde/Politik/Deutsch/Informatiklehrer „mal im Unterricht darüber sprechen“. Dies muss sehr umfassend von Experten auf verschiedenen Ebenen durchgeführt werden (Politikwissenschaftler, Extremismusforscher, Medienwissenschaftler; Präventionsangebote müssen gründlich geschult sowie praktische Trainings durchlaufen werden, auch die psychologische Ebene muss inkludiert werden).

 Medienkompetenz muss ein großer zukünftiger Schwerpunkt an den Schulen darstellen und danach im Rahmen von politischer Bildung durch Angebote zu lebenslangem Lernen, für alle Altersgruppen, ergänzt werden. Es geht hier um lebenslange Resilienz gegen Desinformationskampagnen, Fake News und Propaganda, um das Stärken bzw. Aufbauen einer demokratischen Resilienz. Dies muss in einem whole-of-society approach angegangen werden.

 Eine europaweite Vernetzung des oben vorgeschlagenen staatliches Zentrum bzw. eines Beauftragter für die Analyse von Desinformationskampagnen und Fake News sowie das Veröffentlichen von Counter-Narratives sowohl mit der EU selbst als auch mit den einzelnen EU-Staaten müsste sofort initiiert werden, da es gerade im Bereich nordeuropäischer Länder wie Finnland und osteuropäischer Länder wie Tschechien und Polen best practice und lessons learned-Erkenntnisse gibt, weil diese Staaten schon seit vielen Jahren russischen Desinformationskampagnen ausgesetzt sind.

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Fazit

Oben wurde die Kritik an den bestehenden Gegenmaßnahmen der Ministerien und ihren Behörden gegen die russischen Desinformationskampagnen dargelegt. Sofort eingerichtet werden sollte ein staatliches Zentrum bzw. ein Beauftragter für die Analyse von Desinformationskampagnen und Fake News sowie das Veröffentlichen von Counter-Narratives. Unsere Demokratie benötigt starke Abwehrkräfte gegen Desinformationskampagnen, Fake News, Propaganda und diese Abwehrkräfte müssen in uns gestärkt werden, beginnend mit einer umfassenden Stärkung der Medienkompetenz unserer Schülerinnen und Schüler an den Schulen. Maßnahmen hierfür wurden oben vorgeschlagen.

-Dieser Beitrag stellt die persönliche Auffassung des Autors dar.-

Quellen:

 

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Stromausfälle in Deutschland – ein realistisches Szenario?

Von Uwe Knebelsberger, Corporate Trust

Blackout – im Herbst und Winter 2022 hat dieser Begriff die reelle Chance, das Krisenwort „Corona“ der letzten Jahre an medialer Reichweite zu übertreffen. Die Corona-Pandemie hat unsere Gesellschaft bereits erheblich verändert. Ein möglicher „Blackout“ (langanhaltender Stromausfall) kann die Öffentlichkeit direkt oder indirekt in eine tiefe Krise stürzen.

Dabei ist es von der Wahrnehmung her eher unerheblich, ob es sich um einen landesweiten Blackout (unwahrscheinlich) oder um regional/örtlich begrenzte Stromausfälle (möglich), sogenannte „rolling blackouts“, handeln kann.

Wenn Verantwortliche und Politiker heute bereits davor warnen, wird dies morgen Auswirkungen auf das Verhalten der Bevölkerung und Unternehmen haben. Ob die Wahrscheinlichkeit des Eintritts von Blackout-Lagen sich durch die aktuelle Energiekrise (insbesondere Gas/Öl) verändert, wird sehr kontrovers diskutiert. Aussagen wie vom Präsidenten des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, am 10.09.22, zeigen, welche medialen Reaktionen hervorgerufen werden („Wir sind auf keiner Weise auf so ein Szenario vorbereitet“).

Allerdings zeigen auch Krisenszenarien wir eine Pandemie, dass sich insbesondere Unternehmen frühzeitig und präventiv damit beschäftigen sollten. Was geschieht, wenn ein Unternehmensstandort sich in einem Stadtteil befindet, der vom Netz genommen werden muss? Wie sind Unternehmen darauf vorbereitet, wenn ein Energieversorger regional Industrieunternehmen vom Stromnetz nehmen muss, um eine Grundsicherung für kritische Infrastrukturen oder Privathaushalte zu gewährleisten? In diesem Zusammenhang empfehlen wir dringend, sich in den Unternehmen mit einer solchen Lage präventiv zu beschäftigen. Für das Szenario sind Notfallpläne zu erstellen, in denen nach Priorität für die Geschäftsprozesse des Unternehmens organisatorische und technische Maßnahmen festzulegen sind. Kann zumindest ein Teil des Betriebs für mindestens 72 Stunden aufrechterhalten werden, wie es das BBK (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz) empfiehlt?

Wie bei allen Notfall- und Krisenszenarien ist zu prüfen, wie realistische eine Eintrittswahrscheinlichkeit ist. Im Fall von möglichen Energieausfällen ist ein möglicher Ernstfall durch alle bekannten Rahmenbedingungen sicher höher geworden.

Alle hoffen, dass es diesen Herbst/Winter nicht zum Eintritt eines Worst-Case-Szenarios im Bereich der Versorgungs(un)sicherheit in der Energieversorgung kommen wird. Aber einer Vorbereitung darauf sollte jetzt eine hohe Priorität in den Unternehmen eingeräumt werden.

-PM Corporate Trust-

 

Gefesselte Drohnen als zusätzliches Werkzeug für Safety und Security

Von Christian Kaiser

Gefesselte Drohne
© Copting GmbH
Die Nutzung von Drohnensystemen als weiteres Werkzeug zur Absicherung von Arealen, zur Überwachung weitläufiger Gelände und für weitläufige Arealübersichten haben sich sehr häufig bewährt.

Einzig die limitierte Flugzeit erfordert ein gesteigertes Maß an Material- und Personaleinsatz. Auch spielen die rechtlichen Regelungen zum Einsatz von Flugsystemen eine sehr große Rolle, wo, wie und wann eine Drohne zum Einsatz gebracht werden kann.

Eine erprobte und neue Art des Drohneneinsatzes ist die Nutzung von gefesselten Drohnen. Diese Drohnen werden an ein Kabel angebunden (Fesselung / Tethering), welches der kontinuierlichen Stromversorgung des Flugsystems dient. Auch beinhaltet das Kabel eine Netzwerkfunktionalität, welche die vollständige Steuerung von Flugsystem und der kontinuierlichen Live-Übertragung des Kamerabildes ermöglicht.

Die Flugsysteme können somit dauerhaft eingesetzt werden und fungieren sozusagen als fliegende Masten.

Die Möglichkeit, die Drohnen wie auch die Sensorsysteme über Netzwerk zu steuern, bedeutet auch, dass keine Person als Sicherheitspilot*In bei dem Flugsystem verbleiben muss. Durch die Fesselung ist der Risikobereich, welcher für etwaige Einsatz-Genehmigungen ein wesentlicher Faktor ist, auf die Kabellänge beschränkt. Ein „Fly-Away“ in den Luftraum (Luftrisiko) oder die Gefährdung anderer Personen, Anlagen, Einrichtungen (Bodenrisiko) außerhalb der Kabellänge ist ausgeschlossen.

Mit einer Kabellänge von ca 100m wird übersichtstechnisch ein sehr großes Areal abgedeckt, wobei der Risikobereich auf genau diese 100m um den Aufstiegspunkt begrenzt wird.

Anhand der für die gefesselten Systeme entwickelten Steuerungs- und Visualisierungssoftware und der je nach Kundenwunsch realisierbare Netzwerkanbindung, können diese auch von entfernten Leitstellen vollständig gesteuert werden.

Auch können die Systeme softwaretechnisch in kundeneigene Infrastrukturen eingebunden werden. Somit ist gewährleistet, dass alle Informationen stets in der eigenen Kommunikationsinfrastruktur bleiben. Die Einbindung bestehender Softwarekomponenten wie Alarmanlagen, Leitstellensysteme etc. ist gleichfalls gewährleistet.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass sämtliche Komponenten (Hardware, Software) in Niedersachsen hergestellt und konfektioniert werden. Somit bestehen sehr schnelle Wege für individuelle Anpassungen und Service/Wartung erfolgt direkt vom Hersteller.

Die Copting GmbH, Braunschweig, bietet diese gefesselten Drohnen mit allem notwendigen Zubehör an. Die gefesselten Drohnen können entweder mobil eingesetzt werden oder Copting liefert die gefesselten Drohnen in einem Hangar, in einem Fahrzeuganhänger oder als Aufbauvariante für Pick-Ups an.

copting.de

 

© Deutsche Messe AG 

Erfolgreiche REAS

vfdb-Präsident: Europaweite Zusammenarbeit wichtiger denn je

Der Präsident der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb), Dirk Aschenbrenner, hat sich für eine noch engere Zusammenarbeit aller Akteure in der Gefahrenabwehr über Ländergrenzen hinweg ausgesprochen.

„Um die heutigen und zukünftigen Herausforderungen zu meistern, ist es wichtiger denn je, europaweit zu kooperieren”, sagte Aschenbrenner zum Abschluss der Leitmesse für Rettungswesen, Zivil- und Brandschutz REAS 2022 im italienischen Montichiari. Der vfdb-Präsident hatte gemeinsam mit dem Präsidenten des Deutschen Feuerwehrverbandes, Karl-Heinz Banse, die Schirmherrschaft über die Veranstaltung. „Die REAS hat uns eine hervorragende Gelegenheit zur Interaktion, zum Erfahrungsaustausch und zum Dialog geboten”, so Aschenbrenner. Ähnlich äußerte sich Karl-Heinz Banse: „Technologietransfer und internationale Synergien sind ganz wesentliche Faktoren im Notfallmanagement.“ Zugleich lobte er die Hilfe aus Italien in Deutschland vor einigen Wochen: „Italienische Löschflugzeuge haben einen erheblichen Beitrag bei der Bekämpfung eines besonders ausgeweiteten Waldbrandes in Deutschland geleistet. ”

Unterdessen meldeten die REAS-Veranstalter einen Rekord von mehr als 25.000 Besuchern. Über 240 Aussteller aus Italien und 19 weiteren Ländern waren vertreten. Dank der Partnerschaft mit der INTERSCHUTZ Hannover habe die Messe ihre verstärkte Internationalität unterstrichen, hieß es im Abschlussbericht. vfdb und DFV stellten an ihrem Gemeinschaftsstand unter anderem die Auswertung einer von der vfdb begleiteten Übung zur Waldbrandbekämpfung vor, die der norditalienisch-slowenische Verbund verschiedener Einheiten des Zivilschutzes, der Feuerwehren und Forstbehörden im April 2022 in Tolmezzo durchgeführt hatte. Mit von der Partie war auch diesmal wieder INTERSCHUTZ-Maskottchen Timmy, der Border Collie. Für die Fotografen war er erneut begehrtes Fotomotiv.

-PM vfdb-

 

Clankriminalität. Phänomen, Ausmaß, Bekämpfung.

Dorothee Dienstbühl,
Heidelberg, 2021,
214 Seiten.
ISBN 978-3-7832-0061-4.
Ladenverkaufspreis 26 €.
Dorothee Dienstbühl lehrt als Professorin Kriminologie und Soziologie an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung des Landes Nordrhein-Westfalen in Duisburg. Sie nimmt sich in ihrem Handbuch eines Themas an, das seit Jahren im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses steht, von der Wissenschaft jedoch lange Zeit vernachlässigt wurde.

Die Autorin stellt heraus, dass ihr Buch ein Ergebnis der wissenschaftlichen Begleitung des „Aktionsplans Clan“ ist, einer Maßnahme, die vom Polizeipräsidium Essen durchgeführt wurde. Die Ruhrmetropole gilt seit Jahren als eine Hochburg der Clankriminalität. Dienstbühl gliedert ihr Buch in sieben Kapitel. Nach einer kurzen Einführung geht sie auf „Phänomenologie und Erfassung“ ein, beschreibt unter der Überschrift „Kriminalität und Raum: Polizeiliche Bekämpfungsansätze“, skizziert die „Behördenübergreifende Zusammenarbeit zur Bekämpfung der Clankriminalität“, widmet sich unter „Integration und Prävention“ unterschiedlichen Maßnahmen zur Vorbeugung von Kriminalität, schließt hieran eine Betrachtung der „Kriminologischen Analysemöglichkeiten und Forschungsbedarfe“ an, um schließlich in einem „Schlusskapitel“ ihre Ergebnisse zusammenzustellen. Diese klare Struktur des Buches trägt wesentlich dazu bei, dass es sich insbesondere für Polizisten in der Aus- und Fortbildung als Lernmittel eignet. Diesen Anspruch unterstreichen auch die zahlreichen „Info-Boxen“, in denen wichtige Begriffe erklärt werden.

Clankriminalität ist aus vielen Gründen ein Thema, an dem sich die Geister scheiden. Es stellt sich zum Beispiel die Frage, ob aus kriminologischer Sicht die Verwendung dieses Begriff haltbar ist. Clankriminalität ist kein Rechtsbegriff und es gibt dafür zahlreiche, zum Teil sehr unterschiedliche Umschreibungen. Daneben muss man auch fragen, ob es opportun ist, diesen Begriff zu gebrauchen: Stellt man damit nicht ganze Familien mit dem gleichen Namen unter einen Generalverdacht, öffnet man unter diesem Rubrum nicht einem Racial Profiling Tür und Tor oder redet man damit nicht der Existenz von Parallelgesellschaften das Wort?

Die Autorin positioniert sich mit ihrem Buch in einer zum Teil erbittert geführten Grundsatzdebatte, die von Vertretern des linken und des bürgerlichen politischen Lagers geführt wird. Darüber hinaus scheut sie sich nicht, den Aussagewert der Polizeilichen Kriminalstatistik und der Lagebilder zur Clankriminalität zu hinterfragen. Gerade bei diesem Thema zeigt sich die Problematik eines womöglich sehr großen Dunkelfeldes, das sich zum Teil noch nicht einmal durch die Methoden der Dunkelfeldforschung erfassen lässt. Dienstbühl geht jedoch auf dieses „absolute Dunkelfeld“ nicht näher ein. Ebenso belässt sie es bei einer Aufzählung der allerdings sattsam bekannten grundsätzlichen Schwachpunkte der PKS: Das wechselnde Anzeigeverhalten, die polizeiliche Kontrollintensität, die Änderung der statistischen Erfassung und die Änderung des Strafrechts. Diese Faktoren erschweren die Analyse und machen Langzeitbetrachtungen zum Teil unmöglich.

Die eigentliche Betrachtung der Clankriminalität fußt, wie bereits gesagt, im Wesentlichen auf einer Studie aus Essen. Mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen kann die Autorin Clanfamilien arabisch/türkischer Herkunft detailliert betrachten. Für die Ausbildung der kriminellen Strukturen sieht sie zahlreiche Ursachen: Die anfängliche Konzentration auf einige wenige Großstädte (Essen, Berlin, Bremen) und eine durchgängig versäumte Integration der häufig aus dem Libanon kommenden Personen. Dabei hebt sie ab auf die unterschiedlichen Lebenswelten in den 1970er Jahren, als die ersten Clanmitglieder nach Deutschland kamen. Im Libanon habe es damals keine Kaufhäuser wie in Deutschland gegeben, in denen die Waren unbewacht ausgelegt waren. Dies habe zum Diebstahl animiert und „zu ersten Gruppendelikten mit planmäßigem Vorgehen“ geführt. Aus der Heimat tradierte Verhaltensmuster sieht Dienstbühl als weitere Ursache für Straftaten. So sei der völlig unterschiedlich gelebte Ehrbegriff und die damit einhergehende Verteidigung der Ehre der Familie häufig der Ausgangspunkt von Kriminalität. Da sich im deutschen Rechtssystem keine Analogien zur Ehren-Lebenswelt der Clans finden, entwickelte sich zunächst eine Paralleljustiz und anschließend Parallelgesellschaften, so eine weit verbreitete Annahme. Dienstbühl legt sich an dieser Stelle nicht eindeutig fest. Sie stellt stattdessen dar, welche Maßnahmen gegen die Clankriminalität sich unter NRW-Innenminister Herbert Reul bewährten. Hier ist die sogenannte „Null-Toleranz-Politik“ zu nennen, die bei kleinsten Verstößen greift und „Nadelstiche“ setzt. Immer wieder werden Fahrzeuge der Clanmitglieder oder Shisha-Bars kontrolliert. Bei den Fahrzeugen konzentrieren sich speziell dazu ausgebildete Beamte auf unerlaubte Umbauten, in den Wasserpfeifen-Bars geht es um Verstöße gegen Zollbestimmungen und Steuergesetze. All diese Maßnahmen benötigen sehr viel Personal; denn vergleichbar zur Organisierten Kriminalität sind Ermittlungen gegen Clan-Mitglieder sehr aufwendig. Als weitere Maßnahme bewährte sich die Deklarierung gefährlicher Orte. Diese charakterisiert eine besonders hohe Kriminalitätsbelastung. Dort hat die Polizei das Recht, Personen anlasslos zu kontrollieren und zu durchsuchen. Zu dem Maßnahmenbündel zählt auch die Vermögensabschöpfung, die im Jahr 2017 gesetzlich neu geregelt wurde.

Der Staat kann die kriminellen Strukturen von Clans durchaus wirksam bekämpfen, stellt die Autorin abschließend heraus. Jedoch werden „Staat und Gesellschaft nun zeigen müssen, dass sie das wollen und sie müssen Antworten auf die Frage finden: Wie kann Integration funktionieren?“

Dr. Reinhard Scholzen

 

Ein stabiles Stromnetz ist grundlegend für ein zuverlässiges und nachhaltiges Energiesystem.
© Markus Breig, KIT

Stromversorgung: Instabile Netze verstehen

Neue Leitungen können Stabilität verringern – Forschende präsentieren Vorhersageinstrument in der Zeitschrift Nature Communications

Eine nachhaltige Energieversorgung erfordert den Ausbau der Stromnetze. Neue Leitungen können aber auch dazu führen, dass Netze nicht wie erwartet stabiler, sondern instabiler werden. Das Phänomen nennt sich Braess-Paradoxon.

Dieses hat nun ein internationales Team, an dem auch Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) beteiligt sind, erstmals für Stromnetze im Detail simuliert, in größerem Maßstab demonstriert und ein Vorhersageinstrument entwickelt. Es soll Netzbetreiber bei Entscheidungen unterstützen. Die Forschenden berichten in der Zeitschrift Nature Communications. (DOI: 10.1038/s41467-022-32917-6)

Die nachhaltige Transformation des Energiesystems erfordert einen Ausbau der Netze, um regenerative Quellen einzubinden und Strom über weite Strecken zu transportieren. Dieser Ausbau verlangt große Investitionen und zielt darauf ab, die Netze stabiler zu machen. Durch das Aufrüsten bestehender oder das Hinzufügen neuer Leitungen kann es aber auch geschehen, dass das Netz nicht stabiler, sondern instabiler wird und es zu Stromausfällen kommt. „Wir sprechen dann vom Braess-Paradoxon. Dieses besagt, dass eine zusätzliche Option anstatt zur Verbesserung zur Verschlechterung der Gesamtsituation führt“, sagt Dr. Benjamin Schäfer, Leiter der Forschungsgruppe Datengetriebene Analyse komplexer Systeme (DRACOS) am Institut für Automation und angewandte Informatik des KIT.

Benannt ist das Phänomen nach dem deutschen Mathematiker Dietrich Braess, der es erstmals für Straßenverkehrsnetze erörterte: Unter bestimmten Bedingungen kann der Bau einer neuen Straße die Fahrzeit für alle Verkehrsteilnehmenden verlängern. Dieser Effekt wurde in Verkehrssystemen beobachtet und für biologische Systeme diskutiert, für Stromnetze aber bisher nur theoretisch prognostiziert und in sehr kleinem Maßstab dargestellt.

Forschende simulieren Stromnetz in Deutschland einschließlich geplanter Ausbauten

Das Phänomen haben die Forschenden um Schäfer nun erstmals im Detail für Stromnetze simuliert sowie in größerem Maßstab demonstriert. Sie nahmen eine Simulation des Stromnetzes in Deutschland einschließlich geplanter Verstärkungen und Ausbauten vor. Bei einem Versuchsaufbau im Labor, der das Braess-Paradoxon in einem Wechselstromnetz zeigt, beobachteten die Forschenden das Phänomen in der Simulation sowie im Experiment. Wesentlich dabei war eine Betrachtung von Kreisflüssen. Denn diese sind entscheidend, um das Braess-Paradoxon zu verstehen: Eine Leitung wird verbessert, indem beispielsweise der Widerstand verringert wird, und kann daraufhin mehr Strom transportieren. „Aufgrund von Erhaltungssätzen gibt es dadurch effektiv einen neuen Kreisfluss, und in manchen Leitungen fließt mehr, in anderen weniger Strom“, erläutert Schäfer. „Zum Problem wird dies, wenn die schon am meisten belastete Leitung nun noch mehr Strom führen muss, die Leitung damit überlastet wird und stillgelegt werden muss. Dadurch wird das Netz instabiler und bricht schlimmstenfalls zusammen.“

Intuitives Verständnis ermöglicht schnelle Entscheidungen

Die meisten Stromnetze verfügen über ausreichende Reservekapazitäten, um dem Braess-Paradoxon standzuhalten. Beim Bau neuer Leitungen und während des Betriebs prüfen die Netzbetreiber alle möglichen Szenarien. Wenn allerdings kurzfristig Entscheidungen zu treffen sind, beispielsweise um Leitungen stillzulegen oder Kraftwerksleistungen zu verschieben, genügt die Zeit nicht immer, um alle Szenarien durchzurechnen. „Dann bedarf es eines intuitiven Verständnisses von Kreisflüssen, um einschätzen zu können, wann das Braess-Paradoxons auftritt und so schnell die richtigen Entscheidungen zu treffen“, sagt Schäfer. Zusammen mit einem internationalen und interdisziplinären Team hat der Wissenschaftler deshalb ein Vorhersageinstrument entwickelt, das Netzbetreiber dabei unterstützt, das Braess-Paradoxon bei ihren Entscheidungen zu berücksichtigen. Die Ergebnisse der Forschung ermöglichten nun das theoretische Verständnis des Braess-Paradoxons und lieferten praktische Leitlinien, um Netzerweiterungen sinnvoll zu planen und die Stabilität des Netzes zu unterstützen, so Schäfer.

-PM KIT-

Originalpublikation

Benjamin Schäfer, Thiemo Pesch, Debsankha Manik, Julian Gollenstede, Guosong Lin, Hans-Peter Beck, Dirk Witthaut, and Marc Timme: Understanding Braess' Paradox in power grids. Nature Communications, 2022. DOI: 10.1038/s41467-022-32917-6, https://www.nature.com/articles/s41467-022-32917-6

 

© HOLBORN Europa Raffinerie GmbH

Gefahrenabwehr vom Funkenschlag bis zum terroristischen Anschlag“

„Ship Detection“-Videoanalyse erkennt Wasserfahrzeuge zuverlässig

Dallmeier, ein führender Hersteller von Videosicherheitstechnik, stellt eine KI-basierte Videoanalyse-Anwendung vor, die Wasserfahrzeuge auf offenen Wasserflächen trotz Wellenschlag und Lichtreflexionen zuverlässig erkennt. Die Software-Applikation unterstützt unter anderem Hafenbetreiber und Raffinerien dabei, sich gegen unbefugte Zutritte von Wasserseite und damit verbundene Risiken (z. B. terroristische Anschläge, Piraterie) zu schützen sowie gesetzliche Vorschriften wie etwa den ISPS-Code zu erfüllen.

Unter Realbedingungen entwickelt

Die speziell entwickelte, KI-basierte Dallmeier Videoanalyse-App „SEDOR® AI Ship Detection“ erkennt große Schiffe und kleine Boote auf offenen Wasserflächen zuverlässig – selbst bei naturgemäß schwierigen Umgebungsbedingungen, wie z. B. Wellengang und Wasserreflexionen. Kern der Lösung ist ein speziell trainiertes neuronales Netz, das eine leistungsfähige KI-Objekterkennung von Schiffen und Booten ermöglicht. Die Lösung wurde in Zusammenarbeit mit einem Hafenkunden entwickelt: Durch eine Vielzahl von Bildern und Videos echter Gegebenheiten konnte das neuronale Netz die spezifischen Anforderungen „auf See“ berücksichtigen und lernen. So ist die Software in der Lage, zuverlässige Ergebnisse zu liefern, indem sie den definierten Überwachungsbereich in einem einstellbaren Zyklus analysiert. Bei Eindringen eines Schiffs oder Boots in diesen Bereich gibt die Software eine Meldung aus. Die Falschalarme-Quote verringert sich im Vergleich zu herkömmlichen Analysesystemen um bis zu 99 Prozent.

Gefahrenabwehr in Echtzeit

„Bei uns als Raffinerie mit Tankschiffhafen besteht die Gefahr, dass kleine Wasserfahrzeuge unerlaubt in den Umschlagbereich eindringen. Die Dallmeier-Lösung benachrichtigt uns, wenn solche Wasserfahrzeuge unsere Hafenbeckeneinfahrt passieren“, so Bernd Birnbacher, Leiter Raffineriesicherheit der HOLBORN Europa Raffinerie. „So können wir auf eine potenzielle Gefahr sofort reagieren und das Sicherheitsniveau zur Wasserseite hin nochmals deutlich erhöhen. Die Dallmeier-Lösung hilft uns zudem, die Anforderungen des ISPS-Codes zu erfüllen.“

„Wir haben die Videoanalyse-App entwickelt, damit am Meer gelegene Unternehmen ihre Gefahrenabwehr und Absicherung zur Wasserseite weiter verbessern können. Denkbar sind jedoch auch Einsatzszenarien, um Geschäftsabläufe zu verbessern“, so André Haack, Geschäftsführer der Dallmeier Systems GmbH in Hamburg, die mit der Umsetzung des Projektes betraut war. „Beispielsweise kann ein Containerterminal-Betreiber seinen Workflow optimieren, indem er automatische Benachrichtigungen erhält, wenn Wasserfahrzeuge in seine Hafenanlage einlaufen. Auch für kommerzielle Hafenbetreiber ist eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten denkbar.“

Die SEDOR® AI Ship Detection App ist für die optimale Nutzung in Verbindung mit Dallmeier Netzwerkkameras und Panomera® Systemen konzipiert. Weiterführende Informationen liefert das offizielle Datenblatt des Herstellers.

DEMO

- Dallmeier Systems GmbH Hamburg-

 

IATA und IDnow vereinfachen das digitalisierte Reisen mit digitalen Identitäten
@IDnow

Zukunft des Flugverkehrs: IDnow tritt Accelerate@IATA bei

IDnow unterstützt IATA bei der Vereinfachung des Reisens mit digitalen Identitäten

IDnow, führender Plattformanbieter für Identitätsprüfung in Europa, nimmt am Accelerate@IATA Programm 2022 der International Air Transport Association (IATA) teil. IDnow arbeitet mit der IATA und ihren Mitgliedern zusammen und stellt dabei Fachwissen rund um Identitätsnachweise, digitale Identitäten und die dazugehörigen regulatorischen Anforderungen zur Verfügung.

IATA und IDnow arbeiten gemeinsam an dem Ziel, das Fliegen für Passagiere bequemer und unkomplizierter zu gestalten. Gleichzeitig soll die Kooperation die Betrugsrisiken bei Fluggesellschaften minimieren.

Die IATA ist der Dachverband der Fluggesellschaften und vertritt dabei rund 290 Airlines und damit 83 Prozent des gesamten Luftverkehrs. Als führender Handelsverband prägt die IATA die Standards der Branche und somit die Zukunft der Luftfahrt.

Im Rahmen des Programms Accelerate@IATA leistet IDnow einen wesentlichen Beitrag zur Arbeitsgruppe „One-ID“. Diese hat es zum Ziel, neue Industriestandards zu setzen, um das Reisen durch die Digitalisierung der Einreisekontrollen sowie kontaktloser Prozesse – mithilfe sicherer biometrischer Identifikation – zu vereinfachen. Die One-ID Vision sieht vor, dass Passagiere nur einmal vor ihrer Reise eine digitale Dokumentenkontrolle durchführen müssen. Anschließend durchlaufen sie am Flughafen sämtliche Touchpoints allein mit biometrischer Erfassung und ohne weitere Dokumentenprüfung. Das ausgerufene Ziel der Arbeitsgruppe ist es, ein kompatibles, globales System für Flughäfen, Airlines und Regierungen zu schaffen.

Als Mitglied des IATA Think Tanks arbeitet IDnow gemeinsam mit Fluggesellschaften und weiteren Technologieanbietern an einem Whitepaper über die Anwendung der digitalen Identität in der Luftfahrtindustrie. Parallel dazu wird ein Proof-of-Concept für Menschen mit eingeschränkter Mobilität entwickelt. Dieser soll zeigen, wie die digitale Identität in solchen Fällen beim Reisen unterstützen kann und wie Fluggesellschaften und -häfen entsprechend Personal bereitstellen können.

„Wir freuen uns sehr, dass IDnow seinen Teil zu den Diskussionen in der Branche beiträgt. IDnow bringt Fachwissen über die sichere, dezentralisierte digitale Identität mit, die die Luftfahrtindustrie auf dem Weg zur besseren Kundenorientierung unterstützen wird“, sagt Kat R. Morse, Senior Manager Innovation, Partnerschaften und Events bei der IATA.

„Digitale Identitäten bergen großes Potenzial in der Luftfahrtbranche für eine neue Reiseerfahrung in sich. Die Vorteile dieses Ansatzes erstrecken sich von der Minimierung des Betrugsrisikos der Airlines über die Generierung eines nahtlosen Kundenerlebnisses bis hin zur Bereitstellung einer DSGVO-konformen Lösung für die Speicherung und den Austausch biometrischer Bilder zwischen verschiedenen Flughäfen und den unterschiedlichen Playern,“ sagt Michael A. Binner, Director Digital Identity bei IDnow. „Wir freuen uns und sind stolz darauf, dass uns die IATA ausgewählt hat, um mit einigen der renommiertesten Fluggesellschaften zusammenzuarbeiten und die Zukunft des Flugverkehrs aktiv zu gestalten.“

-PM IDnow-

 

eLHF der Berliner Feuerwehr
© Feuerwehr Berlin

Bilanz im Projekt „eLHF“

Die Berliner Feuerwehr ist seit vielen Jahren in zahlreichen Forschungs- und Entwicklungsprojekten, die die zivile Sicherheit betreffen, aktiv eingebunden und initiiert die Integration innovativer Konzepte und Produkte in den unterschiedlichen Bereichen des Feuerwehrwesens aktiv mit.

Seit 2018 unterstützt die Berliner Feuerwehr mit dem Projekt „elektrisches Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeug“ (BENE - Förderkennzeichen 1213-B4-N), welches kurz als Projekt „eLHF“ bezeichnet wird, die Entwicklung und Integration eines elektrisch angetrieben Löschfahrzeuges. Das Projekt „eLHF" ist ein durch das Berliner Programm für Nachhaltige Entwicklung (BENE) gefördertes Vorhaben. Das Programm wird aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung ko-finanziert, wodurch das Projekt „eLHF“ direkt durch Mittel der Europäischen Union unterstützt wurde.

 Dr. Silke Karcher, Staatssekretärin für Umwelt und Klimaschutz:

„Wir wollen und müssen Berlins Fahrzeugflotten dekarbonisieren, um unsere Klimaschutzziele zu erreichen – und das gilt nicht nur für kleine Pkw, sondern ebenso für schwere Nutzfahrzeuge. Für die Feuerwehr spielt dabei höchste technische Zuverlässigkeit und gesicherte Einsatzbereitschaft im strapaziösen Dauerbetrieb eine entscheidende Rolle. Umso besser ist das Ergebnis dieses Pilotprojekts, das wir mit EFRE- plus Landesmitteln gefördert haben: Die Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass ein solcher Einsatz möglich ist – und viele Vorteile bringt. Das heißt: Die systematische Ausrüstung der Feuerwehr mit elektrischen Löschfahrzeugen ist ab sofort planbar.“

Das übergeordnete Ziel des Projektes war die modellhafte Erprobung eines elektrisch angetriebenen Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeuges, welches den stetig steigenden Anforderungen in puncto Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschutz in urbanen Gebieten gewachsen ist. Im Vordergrund standen dabei die Reduzierung des Kohlenstoffdioxid-, Stickoxid- und Feinstaubausstoßes sowie die Lärmminderung im Innenstadtbereich der Metropole Berlin. Gleichzeitig wurden viele Optimierungspotentiale durch konsequente Digitalisierung und den Einsatz zukunftweisender Kommunikationsmittel erschlossen. Im Rahmen des Projektes sollte ein Gesamtkonzept für den Betrieb schwerer Feuerwehrfahrzeuge erarbeitet und erprobt werden. Dabei lag das Hauptaugenmerk auf dem Spannungsfeld zwischen elektrischer Betriebszeit, Ladeinfrastruktur und Katastrophenschutzfestigkeit.

Im Sommer dieses Jahr fand das Projekt „eLHF“ seinen Abschluss und wir haben Bilanz gezogen.

Das Projekt „eLHF“ war für die Berliner Feuerwehr ein sehr zeitintensives aber überaus spannendes Projekt, welches national und international mit großem Interesse verfolgt wurde. Durch das Vergabeinstrument der Innovationspartnerschaft hatte die Berliner Feuerwehr die Möglichkeit, die Entwicklung eines neuen Fahrzeugkonzeptes sehr eng zu begleiten. Diese enge Begleitung ermöglichte es, gemeinsam mit der Industrie ein Fahrzeug zu entwickeln, welches die zukünftigen Anforderungen an ein Löschfahrzeug im smarten und urbanen Einsatzgebiet deutlich besser erfüllen kann, als es durch bisher verfügbare Fahrzeuglösungen der Fall war.

Im Zentrum der Entwicklung standen die Kernanforderungen. Jedoch war die Reduzierung der Treibhausgasemissionen einer der wichtigsten Punkte des Projektes.

Im Erprobungszeitraum wurden mit dem Projektfahrzeug im Einsatzdienst 10,3 t CO2-Äquivalent im Vergleich zu einem konventionell angetriebenen Löschfahrzeug eingespart. Die Erprobung und theoretische Hochrechnung (Interpolation) hat zudem gezeigt, dass das gesteckte Ziel deutlich übererfüllt werden kann. Bezogen auf die Einsatzzahlen erfolgte der Betrieb des Fahrzeuges in 90,7 % aller Einsätze in einem rein batterieelektrischen Betriebsmodus. Hier gibt es Potenziale, diesen Anteil noch deutlich zu erhöhen.

„Wir sind mehr als positiv überrascht, was die Leistungsfähigkeit des Fahrzeuges betrifft. Alle Mühen und Anstrengungen, die in dieses Projekt geflossen sind, haben sich ausgezahlt. Ich bin stolz darauf, dass wir im Fuhrpark der Berliner Feuerwehr über das modernste Löschfahrzeuge der Welt verfügen. Mit dem „eLHF“ haben wir einen großen Teil für eine nachhaltige Zukunft beigetragen und die Mensch-Maschine-Schnittstelle derart verbessert, dass zukünftig den diversen Gruppen in der Vielfalt der Feuerwehrangehörigen die Arbeit deutlich erleichtert wird.“, so Karsten Göwecke, Ständiger Vertreter des Landesbranddirektors.

Im Rahmen der Fahrzeugtests und in der Erprobung des Fahrzeuges auf den Feuerwachen konnte das Fahrzeug mit Blick auf die Katastrophenschutzfestigkeit überzeugen. Dieser Punkt ist für die Integration des Fahrzeugkonzeptes immens wichtig. Die Berliner Feuerwehr ist mit ihrer Fahrzeugtechnik ein relevanter Bestandteil des Katastrophenschutzsystems des Landes Berlin und die Kompatibilität neuer Fahrzeugtechnik muss zwingend erfüllt sein.

Das neue Antriebskonzept, unter Verwendung von Elektromotoren für den Fahr- und Pumpenbetrieb, hat viele Vorteile für den Einsatzbetrieb aufgezeigt. Der überwiegende Teil der Einsatzkräfte, welche an der Erprobung teilgenommen haben, empfinden die Arbeit mit dem Fahrzeug als angenehmer. Die Lärm- und Abgasreduzierung während der Nutzung des Fahrzeuges wird als Vorteil an Einsatzstellen, im Übungsdienst und beim Ein- und Ausfahren in die bzw. aus der Fahrzeughalle gesehen. Die Reduzierung des Verkehrslärms außerhalb der Fahrten mit Sonder- und Wegerechten ist deutlich wahrnehmbar.

Die grundsätzliche Neugestaltung der Fahrzeugarchitektur, welche durch die neue Antriebstechnologie ermöglicht wurde, bietet viele Verbesserungen für den betrieblichen Gesundheitsschutz. Beispielhaft ist hier der komplette Verzicht auf die Dachbeladung zu nennen, welche bei herkömmlichen Fahrzeugkonzepten in der Regel nur vom Dach aus zu entnehmen ist. Die Umgestaltung ermöglichte es, die Beladung im Fahrzeugaufbau unterzubringen bzw. für die verbleibenden Geräte mit Entnahmehilfen einen sicheren Zugriff zu gewährleisten. Ein Aufstieg auf das Fahrzeugdach - mit einhergehender Absturzgefahr - ist bei diesem Konzept nicht mehr notwendig. Des Weiteren ist der ergonomische und sichere Ein- und Ausstieg aus der Fahrzeugkabine, vor allem für Einsatzkräfte in Schutzkleidung und mit Ausrüstung, sehr vorteilhaft und kann zur Reduzierung von Dienstunfällen beim Verlassen des Fahrzeuges beitragen. Der Verzicht auf Gerätetiefraumklappen lässt in diesem Punkt ebenfalls Vorteile erwarten. Trotz dieser Umgestaltungen ist es zu keiner Verringerung des verfügbaren Beladeraumvolumens gekommen.

Die neue Gestaltung des Mannschaftsraumes mit der Integration des Maschinisten und des Staffelführers in einer Fahrzeugkabine hat die Kommunikation, insbesondere auf der Anfahrt zu einem Einsatz, deutlich verbessert. Der direkte Informationsaustausch in dieser Einsatzphase ist als sehr elementar anzusehen. Die Verbesserungen, im Vergleich zu konventionell gestalteten Mannschaftsräumen, konnten durch die Einsatzkräfte in der Erprobung bestätigt werden.

Die Fahrzeugtests und die Erprobung des Fahrzeugkonzeptes im Einsatzdienst der Berliner Feuerwehr werden als Erfolg bewertet. Für die Zukunft ist es geplant, notwendige Ersatzbeschaffungen im Bereich der Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeuge auf dieses bzw. vergleichbare Fahrzeugkonzepte auszurichten.

-Berliner Feuerwehr-

 

Symbolbild
© Genetec Inc.

Omdia Report

Genetec baut globale Spitzenposition im Bereich Videomanagement aus und ist der weltweit am stärksten wachsende Anbieter von Zutrittskontrollsoftware

Genetec, führender Technologie-Anbieter für vereinheitlichtes Sicherheitsmanagement, öffentliche Sicherheit und Business Intelligence, ist weiterhin weltweiter Marktführer für Videoüberwachungssoftware. Das geht aus dem aktuellen Omdia Report 2022 hervor.
Im Bereich Zutrittskontrollsoftware wurde Genetec zum zweiten Mal in Folge als der weltweit am schnellsten wachsende Anbieter ausgezeichnet.

Genetec wächst schneller als der Markt für Videoüberwachungssoftware

Erstmals wurde auch der Bereich VSaaS (Video Surveillance as a Service) in die Auswertung zum Thema Videoüberwachungssoftware einbezogen. Genetec führt seine anhaltende Marktführerschaft auf die Entwicklung innovativer und flexibler Cloud-Lösungen sowie auf die Stärke seiner vereinheitlichten Sicherheitsplattform Security Center zurück. In der Kategorie der Windows-basierten Rekorder wuchs der Umsatz erneut schneller als der Gesamtmarkt und ist ein Beleg für die weltweite Spitzenposition in diesem Segment.

„Genetec nimmt das Vertrauen des Marktes in seine Produkte sehr ernst", sagt Guy Chenard, Chief Commercial Officer bei Genetec. "Unsere offene und vereinheitlichte Sicherheitsplattform bildet die Grundlage für einige der anspruchsvollsten Videomanagementsysteme der Welt. Unsere Endkunden, Integratoren und unser Netzwerk aus Technologiepartnern verlangen zielgerichtete und zuverlässige Innovationen von einem vertrauenswürdigen Softwareentwickler."

In der EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) konnte Genetec seine Marktposition halten, während das Unternehmen in Nord-, Mittel- und Südamerika im 11. Jahr in Folge Marktführer bleibt und den größten Marktanteilsgewinn in den letzten drei Jahren erzielte. Darüber hinaus verzeichnete Genetec im asiatisch-pazifischen Raum (exkl. China) im Vergleich zum Vorjahr ein deutliches Wachstum und rückt auf den zweiten Platz vor.

Am schnellsten wachsender Anbieter von Zutrittskontrollsoftware in EMEA-Region

Im Markt für Zutrittskontrollsoftware ist Genetec laut Omdia Report im zweiten Jahr in Folge der am schnellsten wachsende Technologieanbieter. Dabei konnte das kanadische Unternehmen seinen Marktanteil weiter ausbauen und belegt weltweit den zweiten Platz (Platz 4 im Jahr 2019). Besonders in der EMEA-Region konnte Genetec zulegen, während das größte organische Wachstum in Nord- und Südamerika generiert wurde.

"Während es traditionelle, proprietäre Zutrittskontrollsysteme in den letzten Jahren schwer hatten, konnte Genetec weltweit um fast 20 % wachsen und sowohl in der Region Amerika als auch in EMEA an Boden gewinnen", sagt Bryan Montany, Physical Security Analyst bei Omdia.

-PM Genetec-

 

HEROS_Titan_und_HEROS_H30
© PM Rosenbauer International AG

30 Jahre HEROS Feuerwehrhelme

1992 beginnt die HEROS Erfolgsgeschichte. Nach intensivem Dialog mit den Feuerwehren und mehrjähriger Entwicklungsphase präsentiert Rosenbauer den ersten eigenen Feuerwehrhelm auf Basis einer neuartigen Helmschale aus Kunststoff. Er ist damit einer der modernsten Helme am Markt und zeichnet sich durch gute Stoßdämpfung, einen großen Schutzbereich, gute Verstellmöglichkeiten und eine ausgezeichnete elektrische Isolierung aus.

Als fünf Jahre später die damals neue europäische Norm für Feuerwehrhelme EN443:1997 in Kraft tritt, kann der HEROS sofort zertifiziert werden, weil er alle Anforderungen bereits erfüllt. Seither setzt jede neue Rosenbauer Helmgeneration die technologische Benchmark, indem sie die drei wichtigsten Eigenschaften von Feuerwehrhelmen in optimaler Weise vereint: höchsten Schutz, besten Tragekomfort und perfekte Passform.

Die zweite Generation

2005 kommt mit dem HEROS-xtreme die nächste Generation auf den Markt. Der neue Top-Helm vereint die Flexibilität und Schlagzähigkeit von Thermoplasten mit einer bis dahin unerreichten Hitze- und Flammbeständigkeit und erzielt Bestwerte bei den härtesten Normprüfungen. Er wird zudem nach der NFPA 1971 (HEROS-XT) zertifiziert und ist über viele Jahre der einzige europäische Feuerwehrhelm, der die strengen Vorschriften der US-Norm erfüllt.

2010 wird die Rosenbauer HEROS Familie um einen Typ A-Helm (Dreiviertelschale) erweitert, den HEROS Smart. Zusammen mit dem HEROS-xtreme wird dieser sowohl nach der verschärften EN443:2008 (Brandbekämpfung im Innenbereich) als auch nach EN16471 und EN 16473 (Waldbrandbekämpfung und Technische Einsätze) zertifiziert.

Die dritte Generation

2015 legt Rosenbauer mit dem HEROS Titan das Premiumprodukt neu auf. Erstmals werden bei einem Feuerwehrhelm Anleihen aus der Bionik genommen, um seine Struktur zu festigen, der Tragekomfort wird in Zusammenarbeit mit Ergonomen optimiert. Neue Maßstäbe setzt der Helm auch durch die in die Helmschale integrierte Helmlampe sowie durch die Möglichkeit, anstatt der Lampe eine Wärmebildkamera aufzustecken.

Die jüngste Neuheit ist der im Vorjahr präsentierte HEROS H30 als Nachfolger des HEROS Smart. Der HEROS H30 ist ein Typ-A-Helm mit der gleichen DNA wie der HEROS Titan, jedoch deutlich kürzer und leichter. Zudem ist es der erste Feuerwehrhelm, der mit einer nach hinten strahlenden Positionsleuchte ausgestattet werden kann, um die Sichtbarkeit von Einsatzkräften zu erhöhen.

Die Markenzeichen

Was die HEROS Helme in erster Linie auszeichnet, sind ihre Schutzeigenschaften. HEROS Titan und HEROS H30 erfüllen die strengsten Normvorgaben, schützen ihre Trägerinnen und Träger zuverlässig im Innenangriff vor hoher Hitzestrahlung und halten kurzzeitig auch eine Vollbeflammung mit mehr als 1.000 °C aus. Selbst herabfallende oder spitze Gegenstände können einem heißen Helm nichts anhaben, eine federnd aufgehängte und absorbierende Innenausstattung minimiert im Ernstfall die Schlagenergie auf den Kopf. Darüber hinaus sind die Helme auf Chemikalienbeständigkeit sowie Isolation gegenüber elektrischen Gefahren und Störlichtbogen geprüft.

Die Helmschale von HEROS Titan und HEROS H30 besteht aus einem speziellen Polymer mit Glasfaserverstärkung, das Hochtemperaturbeständigkeit, Schlagzähigkeit und Langzeitstabilität verbindet. Bionische Strukturoptimierungen (Sickenversteifungen) machen aus der Helmschale einen gewichtsoptimierten Hightech-Bauteil mit sehr hoher Festigkeit und verleihen dem Helm zudem ein sehr dynamisches Aussehen.

Sicherheit und Komfort

Maximale Sicherheit bei minimalem Gewicht, das ist die Erfolgsformel der HEROS Helmfamilie, zu der auch der HEROS Matrix, zertifiziert nach EN16471, EN 16473 sowie ISO 16073, Schutzausrüstung für die Brandbekämpfung im Freien und die technische Rettung, gehört. Jedes Gramm weniger, das auf dem Kopf eines Feuerwehrmitglieds lastet, macht den Unterschied und erhöht den Tragekomfort, vor allem je länger ein Einsatz dauert. Mit ca. 1.400 g beim HEROS Titan, 1.235 g beim HEROS H30 und 970 g beim HEROS Matrix (ohne Anbauteile) gehören die Rosenbauer Helme zu den leichtesten am Markt und sind dank spezieller Komfortpolsterung besonders ermüdungsfrei und angenehm zu tragen.

Neben dem geringen Gewicht zeichnet die HEROS Helmfamilie auch ihre ergonomische Innenausstattung aus. Sie besteht aus ca. zehn Teilen, die rasch zu wechseln und gut zu pflegen sind, und kann individuell an die Kopfform angepasst werden. Für den perfekten Sitz sind nur wenige Handgriffe erforderlich: Die Weitenverstellung erfolgt über den bewährten HEROS Drehknopf außen am Helm, das Finetuning über die Innenausstattung. So lässt sich zum Beispiel die Tragehöhe exakt an die individuellen Gewohnheiten und das Stirnband so präzise einstellen, dass es in vollem Umfang am Kopf anliegt. Auch der Helmschwerpunkt kann je nach Anbauteilen verändert und exakt an der Körperlängsachse ausgerichtet werden. Der Helm bleibt somit bei jeder Bewegung im Gleichgewicht, das Gewicht des Helms stets gleichmäßig am Kopf verteilt. Der Abstand zwischen Visier und Nase, wichtig für Brillenträgerinnen und -träger, lässt sich ebenfalls verstellen.

Weltweit im Einsatz

HEROS, die Rosenbauer Marke steht nicht nur für Feuerwehrhelme höchster Qualität, sondern auch für komplette Helmsysteme mit zahlreichen Erweiterungen. Neben Maskenadapter, Nackenschutz, zwei hochwertigen Visieren (ein großflächiger Gesichtsschutz und ein Augenschutzvisier) sowie verschiedenen Sprechfunkgarnituren zählen dazu auch die in die Helmschale integrierte Helmkamera und die auf die gleiche Halterung aufsteckbare Wärmebildkamera.

Hunderttausende Einsatzkräfte aus der ganzen Welt vertrauen auf den HEROS Feuerwehrhelm. Seit der Markteinführung vor 30 Jahren wurde er bereits mehr als eine Million Mal verkauft. Die Helme gingen in über 140 Länder und sind bei Feuerwehren von Nord- bis Südamerika, Nordeuropa bis Südafrika, in Asien und Australien in Verwendung. Damit ist der HEROS einer der international erfolgreichsten Feuerwehrhelme aller Zeiten.

-PM Rosenbauer International AG-

 

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Fachempfehlung bereitet auf Brandfall in Pflegeeinrichtungen vor

Von der baulichen Situation über die Gefahren bis hin zu Reaktionsmöglichkeiten für Pflegeleitung und Personal: Der Gemeinsame Ausschuss Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) und der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) hat mit einer Fachempfehlung das Thema „Verhalten im Brandfall in Pflegeinrichtungen“ aufgearbeitet.

 „Angeboten wird ein leicht lesbarer Leitfaden, der die erforderlichen Hintergrundinformationen bereitstellt, um rechtzeitig vor der Entstehung eines Brandes die richtigen Entscheidungen treffen zu können“, erklärt Frieder Kircher, Vorsitzender des Gemeinsamen Ausschusses. Die Fachempfehlung solle die Lücke schließen zwischen den bauordnungsrechtlichen Vorschriften und technischen Regelwerken auf der einen und den allgemein gehaltenen Empfehlungen für den Notfall auf der anderen Seite. Sie richtet sich an die Verantwortlichen in den Einrichtungen – also insbesondere die Betreiber.

„In der Zeit von der Entdeckung eines Brandes bis zum Eintreffen der Feuerwehr sind die Pflegekräfte weitgehend auf sich allein gestellt und können vieles richtig machen, wenn sie für den Notfall vorbereitet sind. Hierbei soll diese Fachempfehlung helfen!“, so DFV-Vizepräsident Hermann Schreck. Er dankt den Mitgliedern der Arbeitsgruppe, in der die Fachempfehlung erstellt worden ist: Willi Deml, Karlheinz Ladwig, Michael Gerhards, Wilfried Velten, Jörn Klaas, Ralf Höhmann und Lars Inderthal.

Die Fachempfehlung beinhaltet unter anderem folgende Bereiche: Gefahren von Feuer und Rauch, Besonderheiten in Pflegeheimen, Krankenhäusern und ähnlichen Einrichtungen (Bauliche Anforderungen, Sicherheitstechnische Anlagen, Organisatorische Maßnahmen), Empfehlungen zum Verhalten im Brandfall (Ruhe bewahren, Brand eingrenzen – Türen zuziehen, Feuerwehr alarmieren, Retten und Evakuieren, Brandbekämpfung, Auf die Feuerwehr warten) und Vorbeugende Maßnahmen zur Unterstützung im Brandfall (Verhinderung der Entstehung von Bränden, Beschaffenheit der Fluchtwege, Verhinderung der Ausbreitung von Feuer und Rauch, Ausbildung von Brandschutz- und Evakuierungshelfern, Vorhalten von Hilfsmitteln zur Rettung und Evakuierung.

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-PM vfdb-

 

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Der Identität auf der Spur

Viel ist die Rede von der identitätsbasierten Sicherheit. Sie gewinnt in einer Zeit, in der der Perimeter-Schutz an seine Grenzen gestoßen ist, immer mehr an Gewicht. Doch was sind Identitäten überhaupt und wo sind sie überall zu finden? An diesen Punkten bestehen oft noch Unklarheiten. Sicherheitsexperte CyberArk zeigt, worauf zu achten ist.

In der heutigen hybriden und Multi-Cloud-Welt ist jede Identität ein eigener, neue Perimeter. Physische und Netzwerk-Barrieren haben sich aufgelöst und alle Identitäten können einen möglichen Angriffspfad auf unternehmenskritische Ressourcen darstellen, vor allem wenn sie über privilegierte Rechte verfügen. Solche Rechte kann jede Identität besitzen, sei es ein Remote-Mitarbeiter und Drittanbieter oder auch eine Maschine, ein Gerät und eine Applikation.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Zahl menschlicher und nicht-menschlicher Identitäten kontinuierlich steigt, da im Zuge der Digitalisierung immer mehr Interaktionen zwischen Menschen, Applikationen und Prozessen erfolgen.
Die Konsequenz sind steigende Sicherheitsbedrohungen, die insbesondere von den unbekannten und nicht verwalteten Identitäten ausgehen.

Wie können Unternehmen diesen Gefahren begegnen? Zunächst müssen sie die menschlichen und nicht-menschlichen Identitäten mit privilegierten Zugriffsrechten kennen. Die menschlichen Identitäten betreffen in erster Linie Personen wie Administratoren oder Superuser, aber etwa auch Entwickler und DevOps-Ingenieure, die auf Source Code zugreifen müssen. Darüber hinaus finden sich privilegierte Rechte in Applikationen, Tools und Systemen. Dabei handelt es sich dann um die nicht-menschlichen Identitäten.

Applikationen

Auf der Applikationsebene geht es um die Applikation-zu-Applikation-Verbindungen. Alle technischen Verknüpfungen zwischen Teilen einer Anwendungslandschaft erfordern einen privilegierten Zugang für den Datenzugriff, auch wenn es nur um Lese- und nicht um Änderungsrechte geht. Solche Verbindungen bestehen etwa zwischen Applikation und Datenbank, zwischen Applikation und Middleware-Produkten (und von dort wiederum zu weiteren Infrastrukturdiensten) oder auch direkt zwischen Anwendungen.

Tools

Auf der Toolebene ist vor allem die zunehmende Nutzung von Cloud- und Automatisierungs-Services zu beachten. Dies betrifft etwa Lösungen wie Red Hat OpenShift, Jenkins, Puppet, Chef, Ansible oder auch RPA-Lösungen, die Zugang zu unternehmenskritischen Systemen benötigen. Relevant sind außerdem Tools, die über privilegierte Rechte bis hin zum Domain-Admin-Level verfügen: ein Beispiel hierfür sind Schwachstellen-Scanner. Nicht vergessen werden sollten auch Skripte, die weiterhin häufig zur Automation eingesetzt werden.

Systeme

Auf der technologischen Systemebene sind die System-zu-System-Verbindungen zu berücksichtigen, vor allem die vielfach vorhandenen Service-Accounts. Windows etwa verfügt über eine große Anzahl solcher Accounts, um Services im richtigen Kontext zu starten und zu stoppen und um eine Automation auf einem granularen Level zuzulassen.

Welche konkreten Maßnahmen können Unternehmen nun zur Gefahrenabwehr ergreifen? In erster Linie sollten sie eine Identity-Security-Lösung nutzen. Zu deren Aufgaben gehört, eine Identität sicher zu authentifizieren, sie mit den richtigen Berechtigungen zu autorisieren und dieser Identität auf strukturierte Weise Zugang zu kritischen Ressourcen zu gewähren. Es geht dabei um die Etablierung eines Zero-Trust-Prinzips, das die Überprüfung jeder Identität – sei es Mensch oder Maschine – beinhaltet.

„Rein auf Perimeter-Schutz ausgerichtete Sicherheitsmaßnahmen reichen in der heutigen Zeit nicht mehr aus, um vertrauliche Systeme, Applikationen und Daten zu schützen“, betont Michael Kleist, Area Vice President DACH bei CyberArk. „Stattdessen sollte ein Unternehmen einen identitätsbasierten Sicherheitsansatz verfolgen, der alle User, Systeme, Applikationen und Prozesse berücksichtigt. Ein solches Sicherheitskonzept betrachtet die Identität als zentrale Verteidigungslinie eines Unternehmens – und zwar unabhängig davon, ob es sich um eine Person, eine Applikation oder eine Maschine handelt.“

-PM CyberArk-

 

NINA App im Playstore
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Steigerung der Übersichtlichkeit in der Warn-App NINA zum Thema Corona

Um die Übersichtlichkeit der Warn-App NINA zu erhöhen, wurde die bundesweite Corona-Warnmeldung des BMG heute aus der Warn-App NINA entfernt.

Dieses regelmäßige „Aufräumen“ ist notwendig, damit aktuelle Warnmeldungen für die Nutzerinnen und Nutzer besser wahrgenommen werden können. 
Die NINA-Warn-App ist ein an das Modulare Warnsystem (MoWaS) angeschlossener Warnkanal. Das System arbeitet bislang mit den Funktionen „Warnung“, „Aktualisierung“ und „Entwarnung“. Ein „stiller“ Wegfall einer Warnung ist bislang technisch nicht vorgesehen. 

Daher wurde die bundesweite Corona-Warnmeldung mit dem Titel „Coronavirus: Informationen des Bundesministeriums für Gesundheit“ durch Entwarnung aus dem System genommen. Das BBK hat diesen Vorgang zum Anlass genommen, MoWaS um die Funktion der „stillen“ Herausnahme von überholten Meldungen“ technisch weiter zu entwickeln. 

Um etwaigen Missverständnissen vorzubeugen: Die Corona-Pandemie besteht fort. Für Corona gibt es keine Entwarnung!
Die Meldungen zu Corona-Regelungen für die einzelnen Städte und Kreise sowie der Corona-Infobereich in der Warn-App NINA bleiben erhalten. Das BBK reagiert hiermit auf viele Rückmeldungen der Nutzerinnen und Nutzer der Warn-App sowie einiger der Behörden, die die Warn-App für ihre Gefahrenmeldungen einsetzen.

-PM Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe-

 

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© Scaltel Gruppe

Cyberangriff: So kann sich jedes Unternehmen effektiv schützen

Von Ingo Jensen

Jeder, der mit Computer umgeht, weiß es mittlerweile: Ein falscher Klick zum falschen Zeitpunkt kann fatale Folgen haben. Nicht nur für einen selbst, sondern am Arbeitsplatz natürlich für die gesamte Organisation. Aktuell nehmen Cyberangriffe auf Unternehmen in Deutschland rasant zu und mittlerweile sind nicht nur die großen, global agierenden Firmen im Fokus der Angreifer, sondern auch kleinere Mittelständler, deren IT-Infrastruktur meist noch nicht ausreichend geschützt ist.

Die Zahlen sind erschreckend: Bereits im vergangenen Sommer hat der Digitalverband bitkom alarmiert und den Gesamtschaden für die deutsche Wirtschaft durch Datendiebstahl, Spionage oder Sabotage mit 223 Milliarden Euro pro Jahr beziffert. Das entspricht einer Verdoppelung der Schadenssumme gegenüber 2018 und 2019 (103 Milliarden Euro).

„Jede Investition in die IT-Sicherheit eines Unternehmens ist eine gute Investition“, sagt IT-Sicherheitsexperte Thomas Gnadl, Chief Technical Officher (CTO), bei der Scaltel AG mit Hauptsitz in Waltenhofen bei Kempten (Allgäu). Gerade bei mittelständischen Unternehmen sei das Angriffsrisiko derzeit höher denn je. „Bei den Schutzmechanismen und -strategien herrscht hier noch ein enormer Nachholbedarf. Kein Unternehmen darf das Problem auf die leichte Schulter nehmen. Gleichwohl sind viele Firmen mit der Komplexität der IT-Sicherheit überfordert, gerade auch, weil sie sich keine eigene IT-Sicherheitsabteilung leisten können“, so Gnadl. Sein Vorschlag: Wer sich externe Hilfe holt und den passenden Dienstleister findet, der kann die IT-Sicherheit seines Unternehmens nachhaltig verbessern und das zu einem überschaubaren Budget.

„Die Inhouse-IT eines Unternehmens kann den Schutz der Infrastruktur in der Regel nicht mehr stemmen, da es diesbezüglich wirkliche IT-Security-Experten benötigt, welche durch den Fachkräftemangel am Markt nicht zu bekommen sind oder die Personalkosten wirtschaftlich einfach nicht darstellbar sind. Viel sinnvoller ist es da, einen auf IT-Security spezialisierten Dienstleister zu beauftragen, der sich im Tagesgeschäft auf die Abwehr von Cyberangriffen konzentriert. Da ist die Leistung für die professionelle Rund-um-die Uhr-Überwachung im 24/7-Modus genau definiert und auch Krankheit oder Fluktuation von Mitarbeitern schlagen sich nicht zu Lasten der IT-Sicherheit nieder“, so Gnadl.

Wie wichtig eine funktionierende Verteidigungslinie für die Unternehmen ist, das verdeutlicht Gnadl mit eindrucksvollen Zahlen aus der Praxis. In seinem so genannten Security Operations Center, kurz SOC, überwacht Scaltel die kompletten Datenströme von seinen Kunden.

20.000 Security Events pro Tag, 24x7

„Pro Tag erreichen uns ca. 10.000 bis 50.000 sicherheitstechnisch relevante Events. Die meisten werden über unsere Security Plattform mittels künstlicher Intelligenz (KI) und Threat Intelligence (TI) logisch zusammengefasst und als unbedenklich ausgefiltert. Ca. ein Promille der Events müssen dann noch von unseren Security Experten analysiert und manuell bewertet werden“, so Gnadl.

Am Ende gibt es im SOC von Scaltel pro Monat ca. ein bis zehn kritische Security-Vorfälle, aus denen so genannte Incident-Response-Fälle entstehen, bei denen eine Security-Gruppe zusammengestellt wird und Gegenmaßnahmen beim Kunden eingeleitet werden (Incident Response). „Und die Tendenz ist klar steigend“, so Gnadl, der mit seinem Team mittlerweile auf eine 25-jährige Erfahrung im Bereich von IT-Dienstleistungen und auch der IT-Sicherheit zurückgreifen kann.

Die jüngsten Meldungen verdeutlichen diesen Trend. Im Mai 2022 lag die Produktion beim Traktorenhersteller Fendt mit Deutschlandsitz in Marktoberdorf (Allgäu) nach einem Cyberangriff auf den US-Mutterkonzern AGCO mehrere Tage lang still. Die 4.5000 Mitarbeitenden in Deutschland konnten weder produzieren, noch telefonieren. Ein paar Tage später war auch die Behörde in der Nachbarschaft dran: Wegen eines Hackerangriffs kappte das Landratsamt Ostallgäu den kompletten Daten- und E-Mail-Verkehr nach draußen.

Ransomware die größte Bedrohung

„Die Zahl der Angriffe wird leider weiter zunehmen. Umso wichtiger ist es, dass sich die Unternehmen besser denn je dagegen schützen“, sagt Thomas Gnadl. Eine der größten Gefahren für Firmen geht bekanntlich von so genannter Ransomware aus. Mit Hilfe von Verschlüsselungssoftware legen Hacker Computernetze lahm, um anschließend für die Entsperrung hohe Summen zu erpressen. Ransomware ist dabei nur ein Teil der Angriffswelt. Phishing-Mails zum Ausspähen von sensiblen Daten und DDoS-Attacken, die zur Funktionseinschränkungen führen, sind genauso an der Tagesordnung wie das Ausnutzen von Schwachstellen nicht gepatchter Systeme.

„Jeder Angriff kann fatale Folgen für die Firmen haben. Es geht hier nicht nur um finanzielle Schäden wie zum Beispiel Lösegelder. Bei einer gelungenen Cyberattacke dauert es in der Regel mehrere Wochen und Monate, bis ein Regelbetrieb wieder aufgenommen werden kann, da professionelle Hacker gezielt Backupsysteme manipulieren, so dass diese im Schadensfall wertlos sind.

Home office? Ja, aber sicher!

Ein Großteil der Cyberangriffe beginnt mit Social Engineering, also der Manipulation von Beschäftigten. Die Kriminellen nutzen dabei ganz bewusst den Faktor Mensch als vermeintlich schwächstes Glied der Sicherheitskette aus, um etwa sensible Daten wie Passwörter zu erhalten. Bei einer Umfrage von Bitkom, dem Branchenverband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche, von 2021 gaben 41 Prozent der befragten Unternehmen an, dass es zuletzt solche Versuche gab.

Viele Angriffe stehen auch in Verbindung mit der rasant angestiegenen Implementierung von Remote- und Home-Office-Arbeitsplätzen. „Es reicht natürlich nicht, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einfach zum Arbeiten nach Hause zu schicken. Es ist enorm wichtig, dass die Geräte effektiv gesichert und die Kommunikationskanäle zum Unternehmen geschützt werden. Und klar: die Belegschaft muss natürlich in eigenen Schulungen für Gefahren sensibilisiert werden, die Mitarbeiter Awareness ist sehr wichtig. Wer das nicht macht, der handelt wirklich fahrlässig“, so Gnadl.

Symbolbild
© Scaltel Gruppe

Unternehmen sind sensibilisiert

Die Gefahr durch Cyberangriffe ist den Unternehmen in Deutschland bewusst: Laut dem Risikobarometer des Versicherungskonzerns Allianz schätzen Fach- und Führungskräfte Hackerangriffe als Risiko Nummer eins für ihr Unternehmen ein. Das ergab eine Umfrage des zur Allianz gehörenden Industrieversicherers AGCS, bei der im vergangenen Herbst 2650 Fachleute aus 89 Ländern befragt wurden.

Kein Wunder, dass individuell auf Unternehmen zugeschnittene Sicherheitskonzepte und Dienstleistungen wie die Nutzung des Security Operations Center von Scaltel derzeit boomen. „Wir haben so viele Anfragen wie nie zuvor – und das aus allen Branchen“, sagt Thomas Gnadl.

Im Falle des Falles reagieren die Experten aus dem SOC sofort. Über ein vorab mit den Kunden definiertes Notfall-Management starten die entsprechenden Abläufe, wobei die IT-Security-Experten Hand in Hand mit der IT-Abteilung des Kunden, zusammenarbeiten. „Im Ernstfall kommt es darauf an, rational die richtigen Entscheidungen zu treffen. Dieses in der Praxis erprobte Vorgehen ist für den Erfolg der Abwehrmaßnahmen sehr wichtig“, so Gnadl.

Ein Tipp im Verdachtsfall

Sollte im Unternehmen der Verdacht eines Cyberangriffs vorliegen, sollten die betroffenen Computer oder Server laut Thomas Gnadl sofort vom Netzwerk getrennt werden, entweder durch Ziehen das LAN-Kabels und/oder die Deaktivierung der Netzwerkkarte und der WLAN-Verbindung. Die Computer und Server sollten allerdings nicht komplett runtergefahren werden. „So können unsere Security-Analysten anhand von temporären Speicherdaten den Ursprung und den Hergang des Angriffs besser rekonstruieren. Erst, wenn sich die Isolierung aus dem Netzwerk nicht zeitnah bewerkstelligen lässt, ist das Herunterfahren der betroffenen Endsysteme die nächstbeste Lösung“, erklärt Thomas Gnadl.

-PM Scaltel Gruppe-

 

Rosenbauer AT
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Rosenbauer übergibt die letzten Fahrzeuge der aktuellen AT-Generation an die Wiener Berufsfeuerwehr

In den letzten zehn Jahren wurden mehr als 70 Löschfahrzeuge in City-Ausführung geliefert

Rosenbauer hat Ende September sechs Hilfeleistungslöschfahrzeuge an die Berufsfeuerwehr Wien übergeben. Insgesamt 76 Fahrzeuge wurden seit 2009 von der Wiener Feuerwehr in den Dienst gestellt und damit ein großer Teil der Gruppenfahrzeuge erneuert.

War dieser früher geprägt von Rüstlöschfahrzeugen, setzt die Feuerwehr mit der aktuellen Generation auf zwei Fahrzeugtypen: Hilfeleistungs- und Tanklöschfahrzeuge, beide maßgeschneidert auf die Einsatzbedürfnisse in der Großstadt.

Das Wiener City-Löschfahrzeug

HLF und TLF wurden in enger Zusammenarbeit von Feuerwehr Wien und Rosenbauer Österreich entwickelt. Sie erfüllen die jeweilige Norm, sind aber alles andere als „Produkte von der Stange“. Die Fahrzeuge sind zum Beispiel auf Chassis mit „schmaler Breite“ also unter 2.400 mm aufgebaut, damit sie im Stadtverkehr leichter durch enge Gassen oder an parkenden Autos vorbeifahren können und die Feuerwehrleute an der Einsatzstelle mehr Platz zum Arbeiten haben. Das Konzept – damals noch relativ neu – hat mittlerweile viele Nachahmer im In- und Ausland gefunden und kommt nicht zuletzt auch beim RT, dem batterieelektrischen Löschfahrzeug von Rosenbauer, zum Tragen.

Neuland betraten die Projektpartner auch mit dem Einbau der Feuerlöschpumpe im HLF. Sie befindet sich nicht wie üblich im Heck sondern in der Mitte des Fahrzeuges (Midship), wodurch in dem Allrounder mehr Platz für die Beladung geschaffen werden konnte. Eine weitere Besonderheit (für City-Löschfahrzeuge) ist das Allradfahrwerk, weil die Wiener Feuerwehr in ihrem 415 Quadratkilometer großen Alarmgebiet auch Einsatzstellen anfahren muss, die nur über unbefestigte Zufahrten erreichbar sind. Und auch der Pump & Roll-Betrieb im TLF ist eher ungewöhnlich für ein kommunales Löschfahrzeug, erweitert aber dessen Einsatzmöglichkeiten, indem es zum Beispiel auch als Vegetationsbrandlöschfahrzeug nutzbar wird. Die luftgefederte Hinterachse (vorne Blattfeder) ist dabei ebenfalls von Vorteil, denn sie erlaubt das Fahrzeug anzuheben, um beispielsweise Hindernisse leichter überfahren zu können und auch die Fahrsicherheit zu erhöhen.

Hochwertige Löschtechnik

Beide, HLF und TLF, haben das hochwertige Schaumzumischsystem DIGIMATIC 22, mit dem sehr kleine Mengen Schaummittel zugemischt werden können, beispielsweise für den Netzmittelbetrieb, an Bord. Die 16 Tanklöschfahrzeuge sind zudem mit dem Zumischsystem FIXMIX zur Erzeugung großer Schaummengen und mit einem aus der Kabine fernsteuerbaren Dachwerfer ausgestattet, über den bis zu 1.500 l Löschmittel pro Minute ausgebracht und dabei Wurfweiten von über 50 Metern erzielt werden können. In den HLF sind auch Schnellangriffe verbaut. Die Druckabgänge befinden sich bei beiden Fahrzeugtypen einheitlich im Heck, im Gerätetiefraum 5 und unter der vorderen Stoßstange, auch das eine der vielen Sonderlösungen.

Nahezu ident ist die in den beiden Fahrzeugtypen gehalterte Ausrüstung mit Stromerzeuger, hydraulischem Rettungssatz, Hochleistungslüfter, Tauchpumpe, Werkzeugen (Kettensäge, Trennschleifer etc.) und Zubehör. Unterschiedlich sind hingegen die Pumpenleistungen und Tankinhalte: Während im TLF eine Feuerlöschpumpe N35 mit einer Leistung von bis zu 3.500 l/min bei 10 bar (FPN 10-3000) verbaut ist, ist das HLF mit einer N10 gemäß FPN 10-1.500 ausgestattet. Das Tanklöschfahrzeug hat 2.400 l Wasser und 230 l Schaummittel mit an Bord, das Hilfeleistungslöschfahrzeug 1.200 l Wasser und 100 l Schaummittel. Was sonst noch an Löschwasser im Einsatz benötigt wird, kommt aus dem Hydrantennetz, das in Wien sehr gut ausgebaut ist.

Zwei starke Partner

Rosenbauer verbindet mit der Berufsfeuerwehr Wien eine jahrzehntelange Zusammenarbeit und zahlreiche gemeinsame Projekte auf dem Fahrzeugsektor. Dabei legt die Feuerwehr größten Wert darauf, ihren Fuhrpark am letzten Stand der Technik zu halten und die verschiedenen Fahrzeugtypen möglichst gleich bedienen zu können. Bei den 60 Hilfeleistungs- und 16 Tanklöschfahrzeugen, die die aktuelle Löschflotte der Wiener Feuerwehr bilden, ist das der Fall. Sie verfügen alle über einen baugleichen AT-Aufbau mit integrierter Mannschaftskabine und Drehtreppe, dieselbe intuitive Bedienung und sind auch weitgehend ident beladen. Darüber hinaus zeigen sie eindrucksvoll, was herauskommt, wenn zwei starke Partner zusammenarbeiten, nämlich innovative, maßgeschneiderte und robuste Feuerwehrfahrzeuge, auf die man sich auch im harten, städtischen Einsatz tagtäglich verlassen kann.

-PM Rosenbauer International AG-

 

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Qualität für bestmögliche Sicherheit

ASW Bundesverband fordert Bestbieterprinzip bei Vergabe von Wach- und Sicherheitsdienstleistungen

Qualität schlägt Preis: Was selbstverständlich sein sollte, ist bei der aktuellen Vergabe von Sicherheitsdienstleistungen in Deutschland weit von der Realität entfernt.

Zu diesem Ergebnis kommt die Untersuchung einer Expertenkommission des ASW Bundesverbandes. Jüngste Vorfälle mit unlauteren Sicherheitsdienstleistern stellen hier nur die Spitze eines eklatanten Sicherheitsproblems in Deutschland dar. Indem sich öffentliche Ausschreibungen häufig an den günstigsten Angeboten orientieren, kam es in der Vergangenheit zu Lohndumping und damit Förderung von Schwarzarbeit, mangelhafter Qualität bei Sicherheitsdienstleistungen, unzureichend ausgebildetem und ausgestattetem Personal, das nicht zuletzt auch in öffentliche Skandale verwickelt war. Selbst Übergriffe und unprofessionellem Verhalten bis hin zur Gefährdung von Menschen sind Folgen dieser unlauteren Preispolitik.

In einem Positionspapier (www.asw-bundesverband.de/downloads/positionspapiere) zeigt der ASW Bundesverband diese Schwachstellen exemplarisch auf und fordert zur Lösung einen klar servicebasierten Ansatz als „Bestbieterprinzip“. So sollten künftig nur noch Unternehmen mit optimaler Qualität und Gesamtkonzept die jeweiligen Zuschläge erhalten. Um dies konsequent durchsetzen zu können, muss auch ein individuelles Vertragsstrafensystem, z.B. in Form von Konventionalstrafen, fester Bestandteil einer jeden Vergabe sein. Weiter setzt sich der ASW Bundesverband klar dafür ein, dass der Zuschlag mit einem alleinigen Kriterium Preis rechtlich nicht mehr zulässig sein darf, sondern vielmehr qualitative, umweltbezogene und soziale Kriterien entscheidende Be- standteile der Vergabeverordnung sein müssen.

Wie bei allen relevanten Sicherheitsfragen steht die Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft e.V. auch hier als Ansprechpartner der öffentlichen Hand beratend zur Seite.

Positionspapier

-ASW Bundesverband-

 

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Warum Hacker das mobile Arbeiten so lieben

Mobiles Arbeiten ist die offene Flanke der IT: Sie macht eigentlich sichere Infrastrukturen verwundbar und Schwachstellen ausnutzbar. Kommunikationsanbieter Materna Virtual Solution zeigt die häufigsten Einfallstore. 

Meist geben Hacker den Takt vor. Sie sind schnell, skrupellos und haben oft auch die ausgeklügelsten Tools für ihre fortschrittlichen Attacken. Für Unternehmen besteht die Herausforderung darin, den Bedrohungen nicht nur die passenden Technologien entgegenzustellen, sondern Cyberkriminellen selbst einen Schritt voraus zu sein. Mit der rasanten Entwicklung von Homeoffice und ultramobiler Arbeit ist das gar nicht so einfach, denn durch die mobile Kommunikation außerhalb des Firmennetzes entstehen völlig neue Angriffsflächen. Um den Datenschutz, die Sicherheit der mobilen Endgeräte und die Integrität des Datentransfers zu gewährleisten, müssen Unternehmen die größten Risiken kennen – und von Anfang an eingrenzen. Kommunikationsanbieter Materna Virtual Solution zeigt, auf welchen Wegen Gefahren für Unternehmensdaten drohen.

Fragwürdige Apps.

Nach wie vor lauert eine große Gefahr in den App-Stores der großen Anbieter. Anwendungen, die nach der Installation Tür und Tor für Malware öffnen oder vertrauliche Daten auslesen, zählen weiterhin zu den Hauptgründen für Datenlecks. Aber auch Alltags-Apps bekannter Hersteller, etwa gängige Messenger, können zum Problem werden, wenn die Datenschutzeinstellungen falsch gewählt sind. Dann sind sie in der Lage, auf sensible Daten zuzugreifen und eventuell weiterzugeben.

Nicht gepatchte Schwachstellen in Betriebssystemen.

Bleiben Sicherheitslücken in Anwendungen und Betriebssystemen unbehoben, weil sie beispielsweise dem Hersteller unbekannt sind, haben Cyberkriminelle leichtes Spiel. Diese sogenannten Zero-Day-Angriffe nutzen die unerkannte Sicherheitslücke aus, um Daten zu stehlen oder Malware einzuspielen.

Phishing-Attacken.

Neben den technologischen Risiken sind die Mitarbeitenden selbst ein immer noch oft gewähltes und lukratives Ziel von Angreifern. Handlungsaufforderungen in gefälschten E-Mails, Kurznachrichten oder Webseiten verleiten dazu, vertrauliche Daten, etwa Passwörter, preiszugeben. Auch aufgrund der immer fortschrittlicheren Phishing-Methoden sollten Mitarbeitende regelmäßige Schulungen zu dieser Art von Angriffen erhalten.

Ungeschützte Netzwerke.

Arbeiten im Café oder im Hotel ist längst alltäglich, zu oft nutzen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei aber noch offene WLANs oder Hotspots. Was auf den ersten Blick komfortabel wirkt, spielt potenziellen Angreifern allerdings in die Hände: Durch die unverschlüsselte Kommunikation können sie Daten abfangen und sensible Informationen stehlen. 

„Damit ultramobiles Arbeiten funktioniert, müssen Mitarbeitende von überall und zu jeder Zeit auf Daten zugreifen“, erläutert Christian Pohlenz, Security Expert bei Materna Virtual Solution. „Und genau das ist die Krux, denn der Weg von A nach B birgt zahlreiche Schwachstellen. Genau deshalb lieben Hacker die neuen Arbeitsmodelle so sehr. Die Antwort darauf heißt Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Container-Lösungen haben sich dabei als das Maß aller Dinge erwiesen: Sie schaffen einen abgeschirmten und vor Zugriff geschützten Bereich auf den mobilen Geräten, der höchste Sicherheit gewährleistet – und sind damit den Tricks der Hacker einen großen Schritt voraus.“

-PM Materna Virtual Solution-