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Machbarkeitsstudie „Encrypted Computing“ an Cyberagentur übergeben

Forscherinnen und Forscher des CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit und des Instituts KASTEL am Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben am Montag (21.11.2022) die Ergebnisse ihrer Machbarkeitsstudie zum Thema „Encrypted Computing“ an die Agentur für Innovation in der Cybersicherheit (Cyberagentur) übergeben.

Im Dezember 2021 hatte die Cyberagentur ihr erstes ausgeschriebenes Projekt zum Thema „Encrypted Computing“ an das CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit und an das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), als Unterauftragnehmer, vergeben. Eine Machbarkeitsstudie sollte potenzielle „Encrypted Computing“-Anwendungen identifizieren, welche zukünftig im Bereich der Inneren und Äußeren Sicherheit eingesetzt werden können. Hierbei ging es zentral darum, die Sicherheitseigenschaften zu erfassen und einen Vergleich der Leistungsfähigkeit dieser Verfahren in Abhängigkeit von ihren Anwendungsszenarien zu erreichen.

Encrypted Computing und ähnliche Technologien gelten als zukunftsweisende Ansätze, um die Datensicherheit zu erhöhen. „Mit Kryptografie lassen sich Datenverarbeitung und Datenschutz vereinbaren“, sagt Prof. Dr. Jörn Müller-Quade vom Institut KASTEL am KIT. Bislang galt in der modernen Kryptographie, bevor man mit verschlüsselten Daten weiterarbeiten kann, muss man sie entschlüsseln. CISPA-Faculty Dr. Nico Döttling und Prof. Dr. Jörn Müller-Quade wollen daran etwas ändern. Beide Forscher sind Experten auf dem Gebiet des Encrypted Computing, einer Familie von Verschlüsselungsverfahren, mit denen Daten auch in verschlüsselter Form verarbeitet werden können. Eine Entschlüsselung zum Klartext ist erst dann wieder nötig, wenn die Ergebnisse eingesehen werden sollen, für Berechnungen ist dies aber nicht nötig. Sensible und sicherheitskritische Daten können so zwar analysiert, aber gleichzeitig auch geheim gehalten werden.

Insbesondere die Effizienz der derzeit bekannten Algorithmen für eine solche Kryptographie ist ein großes Problem für die Forschung. „Encrypted Computing ist keine Universallösung für sicheres Rechnen. Allerdings birgt das Gebiet noch enormes Potenzial, insbesondere, wenn noch effizientere Algorithmen gefunden werden“, so Döttling. Müller-Quade ergänzt: „Insbesondere ist es derzeit keine Universallösung, weil es für manche Anwendungen vielleicht nicht effizient genug ist. Vielleicht gibt es für manche Anwendungen sogar prinzipielle Grenzen. Wir würden uns über ein Folgeprojekt freuen. Durch Technologieoffenheit können wir für verschiedene Sicherheitsniveaus effizientere Lösungen finden.“

„Unsere Mission ist es, innovative Technologien für Anwendungen in der inneren und äußeren Sicherheit zu fördern, die aber noch fernab von der Marktreife stehen“, sagt Robert Seidel, Projektverantwortlicher bei der Cyberagentur. „Encrypted Computing passt sehr gut in dieses Bild. Ich freue mich, dass wir in KASTEL/KIT und CISPA zwei so forschungsstarke Partner für unser Projekt gewinnen konnten.“ Die Machbarkeitsstudie ist der erste Schritt der Forschungsaktivitäten der Cyberagentur im Bereich des Encrypted Computing. Weitere Forschungsprogramme sollen folgen: „Bereits im kommenden Jahr wollen wir mit einer neuen Ausschreibung dafür werben, dass sich Kryptologinnen und Kryptologen weiterhin mit unseren Fragen auseinandersetzen“, sagt Projektmanagerin Dr. Tanja Zeeb.

-PM Cyberagentur-