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Indoor Navigationssystem für Smartphones gewinnt den renommierten European Satellite Navigation Competition 2012

Von Lena Klemm

Navigationsdienste sind bei Smartphones bereits seit längerem Standard – ein Trendthema ist die mobile Navigation innerhalb von Gebäuden. Mit dem Gemeinschaftsprojekt zur „Navigation mittels Ultraniederfrequenz-Magnetfeldkommunikation“ des Fraunhofer Portugal und der Universität Porto lassen sich Millionen von Quadratmetern an Gebäudeflächen für die mobile Navigation erschließen. Mit diesem Beitrag wurden beide Forschungsinstitutionen von einer internationalen Expertenjury zum Galileo Master 2012 gekürt. Das innovative Navigationssystem für Smartphones konnte sich gegenüber 405 Wettbewerbsbeiträgen aus 40 Ländern durchsetzen und den mit 20.000 EUR dotierten Hauptpreis des neunten European Satellite Navigation Competition (ESNC) gewinnen.

Mit dem erfolgreichen Start von zwei weiteren Galileo-Satelliten am 12. Oktober wurde die nächste Stufe zum operationellen Betrieb von Galileo gezündet. Damit können die am Abend in der Münchner Residenz ausgezeichneten Anwendungen und Geschäftsideen demnächst auf die ersten Galileo-Signale aufsetzen.
Ausgezeichnet wurden die Gewinner der beteiligten 24 Partnerregionen sowie der fünf Spezialpreise und der zwei Prototypenpreise. „Die starke, internationale Resonanz auf den diesjährigen Wettbewerb hat wieder einmal sein Potenzial bewiesen, Innovation auf globaler Ebene anzutreiben. In enger Zusammenarbeit mit unseren europäischen und internationalen Partnern wurde ein exzellentes Netzwerk geschaffen, um neue wirtschaftliche Nutzungsmöglichkeiten für Satellitennavigations-Technologien hervorzubringen”, so der bayerische Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch in seiner Eröffnungsrede bei der Preisverleihung.
Die Preise wurden von hochrangigen Vertretern der Europäischen GNSS Agentur (GSA), der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), des taiwanesischen Industrial Technology Research Institutes (ITRI) sowie des Hauptsponsors des diesjährigen Wettbewerbs, der HPI Fleet & Mobility AG, übergeben.
 
Gesamtgewinner 2012 wurde ein Projekt zur nahtlosen Navigation, das mittels Ultraniederfrequenz-Magnetfeldkommunikation (ULF-MC) auch innerhalb von Gebäuden zuverlässig funktioniert. Die Methode wird als „nahtlos“ bezeichnet, da sie einen nahtlosen Übergang von satellitengestützter Navigation im Außenbereich hin zur ULF-MC-basierten Navigation in Gebäudeinnenflächen (Kaufhäusern, Tiefgaragen oder Flughafengebäuden) ermöglicht. Die Auszeichnung „Galileo Master 2012" nahm Dirk Elias für das Fraunhofer Portugal und die Fakultät für Ingenieurwissenschaften der Universität Porto entgegen. Die ausgezeichnete Navigationslösung ist in einem Gemeinschaftsprojekt der beiden Forschungsinstitutionen entstanden und funktioniert bereits mit heutigen Smartphones.

Den zweiten Platz in der Gesamtwertung belegten die bayerischen Regionalgewinner Alexander Rügamer und Manuel Stahl vom Nürnberger Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen. Sie gewannen mit ihrer wegweisenden Idee zur Echtheitsprüfung von Georeferenz- und Positionsdaten auf Basis des verschlüsselten Navigationsdienstes Galileo Public Regulated Service (PRS). Die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten liegen vor allem im Massenmarkt, beispielsweise in den Bereichen Mautsysteme oder sichere Bankgeschäfte.

Platz drei erreichte die Firma iGeolise Ltd., der Regionalgewinner für Großbritannien, mit einer derzeit einzigartigen Suchmaschine. Nach dem Motto „Zeit ist wichtiger als Kilometer“ bekommen Nutzer der „Travel Time Platform“ Suchergebnisse basierend auf der Fahrtdauer angezeigt - also die Treffer, die sie innerhalb eines gewünschten Zeitrahmens erreichen könnten. Die Anwendung ist bereits in mehreren europäischen Städten erfolgreich im Einsatz.


Prototyp aus Taiwan im Bereich „vernetztes Fahrzeug“ wird Galileo Pro

Erstmals wurde in diesem Jahr neben dem Galileo Master auch der Galileo Pro gekürt, der Gesamtgewinner in der Kategorie der Prototypenpreise. Dr. Jim Li, Chief New Business Officer des Industrial Technology Research Institutes (ITRI) in Taiwan, überreichte den Galileo Pro zum Thema „vernetztes Fahrzeug“ an Wei Li und sein Team von der taiwanesischen Firma HAITEC. Das Team entwickelte ein System, das auf drei modernen Technologien basiert, unter anderem auf der für die Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation entwickelte DSRC-Technologie (Dedicated Short-Range Communication). Damit wird Autofahrern die Kommunikation untereinander erleichtert. Darüber hinaus wird auch die Sicherheit erhöht, indem das System den Fahrer vor Gefahren durch andere Verkehrsteilnehmer warnt, oder ihn daran erinnert, bei Gegenverkehr das Fernlicht auszuschalten.

 

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