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Foto: Bundespolizei

„Feigheit, Hinterhältigkeit und ideologischer Hass“

Von Klaus-Henning Glitza

Es war der erste Sonntag im Oktober, als Polizeioberkommissar Mirko K. in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa in Ausübung seines Dienstes sein Leben lassen musste. Der 39-jährige Bundespolizist war zusammen mit weiteren Kollegen für den Personenschutz der deutschen Botschafterin im Jemen, Carola Müller-Holtkemper, verantwortlich. Sein Tod wirft ein Schlaglicht auf die extrem hohen persönlichen Risiken und Belastungen, die namentlich den polizeilichen Personenschutzkräften in Krisenländern abverlangt werden. „Uns wird erneut schmerzlich vor Augen geführt, wie gefährlich unser Dienst im In- und Ausland ist“, hob der Präsident des Bundespolizeipräsidiums, Dr. Dieter Romann, während der Trauerfeier in Potsdam hervor.

Der 6. Oktober 2013, ein schwarzer Tag in der Geschichte der Bundespolizei.

Der Mord von Sanaa — „eine verabscheuungswürdige und in jeder Hinsicht ehrlose Tat“, machte Dr. Romann während der Trauerfeier in der Potsdamer Kirche Sankt Peter und Paul deutlich. „Feigheit, Hinterhältigkeit und ideologischer Hass“ seien Eigenschaften, die Mirko K. völlig fremd gewesen seien, „jedoch sein Leben beendet haben“, legte der Kommandeur der GSG 9, Olaf Lindner, dar. Polizeirat Mario Schulz, der unmittelbare Vorgesetzte von Mirko K., zitierte den Schriftsteller Victor Hugo mit den Worten: „Du bist nicht mehr da, wo du warst, aber du bist überall dort, wo wir sind.“

Der getötete Polizeioberkommissar (POK) war Mitglied der über 80 Mann starken Sondereinheit „Personenschutz im Ausland“ (PSA BPOL), die der breiten Öffentlichkeit völlig unbekannt ist. Zusammen mit der GSG 9 gehört die für Krisenländer zuständige PS-Truppe zu den Sonder- und Spezialeinheiten der Bundespolizei, wie der stellvertretende Vorsitzende des Bezirks Bundespolizeider Gewerkschaft der Polizei (GdP), Sven Hüber, mitteilte. Gemeinsamer oberster Chef der PSA BPOL und der GSG 9 ist Leitender Polizeidirektor Olaf Lindner. Beide Einheiten haben in St. Augustin bei Bonn ihren Dienstsitz.

Es war in den frühen Nachmittagsstunden des 6. Oktober 2013, als sich Mirko K, zusammen mit einem PSA-Kollegen vom Botschaftsgebäude aus auf den Weg zum nahegelegenen Al-Jandool-Supermarkt machte. Die beiden Beamten unternahmen keine private Einkaufstour oder einen „nachmittäglichen Ausflug“, wie es einige Medien in den Raum stellten, sondern eine Versorgungsfahrt für das gesamte Personenschutzkommando an der Deutschen Botschaft Sanaa.

Ebenso wie die stark geschützte deutsche Auslandsvertretung liegt der Al-Jandool-Supermarkt im Stadtteil Hadda, eines der besseren Viertel der Hauptstadt des wiedervereinigten Jemen. In Hadda, der 1a-Lage im Südwesten der 2,6-Millionen-Metropole Sanaa, befinden sich die besten Hotels, Restaurants und Einkaufsmärkte der Stadt.

Der großflächige Al-Jandool-Supermarkt hat an der Vorzeigestraße von Sanaa, der Hadda Street, seinen Sitz. Dort, Die Einfahrt zum Al-Jandool-Supermarkt in Sanaa kurz nach dem Mordanschlag. Foto: N:/Archiv G.in unmittelbarer Nähe des Sky Line-Hotels, gibt es Lebensmittel und Gebrauchsgüter, die man sonst in Sanaa vergeblich sucht. Die meisten anderen Einkaufsmöglichkeiten der jemenitischen Kapitale, so auch die bunten Märkte der Altstadt, haben zwar einen unzweifelhaften touristischen Reiz, sind aber für eine verträgliche Ernährung nach abendländischen Maßstäben denkbar ungeeignet. Für alle, die den Jemen-Einsatz ohne Mangelerscheinungen und diverse Krankheiten überstehen wollen, ist Al-Jandool „deshalb ein absolutes Muss und kein Luxus“, so ein Diplomat.

Mirko K.und sein Kollege sind in zivil. Außeneinsätze in Uniform verbieten sich in Sanaa mit noch triftigeren Gründen als an anderen Standorten. Die Hauptstadt eines „failed state“, eines gescheiterten, zerbrechenden Staates, rückt immer deutlicher in das Zielspektrum terroristischer Strukturen. Allen voran der jemenitische Al-Qaida-Ableger, der von westlichen Nachrichtendiensten übereinstimmend als die weltweit gefährlichste Metastase des Krebsgeschwürs Transnationaler Terrorismus angesehen wird. Unter ihrer Zivilkleidung tragen beide Bundespolizisten ihre Dienstwaffe, üblicherweise eine Glock 17.

An der Kasse trennen sich die beiden Bundespolizisten. Während der Kollege im Supermarkt bleibt, um zu zahlen, will der POK bereits die Einkäufe zum Dienstwagen, einem sondergeschützten geländegängigen Fahrzeug der Marke Mercedes-Benz, bringen. Dann nimmt das Unfassbare seinen Lauf.

Es ist 15.15 Uhr Ortszeit, als die Besucher des Supermarktes aufschrecken. Es sind Schüsse zu hören, die in unregelmäßigen Abständen abgegeben werden. Der noch an der Kasse stehende Kollege versucht zunächst, Mirko K. auf dem Handy zu erreichen. Dann stürzt er voller Sorge nach draußen. Es bietet sich ein schreckliches Bild. Sein Kamerad liegt etwa fünf Meter vom Eingang entfernt leblos auf dem Boden. Links und rechts neben ihm, teilweise zerplatzt, die Einkaufstüten. Vier Schüsse haben den POK getroffen. Am Kopf ist eine großflächige klaffende Wunde sichtbar, die das Allerschlimmste befürchten lässt. Der Kollege greift an die Halsschlagader. Kein Puls. Es besteht kein Zweifel: Mirko K. ist den schweren Verletzungen am Tatort erlegen. Die Dienstwaffe steckt noch im Holster.

Von den Tätern fehlt zu diesem Zeitpunkt jede Spur. Nach Zeugenaussagen waren sie unmittelbar nach der Mordtat in einem schwarzen SUV in der Art eines Hyundai Santa Fe mit quietschenden Reifen geflohen. Zivile jemenitische Wachleute, die sich zum Tatzeitpunkt auf dem Parkplatz befanden, konnten nach Eigenangaben nicht einschreiten, schossen aber nach dem Mordanschlag in die Luft.

Mirko K. starb wenige Tage vor dem regulären Ende seines Auslandseinsatzes. Der Polizeioberkommissar war seit November 2012 als Personenschützer an der Deutschen Botschaft im Jemen eingesetzt und wäre nach Angaben des Pressesprechers des Bundespolizeipräsidiums, Gero von Vegesack, am 18. November 2013 nach Deutschland zurückgekehrt. Im Dezember dieses Jahres wollte Mirko K. im Kreise seiner Verlobten und seiner Eltern, deren einziges Kind er war, seinen 40. Geburtstag feiern.

Zeugenaussagen lassen die Vermutung zu, dass der Bundespolizist entführt werden sollte. Nach derzeitigem Ermittlungsstand zeichnet sich folgendes Bild ab: Als der Bundespolizist den Supermarkt verlässt, preschen drei vermummte Männer mit einem SUV heran. Sie bedrohen den Personenschützer mit Handfeuerwaffen und bedeuten ihm: Hände hoch, mitkommen! Doch Mirko K. denkt offensichtlich gar nicht daran, sich in das Täterfahrzeug zerren zu lassen. Er setzt sich entschlossen zur Wehr; es kommt zu einem Handgemenge.

Den Tätern wird offenbar zunehmend klar, dass sie den gut ausgebildeten und durchtrainierten  Bundespolizisten so nicht in ihre Gewalt bekommen würden. Sie eröffnen das Feuer auf ihn. Einer der Angreifer schießt Mirko K. in den Hinterkopf. Ein aufgesetzter Nahschuss, der auf beklemmende Weise an eine Hinrichtung erinnert.

Nach der Tat wimmelt es auf dem weiträumig abgesperrten Parkplatz des Supermarktes von Militärpolizei und zivilen Ermittlern. Doch das plakative Massenaufgebot steht in einem merkwürdigen Gegensatz zu den Ermittlungsergebnissen. Obwohl diverse Zeugen das Tatgeschehen beobachtet haben und auch das Kennzeichen des Täterfahrzeuges notiert wurde, verlaufen die Untersuchungen vor Ort „äußerst schleppend“, wie deutsche Kriminalisten bilanzieren. Selbst in Kreisen der stets zurückhaltend formulierenden Diplomatie gelten die jemenitischen Ermittlungen nur als „bemüht“.

Beispiele: Checkpoints rund um den Tatort werden zwar in massiver Form eingerichtet, doch erst einen Tag später. Zeugenaussagen werden erst nach quälend langen „Bearbeitungszeiten“ protokolliert. „Es fehlt der Aufklärungswille. In einem zerfallenden Land, dessen staatliche Strukturen nur noch auf dem Papier stabil sind, mag niemand gegen Täter vorgehen, deren ‚oberste Heeresleitung‘ schon morgen entscheidenden politischen Einfluss haben könnte“, weiß ein Insider.

Hinzu kommt die weitverbreitete Korruption, die auch die Behörden großflächig durchdrungen hat. Es wäre nicht Massive Schutzmaßnahmen für die deutsche Botschaft in Sanaa. Foto: Görges/AA/Archiv G.das erste Mal, dass der Lauf der Ermittlungen durch finanzielle Anreize auf die „gewünschten Pfade“ zurückgelenkt wird.

Zudem haben die jemenitischen Zentralbehörden nur einen Bruchteil des Landes wirklich im Griff. In den Provinzen regieren tribale Strukturen, sprich Volksstämme und Clans. Dort gelten eigene Gesetze. Lokale Militär- und Sicherheitskräfte agieren weitestgehend autonom und sind mindestens so stark wie die regulären. Ein Außenstehender bleibt in Stammesgebieten chancenlos.

Zu allem Überfluss steht ein weiteres landesweites Massenphänomen einer zielführenden Arbeit entgegen: Gleich nach der Mittagsstunde pflegt die Mehrzahl der Einwohner, man spricht von gut 70 Prozent, nach der „Volksdroge“ Khat (auch Qat geschrieben) zu greifen. Selbst vor Regierungs- und Sicherheitskreisen macht dieser religiös und gesellschaftlich akzeptierte Missbrauch nicht Halt. Ganze Ministerien und Dienststellen frönen nach dem Mittagessen zwischen vier und sechs Stunden dem Brauch des gemeinschaftlichen Kath-Kauen. Eine Besonderheit, die weltweit einmalig sein dürfte.

„Ab 12, 13 Uhr geht im Jemen gar nichts mehr. Große Teile der öffentlichen Verwaltung liegen dann in Agonie. Wenn überhaupt noch jemand ans Telefon geht, kann er sich allenfalls noch kryptisch artikulieren“, beschreibt ein deutscher Auslandskorrespondent die Auswirkungen der massenhaften Rauschorgien.

Vermutlich dieser und anderer „lokalen Spezifika“ wegen ist inzwischen ein Ermittlerteam des Bundeskriminalamtes (BKA) in den Jemen entsandt worden. Die Beamten stehen vor einer mehr als schwierigen Aufgabe. Nach offizieller Lesart sollen die Kriminalisten die dortigen Ermittlungsbehörden bei der umfassenden Klärung „des Sachverhalts und der Hintergründe“ unterstützen. In der Praxis aber stellt sich dies etwas anders dar, „Wenn unsere Leute dort nicht tätig wären, würde so gut wie gar nichts passieren“, so formuliert es ein Insider.

Nach Informationen von Veko-online gehen die BKA-Ermittler unter anderem einem wichtigen Hinweis auf eine mögliche Folgetat nach. Kurz nach dem Mordanschlag ist am selben Tag ein Mitarbeiter des UN-Kinderhilfswerkes Unicef von drei Männern entführt worden. Der aus Sierra Leone stammende Mann war in einem Dienstfahrzeug der Vereinten Nationen zum Internationalen Flughafen unterwegs. Anhand der Personenbeschreibungen könnte es sich um die Täter vom Al-Jandool-Supermarkt gehandelt haben, die möglicherweise nach der misslungenen Entführung von Mirko K. doch noch zum Zuge kommen wollten. Die Entführer passten den Unicef-Mann an einer Straße ab, die zwischen Sanaa und dem sieben Kilometer nördlich gelegenen Flughafen verläuft. Eine Route, die vorwiegend von Ausländern frequentiert wird.

 

Daimler

 

 

Welche Hintergründe die Mordtat an dem deutschen Polizeibeamten hat und welchem Spektrum sie zuzurechnen sind, liegt derzeit noch weitgehend im Dunkeln. Al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) gehört aus Sicht deutscher Ermittler zu den Hauptverdächtigen. Die radikalislamistische Terrororganisation wird für eine Reihe sehr ähnlicher Straftaten, darunter mehrere tödliche Anschläge auf jemenitische Regierungsmitglieder und Ausländer, verantwortlich gemacht.

Nach Angaben westlicher Nachrichtendienste steckt das Terrornetzwerk hinter dem 2008 verübten Anschlag auf die US-amerikanische Botschaft in Sanaa. Bei einem komplex durchgeführten Angriff mit Panzerfäusten, Maschinenpistolen und einer Autobombe starben 16 Menschen. Al-Qaida wird gleichfalls der Mordanschlag auf den britischen Botschafter angelastet, dem dieser im Jahr 2010 nur knapp entging. Im Oktober 2012 erschossen Al-Qaida-Terroristen einen jemenitischen Sicherheitsmitarbeiter an der US-Botschaft. Ebenfalls auf das Konto der Terroristen geht nach zuverlässigen Angaben ein Anschlag, bei dem im November 2012 ein saudi-arabischer Diplomat, dem Vernehmen nach ein Militärattaché, und sein Personenschützer auf offener Straße erschossen wurden.

Parallel dazu werden al Qaida etliche Entführungen angelastet. Im März dieses Jahres wurde der saudi-arabische Vizekonsul in Aden gekidnappt. Im Juli wurde ein Mitarbeiter der iranischen Botschaft entführt. In der Gewalt der islamistischen Terroristen befinden sich derzeit unter anderem auch zwei niederländische Journalisten.

Für eine mögliche Täterschaft der Radikalislamisten spricht auch ein Telefonat zwischen bin Ladens Nachfolger Ayman al-Zawahiri und dem al-Qaida-Statthalter im Jemen, Nasser al-Wuhayshi, die Ende Juli dieses Jahres von der CIA abgehört wurden. Al-Zawahiri forderte dabei al-Wuhayshi unmissverständlich auf: „Tu etwas“ und wies ihn an, so schnell wie möglich mit Aktionen und Attentaten zu beginnen. Die USA gaben daraufhin eine Terrorwarnung heraus. Anfang August schloss daraufhin eine Vielzahl diplomatischer ausländischer Vertretungen, darunter auch die Deutsche Botschaft in Sanaa, für gut zwei Wochen ihre Pforten. Wollten die Terroristen erst einmal Gras über die Aufdeckung ihrer Terrorpläne wachsen lassen und sind deshalb erst jetzt in Aktion getreten?

Al-Qaida, der Hauptverdächtige – und dennoch nur eine Spur unter vielen. Im Jemen, dem Armenhaus der arabischen Welt, dem „failed state“, gibt es viele Spektren, die für Entführungen infrage kommen. Auch die Organisierte Kriminalität (OK) mischt in der boomenden „Entführungsindustrie“ mit. Kriminelle und terroristische Strukturen sind zum Teil so eng verwoben, dass sie sich kaum noch unterscheiden lassen – Stichwort symbiotischer Terrorismus.

Als potenzielle Täter kommen aber auch militante Angehörige der sich gegenseitig bekämpfenden Stämme des Jemen infrage. Diese Kreise greifen schon seit langem mit Vorliebe zum Mittel der Entführung, um inhaftierte Stammesgenossen freizupressen, Druck auf die Regierung auszuüben oder um schlicht und einfach die „Kriegskasse“ zu füllen. In den zurückliegenden 15 Jahren wurden im Jemen mehr als 200 Menschen verschleppt, wobei die Mehrzahl der Fälle den „Stammeskriegern“ anzurechnen ist. „Normalität“ in einem Land, das nach einer aktuellen Einschätzung der Vereinten Nationen „kurz vor dem Zusammenbruch steht“.

 

Für Mirko K. wurden die Wirrungen des Jemen zum Schicksal.

Der spätere Polizeioberkommissar war am 5. April 1994 in Duderstadt in den damaligen Bundesgrenzschutz eingetreten. Ein junger Mann, für den seine berufliche Tätigkeit ungleich mehr als Arbeit, geschweige denn ein Job war. „Mit meinem Eintritt in den Bundesgrenzschutz fand ich das, was man auch als Heimat bezeichnen kann. Während der Trauerfeier in Potsdam: Der Präsident des Bundespolizeipräsidiums, Dr. Dieter Romann, würdigte das Leben des getöteten Personenschützers Mirko K. Foto: BundespolizeiEs war das Gefühl der Freiheit! Heimat war für mich überall da, wo ich mich zu Hause fühlte. (…) Ich war stolz darauf, das grüne Barett zutragen und Bestandteil der Familie zu sein“, zitierte der Präsident des Bundespolizeipräsidiums Dr. Romann während der Trauerfeier Mirko K.

Nach seiner Verbandszeit in Duderstadt und dem anschließenden Einsatz als Posten- und Streifenbeamter im Bundeskanzleramt steigt der BGS-Beamte in den gehobenen Polizeivollzugsdienst auf. Mirko K. durchläuft unterschiedliche Verwendungen und war zuletzt als stellvertretender Dienstgruppenleiter für den Schutz des Bundespräsidialamtes mitverantwortlich. 2008 kommt er schließlich zum Personenschutz beim „Schutz deutscher Auslandsvertretungen in Krisengebieten“.

Der Personenschutz in Krisengebieten – eine Aufgabe, „der nur die Besten der Besten gerecht werden können“, hob Dr. Romann während der Trauerfeier hervor. Er bedeute „erstens eine hohe charakterliche und körperliche Eignung, zweitens eine harte Ausbildung und drittens eine hohe Professionalität im Einsatz. Mirko K. überzeugte in allen drei Punkten“, sagte Dr. Romann. Und er fügte hinzu: „Er war einer der Besten, die wir hatten“.

Seit dem Jahr 2009 war er als Personenschutzbeamter im Ausland im Einsatz. Seine Zielorte lagen stets in den gefährlichsten Regionen der Welt. Bei insgesamt fünf drei- bis fünfmonatigen Einsätzen in Bagdad und Kabul sorgte er für die persönliche Sicherheit der Botschafter und ihrer Gäste. Eine der wohl schwierigsten und gefahrvollsten Aufgaben, vor die ein deutscher Polizeivollzugsbeamter überhaupt gestellt werden kann.

„Ich habe nichts zu bereuen und würde diese Entscheidung heute genauso treffen, wie ich sie damals getroffen habe. Es war der Auftrag, etwas Abenteuerlust vielleicht auch. Ich wollte diese Kameradschaft erleben. Jeder stand mit seinem Leben für das der Schutzpersonen ein – und für das Leben seines Kameraden.“

Die Worte eines Mannes, der in Ausübung seines Dienstes und in treuer Pflichterfüllung sein Leben gab.