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Fachkonferenz Video in der polizeilichen Prävention

Ein Bericht von Christian Dreyer

Im Rahmen der Messe SECURITY in Essen hat das Redaktionsbüro Helmut Brückmann am 26. September 2012 auf dem Messegelände zur Fachkonferenz Video in der polizeilichen Prävention eingeladen – in Kooperation mit dem Hess. Landeskriminalamt, der Messe Essen und dem Richard Boorberg Verlag. Es war eine in jeder Hinsicht gelungene Pilotveranstaltung.

Vor einem sachkundigen und sehr interessierten Fachpublikum präsentierten verschiedene Referenten unterschiedlichste Aspekte des Konferenzthemas Video in der polizeilichen Prävention.

Michael Dormann, Technischer Amtsrat beim Hessischen Landeskriminalamt in Wiesbaden, referierte aus polizeilicher Sicht zum Pflichtenkatalog für Errichterunternehmen von Videoüberwachungsanlagen und machte viele Zusammenhänge und Abhängigkeiten klar.

Jan Schwager (Geutebrück Akademie) erläuterte wichtige Aspekte zur Planung von Videosystemen in Sicherheitsbereichen. Er machte die bei Übertragung und Speicherung von Videodateien anfallenden Datenmengen an praktischen Beispielen deutlich.

Sehenswert war das von Firmenchef Dieter Dallmeier vorgestellte Multifocal-Sensorsystem Panomera. Dem Problem, dass im Videobereich weiter entfernte Objekte bisher nur in schlechterer Auflösung dargestellt werden, wird durch ein besonderes Objektivkonzept begegnet. Hierbei werden entferntere Objekte hochauflösend gespeichert, wodurch auch noch kleine Objekte deutlich dargestellt werden können. Überzeugend für das polizeiliche Auge waren Beispielaufnahmen aus Fußballstadien, in denen dank permanenter Aufzeichnung und der Multifocaltechnik überzeugende Videobeweise gewonnen werden konnten. Dass namhafte Fußballstadien bereits diese revolutionierende Technik geordert haben, ist nicht verwunderlich.

Rechtliche Aspekte der Videoüberwachung unter Berücksichtigung der aktuellen höchstrichterlichen Rechtsprechung stellte der Rechtsanwalt und Journalist Martin Huff verständlich und unterhaltsam dar. Er ging insbesondere auf die Abgrenzung zwischen öffentlichen, öffentlich-zugänglichen und privaten Bereichen und die zu berücksichtigenden datenschutzrechtlichen Anforderungen ein.

Nach der Mittagspause referierte Gerd Kupferer von der Securiton GmbH über eine intelligente Videoüberwachung, die neue Features einer Videobildanalyse nutzt. Es wurden interessante Beispiele dieser intelligenten Systeme im Zusammenwirken von Gebäude- und Geländesicherungen vorgestellt.

Modernste Videotechnologie präsentierte Timo Sachse von Axis Communication GmbH. Ein Schwerpunkt waren die vorgestellten Konzepte zur Organisation und Verwaltung von Videodateien. Komplexe Überwachungslösungen aus verschiedenen öffentlichen Bereichen rundeten die Präsentation ab.

Als letzter Referent sprach Peter J.H.G. van den Ende über ein bereits in der Praxis funktionierendes System aus den Niederlanden. Zu lösendes Problem waren die hohen Fallzahlen von Ladungsdiebstählen mit hohen Schadenssummen speziell auf LKW-Parkplätzen. In Zusammenarbeit von Polizei und privaten Sicherheitsdienstleistern und einer intelligenten Videoüberwachung, die bestimmte Bewegungsmuster analysiert und als verdächtiges Verhalten kennzeichnet, konnten die Fallzahlen in den überwachten Bereichen nahezu auf null reduziert werden.

Moderiert wurde die sehens- und hörenswerte Veranstaltung in bewährter Weise durch Helmut Brückmann (Redaktionsbüro) und Claus Opfermann, einem seit Jahren in der Kriminalprävention tätigen Mitarbeiter des Hessischen Landeskriminalamtes.

Angenehm war der von der Essener Messegesellschaft bereitgestellte großzügige und mit modernster Bild- und Tontechnik ausgestattete Veranstaltungsraum, der unmittelbar an den Ausstellungsbereich der SECURITY angrenzt.

Nach der Veranstaltung hatten die Teilnehmer noch Gelegenheit, die gewonnenen Eindrücke im Messebereich zu vertiefen und die Referenten an ihren Ausstellungsständen zu einem weiteren Informationsaustausch zu treffen.