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Nach Amoklauf in Heidelberg muss Sicherheitsdenken wieder in den Fokus rücken

Deutscher Expertenrat Besuchersicherheit (DEB) empfiehlt Anpassung der Krisenstäbe und Notfallpläne

Auch wenn die Corona-Pandemie aktuell das vorherrschende Thema ist, die Sicherheit an Universitäten und Hochschulen darf nicht aus den Augen verloren werden.

Themen wie lebensbedrohliche Lagen, Brandschutz, Evakuierung, Arbeitsschutz und Krisenmanagement müssen wieder in den Fokus der Verantwortlichen rücken. Mit Sorge sehen Olaf Jastrob (Risikomanager TÜV Nord, Fachplaner Besuchersicherheit und Vorsitzender des Deutschen Expertenrates Besuchersicherheit (DEB)) sowie Dr. Hans- Walter Borries (Krisenmanager und Mitglied im Arbeitskreis Sicherheitsforschung an der Universität in Witten/Herdecke) die Auswirkungen der kürzlichen Ereignisse an der Universität Heidelberg, an der ein 18-jähriger Student Amok lief und in einem Hörsaal mehrere Schüsse auf Mitstudenten abgab. Dabei gab es eine Tote und drei Verletzte.

„Universitäten und Hochschulen, gleichsam auch Schulen, sind sogenannte „weiche Ziele“ für jegliche Anschlagsattentäter und auch Terroristen, da diese Einrichtungen relativ offen und frei zugänglich sind und Abschottungsmöglichkeiten zum Schutz der Studierenden sowie Schülerinnen und Schüler weitgehend fehlen“, warnen Olaf Jastrob und Dr. Hans-Walter Borries.

Der DEB und seine Mitglieder setzen sich für ein angepasstes ganzheitliches Sicherheitskonzept an Universitäten/Hochschulen ein. Dr. Hans-Walter Borries erklärt dazu: „Wichtig ist, dass hohe Sicherheitsstandards den Betrieb von Hochschulen gewährleisten. Dazu gehören ausgebildete Notfall- und Krisenmanager, Pandemiemanager genauso wie ein mehr an Sicherheitsstandards durch kompetente Krisenstäbe, die im Umgang mit solchen Schadenslagen regelmäßig ausgebildet und trainiert werden.“

Auch sollten die Auswirkungen von fast zwei Jahren Corona-Pandemie-Auflagen und - Beschränkungen dahingehend untersucht werden, wie normale Menschen, auch ohne Terrorhintergrund, durch psychologischen Druck zu Störern, Attentätern und potentiellen Massenmördern werden können und wie eine sinnvolle Prävention im Vorfeld aussehen könnte.

Der DEB fordert eine stärkere Beachtung von ganzheitlichen Sicherheitskonzepten. Mit Vorträgen bei Tagungen und Kongressen will er zudem solche Schadenslagen im Rahmen der Besuchersicherheit, der Sicherheit von Studierenden, Lehrkräften sowie Mitarbeitenden mehr in den Fokus der Beteiligten und der Öffentlichkeit rücken.

-PM DEB-