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Leichtes Aufklärungs- und Unterstützungsfahrzeug LAUF
© Von Hornet Driver - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=35261919

Das KSK der Schweiz

Von Dr. Reinhard Scholzen

Mit dem Aufbau von Spezialeinheiten reagierten die Armeen nahezu weltweit auf die Veränderungen in der Kriegsführung und neue politische Herausforderungen. Relativ jung sind das Kommando Spezialkräfte (KSK) der deutschen Bundeswehr und das gleichnamige KSK der Schweizer Armee.

Zum Vergleich: Das deutsche KSK

Von Beginn an wies die strategische Vorgabe der Bundeswehr eine ausschließlich defensive Rolle zu. Wo die Freunde standen, wusste jeder, ebenso, wer die potentiellen Feinde waren. Nach dem Ende des Kalten Krieges veränderte sich die bis dahin bipolare Welt. Spätestens damit hätte eine strategische Neuausrichtung der Bundeswehr erfolgen müssen, die auch die Vertretung deutscher Interessen im Ausland durch militärischen Einsatz hätte einschließen müssen. Stattdessen machte sich eine Haltung breit, die der Autor Henryk M. Broder so treffend als „Wille zur Ohnmacht“ bezeichnete. Mit dieser demonstrativen Friedfertigkeit ging einher, dass Deutschland in den Augen vieler seiner Bündnispartner weit unter den eigenen Möglichkeiten zurückblieb, obwohl diese von der Bundesrepublik mehr Unterstützung für die gemeinsamen Ziele und Interessen forderten.

Zu einer grundlegenden Änderung führte ein Ereignis während des Bürgerkriegs in Ruanda im Jahr 1994. Viele Ausländer wurden damals von Fallschirmjägern der französischen Fremdenlegion aus Ruanda evakuiert. Sieben Mitarbeiter der „Deutschen Welle“ und vier Familienmitglieder hatten dieses Glück nicht. Daher wurde zwischen den Vereinten Nationen, Washington, Paris, Brüssel und Bonn tagelang fieberhaft nach einer Möglichkeit zu deren Rettung gesucht. Schließlich übernahmen belgische Fallschirmjäger diese Aufgabe in Ruanda, das seit dem Ende des Ersten Weltkriegs belgisches Mandatsgebiet gewesen und Anfang der 1960er Jahre eine unabhängige Republik geworden war. Ohne dass ein Schuss fiel, brachten die Soldaten ihre Landsleute sowie schweizerische und elf deutsche Staatsbürger am 13. April 1994 außer Landes nach Bujumbura. Von dort holte sie eine Transall der Bundeswehr ab und flog sie nach Deutschland zurück. Der Führer der flämischen Fallschirmjäger, Major Baumans, erhielt für die Rettung der Deutschen das Bundesverdienstkreuz.

In der Folgezeit wurden die Rahmenbedingungen verändert: durch internationale Vereinbarungen konnte die Kooperation in solchen Krisenfällen verbessert werden. Das Bundesverfassungsgericht entschied in dem „Out-of-Area-Urteil“, dass humanitäre und auch militärische Einsätze der Bundeswehr auch außerhalb des NATO-Gebietes zulässig seien. Ein dreiviertel Jahr später formulierte Bundespräsident Roman Herzog in einer Ansprache vor der „Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik“, für die Deutschen sei nunmehr die Zeit des „Trittbrettfahrens“ vorüber. Nun müsse gelten, dass Deutschland die politische und auch militärische Verantwortung in der Welt übernehme, die seinem gewachsenen Gewicht entspreche.

Man beließ es aber nicht bei neuen Rahmensetzungen, sondern wandte sich rasch auch Veränderungen in der militärischen Praxis zu. Der damalige Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Hartmut Bagger, hatte mit großer Bestimmtheit dazu die Vorgabe gegeben: „Was in Ruanda passiert ist, möchte ich nicht wieder erleben“. Auf der Bonner Hardthöhe begann daher der Führungsstab des Heeres im Sommer 1994 Konzepte für den Aufbau eines Verbandes zu entwickeln, dessen Aufgaben in Evakuierungsaktionen, aber auch in der Guerillabekämpfung liegen sollten.

Rasch wuchs in den Planungen das Aufgabenspektrum der neuen Truppe an: Die zu schaffende Einheit sollte nicht nur Zivilisten evakuieren können, sondern auch in der Lage sein, Geiseln zu befreien und weitere sehr schwierige militärische Aufgaben zu lösen. Als Ziel wurde gesehen, auch die Bundeswehr solle irgendwann über die Fähigkeiten britischer oder amerikanischer Spezialeinheiten verfügen. Als Name einigte man sich auf „Kommando Spezialkräfte (KSK)“, legte die Pläne zur Aufstellung dem Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestages vor und im 1995 beschloss das Kabinett Kohl die Aufstellung des KSK in Calw im Schwarzwald. Am 20. September 1996 wurde die Einheit offiziell aufgestellt.

Bereits im Jahr 1998 gab es erste Presseberichte über erfolgreiche Einsätze des KSK. Auch über den Einsatz des KSK in Afghanistan wurde immer wieder einmal berichtet. Aber im Großen und Ganzen sind die Einsätze des KSK geheim, streng geheim.

Das Kommando Spezialkräfte der Schweiz

Tauchschwimmer­ausrüstung
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Im Jahr 2010 begründete der Chef der Schweizer Armee, Korpskommandant André Blattmann, in einem Interview die Existenz seiner Armee in einem Satz: „Sicherheit ist eine ganz wichtige Voraussetzung dafür, dass die Erfolgsstory Schweiz weitergeht.“ Im weiteren Verlauf des Gesprächs hob der erste Soldat der Eidgenossenschaft auch hervor, es gelte, den aktuellen Bedrohungen Rechnung zu tragen.

Das sah die politische Führungsspitze nicht anders. Ueli Maurer, der Chef des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) – die vergleichbaren Aufgaben übernehmen in Deutschland die Bundesminister der Verteidigung und des Innern – befahl daher im April 2010 die Bildung des Kommando Spezialkräfte (KSK). Darin wurden alle Sondereinheiten der Armee unter einem Dach zusammengefasst. Somit rekrutierte sich das KSK von Beginn an aus dem Armee-Aufklärungsdetachement 10 (AAD 10), dem Militärpolizei Spezialdetachement, den Grenadierbataillonen 20, 30 und 40 sowie der Fallschirmaufklärerkompanie 17. Hinzu kamen weitere Unterstützungselemente und das Ausbildungszentrum Spezialkräfte. Um schnelle Wege zu schaffen, wurde das KSK direkt dem Chef des Führungsstabes der Armee unterstellt. Zudem wurde ein direkter Zugang in den Bereich des Nachrichtendienstes geschaffen, was man angesichts der aktuellen Herausforderungen als conditio sine qua non ansah. Der Schweizer Geheimdienst war seit dem Jahr 2010 im Nachrichtendienst des Bundes (NDB) neu organisiert worden. Zur damaligen Zeit wurde in einem dieser Jahresberichte betont: „Die Schweiz befindet sich langfristig gesehen noch immer in einer sehr stabilen und ruhigen Situation. Die festgestellten Bedrohungen und Gefahren sind zwar real, sie können aber nur unter bestimmten Bedingungen staatsbedrohende Ausmasse annehmen. Trotzdem ist es unabdingbar, diese Bedrohungen vorausschauend anzugehen, auch um zu verhindern, dass sie sich gegenseitig verstärken und unkontrollierbar werden.“

Im Januar 2012 meldete das KSK der Schweiz Einsatzbereitschaft. Im Vorwort zur Image-Broschüre des Verbandes – die Schweizer bezeichnen sie demonstrativ bescheiden als „Informationsmappe“ – werden die Rahmenbedingungen beschrieben, die dessen Aufbau erforderlich machten. Der Chef des Führungsstabes der Schweizer Armee, Divisionär Jean-Marc Halter, betont, jede Armee der Gegenwart habe drei Herausforderungen zu meistern: „die zunehmende Verwundbarkeit der eigenen Gesellschaft; neue grenzüberschreitende Bedrohungen, die sich rasch wandeln können; steigender Kostendruck aufgrund knapper Ressourcen.“ Für die Schweiz war der Aufbau des KSK ein Bestandteil der angestrebten Reduzierung auf das Wesentliche.

Auswahltests

Das KSK – insbesondere dessen Kerntruppe, das AAD 10 – umgibt ein Schleier des Geheimen. Das gilt auch für Teile des Auswahltests. Vergleicht man die Berichte mit dem, was über andere militärische Spezialeinheiten veröffentlicht wurde, scheint es so, als habe dem Schweizer KSK das bei vergleichbaren Verbänden in Deutschland und Frankreich praktizierte Aufnahmeverfahren als Vorbild gedient.

Auch in den ersten Publikationen, die über das KSK der Schweiz erschienen, wurden die Belastungen der Aufnahmeprüfungen lediglich in Allgemeinplätzen angedeutet. Ein Schweizer KSK-Soldat sollte entweder eine dreijährige Berufsausbildung absolviert oder das Abitur (Matura) in der Tasche haben und im Besitz eines zivilen Kfz-Führerscheins muss er ebenso sein. Die weiteren Voraussetzungen lassen die Richtung deutlich erkennen, in die das KSK gehen will. So wird von den Bewerbern eine „reife Persönlichkeit, ein guter Leumund, sehr gute körperliche Verfassung, hohe psychische Belastbarkeit, hohe Flexibilität, Bereitschaft zu Auslandeinsätzen, gute Kenntnis einer zweiten Landessprache, wünschenswert gute Englischkenntnisse“ gefordert. Bringt man all das auf einen Nenner, sucht das KSK vielfältig befähigte Generalisten.

Heeresaufklärer

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© Schweizer Armee
Wer im Armee-Aufklärungsdetachement 10 (AAD 10) Dienst leisten möchte, muss zunächst eine zweitägige Vorauswahl bestehen. Hierfür ist eine gute körperliche Eignung eine Grundvoraussetzung: 50 Liegestützen, 60 Rumpfbeugen und zehn Klimmzüge, jeweils ohne Unterbrechung; ein 5-Kilometer-Geländelauf in Sportkleidern in höchstens 24 Minuten; ein 8-Kilometer-Eilmarsch im Tarnanzug mit Feldschuhen und 15-Kilogramm-Gepäck in maximal 58 Minuten; ein 25-Kilometer-Eilmarsch im Tarnanzug mit Feldschuhen und 25-Kilogramm-Gepäck, der in dreieinhalb Stunden bewältigt werden muss und 300 Meter Schwimmen in zehn Minuten. Im Anschluss daran folgt eine umfangreiche medizinische Untersuchung, die am Fliegerärztlichen Institut in Dübendorf durchgeführt wird.

Die Überprüfung der Psyche der Kandidaten erfolgt in enger Kooperation mit der Universität Zürich. Hierzu zählen auch Einzelinterviews, in denen bis auf den Grund der Seele des Bewerbers geblickt wird.

Wer diese Hürden genommen hat, muss sodann einen 19-tägigen Auswahlkurs absolvieren. Wie in vielen anderen Spezialeinheiten besteht das Programm, dessen konkrete Inhalte den Bewerbern unbekannt sind, aus einer Vielzahl von Leistungen, die zum Teil allein, zum Teil innerhalb der Gruppe unter hohem physischen und psychischen Druck erbracht werden müssen. Auch das Schweizer KSK empfiehlt seinen Bewerbern eine umfangreiche Vorbereitung, zu der Märsche mit Gepäck und ein intensives Üben des Navigierens im Gelände gehört. In den ersten Jahren meldeten sich 200 bis 400 Interessenten, die die Aufnahme ins KSK anstrebten. Davon bestanden nur etwa fünf bis zwölf Kandidaten die harten Auswahltests. In der Gegenwart sind nach einer Doku des SRF jährlich ca. drei Bewerber erfolgreich.

Wer all dies leisten konnte, wird als Fachberufsunteroffizier oder -offizier in die für alle Teilnehmer gleich strukturierte, ein Jahr dauernde Grundausbildung im AAD 10 eingestellt. Die Ausbildung beinhaltet neben einer praktischen Ausbildung in verschiedenen Einsatztechniken (hierzu zählen unter anderem Personenschutz, Aufklärung, Patrouillentechnik, Gefechtstechnik, Übermittlung, Überleben und Sanitätsdienst) auch Rechtslehre, Geographie, Ethnologie, interkulturelle Kompetenz, internationale Sicherheitspolitik, Sprach- und Kommunikationstechnik, Taktik und Führungstechnik. Nach dem Grundkurs erfolgt die Versetzung in einen der Züge des AAD 10 und gleichzeitig beginnt die Ausbildung zum Spezialisten in einem Bereich. Dabei legen die Schweizer ihre Schwerpunkte, wie andere Spezialeinheiten auch, auf die vier Bereiche Kommunikation, Sanitätsdienst, Sprengen und das Scharfschützenwesen. Aus den ersten Jahren war bekannt, dass die Angehörigen des AAD 10 im Dienstgrad Wachtmeister bis Oberstleutnant zwischen 22 und 42 Jahre alt waren.

Korpskommandant Laurent Michaud, Chef Kommando Operationen, beschreibt in einer Dokumentation des SRF, was er von den rund 100 Soldaten des AAD 10 erwartet: „Der Soldat, den wir suchen, ist ein autonomer Mensch, der die Absicht seines Vorgesetzten verstehen und entsprechend entscheiden kann. Ohne dass man ihm systematisch sagen muss, was konkret zu tun ist und wie er vorgehen soll.“ Das ist eine Umschreibung des Führens mit Auftrag, besser bekannt als Auftragstaktik.

Militärpolizisten

Seit dem Ende des Ost-West-Konflikts nahm weltweit die Zahl der Einsätze, im Schnittbereich zwischen militärischen und zivilen Aufgaben zu. Dem trägt das KSK der Schweiz Rechnung. Dementsprechend übertrug man dem Militärpolizei Spezialdetachement (MPSpezDet) des KSK die Aufgaben: Personenschutz, Festnahme und Zuführung sicherheitsgefährdender Personen, Intervention; Objektschutz und -überwachung; Beratung und Ausbildung; Kooperation mit dem Schutzdetachement Bundesrat (die vergleichbare Aufgabe übernimmt in Deutschland die Sicherungsgruppe des Bundeskriminalamtes) und schließlich Spezialleistungen für die Militärische Sicherheit. Auch die Militärpolizisten des KSK durchlaufen eine anspruchsvolle medizinische und psychologische Überprüfung, an die sich ein viertägiger Test der praktischen Fähigkeiten der Bewerber anschließt. An die bestandene Vorauswahl schließen sich ein 31-wöchiger Grundkurs und anschließend Spezialkurse an. Hierbei fällt das sehr breite Spektrum der Spezialausbildungen auf: ziviler und militärischer Personenschutz, spezielle Schutztechniken und Transportschutz, unterschiedliche Interventions- und Zugriffstechniken, Infanterietechnik, Leben im Gelände, Schießtechnik und Sonderwaffenausbildung, Notfallsanitätsausbildung, Seil- und Helikoptertechnik, Fahrtraining mit Sonderfahrzeugen, Aufklärung und Erkundung, Kommunikation, Sprachausbildung, Präzisionsschützenwesen sowie Führungsausbildung und Taktik.

Ein konservatives Leitbild

Die Schweizer Armee ist tief verwurzelt in ihrer Geschichte. Dennoch – oder gerade deshalb – verschloss sie sich nie Neuerungen. Gleichzeitig bewahrte sie das, was bewahrenswert war und ist, auch wenn dies nicht in jedem Fall dem internationalen Zeitgeist entspricht. Das darf man konservativ nennen. Aus diesen Wurzeln wächst das Leitbild, das sich das Schweizer KSK gab.

Es ist ein Beispiel dafür, wie Altes bewahrt werden kann, um Neues zu schaffen: „Damit auf einem gemeinsamen Fundament menschen- und leistungsorientiert geführt beziehungsweise zusammengearbeitet werden kann, werden die Angehörigen aller Organisationseinheiten im Kommando Spezialkräfte nach folgenden Werten und Leitsätzen selektioniert, aus- und weitergebildet: HONOR – Ehre. Wir übernehmen volle Verantwortung für unser Handeln. Wir wertschätzen und hinterfragen konstruktiv das ‚Eigene’ und das ‚Andere’. Wir stehen zu unserem Wort und gehen mit Vorbild voraus. MODESTIA – Bescheidenheit. Wir wollen nicht auffallen durch Selbstverherrlichung; unser Handeln soll für uns sprechen. Wir streben nach Präzision und Höchstleistung. Die Auftragserfüllung kommt vor unseren persönlichen Bedürfnissen. UNITA – Einheit. Gemeinsam meistern wir jede Situation. Wir erfüllen den Auftrag indem jeder seinen Beitrag zum Ganzen leistet. Für unsere Kameraden, Unterstellten und Vorgesetzten stehen wir ein.“

Informationspolitik

Anfänglich löste die reine Existzenz des AAD 10 Kontroversen aus. Besonders polarisierte ein geplanter Einsatz der Truppe zur Befreiung der Schweizer Staatsbürger Max Göldi und Rachid Hamdani aus Lybien. Es wurden – wie die Medien erfuhren – mehrere zum Teil spektakuläre Befreiungspläne entwickelt. Letztlich wurde keine der Varianten durchgeführt.

Nach anfänglicher breiter Kritik wird mittlerweile von den Schweizer Parlamentariern die Notwendigkeit des AAD 10 bzw. des KSK nicht mehr bestritten. Jedoch wird kontrovers diskutiert, wie groß die Einflussmöglichkeiten des Parlaments auf die Einsätze Schweizer Soldaten im Rahmen des KSK sein sollten.

Wo das KSK der Schweiz eingesetzt wurde, ist geheim. Nur selten wird der Schleier gelüftet. Im Juni 2021 war eine Anzahl von AAD 10 Soldaten am Schutz des Treffens des russischen Präsidenten Putin mit US-Präsident Biden in Genf beteiligt. Im August 2021 nahm das KSK bei der Repatriierung von 385 Schweizer Bürgern aus Kabul eine Schlüsselrolle ein. Dabei wurde es unter anderem von deutschen Fallschirmjägern unterstützt und konnte Transportmaschinen der Deutschen nutzen. Ebenfalls publik wurde, dass Schweizer KSK-Soldaten in zivil seit Februar 2022 in Kiew den Schweizer Botschafter beschützten und nach dem Beginn des Krieges die Botschaftsangehörigen evakuierten.

Fazit

Die Schweiz hat sich zwar zu einer ewigen Neutralität verpflichtet, leistet sich aber eine leistungsfähige Spezialeinheit zur Lösung komplexer militärischer Lagen im Ausland und auch im Inland. Das ist kein Widerspruch. Die Eidgenossenschaft vertritt ihre Interessen jederzeit, weltweit. Dazu ist mitunter auch der Einsatz militärischer Mittel und Fähigkeiten erforderlich, die Spezialeinheiten wie das KSK vorhalten. Es scheint so, dass auch die Schweizer Nachbarn im Norden auf dem Weg sind, dies zu begreifen.

 

Über den Autor
Dr. Reinhard Scholzen
Dr. Reinhard Scholzen
Dr. Reinhard Scholzen, M. A. wurde 1959 in Essen geboren. Nach Abitur und Wehrdienst studierte er Geschichte und Politikwissenschaft an der Universität Trier. Nach dem Magister Artium arbeitete er dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter und promovierte 1992. Anschließend absolvierte der Autor eine Ausbildung zum Public Relations (PR) Berater. Als Abschlussarbeit verfasste er eine Konzeption für die Öffentlichkeitsarbeit der GSG 9. Danach veröffentlichte er Aufsätze und Bücher über die innere und äußere Sicherheit sowie über Spezialeinheiten der Polizei und des Militärs: Unter anderem über die GSG 9, die Spezialeinsatzkommandos der Bundesländer und das Kommando Spezialkräfte der Bundeswehr.
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