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Die Max Achtzig Idee zur Vision Zero

Dieter Schäfer und Helena
© Schäfer
Bei tödlichen LKW-Unfällen ließen in den Pandemiejahren jährlich mehr als dreimal so viele LKW-Fahrer (ca. 70) ihr Leben, wie Insassen in PKW. All diese Unfälle passierten ungebremst und mit Anlauf, klares Indiz für Ablenkung oder Sekundenschlaf beim Verursacher.

Die Fahrzeugassistenten können solche Unfälle nur bedingt vermeiden. Denn es gibt europaweit ein eklatantes Wissensdefizit bei den Fahrern. Fast keiner ist auf die Wirkungsweise von Abstandsregeltempomat und Notbremsassistent (AEBS) eingewiesen. Da insbesondere das AEBS nicht autonom reagieren darf und deshalb vom Fahrer übersteuerbar ist, schlägt die Unwissenheit im Notfall extrem durch. Der Algorithmus berechnet den maximal letzten Bremspunkt vor dem Aufprall. Schreckt der Fahrer durch die akustische Warnung hoch, ist er schon so nah am Stauende, dass er im Fluchtreflex das Lenkrad herumreißt. Das wiederum übersteuert den Bremsvorgang und schaltet diesen sogar ganz ab. So passierten nach einer niedersächsischen Studie[1][2] rund 25 Prozent Auffahrunfälle, obwohl NBA verbaut waren. 2023 hat die UN ECE nachgebessert[3]. Bei Typ-Neuzulassungen dürfen künftig nur noch robuste Maßnahmen des Fahrers, wie ein Kickdown des Gaspedals oder Ausweichmanöver, die ausreichen, um das Zielfahrzeug nicht mehr anzustoßen, eine Übersteuerung auslösen. Die Übergangsfristen dauern jedoch bis zum 1. September 2028. Sicher kann aktuell nur einer, der Fahrer selbst, einen Unfall vermeiden. Wir müssen die Fahrer und Fahrerinnen in Aus- und Fortbildungen über die Gefahrensituationen aufklären und deren persönliches Gefahrenradar schärfen. Hier setzt die Max Achtzig Idee an. Die tagtäglich unterschiedlichsten Stressoren, die auf sie einwirken und die Ursache für den Sekundenschlaf sind, aber sie auch animieren, sich abzulenken, müssen identifiziert und beseitigt werden.

Sehr oft im Schatten bleibt das unendliche Leid der „stillen“ Opfer. Nach einer vom DVR 2022[4] publizierten Sozialstudie leiden nach einem plötzlichen Unfalltod durchschnittlich 113 Menschen unter einer mehr oder minder starken Belastungsstörung. Helena, einzige Überlebende eines LKW-Unfalles, bei dem ihre Eltern und ihre Schwester starben, gibt diesen stillen Opfern nun ein Gesicht.

„Max Achtzig - 40 Tonnen Verantwortung!“, Dieter Schäfer, Preis von 11 Euro, www.hellwach-mit-80-kmh.de
© Schäfer
DVR-Präsident Manfred Wirsch[5]: „Das Buch "Max Achtzig - 40 Tonnen Verantwortung" von Dieter Schäfer ist mehr als eine Ansammlung wichtiger Erkenntnisse. Es dient als Wegweiser, der aufzeigt, wie durch Verhaltensänderungen und Bewusstseinsbildung Unfälle vermieden werden können.“

Mit seinem kompletten Präventionsansatz stellt es eine wichtige Grundlage für die gesetzlich vorgeschriebenen Fortbildungsmaßnahmen dar. Es kann als Begleitwerk für Fahrer und Trainer bei den Schulungs-und Fortbildungsinhalten der Anlage 1, Ziffern 1.2, 1.3a und 3.1 der Berufskraftfahrerqualifizierungsverordnung und auch in der Fahrausbildung eingesetzt werden.

Mehr Informationen und Bestellungen zum Preis von 11 Euro siehe www.hellwach-mit-80-kmh.de.

 

Quellen:

[1]
[2] https://www.vkuonline.de/erweiterte-betrachtungen-zum-umgang-mit-automatischen-notbremssystemen-und-zu-deren-auslegung-teil-1-2669196.html
[3] https://unece.org/sites/default/files/2023-10/R131r1am2E.pdf
[4] https://www.dvr.de/presse/pressemitteilungen/psychische-unfallfolgen-beteiligter-personen-betroffene-nicht-allein-lassen
[5] https://youtu.be/pahQ74M2-bc

 

Über den Autor
Dieter Schäfer
Dieter Schäfer
Dieter Schäfer, PD a.D. ist Mitbegründer und Sprecher des Präventionsvereins „Hellwach mit 80 km/h e.V.“. Er war bis Ende 2019 Leiter der Verkehrsdirektion beim Polizeipräsidium Mannheim und ist auch Autor des Buches „Der Verkehrspolizist“, einer Fachbiografie über urbane und überregionale Unfallgefahren mit erprobten Praxisbeispielen zu deren Abwendung.
In seiner fünfjährigen Netzwerkarbeit für die Max Achtzig Initiative arbeitet er hartnäckig an der Schärfung des persönlichen-Gefahrenradars der BKF und der Verbesserung der digitalen Technik zur Vermeidung des Todes am Stauende.
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