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Symbolbild Blackout
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Stromausfälle in Deutschland – ein realistisches Szenario?

Von Uwe Knebelsberger, Corporate Trust

Blackout – im Herbst und Winter 2022 hat dieser Begriff die reelle Chance, das Krisenwort „Corona“ der letzten Jahre an medialer Reichweite zu übertreffen. Die Corona-Pandemie hat unsere Gesellschaft bereits erheblich verändert. Ein möglicher „Blackout“ (langanhaltender Stromausfall) kann die Öffentlichkeit direkt oder indirekt in eine tiefe Krise stürzen.

Dabei ist es von der Wahrnehmung her eher unerheblich, ob es sich um einen landesweiten Blackout (unwahrscheinlich) oder um regional/örtlich begrenzte Stromausfälle (möglich), sogenannte „rolling blackouts“, handeln kann.

Wenn Verantwortliche und Politiker heute bereits davor warnen, wird dies morgen Auswirkungen auf das Verhalten der Bevölkerung und Unternehmen haben. Ob die Wahrscheinlichkeit des Eintritts von Blackout-Lagen sich durch die aktuelle Energiekrise (insbesondere Gas/Öl) verändert, wird sehr kontrovers diskutiert. Aussagen wie vom Präsidenten des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, am 10.09.22, zeigen, welche medialen Reaktionen hervorgerufen werden („Wir sind auf keiner Weise auf so ein Szenario vorbereitet“).

Allerdings zeigen auch Krisenszenarien wir eine Pandemie, dass sich insbesondere Unternehmen frühzeitig und präventiv damit beschäftigen sollten. Was geschieht, wenn ein Unternehmensstandort sich in einem Stadtteil befindet, der vom Netz genommen werden muss? Wie sind Unternehmen darauf vorbereitet, wenn ein Energieversorger regional Industrieunternehmen vom Stromnetz nehmen muss, um eine Grundsicherung für kritische Infrastrukturen oder Privathaushalte zu gewährleisten? In diesem Zusammenhang empfehlen wir dringend, sich in den Unternehmen mit einer solchen Lage präventiv zu beschäftigen. Für das Szenario sind Notfallpläne zu erstellen, in denen nach Priorität für die Geschäftsprozesse des Unternehmens organisatorische und technische Maßnahmen festzulegen sind. Kann zumindest ein Teil des Betriebs für mindestens 72 Stunden aufrechterhalten werden, wie es das BBK (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz) empfiehlt?

Wie bei allen Notfall- und Krisenszenarien ist zu prüfen, wie realistische eine Eintrittswahrscheinlichkeit ist. Im Fall von möglichen Energieausfällen ist ein möglicher Ernstfall durch alle bekannten Rahmenbedingungen sicher höher geworden.

Alle hoffen, dass es diesen Herbst/Winter nicht zum Eintritt eines Worst-Case-Szenarios im Bereich der Versorgungs(un)sicherheit in der Energieversorgung kommen wird. Aber einer Vorbereitung darauf sollte jetzt eine hohe Priorität in den Unternehmen eingeräumt werden.

-PM Corporate Trust-