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Das neue BDSW Präsidium wurde für vier Jahre gewählt. Es besteht  aus (vl) Andreas Segler, Peter H. Bachus, Gregor Lehnert (Präsident), Manfred Buhl, Friedrich P. Kötter, Matthias Schulze und Lutz Kleinfeldt

Wachwechsel beim BDSW

Die 46. Jahresmitgliederversammlung des Bundesverbandes der Sicherheitswirtschaft (BDSW) hat am 16. Mai 2013 in Lübeck den bisherigen Vizepräsidenten Gregor Lehnert (59) zum neuen BDSW-Präsidenten gewählt. Er ist Geschäftsführer mehrerer mittelständischer Unternehmen im Saarland und in Rheinland-Pfalz. Lehnert war elf Jahre Direktor des saarländischen Landeskriminalamtes und wurde später Staatssekretär im Innenministerium von Thüringen. Seit Januar 2000 ist er als Unternehmensberater und Unternehmer in der Sicherheitsbranche tätig. Das Präsidium des BDSW umfasst nun erstmals insgesamt sieben Mitglieder.

Der bisherige Verbands- und jetzige Ehrenpräsident Wolfgang Waschulewski

Der bisherige Verbandspräsident Wolfgang Waschulewski wurde aufgrund seiner vielfältigen Verdienste für die Sicherheitswirtschaft einstimmig zum Ehrenpräsidenten ernannt. Er hatte nach einer über neunjährigen Amtszeit nicht mehr für das Amt des BDSW-Präsidenten kandidiert. „Sein persönliches Engagement für die Weiterentwicklung und Vernetzung der privaten Sicherheitswirtschaft stellte Wolfgang Waschulewski in zahlreichen weiteren ehrenamtlichen Funktionen unter Beweis. So war er unter anderem stellvertretender Vorsitzender der Zentralorganisation der Deutschen Wirtschaft in Sicherheitsfragen (ASW) und ist immer noch Vizepräsident des Bundesverbandes der Dienstleistungswirtschaft (BDWi)“, unterstreicht sein Nachfolger Gregor Lehnert. Darüber hinaus sei er seit vielen Jahren für den BDSW im Kuratorium des Deutschen Forums für Kriminalprävention (DFK) in Berlin tätig und ist außerdem stellvertretender Vorsitzender des Beirats der Sicherheitsfachmesse Security in Essen.


BDSW vor neuen Herausforderungen

Gregor Lehnert, der neue BDSW-VerbandspräsidentAls vorrangigste Aufgabe seiner Amtszeit sieht der neue BDSW-Präsident Gregor Lehnert den Ausbau und die Weiterentwicklung der Tarifpolitik im Dienstleistungssegment der Sicherheitswirtschaft. Wichtig sei der Abschluss eines neuen Mindestlohn-Tarifvertrages für Sicherheitsdienstleistungen unter dem Schutz des Arbeitnehmer-Entsendegesetzes. Der bisherige Tarifvertrag läuft am 31. Dezember diesen Jahres aus.

Ausbildung und Qualifizierung der Beschäftigten im Sicherheitsgewerbe sei auch eine elementare Voraussetzung für die künftige Übernahme von neuen Sicherheitsaufgaben durch die Sicherheitsunternehmen. Moderne Sicherheitsdienstleistungen könnten heute nur durch den effizienten Einsatz von Sicherheitstechnik erfolgreich angeboten werden. So seien 39 Prozent der Verträge zwischen Wirtschaft und Sicherheitsdienstleistern in den letzten 24 Monaten gekündigt worden, weil personeller Schutz durch Technik ersetzt wurde.

Zu der Erweiterung des Aufgaben- und Themenspektrums des Verbandes und seiner Mitglieder gehöre vor allem auch eine qualifizierte Sicherheitsberatung. „Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen stehen vor gewaltigen Herausforderungen im Sicherheitsbereich. Veränderte Bedrohungsphänomene, insbesondere im Bereich der Wirtschaftsspionage und der IT-Sicherheit, gefährden den Wirtschaftsstandort Deutschland.“, so Lehnert. Das stark mittelständisch geprägte Sicherheitsgewerbe sei auf lokaler und regionaler Ebene einer der ersten Ansprechpartner rund um die Sicherheit. „Als Kompetenzinhaber Sicherheit können wir hier einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der Wirtschaft durch Beratung, Sicherheitstechnik und die Sicherheitsdienstleistung leisten“, unterstreicht Lehnert die Bedeutung der Sicherheitsunternehmen.


BDSW durch Wolfgang Waschulewski geprägt

Überreichung der Ehrenurkunde an Wolfgang Waschulewski (li) durch Nachfolger Gregor LehnertMit der Ernennung zum Ehrenpräsidenten honorierte die Mitgliederversammlung die vielfältigen Aktivitäten, die der BDSW unter der Führung von Waschulewski begonnen und umgesetzt hat. Höhepunkt seiner tarifpolitischen Tätigkeit war die Aufnahme der Sicherheitsdienstleistungen in das Arbeitnehmer-Entsendegesetz und der Abschluss eines Mindestlohn-Tarifvertrages für Sicherheitsdienstleistungen im Juni 2011. Er gilt bis Ende diesen Jahres und schreibt in Deutschland das Erfüllungsortprinzip bei der Entlohnung von Sicherheitsdienstleistungen verbindlich vor.

In die Amtszeit von Waschulewski fiel auch die Änderung des Verbandsnamens. Nach fast 40 Jahren firmiert der frühere Bundesverband Deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmen (BDWS) seit dem 1. September 2011 als BDSW Bundesverband der Sicherheitswirtschaft. „Mit dieser Namensänderung tragen wir der gewachsenen Bedeutung unserer heutigen Mitgliedsunternehmen für die Sicherheitsarchitektur in Deutschland Rechnung und richten den Verband aus, um neue Mitglieder zu gewinnen. Wir öffnen uns für alle Unternehmen aus der Sicherheitswirtschaft und wollen deren wirtschafts-, arbeitsmarkt- und innenpolitische Bedeutung gegenüber Öffentlichkeit, Medien, Politik aber auch gegenüber der Wirtschaft deutlich machen“, begründete Waschulewski die Namensänderung.


Qualität und Sicherheit

Wolfgang Waschulewski hat sich insbesondere für den Ausbau und die Weiterentwicklung von Qualitätsmerkmalen engagiert. Hierzu gehören unter anderem die Ausbildungsberufe „Fachkraft für Schutz und Sicherheit“ und „Servicekraft für Schutz und Sicherheit“ sowie die Weiterentwicklung der DIN 77200 „Sicherungsdienstleistungen - Anforderungen“. Auch die Kooperationsverträge mit der Polizei wurden in seiner Amtszeit ausgebaut. So unterzeichnete die BDSW-Landesgruppe Schleswig-Holstein am 13. Januar 2006 eine Kooperationsvereinbarung mit der dortigen Landespolizei, um diese bei ihren gesetzlichen Aufgabenwahrnehmungen unter vertraglich festgelegten Bedingungen zu unterstützen und damit die öffentliche Sicherheit in Schleswig-Holstein zu stärken. Eine der Anforderungen aus der Kooperationsvereinbarung an private Kooperationspartner ist der Betrieb einer VdS-anerkannten Notruf- und Serviceleitstelle. Die Kooperationsvereinbarungen mit der Polizei fanden Eingang in das Programm Innere Sicherheit der Innenministerkonferenz. Diese konstatierte darin erstmals, dass private Sicherheitsdienste ein wichtiger Bestandteil der Sicherheitsarchitektur in Deutschland sind.


Sicherheitsdienste schützen vor Piraten

Ebenfalls in die Amtszeit von Wolfgang Waschulewski fiel der erfolgreiche Einsatz von privaten Sicherheitskräften auf Seeschiffen zur Abwehr von Piratenangriffen. Nach einer Umfrage der weltweit tätigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers AG unter 101 deutschen Reedereien setzen inzwischen 59 (im Jahr 2012: 12) davon private bewaffnete Sicherheitsdienste ein. Damit einher ging eine deutliche Verminderung der Angriffe durch Piraten. Wurden im ersten Quartal 2012 noch weltweit 102 Angriffe von dem Internationalen Schifffahrtsbüro (IMB) registriert, so reduzierte sich deren Zahl im ersten Quartal 2013 auf nur noch 66 Angriffe.

(PI)

 

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